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Och mein Kanji lässt mich nicht allein wenn ich ihn brauche, Dank meiner lebhaften Phantasie und meinem Bilderdenken kann ich mir alles so gut vorstellen.

Wenn ich abends nicht grübeln will, weil ich dann nicht schlafen kann, stelle ich mir vor, ich bin ein Adler, der durch die Luft gleitet, über schneebedeckte Berggipfel fliegt, grüne Täler, Flüsse und Seen. Das beruhigt mich enorm.

Zitat von kritisches_Auge:
Meine Strategien sind zu privat als dass ich in einem Forum darüber schreiben wollte,


Das ist dein gutes Recht. Ein wenig mehr Respekt und Akzeptanz dafür, dass andere - wie auch ich - ihre Deckung aufmachen, fände ich aber fair.

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Grundlose Krankheitsängste wie ausschleichen

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Ich habe durchaus etwas von mir geschrieben, hast du es nicht gelesen?
Es geht nicht darum, dass du deine Deckung aufmachst, das Recht hat jeder, mir geht es um andere Dinge.

Ich denke, jedem sollte es selber überlassen sein, was er von sich preis gibt. Es hat auch eine Zeit gedauert, bis ich z.B. das erste Mal vor einiger Zeit von meinem imaginären Beschützer geschrieben hatte weil ich dachte, jetzt denken die , Mann hat die Frau ein Rad ab.

Aber es sind halt auch Strategien, die man mit dem Therapeuten oder für sich selbst ausarbeitet, und mag es erst noch so verrückt klingen.

Es ist aber nicht auf jeden übertragbar, ich denke wer grad so richtig Angst und Panik hat kann einfach nicht mehr klar denken, wie sollte er sich z.B. auf einen Rückzugsort konzentrieren? Das das nicht immer möglich ist habe ich ja auch gemerkt, sonst würde ich zur Zeit kein Medi nehmen.

Und es gab schon mal hier eine Zeit, dass ich meine Deckung aufgemacht habe, und es wurde durch diese offene Deckung hindurch angegriffen, da wird man vorsichtig.

Wenn man seine Deckung aufmacht, wird man nun mal angreifbar, dazu gehört auch eine Menge Vertrauen. Ich muss aber dazu sagen, dass sich das Klima hier im Forum schon länger zum Guten verändert hat. Es gab schon Zeiten, da wurde das was man preis gab einem aufs Butterbrot geschmiert wenn es z.B. eine Auseinandersetzung mit einem User gab, nur um einen zu verletzen.

Und wenn man wie ich jahrzehntelang quasi als Einzelkämpfer unterwegs war, weil ich mit niemandem über meine Angsterkrankung sprechen konnte, ist man schon ein bischen gehemmt, alles auszuplaudern, und ich kann Auge gut verstehen.

Deshalb finde ich es auch bewundernswert, wie offen manche über sich schreiben können, das verdient Respekt. Man sollte es aber auch respektieren, wenn manche das nicht können.

In meiner letzten Therapie sollte ich mir auch eine Metapher für meine Ängste vorstellen und damit reden. Ich habe es den Teufel in meinem Kopf genannt und mit ihm einen Kompromiss abgeschlossen. Jeden Abend habe ich mit ihm gesprochen und gesagt: Teufel in meinem Kopf, lass mich nachts in Ruhe, damit ich schlafen kann, dafür kannst du mich tagsüber heimsuchen, so viel du willst. Tagsüber machen mir Ängste nichts aus.

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Zitat von Icefalki:
Angstpatienten haben ihr Vertrauen in sich und andere verloren

Ja, das Vertrauen zum eigenen Körper fehlt!
Andere Menschen, beachten irgendwelche zimperlein nicht in dem Ausmaß wie wir es tun! Sie nehmen es wohl zur Kenntnis aber sie beschäftigen sich nicht ausschließlich damit! Und sollte es nicht besser werden gehen sie zum Doc, ohne sich im Vorfeld irgendwelche Horrorgeschichten auszumalen!
Es gibt einfach keine 100% ige Sicherheit, dass man nicht krank wird!
Das ist doch genauso, dass man mit dem Auto losfährt und einen schweren Unfall haben könnte und diese Wahrscheinlichkeit ist doch tgl. Höher als immer krank zu werden!
Ich kann es mir vom Kopf her alles logisch erklären, aber nicht umsetzen, das nervt mich so und macht mich wütend

Zitat von lelama:
Ich kann es mir vom Kopf her alles logisch erklären, aber nicht umsetzen, das nervt mich so und macht mich wütend


Ging mir auch so. Der Verstand begreift alles und trotzdem hat es nicht aufgehört. Gut, der Hypochondrie hab ich keinen Raum gelassen, aber Panikattacken und Angst vor der Angst kann man gleichsetzen. Letztendlich wartet man immer auf den Supergau.

