Vielleicht etwas zu mir: ich bin 39 Jahre alt, in einer Langzeitbeziehung, habe zwei Kinder, bin seit 3 Monaten wieder teilzeit berufstätig (4h/täglich).
Ich war schon immer etwas hypochondrisch veranlagt, hier und da habe ich auch mal mit Panikattacken zu tun. Allerdings habe ich alles immer durch ruhige Atmung und das Sortieren meiner Gedanken in den Griff bekommen.
Nun muss man zu meiner Vorgeschichte sagen, dass ich im Dezember 2007 meine Mutter an Organversagen im Alter von 60 Jahren verloren habe (Leberzyrrose durch vermehrten Alk. in jüngeren Jahren), zwei Monate später meinen Vater im Alter von 59 Jahren, durch ein anderes Krankheitsbild.
Das sind natürlich Erlebnisse die einen Menschen enorm prägen, und sicher auch ihre Schuld an meinen Problemen tragen. Ich habe keine Therapie gemacht, ich denke dass es mir schwer fällt mich damit auseinander zu setzen.
Im Dezember 2015 habe ich im fünften Monat meinen Sohn still geboren. Er hatte die Nabelschnur fest um seinen Körper und den Hals gewickelt und war wohl bereits zwei Wochen nicht mehr am Leben, als das festgestellt wurde. Die Geburt empfand ich anfangs als fürchterlich und surreal, aber es war gut so und ich konnte somit meinen Frieden damit schließen.
Jetzt muss ich schon wieder heulen, aber ich bin zur Zeit auch enorm emotional.
Mein eigentliches Problem:
früher in diesem Jahr hatte ich eine eitrige Entzündung im Kiefer. Ich habe eine Woche lang Ibuprofen genommen, nach der Not OP dann ein paar schlimme Antibiotika (ich bin allergisch auf Penicillin), die richtig, richtig reingehauen haben.
Vor drei Monaten hatte ich eine eitrige Mandelentzündung, und bekam wieder Antibiotika, Clindamycin. Die habe ich auch nicht wirklich gut vertragen, Blasen an den Fingern und Durchfall.
Danach war alles wieder okay.
Vor sieben Wochen hatte meine Tochter sich mehrfach übergeben, zwei Tage später hatte ich massivsten Durchfall. Wässrig und so schlimm, dass ich Kreislaufprobleme bekam. Ich habe zwei Tage Bett verbracht und nur gelegen und getrunken.
Mir ging es dann soweit wieder gut dass ich arbeiten gehen konnte.
In der Arbeit (sitzende Tätigkeit) fiel mir dann vermehrt auf, dass meine Seiten erheblich weh tun. Das wurde bis zum Wochenende so schlimm, dass ich in die 1.Hilfe gefahren bin.
Blutabnahme in Ordnung.
Keine Sonografie.
Nach dem Abtasten hieß es, dass es die Muskeln wären. Ich konnte mich damit arrangieren, weil meine Lendenwirbelsäule sich auch meldete, aber nur ganz dezent. Bekam ein Muskelrelaxanz und Ibus mit, nichts davon habe ich genommen.
Ein paar Tage später bemerkte ich ein kneifen im Bauch, überall. Ich hatte nur selten und wenig Stuhlgang, und absolut keine Winde. Wenn sich doch mal ein Windchen verirrte, dann war es klein und mit pressen verbunden (entschuldigt diese plastische Ausführung!).
Ich also zum Hausarzt einer Freundin (meiner war im Urlaub), abgetastet, alles weich. Diagnose: Reizarm. Buskopan soll helfen.
Zu meinem Eisprung bekam ich plötzlich eine leichte Zwischenblutung, was ich so nie hatte. Mittlerweile war ich psychisch auch echt schon angeschlagen, weil ich natürlich auch gegoogelt hatte. Von Bauchspeicheldrüsenkrebs bis Weiss der Geier war alles dabei. Ich also zu meiner Gynäkologin. Ultraschall unauffällig, alles in Ordnung. Wir dachten zwischenzeitlich auch an eine Einnistungsblutung, was mich wieder ein paar Tage beruhigte.
Bis das Bauchkneifen wieder anfing.
1. Hilfe.
Blutabnahme.
Abtasten.
Keine Sonografie.
Diagnose: Reizdarm.
Eines Freitags holte mein Mann mich mit meiner Tochter von der Arbeit ab, und wir gingen schön Essen. Das Wochenende war super, völlig unbeschwert, wir waren noch auf einem Geburtstag und alles war gut. Bis Dienstag dann wieder das Bauchkneifen anfing.
Ich war nervlich schon am Ende. Mein Mann hielt mich schon für verrückt. Und ich dachte mir: okay, ich weiss selbst was die Psyche anrichten kann. Wieder eine Zwischenblutung, ich dachte allerdings die wäre auf dem Stuhl.
