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Grüßt euch!
Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Vielleicht finde ich ein paar Gleichgesinnte bzw. Tipps. Ich weiß, dass es über dieses Thema massig Beiträge gibt… ich habe auch schon viele gelesen. Angefangen hat es alles 2021 mit einer Corona-Infektion und einer DP/DR auf der Arbeit. Ich habe irgendwie gemerkt, dass mein Körper irgendetwas ausbrütet. Zudem hatte ich kurz vorher meinen jugendlichen Leichtsinn beim Feiern gehabt… Ich habe aus diesem Fehler auf jeden Fall gelernt. Da ich mich generell schon komisch gefühlt hatte und mit der DP/DR habe ich angefangen zu googeln und stieß ziemlich schnell auf das Thema Psychose/Schizophrenie durch Konsum. Darauf folgten 8 Tage Isolation in meinem damaligen Zimmer. In dieser Zeit habe ich viel nachgedacht, es stand der Auszug aus dem Elternhaus an. Meine damalige Beziehung ist in die Brüche gegangen und mein Beruf hat mich zunehmend erdrückt. Es war die Qual. Ich hatte immer wieder aufdringliche Gedanken bzgl. Krankheit, Schlafstörungen (Frühes Aufwachen und Durchschlafprobleme) Panikattacken und habe mich teils extrem reingesteigert. Dies waren damals für mich klare Vorboten einer anstehenden Psychose. Vor allem mit dem Wissen der Umweltfaktoren. Bekannte oder Verwandte mit einem psychotischen Erkrankungsbild habe ich zwar nicht, trotzdem kann man nicht wissen ob man vielleicht eine gewisse Veranlagung hat. Ich hatte mir damals relativ schnell psychologische Hilfe geholt und mehrere Erstgespräche geführt. (Ich habe eine Bandbreite an Verdachtsdiagnosen/Differenz. bekommen: hypochondrische Störung, Anpassungsstörung, depressive Episode, spezifische Phobie) Nach gewisser Zeit hatte ich eine Dame gefunden die mich aufnehmen konnte. Durch die Gespräche hatte ich keine große Besserung, deshalb ging ich zu einem Psychiater. Der Verschrieb mir natürlich sofort Psychopharmaka (Olanzapin) damit ich Abends wenigstens schlafen konnte. Er sprach von einer Zwangsstörung durch das ewige Grübeln, den Gedanken und dem wiederholendem googeln. Natürlich schaute ich nach wofür die Medikamente genutzt werden, dies verunsicherte mich damals zunehmend. Nachdem ich die Medikamente genommen habe in kleinster Dosis konnte ich schlafen, allerdings machte mich das Medikament vielleicht ein Stückchen depressiv. Deshalb habe ich dann zeitweise Sertralin bekommen. Mein Zustand besserte sich zunehmend und irgendwann habe ich nur noch Sertralin genommen. Nach ca. 12 Monaten konnte ich das Medikament ausschleichen (2022). Natürlich habe ich während der Medikamenteneinnahme meine ambulante Therapie weitergeführt bis ich irgendwann stabil war und das Thema relativ gut abschließen konnte. Ich habe derweil eine Partnerin gefunden die von meiner Geschichte wusste und mich so nimmt wie ich bin. Manchmal flammte die Thematik auf seit 2022, allerdings nur wenn es irgendwie in den Urlaub ging und ich aus meiner gewohnten Umgebung war. Trotzdem war das Problem sehr gut im Griff, da nach einer gewissen Zeit im Urlaub das Problem immer kleiner wurde. Nun zur Gegenwart seit ca. 3 Wochen beginnt der ganze Spaß von vorne, allerdings ein bisschen anders. Ich habe ein paar Nächte schlecht geschlafen, meine Partnerin würde bald den nächsten Schritt gehen und ich hatte an dem ein oder anderen Tag leicht depressive Verstimmungen. Durch das damalige Googeln kam das Wissen über das Erkrankungsbild wieder. Mir schießen Gedanken in den Kopf wie bsp. stell dir mal vor du wirst verfolgt bzw. Stell dir vor der oder die haben etwas gegen dich. Diese Gedanken lösten wieder Panik in mir aus und dann wurde das Handy wiedergezückt. Natürlich las ich, dass in einer großen ABC-Studie das Schizophrenien i. d. R. erst mit dem 28 Lebensjahr bei Männern diagnostiziert werden, aufgrund ausgeprägter positiv Symptomatik. Wiederum las ich von wissenschaftlichen Berichten, dass die meisten Männer den ersten Schub zwischen dem 20 und 25 Lebensjahr haben. Ich habe wieder Angst, dass ich in einer Prodromi bin. Ich bin wieder soweit, dass ich meine Therapeutin angerufen habe und wieder Gespräche mit Ihr führe. Sie sagte zu mir in den letzten Sitzungen, dass ich meinen Kopf auslasten soll, damit er nicht so einen Blödsinn denkt, allerdings funktioniert das irgendwie nicht. Ich habe mit meiner Therapie herausgefunden, dass es bei mir viel um Kontrolle geht. Ein Bekannter von mir hatte seine ganze Familie und deren Finanzen durch eine Suchterkrankung vor die Wand gefahren bis er dann daran starb. Dies habe ich damals als Jugendlicher miterlebt und ich habe einfach Sorge meine Psychische-Autonomie durch so eine Erkrankung zu verlieren. Angst vor Krebs etc. habe ich nicht. Was denkt ihr darüber bzw. soll ich wieder zum Arzt gehen und mir Medikamente verschreiben lassen?