Und hier kannst du mal nachdenken, warum erwartet man den Supergau? Warum? Hat man das als Kind erlebt, dass immer ein drohendes Damoklesschwert über einem gehangen hat, war man sonst negativen Einflüssen ausgesetzt, hat man in der Familie Horrorgeschichten gehört oder miterlebt?

Vielleicht gibt es da Ansätze, die erklären können, warum man so um sich besorgt ist, bzw. der Meinung ist, dass einem jederzeit ein Unglück widerfahren könnte.

Zitat von Icefalki:
Ging mir auch so. Der Verstand begreift alles und trotzdem hat es nicht aufgehört. Gut, der Hypochondrie hab ich keinen Raum gelassen, aber Panikattacken und Angst vor der Angst kann man gleichsetzen. Letztendlich wartet man immer auf den Supergau. Und hier kannst du mal nachdenken, warum erwartet man den Supergau? Warum? Hat man das als Kind erlebt, dass immer ein drohendes Damoklesschwert über einem gehangen hat, war man sonst negativen Einflüssen
ausgesetzt, hat man in der Familie Horrorgeschichten gehört oder miterlebt? Vielleicht gibt es da Ansätze, die erklären können, warum man so um sich besorgt ist, bzw. der Meinung ist, dass einem jederzeit ein Unglück widerfahren könnte.

Es gibt ein einschneidendes Erlebnis in meiner Kindheit...ich war damals vier Jahre! Ich stand bei uns zu Hause am Zaun und meine Schwester (16 Jahre) fuhr mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig, ich rief sie (glaube ich), sie fuhr vom Radweg und ein Auto erfasste sie! Sie schlug mit dem Kopf auf und wurde mit den rettungshubscher ins KH gebracht! Meine Schwester überlebte diesen Unfall leider nicht! Sie war gehirntot und nach 1 Woche haben meine Eltern entschieden, dass Die Ärzte die Geräte abstellen sollen!
Ich habe mich später oft gefragt, ob ich Schuld bin, weil ich sie gerufen habe !
In einer Therapie haben wir das auch behandelt und ich wurde zurück gesetzt tu diesem Ereignis und da kam raus, dass ich mich sehr einsam gefühlt habe...ich war alleine, alle waren natürlich in Aufregung und keiner nahm mich wahr!
Ich sehe aber mit diesem Ereignis nicht wirklich einen Zusammenhang mit meinen hypochondrischen Schüben! Oder irre mich und es ist ein Schrei nach Aufmerksamkeit?

Na wenn das kein traumatisches Ereignis war, dann heisse ich Walter. Jetzt stell doch mal die Verbindung her. Du musstes am eigenen Leib erfahren, dass innerhalb weniger Minuten das ganze Leben anders wurde und zwar in seiner negativsten Form überhaupt.

Dass man damit nicht umgehen kann, ist sowas von nachvollziehbar und ich stelle dir mal einen Link dazu rein.

https://www.google.com/url?sa=tsource=...Tf4YlDwJkM

Auch könnte sein, dass du anfänglich ein Schattenkind warst, da der Schmerz deiner Eltern so gross war, dass du in den Schatten gerückt wurdest.

Auf jeden Fall ist das der springende Punkt, der dir quasi verbietet ein gesundes Leben führen zu dürfen.

Zitat von Calima:
Meine Strategie wäre, abzuwarten, ob sie in einer Woche immer noch da ist oder sich in den nächsten Tagen gravierend zu ihrem Nachteil verändert. Zudem würde ich bewusst vermeiden, sie anzuschauen und zu kontrollieren. Das braucht Übung, klappt aber sehr erfolgreich.


