Zitat von Ahnungslos87: ... manchmal ist es kurz weg wenn ich die Beine übereinander mache, das zucken vermehrt sich aber auch echt schnell... auch in der rechten pobacke und Arm geht's schon los, echt extrem wie schnell es sich ausweite , ...
Deine Körpervorgänge beobachtest du anscheinend besonders oft und intensiv. Als ich vor vier Jahren das Gleiche tat, wanderten und wucherten Symptome quasi zeitgleich mit meiner gerichteten Aufmerksamkeit: mal war was am Hals, ich bekam einen Klos und konnte schwer schlucken, Atembeschwerden setzten ein, mal waren es Beschwerden beim Hinlegen und Aufstehen, ich bekam ein einseitiges und rhythmisches Pochen in der rechten Wade, dann war es das Herz, ich bekam Herzrhythmusstörungen, Extrasystolen, plötzliche Herzrasen, dann war es mein Kopf, Schwindel stellte sich ein, Missempfindungen, Kopfschmerzen und mal war es der Sauerstoff im Blut oder gar die Nerven(-bündel), die Hände waren plötzlich ständig blass-bläulich, Kribbeln, Zuckungen und Missempfindungen in den Extremitäten und am Kopf stellten sich ein. Nun, nach sicherlich einem Dutzend vollumfänglicher Untersuchungen weiß ich, dass ich ein psychisches Problem mit der Bewertung körperlicher Vorgänge habe und nebenbei völlig gesund bin und dass ich das endlich raffen muss. Das Vertrauen ist irgendwo verloren gegangen, ich achte nur noch darauf, wie mein Körper etwas macht und meistens gefällt es mir nicht und da liegt das Wesentliche an der psychischen Erkrankung. Selbstbeobachtung und (falsche/irrationale) Bewertung.
Du hast bereits viel über deine wechselnden Beschwerden erzählt und wir tappen mit dir im Dunkeln. Ich will dich auf gar keinen Fall in eine Schublade stecken, wenn ich meinen Glauben äußere, dass ich in deinen Berichten Parallelen zu mir selber erkenne und ein Muster eines Hypochonders, der lieber einen organischen Befund erhält, der handhabbar ist, eine wirkliche Diagnose, die greifbar ist im Sinne einer physischen Erkrankung, als die Diagnose einer vagen psychischen Verursachung. Ich konnte damit lange nicht ins Reine kommen, ich konnte es nicht für wahr halten, dass die Fülle an sich ständig entwickelnden und verändernden Symptomen psychischen Ursprungs sein sollten. Und da bin ich jetzt, mit geschärftem Bewusstsein, dass, wenn sich neue Symptome einstellen, ich die Verbindung zu meiner Grunderkrankung erkenne, meine übermäßig-ungesunde, nach innen gerichtete Aufmerksamkeit erkenne und nach einer gewissen Zeit flachen die Symptome ab, verschwinden oder suchen sich neue Stellen. Ich arbeite daran.
Der 2. Absatz gilt natürlich vor dem Hintergrund, dass deine kommende Untersuchung dir nicht das (erhoffte?) Ergebnis liefert. Wenn du dich früher oder später in der Situation wiederfindest, wieder ein neues Symptom zu erleben, das diagnostische Abklärung bedarf, dann sollten spätestens da deine Alarmglocken läuten, dass an der Art, wie du über Erkrankungen und deinen Körper denkst, etwas grundsätzlich nicht in Ordnung ist und professionelle psychologische Abklärung benötigt.