Vielleicht wäre es auch eine Idee nochmal eine Verhaltenstherapie zu machen. Oder auch eine andere Art von Therapie, um deine Kindheit ein bisschen aufzuarbeiten. Meine Angst vor Krankheiten kommt wahrscheinlich auch aus meiner Kindheit. Meine Geschwister haben ähnliche Ängste.
Bei diesen ganzen Verhaltenssachen und Methoden habe ich mittlerweile den Eindruck, man muss die sehr am Laufen halten. Und auch richtig üben und praktizieren, selbst wenn man eine gute Phase hat. Wenn ich eine längere gute Phase hatte, brauche ich ziemlich lange, um bei Problemen wieder ins richtige Verhalten zu kommen. Wenn man seit der Kindheit ein falsches Verhalten gelernt hat und die Krankheitsangst dadurch getriggert und verschlimmert wird, ist es super schwierig nicnt immer mal wieder in alte Muster zu verfallen. Mir hilft es sehr, Dinge aufzuschreiben. Mir aufzuschreiben, wie es mir geht, warum ich gerade wieder Angst habe, was der Auslöser sein könnte. Und dann aber eben auch aufzuschreiben „ich war beim Arzt, dieses und jenes ist abgeklärt“, oder „ich habe dieses und jenes schon mehrere Jahre und ich lebe noch immer“. Und sich auch fragen: „wenn ich wirklich schwere Herzprobleme hätte, könnte ich dann dieses und jenes überhaupt machen? Wäre ich nicht längst zusammengebrochen?“. Und dann muss man aber auch wieder aufhören mit dem Nachdenken. Aber wenn man schon nachdenkt, dann lieber alte Denkmuster aufbrechen.
Und auch wenn sich die Ärzte vielleicht nicht super viel Zeit nehmen. Man sollte schon davon ausgehen, dass sie gehandelt hätten, wenn sie wirklich irgendwas gefährliches entdeckt hätten. Warum sollten sie nicht? Theoretisch würden sie daran ja sogar mehr verdienen. Warum sollten sie dich einfach abwimmeln wollen?
26.12.2023 14:31 •
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