App im Playstore
Pfeil rechts
1

Hallo ihr Lieben,

die Angst hat mich - mal wieder.

Vor ein paar Tagen war ich in einem großen Bastelgeschäft in einer sehr großen Einkaufsmeile, es war Samstag und entsprechend viele Leute unterwegs. In einem Regal unten (wo auch Kinder hingreifen können), waren Rollen mit Bordüren nebeneinander aufgereiht, wo man sich offensichtlich Meterware abschneiden lassen konnte. Als ich eine besonders schöne Rolle aus der Reihe herausnehmen wollte, habe ich plötzlich einen ziemlichen Nadelstich im oberen Fingerglied gespürt. Das war eine Stecknadel, mit der das Ende der Bordüre wohl festgepinnt war, im Gegensatz zu den anderen Rollen war es hier eine Stecknadel ohne Glaskopf, die so von vorne nach hinten einsteckt war, dass ich sie nicht gesehen habe. So hab ich mir beim Zugreifen in den Mittelfinger gestochen, direkt durch eine kleine Narbe. Ich war erst völlig baff und dann total geschockt, nach vielleicht 15 Sekunden - wie lang, weiß ich nicht, weil ich so erschrocken war - habe ich dann doch mal den Finger gedrückt in der Hoffnung, dass es nicht so tief reingegangen ist, und es kam Blut aus der Stichstelle. Ich bin völlig aufgelöst zur Verkäuferin und habe mich beschwert, normalerweise bin ich eine sehr geduldige Kundin, aber ich war völlig fertig. Aber es hat sie nicht interessiert, auch nicht, als ich den Laden verlassen habe. Ich bin nun alles andere als ein Grobmotoriker, im Gegenteil, ich habe mich noch nie an etwas in der Öffentlichkeit verletzt, was geblutet hat.

Jetzt habe ich Angst, dass sich vor mir auch schon jemand dort verletzt haben könnte und ich mir schlimme Infektionen wie HIV oder Hepatitis eingefangen haben könnte.

Wie seht ihr das Risiko? Denkt ihr, dass diese Angst unrealistisch ist?

LG
HW

09.03.2016 15:23 • 09.03.2016 #1


9 Antworten ↓


Hallo

Du bist in einem Forum wie diesem hier ..... ja die Menge Deiner Angst , was diese kleine Geschichte angeht, ist unangemessen .

Das Risiko einer Infektion verschwindend gering .

Wie hältst Du es eigentlich im Gegenzug mit Impfungen ?
Alles auf einem guten Stand ?

Gruss ZZ

A


Gestochen - Angst

x 3


Impftechnisch ist alles okay. Ich fürchte mich auch nicht vor banalen Infektionen sondern vor HIV und Hepatitis. Ich habe mich in einem großen Laden gestochen und weiß nicht,
wem das auch passiert ist und ob das Ganze jetzt ein gesundheitliches Problem ist oder nicht.

Wirklich wissen kann das auch niemand nirgendwo .

Wahrscheinlich ist es jedoch nicht .

Mit einer Angststörung ist man aber ja gewohnt am schlechtesten aller möglichen Fälle festzuhalten ....
und ihn auch so gut man kann auszuschmücken .

Vielleicht nimmst Du es als Übung mal was anders zu machen ?

Ich wette 2 Äpfel das Du wegen diesem Pieker weder stirbst noch krank wirst ..... und auch nichts anderes .

Gruss ZZ

Wie seht ihr das Risiko?

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass sich ein HIV oder Hepatitisinfizierter genau an der gleichen Nadel gestochen hat. Eher hat du wohl einen Sechser im Lotto.

Hey Heller_Wahnsinn,

da brauchst du dir keine Sorgen machen. Um sich mit solch einer Krankheit zu infizieren benötigt es schon mehr als einen möglichen angetrockneten Viertel-Blutstropfen. HIV kann nur übertragen werden, wenn es in ausreichender Menge in den Körper oder auf deine Schleimhaut gelangt. Hepatitis z.b. überträgt sich in der Regel nicht mal, wenn du mit einem Infizierten aus der gleichen Flasche trinkst.

Ich denke du kannst dich da wirklich sicher fühlen!

Also, insgesamt hast du einen Körper, der gut dafür ausgerüstet ist, einen Pickser zu überleben. Das Risiko einer Infektion (egal, welcher Art) ist äußerst gering, verschwindend gering.

Insgesamt besteht das Leben aus Risiken. Es ist einfach so. In deiner Angst bist du bereit zu glauben, dass ausgerechnet du diejenige bist, die es unter abertausenden von Menschen tatsächlich treffen könnte.

Spielst du Lotto? Im Umkehrschluss könntest du dann glauben, dass du tatsächlich diejenige bist, die den Hauptgewinn abgreifen könnte. Wär ja möglich.

Ich denke, die Chancen sind gleich. Ist natürlich geraten, denn Statistiken habe ich nicht vorzuweisen.

In dem einen Fall wär es natürlich schrecklich, im anderen Fall genial. Aber, mal ehrlich, wieviel Chancen rechnest du dir für den Hauptgewinn aus? Gilt genauso für eine Infektion, die ähnlich unwahrscheinlich ist.

Natürlich hast du Angst. Aber das Leben ist ein Risiko und endet mit dem Tod.

Versuch es zu leben, und stell dich dann der Problemtik, wenn sie wirklich eintritt. Erst dann.

Irgendwie interessant, wenn man Angst hat vor Krankheiten, dann hat man eine Angststörung und glaubt die eine unter Millionen zu sein, die es trifft. Wenn man Lotto spielt und optimistisch ist, das man gewinnen könnte, also ebenfalls die eine unter Millionen zu sein, hat man dann eine Glücksstörung?

Danke für die Antworten. Das mit der ausreichenden Menge hab ich auch schon mal gehört. Wollte aber nicht googeln, weil man dann wieder andere Sachen liest, das ist praktisch vorprogrammiert.

Zitat:
Natürlich hast du Angst. Aber das Leben ist ein Risiko und endet mit dem Tod.


Das sage ich mir auch immer wieder.

Zitat:
Versuch es zu leben, und stell dich dann der Problemtik, wenn sie wirklich eintritt. Erst dann.


Auch das versuche ich mir zu sagen (du kannst dich immer noch aufregen, wenn wirklich was passiert ist),
aber ich habe auch einen Ehepartner, den ich nicht anstecken möchte. Der wiederum sagt, er sieht kein Risiko.
Und ich will ihm nur Gutes, weil ich ihn liebe.

Siehst du, dein Mann ist vernünftig. Unsere Ängste sind unlogisch und dann ist es gut, wenn ab und an mal logische Argumente kommen.

Mir hat das damals so gefehlt, ich habe alles versucht, es selbst mit mir auszumachen. Es tut gut, wenn dir jemand sagen kann, dass du trotz deiner Angst immer noch nix hast. Oder immer noch nicht gestorben bist, oder deine Fantasien und Katastrophengedanken noch nie eingetreten sind.

Man vergisst das, wenn man in der Angst gefangen ist. Bissle Logik tut manchmal gut.

A


x 4






Dr. Matthias Nagel
App im Playstore