So mach ich das auch immer.
Mir fällt was Neues auf, ich beobachte eine Woche.
Ist es weg/besser, dann ist es für mich erledigt.
Ist es gleichbleibend, beobachte ich in wöchentlichen Abständen weiterhin.
Ist es schlimmer, geh ich zum Arzt



Zitat von kritisches_Auge:
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, es geht in etwa in meine Richtung.Eine Hilfe habe ich bei meinem Schwarzem Vogel nicht, aber man kann mit ihm verhandeln.Eine Supertherapeutin hatte ich auch, das ist so entscheidend wichtig.


Darf ich fragen, wo der schwarze Vogel herkommt?
Kam er vor dem Zeichenn oder intuitiv beim Zeichnen?
Ich finde es deshalb interessant, weil ich ab und an im Traum von einem schwarzen Wolf (wieder schwarz, wie auch beim schwarzen Panther angegriffen werde.
Ich habe aber (anders als angor) keinen Gefährten, der mich beschützt, sondern ich habe immer erst furchtbare Angst und kämpfe dann gegen ihn.
Am Ende gewinne ich immer den Kampf.
Vielleicht hat das ja auch irgendeine tiefere Bedutung?!



Zitat von lelama:
Ja, das Vertrauen zum eigenen Körper fehlt! Andere Menschen, beachten irgendwelche zimperlein nicht in dem Ausmaß wie wir es tun!


Gestern Abend durfte ich lernen, dass das nicht nur auf angstbezogene Bereiche zutrifft, sondern auch auf völlig banale Dinge.
Ich war gestern Abend duschen.
Als ich den Hahn an der Badewannenarmatur aufdrehte, bekam ich einen Schreck.
Zwischen Abdeckkappe und Mutter, sah man ein großes Stück Gewinde raus schauen.
Ich habe sofort Panik bekommen, weil es für mich so aussah, als ob die Armatur gleich aus der Wand kommt.
Sofort habe ich alte Bilder von der Wohnungsbesichtigung vor 10 Jahren angeschaut, nur um festzustellen, dass ds Gewinde schon immer so rausgeschaut hat.
Ich könnte schwören, dass das vorher komplett bis zur Mutter verdeckt war.
Ich gehe regelmäßig duschen und das Bad putze ich auch regelmäßig und trotzdem ist mir das Gewinde in 10 Jahren nie aufgefallen

Zitat von lelama:
Es gibt ein einschneidendes Erlebnis in meiner Kindheit...ich war damals vier Jahre! Ich stand bei uns zu Hause am Zaun und meine Schwester (16 Jahre) fuhr mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig, ich rief sie (glaube ich), sie fuhr vom Radweg und ein Auto erfasste sie! Sie schlug mit dem Kopf auf und wurde mit den rettungshubscher ins KH gebracht! Meine Schwester überlebte diesen Unfall leider nicht! Sie war gehirntot und nach 1 Woche haben meine Eltern entschieden, dass Die Ärzte die Geräte abstellen sollen! Ich habe mich später oft gefragt, ob ich Schuld bin, weil ich sie gerufen habe


Das tut mir sehr leid mit mit Deiner Schwester und ich kann mir vorstellen, dass Du da immer einen Teil Schuld bei Dir selbst suchst.
Das würde ich wahrscheinlich auch tun.
Ein Leben voller Was wäre, wenn... Hätte ich doch lieber... Könnte es sein, dass...
Ein leben im Konjunktiv.
Genau das ist es, was wir führen und das kann, meiner Meinung nach, sehr wohl zur Hypochondrie führen.
Denn hier fragt man sich ja auch ständig Was ist, WENN...?
Diese Gewissheit, dass jede Entscheidung, jeder Gedanke Dein leben komplett verändern könnte

Den Aspekt mit dem Schattenkind, den Icefalki anspricht, finde ich auch sehr schlüssig und interessant

Ich glaube, der Schwarze Vogel tauchte spontan in der Therapie auf.

[[quote=stefanieb]Was wäre, wenn... Hätte ich doch lieber... Könnte es sein, dass...
Ein leben im Konjunktiv!
Das frage ich mich in einer Tour, wenn der Körper wieder symptome sendet!

Das mit dem schattenkind trifft nur bedingt zu. Mein Vater hat mich immer mit meiner Schwester verglichen und meine Mama hatte natürlich immer sehr viel Angst um mich!

Ich kann es einfach nach so vielen Jahren nicht verstehen, dass ich das ganze Szenario im Kopf logisch erklären kann, aber das die Umsetzung immer scheitert!
Ich versuche immer alles und es klappt einfach nicht, das macht mich traurig

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Dr. Matthias Nagel
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