@Sonne10 Auch zum Thema „niemand soll wissen, was ich hab“, kann ich was sagen Es ist wirklich so, dass ich bei allen Punkten die hier angerissen werden, sagen kann, kenn ich! War bei mir auch so! Ich würde, an deiner Stelle, überlegen, ob du nicht zumindest gute Freunde einweihst. Ich spreche mittlerweile sehr offen mit Leuten über meine Angstkrankheit und mit einigen sogar sehr detailliert über die Herzneurose. Und das ist wirklich super gut. Es hält mich auch keiner für irre oder bekloppt. Im Gegenteil, viele Leute haben ähnliche Probleme. Oder können das nachvollziehen. Wenn du Freunde hast, die du einweihen kannst, dann könntest du zum Beispiel auch mit einer Freundin weiterhin joggen und wandern gehen. Und wenn du merkst, dir gehts schlechter, dann hast du jemanden an der Seite, der handeln kann. Also solltest du wirklich umkippen, bist du nicht alleine im Wald. Deine Freundin wüsste Bescheid, würde dir helfen. Ich finde das ist toll. Und darüber zu sprechen ist sehr heilsam. Ich würde mich nicht zu Hause einsperren, auch wenn es schwer fällt. Alles machen worauf man Lust hat. Ich habe zb eine Weile keinen Kaffee mehr getrunken, keine Brause usw usw. Aber ich hatte die Stolperer trotzdem. Also habe ich gedacht, warum soll ich darauf verzichten? Dann doch lieber Stolperer mit lecker Kaffee. Also einfach weiter machen.
Als bei mir damals die Stolperer weniger wurden, hat bei mir Schwindel angefangen. So krasser Schwindel. Ich dachte, ich kann meine Kinder nicht von der Kita abholen, weil ich falle. Jeden Tag immer wieder! Ich war dann natürlich bei der HNO, habe Schwindeldiagnostik gemacht. Herz war ja abgeklärt (ich habe mir gesagt „ich bin herzgesund“, ein Satz hier aus dem Forum der mir Kraft gegeben hat). Die Diagnostik hat nichts ergeben. Psychosomatischer Angstschwindel. Ich hatte aber von meiner Hausärztin eine Überweisung zur Physio. Sie meinte, das tut bestimmt gut (glaube sie wollte mich loswerden ). Dann habe ich der Physiotherapeutin gesagt, ich habe paychosomatischen Schwindel und Angst-Schwindel. Damit kennen die sich nämlich auch aus und behandeln einen nicht, als wär man verrückt. Sie hat mir tolle Übungen fürs Gleichgewicht gezeigt. Sie hat mir Atmen nach Jacobson gezeigt. Das war alles super. Und es ist besser geworden! Manchmal habe ich es noch. Dann überlege ich, was beschäftigt mich? Welche Angst lauert? Ich schreibe mir dann viel auf. Und es wird besser. Jedem Menschen is mal schwindelig. Aber als Angst-Patient achtet man dann auf jeden kleinen Schwindel und man hat das Gefühl, dass einfach immer die Welt wankt. Weil man einfach die ganze Zeit alles überprüft und in sich hört.
@Angsthäsin73 Das der Puls mal auf 170 geht (falls die Messung überhaupt korrekt war) ist übrigens kein Problem. Das hat jeder Mensch ab und zu. Problem wäre es, wenn er nicht mehr runtergeht. Aber man hat den ganzen Tag irgendwelche Schwankungen. Aber das was du schreibst, ist halt genau das Problem mit den Uhren. Ich habe jeden Tag mehrfach die Health-Funktion der Apple-Watch durchgeguckt. Immer mehr. Alles gecheckt. Immer geguckt, wann habe ich was gemacht, wie war da der Puls… Das sollte man nicht machen. Das wird immer schlimmer. Man macht irgendwann nichts anderes mehr. Du hast dann einmal deine eigene Überwachung mit dem Fokus auf deine Körperfunktionen. Und dann hast du noch die Uhr, die du checken musst. Und es bringt dir halt auch alles nichts. Du hast ja keinen Vorteil davon!
05.05.2024 18:55 •
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