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Hallo zusammen,

In letzter Zeit frage ich mich schon, ist gesund sein was normales oder ein absolute Ausnahme. Und welche Ansprüche haben wir an unsere Gesundheit. Doch eigentlich, dass wir ein sehr langes und beschwerdefreies Leben führen. Wenn das dann tatsächlich eintrifft, dann nimmt man als was ziemlich normales hin und schenkt dem weiter keine Beachtung, oder? Zumindest geht es mir so.

Die letzten Tage ging es mir gar nicht gut. Körperlich fühlte ich mich ganz okay, nur psychisch war es eine Berg-und-Tal-Fahrt. Naja, das passt ja zum Forum . Mich hat das innerhalb von Tagen ziemlich verrückt gemacht. Zumal ich an meiner eigenen Wahrnehmung gezweifelt habe. Hatte ich wirklich immer solche Fingernägel oder sahen die früher nicht anders aus? Wenn man etwas nie beachtet hat und man es plötzlich beobachtet, bekommt man sehr schnell Selbstzweifel. Habe sogar angefangen alte Fotos von mir rauszukramen, um die Farbe meiner Fingernägel von damals zu vergleichen. Aber wann nimmt man sich mal auf und hält ganz deutlich seine Fingernägel ins Bild? :-/ Hinzu kam noch die Gewichtsabnahme während den dyspeptischen Beschwerden (ca. 5 Kilo) und leichte Augenränder in den letzten Wochen.

Letztlich half nur, den Schritt nach vorne zu gehen, und die entsprechenden Ärzte aufzusuchen. Praktisch gleichzeitig habe ich meinen Hausarzt und einen Kardiologen aufgesucht. Besonders der Kardiologe konnte schnell Entwarnung geben. Zur Absicherung wurde noch ein Thorax-Röntgen gemacht. Das wiederrum sah verdächtig aus . Zumindest sprach der zuständige Radiologe von einem Emphysemverdacht. D.h. die Lunge ist überbläht und könnte evtl. nicht genügend Sauerstoff aufnehmen. Ohje. Also zum Lungenfacharzt gegangen. Der hat sich alles angeschaut, abgehorcht und getestet und meinte, es sei soweit alles im grünen Bereich. Zum einen ist eine Röntgenaufnahme von der Lunge beiweiten nicht so aussagekräftig, wie man als Laie vermuten würde. Und zum anderen bin ich recht schlank gebaut und die Lunge benötigt eben Platz im Brustkorb.

Es scheint wohl nichts ernsthaftes hinter den Symptomen zu stecken. Doch letztlich hat es viel über meine Psyche ausgesagt. Ich kann innerhalb von kurzer Zeit ziemliche Ängste aufbauen. Ganz ehrlich, innerlich hatte ich schon mit mir abgeschlossen, als wenn es keine Zukunft mehr gebe. Hinterher war dann eine gewisse Erleichterung. Doch seltsamerweise empfindet man diese Erleichterung nicht so ausgeprägt, wie die Furcht davor. Man gewöhnt sich sehr schnell an den gesunden Normalzustand. Wie geht es euch da? Wie wichtig Gesundheit ist, merkt man erst denn, wenn sie fehlt. Eigentlich müsste ich vor lauter Glück alles und jeden umarmen, dass nichts schlimmes gefunden wurde. Und trotzdem nehme ich das alles schon wieder bescheidener und zurückhaltender war, und gehe zur Tagesordnung über. Ungefähr so, als wenn man knapp einem Verkehrsunfall entgangen ist. Man hat einen Riesenschrecken bekommen, aber nach ein paar Wochen ist das wieder vergesen und man fährt auf dieselbe Art auf den Strassen entlang.

miriam hat in einem Forumsbeitrag richtigerweise geschrieben, man darf sich nicht vollständig Dr.Google anvertrauen. Man macht sich damit nur verrückt. Das stimmt schon. Allerdings so einfach ist das auch nicht, dass so zu ignorieren. Früher als es kein Internet gab, hat man sich anders informiert, über Bücher oder über Hören-Sagen. Und besonders bei Letzteren kann man auf ganz schöne Ammenmärchen reinfallen und Angst bekommen. Es hilft nur, den Schritt nach vorne zu gehen und sich von den entsprechenden Ärzten untersuchen zu lassen. Das ist zumindest meine Meinung, auch wenn ich früher nicht immer so gedacht habe. Vor 10 Jahren hätte mir erst der Arm abfaulen müssen, um zum Arzt zu gehen. Vermutlich weil ich vorher nie ernsthaft krank war und auch nie jemand in der Familie oder im Freundeskreis etwas schlimmes hatte. Dann hat man ein hohes Grundvertrauen auf die eigene Gesundheit. Seit einem Jahr ist das bei mir anders und kann nicht sagen warum. Vermutlich weil ich mal ziemlich heftige Zahnschmerzen hatte, die so grausam waren, dass der sofortige Tod einem als Erlösung vorkam. Jetzt bin ich übervorsichtig geworden. Aber dann ist es besser, lieber zu oft zum Arzt zu gehen. Denn hinter jedem Symptom kann wirklich mal was ernsthaftes stecken. Und auch ein Ratschlag an andere Leser. Wartet nicht zulange, wenn es darum geht bei einem Facharzt einen Termin zu holen. Ich hatte noch Glück und bekam beim Kardiologen und Lungenarzt einen Termin innerhalb einer Woche. In anderen Foren lese ich, dass sie teilweise mehrere Wochen warten müssen. Was für eine psychische Berg-und-Tal-Fahrt muss man da erst überstehen?

Sorry für den langen Text

MfG
Raj

14.07.2009 19:45 • 14.07.2009 #1




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