Ich kenne mich mit der Kardiomyopathie leider ganz gut aus. In der Regel ist das eine langfristige Geschichte, die über Monate völlig symptomfrei verlaufen kann. Und eben weil man sie nicht bemerkt, reagiert der in der Regel linke Ventrikel darauf, indem er wächst. Wenn er zu sehr gewachsen ist, hat er in seiner Kammer nicht mehr genug Spielraum, eckt überall an, und verliert dabei Pumpkraft. Gleichzeitig wird auch der Herzrhythmus gestört. Spätestens da merkt man als Patient, dass man weniger leistungsfähig wird. Da aber Arzt und Patient zunächst nicht auf etwas Kardiologisches tippen, kann bis zur Diagnose noch weiter wertvolle Zeit vergehen.
Hat man eine Diagnose, wird man ruhig gestellt und die Entzündung heilt in der Regel problemlos aus. Der entstandene Schaden allerdings macht da nicht mit. Den nennen Kardiologen dann hinterher AV-Block, Linksschenkelblock und ähnliches.
Am schnellsten entdeckt man Herzmuskelentzündungen bei Leistungssportlern. Die bekommen auch am häufigsten welche, weil sie Infekte gerne mal ignorieren.
Wer seine Infekte immer brav ausheilt, ist eigentlich nicht gefährdet, weil selbst wenn es einen entzündeten Herzmuskel gibt, er dann eben auch in Ruhe ausheilt, bevor irgendeinen Schaden entstehen könnte. Viele solche Kardiomyopathien bekommt man gar nicht mit. Zumal sie auch sehr schwer zu diagnostizieren sind.
07.04.2024 18:16 •
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