Ich kann z.B. morgens nicht einfach raus und dem Gedankenkarussell entfliehen. Wenn ich zeitig Dienst habe, stehe ich halb 6 spätestens auf. Da kann ich nicht vorher noch Sport machen. Schaff ich nicht.
Aber ich verstehe den Gedanken dahinter. Man lenkt sich schnell ab, um das Aushalten einfacher zu gestalten.
Und schlussendlich glaube ich auch, dass es eben genau das auch ist: Aushalten und Warten bis es vorüber ist. Um zu lernen, dass absolut nichts passiert.
Und falls doch macht es sich auf jeden Fall deutlich bemerkbar. Wir müssen nicht nach Pathologien suchen. Unserem Körper vertrauen, dass er es uns wissen lässt. Und für alles andere sind Vorsorgeuntersuchungen da.
Die sind für meine Altersstufe nicht häufig oder viel- aber ja auch aus Gründen.
Wenn ich zurückblicke auf die letzten 4 Jahre mit gesteigerten Krankheitsängsten, dann steht da am Ende, dass es nie wirklich einen ernsten Grund zur Sorge gab. Alle Untersuchungen waren immer unauffällig. (Bis auf einen hoch dysplastischen Leberfleck)
Ich hätte mich z.B. nie einer Mammasono unterziehen müssen oder abtasten müssen- bis jetzt war da nie was schlimmes.
Und dann stelle ich fest: Mein Leben wäre so viel ruhiger gewesen. Und das ärgert mich. Und lässt mich auch positiv in die Zukunft blicken.
Es ist auch ein bisschen so als bräuchte ich diesen Thrill.
Diese Freude und Erleichterung, die man kurz spürt wenn man nichts tastet/das Ergebnis okay ist oder man auch nur zwischendurch immer wieder denkt, ach da ist nichts schlimmes.
Diese Gedanken und Gefühle sind nur Ersatzhandlungen für anderes. Für mich weiß ich wofür sie stehen, aber dennoch ist es schwer das alles zu durchbrechen.
30.07.2020 09:05 • x 1 #21