1. Hilfe
Blutabnahme
Keine Sonografie, nur abgetastet. Ich schon leicht verzweifelt, der Assistentzarzt meinte nur, man solle sich das Leben nicht durch Ängste kaputt machen.
Wenn das so einfach wäre...
Es gesellte sich urplötzlich eine Aversion gegen Essen ein, ich bekam nichts mehr runter. Alles war eklig, roch schlimm, aber brechen musste ich nicht.
Ich hatte bei Druck Ausübung üble Schmerzen über dem Bauchnabel, einen widerlichen Geschmack im Mund, es gingen leichte Winde ab. Ganz leichter, kaum merklicher Reflux.
Ich wieder in die 1.Hilfe.
Blutabnahme: Leberwerte leicht erhöht
Sonografie: alles unauffällig
Diagnose: Gastritis
Pantropazol sollte ich mir holen. Habe ich leider auch erst ein paar Tage später gemacht.
Freitag bin ich dann ohne Termin zum Gastroenterologen, die auch sehr lieb war und mir ihr offenes Ohr lieh. Ich habe alles geschildert.
Sie tastete mich allerdings auch nur ab, und vermutete dass die Antibiotika mir eventuell die komplette Darm Flora zerstört hätten.
Ich sollte Montag Stuhl abgegeben und Flohsamenschalen unter meine Schonkost rühren (die Schonkost habe ich bis dato nicht wirklich eingehalten, muss ich zu meiner Schande gestehen). Nach dem Termin hatte ich urplötzlich riesigen Hungern, bin direkt zu Alnatura und habe mir ein riesiges Stück Streuselkuchen geholt, das ich voller Genuss verdrückt habe.
Montag dann Stuhl abgegeben. Sie rief mich noch persönlich auf dem Handy an um mir mitzuteilen, dass alle Ergebnisse negativ waren. Nix drin, nix dran, alle im perfekten Bereich. Zum neuerlichen Gespräch am letzten Freitag haben wir einen Termin zur Magen-/Darmspiegelung im September gemacht.
Ich halte seit Freitag strikte Schonkost, nehme Mutaflor und Omnibiotic zusätzlich zum Pantropazol. Magen und Darm fühlen sich beruhigt an. Nicht beruhigt hingegen bin ich wegen neu aufgetauchter Zipperlein, die mich gestern wieder in die 1. Hilfe brachten und mich langsam verzweifeln lassen. Ich habe seit Tagen hin und wieder ein Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen, es zieht an den Seiten rechts und links wie bei einem Seitenstechen. Dieses Stechen hatte ich gestern in der Arbeit, und plötzlich wurde mir am Tisch ganz seltsam. Meine Hände zitterten und ich war wie benommen. Ich dachte, mein Herz setzt gleich aus und ich werde hier und jetzt sterben. Das beruhigte sich nach ein paar Sekunden, aber die Angst war noch immer da, ich habe überall gezittert. Meine Kollegen riefen einen Krankenwagen, und man brachte mich in die Notaufnahme.
Blutabnahme: leicht erhöhte Leberwerte
Sonografie der Leber und Galle ergab keine Auffälligkeiten. Aber ich merke meine Leber. Ich spüre den Druck. Ich merke ein Stechen in der Seite. Was ist das alles und wieso findet niemand etwas? Ich bin nervlich nur noch ein Wrack. Ich habe mich diese Woche aus der arbeit genommen
(das erste mal Krank, seit das angefangen hat).
Mir geht ständig meine Mutter durch den Kopf, die ja auch etwas mit der Leber hatte. Ich habe so große Angst davor, etwas wirklich schlimmes zu haben wenn ständig etwas neues hinzu kommt oder sich die Symptome ändern. Ich habe Angst nachher zu meinem Hausarzt zu gehen, der mich vielleicht für verrückt erklärt oder auch nichts findet. Und vielleicht ist ja auch nichts zu finden. Aber das ganze muss doch eine Ursache oder gar einen gemeinsamen Nenner haben!?!
Rücken habe ich auch immer noch, und es wird nicht besser.
Heute früh hatze ich nach dem Stuhlgang wieder eine leichte Blutung, aber ich stehe eine Tag vor meiner Periode. Die Blutung um den Eisprung herum hatte ich diesen Monat auch schon wieder.
Ich habe Angst vor Krebs, vor Organversagen, ich habe Angst jetzt meinen Job zu verlieren, dass mich alle für bekloppt halten...
Meike Lipase Werte liegen bei 16, die Endokrinologie ergab 2,75, leukozyten bei 7,32.
Ich gehe mittlerweile nervlich wirklich am Stock.
Und es tut mir leid für den langen Text, ich weiss nicht ob jemand die Lust findet das zu lesen.
Ich wusste mir keinen Rat mehr, ausser mich hoffnungsvoll hier anzumelden.
22.08.2017 08:07 • • 17.11.2017 x 1 #1