LG Klostmann

Gestern 22:29 • 18.01.2025 x 1 #1


2 Antworten ↓


Zitat von Klostmann:
Was denkt ihr darüber bzw. soll ich wieder zum Arzt gehen und mir Medikamente verschreiben lassen?


Auf den ersten Blick würde ich schon sagen, dass die Verdachtsdiagnosen verdächtig gut zu deinen Schilderungen passen, und bzgl. der Medikamente ist es schwierig, eine allgemeingültige Antwort zu geben, was besser wäre.

Zumindest könnten sie wieder helfen, wenn es akut nicht besser wird, aber die Ursachen scheinen dich doch ziemlich hartnäckig zu belasten und das können Medikamente allein leider nicht beheben, sondern nur die Arbeit an dir selbst, auch über die ambulante Therapie hinaus.

Manche Dinge hat man aus bestimmten Gründen so gelernt und über etliche Jahre geübt, weshalb es mitunter auch etwas Zeit und Mühe in Anspruch nehmen kann, sein Verhalten nicht nur zu verstehen, sondern auch zu verändern.

Hallo Klostmann,

hier im Forum begrüße ich Dich.

Da ich schon einige Erfahrung mit Angststörungen habe, versuch ich Dir mal etwas aus meiner
Sichtweise zu antworten.

Ein junger Mensch wie Du sucht in diesem Alter meistens noch seine seelische Basis.
Manchmal erscheint das etwas schwierig zu sein. Bei Deiner Beschreibung glaube ich kaum,
dass Du ein größeres Problem bekommen wirst.

Ich finde es gut, dass Du frühzeitig die Hilfe von Psychologinen/Psychologen in Anspruch genommen hast.

Zitat von Klostmann:
Ich hatte mir damals relativ schnell psychologische Hilfe geholt und mehrere Erstgespräche geführt. (Ich habe eine Bandbreite an Verdachtsdiagnosen/Differenz. bekommen: hypochondrische Störung, Anpassungsstörung, depressive Episode, spezifische Phobie)

Unterschiedliche Diagnosen sind bei psychischen Fragen völlig normal. Psychologen sind ausgebildete
Fachkräfte. Aber sie sind keine Hellseher und können auch anfangs wenig in Deine Gedankenwelt
hineinschauen. Vor allem auch nicht, wenn Du sie da nicht weit genug hineinschauen läßt.

Zitat von Klostmann:
Durch die Gespräche hatte ich keine große Besserung, deshalb ging ich zu einem Psychiater.


Ich wundere mich oft, wie sehr Betroffene eine Verbesserung allein Durch Gespräche erwarten.

Nicht Gespräche verbessern automatisch etwas an der psychischen Situation. An Deiner Situation
verbessert sich dann etwas, wenn Du in Deiner Gedankenwelt beginnst, einiges ein wenig
umzusortieren. Sortieren danach, wie es Dir später besser gehen kann.

Zitat von Klostmann:
Ich habe mit meiner Therapie herausgefunden, dass es bei mir viel um Kontrolle geht.


Für unser Denken gibt es im Kopf zwei Bereiche. Diese nennen sich das Unterbewusstsein
und das Bewusstsein. Du scheinst überwiegend mit Deinem Unterbewusstsein zu denken und
zu versuchen damit Entscheidungen treffen zu wollen. Unser Unterbewusstsein kann aber
keine Entscheidungen treffen.
Da sich unser Unterbewusstsein auch nicht kontrollieren lässt, wirst Du mit Deinen
Kontrollversuchen vermutlich immer scheitern. Das kann viel Angst machen.

Um das zu verbessern, solltest Du Dich anstrengen, immer häufiger etwas mehr bewusst zu denken.
Das fühlt sich aber leider etwas anstrengend an.

Nur unser bewusstses Denken kann entscheiden. Dafür ist es in unserem Kopf.
Und Dein Bewusstsein, das darfst Du und das musst Du auch kontrollieren, wenn Du
zufrieden und innerlich ruhig werden willst.


Zitat von Klostmann:
Sie sagte zu mir in den letzten Sitzungen, dass ich meinen Kopf auslasten soll, damit er nicht so einen Blödsinn denkt, allerdings funktioniert das irgendwie nicht.


Wenn sie wirklich nur das zu Dir gesagt hat, kann das ja auch nicht funktionieren. Dann weißt Du ja
gar nicht, was Du machen sollst, was Du verbessern kannst.

Zitat von Klostmann:
Ich bin wieder soweit, dass ich meine Therapeutin angerufen habe und wieder Gespräche mit Ihr führe.

Das kannst Du machen. Reden allein, bringt aber selten eine Verbesserung. Verbessern kann
sich etwas, wenn Du mehr bewusst denkst.

Zitat von Klostmann:
Was denkt ihr darüber bzw. soll ich wieder zum Arzt gehen und mir Medikamente verschreiben lassen?


Wenn Du den Eindruck hast, dass es Dir mit einem Medikament besser geht, dann mach das bitte.

Viele Grüße
Bernhard




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