zuletzt hatte ich meine Krankheitsängste relativ gut im Griff...
Aktuell leide ich - mal abgesehen vom dem LK - unter einem Druckschmerz am/hinterm Brustbein (ca. 10 Wochen), ständige und abnormale Müdigkeit (seit fast einem Jahr; wird immer schlimmer), täglich heißer Kopf (ohne Fieber; rectal immer zwischen 36.8 und 37.4 Grad)
Ich bemerkte vor ca. 10 Wochen einen geschwollenen Lymphknoten am Hals, dem ich anfangs auch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit schenkte, da diese ja durch virale und bakterielle Infektionen anschwellen können. Soweit so gut. Nach 4 Wochen war das Ding immer noch da. Ich ging zum HNO. Es wurde ein Ultraschall gemacht. Laut US-Messung hatte der Knoten eine Größe von 1,2 cm, war weich und verschiebbar. Weiter beobachten, hieß es. Da mir das Ganze aber keine Ruhe ließ, bestand ich bei meinem HA auf eine Überweisung zum Hämato-Onkologen. Meinem Wunsch wurde entsprochen. Mittlerweile waren 6 Wochen vergangen. Zwischenzeitlich ließ ich auf eigene Kosten ein KOMPLETTES Blutbild erstellen (ca. 500 EURO). Ich ließ u. a. Schilddrüse inkl. Antikörper, Hepatitits A-E inkl. Antikörper, Leber- und Nierenwerte (über Monate hinweg erhöhte Leberwerte), Entzündungswerte, Blutsenkung, Tumormarker für Lymphdrüsenkrebs und Vitaminstatus testen. Die Werte waren alle im Normbereich, es gab keine Auffälligkeiten. Demnach war ich kerngesund.
Der Termin beim H.-Onkologen stand jetzt kurz bevor. Ich konnte es kaum noch abwarten... Nun war es so weit; super nette Ärztin (lt. Internet TOP!). Sie Untersuchte mich gewissenhaft, machte erneut ein Ultraschall vom Hals. Ergebnis: Lymphknoten ein wenig größer geworden (1,5 cm) und es wurden einige mehr gesichtet, die man aber so nicht ertasten kann (um die 1 cm). Alle würde aber total unauffällig und harmlos aussehen. Um auf Nummer sich zu gehen, nahm sie mir auch noch mal Blut ab. Es wurden sämtliche Tumormarker bestimmt. Ich war erst mal total erleichtert, weil die Ärztin nichts fand, was besorgniserregend aussah. Ich vereinbarte mit ihr, dass, sobald die Blutergebnisse eingetroffen sind, sie mich telefonisch informiert. Das tat sie dann auch eine Woche später: Blutbild soweit in Ordnung, allerdings seien zwei Tumormarker erhöht. Thymidinkinase 13,1 (bis 6,1) und ß2-Mikroglobulin 2,31 (bis 2) ---- der zweite genannte Wert war bei der von mir selbst gezahlten Blutuntersuchung zwei Wochen zuvor noch völlig im Normbereich.
So langsam ging mir natürlich der Stift..., da die beiden Marker ausgerechnet dann erhöht sein können, wenn Lymphdrüsenkrebs vorliegt. Die Onkologin fand das Ergebnis aber gar nicht mal so schlimm und empfahl mir, in ein oder zwei Monaten noch mal wiederzukommen, um die Werte erneut testen zu lassen. ABER NICHT MIT MIR!
Ich bat um Zusendung der Ergebnisse per Fax. Kaum angekommen, schnappte ich mir den Befund und ging ohne Termin in die Sprechstunde meines HNOs. Glücklicherweise kam ich auch ziemlich schnell dran... Er meinte dann, dass Tumormarker sehr unspezifisch seien und nicht für eine Diagnose herangezogen werden sollten, weil es oft für unnötige Angst/Panik beim Patienten sorgt. Naja, da ich ihm aber unmissverständlich klar machte, wie viel Schiss ich habe, gab er mir eine Überweisung fürs MRT Hals/Nacken/HWS mit Kontrastmittel mit. Kaum aus der Praxis (es war übrigens um 10 Uhr am Morgen), telefonierte ich ALLE radiologischen Praxen in ganz München ab! Und ich hatte Glück, für um 11 Uhr hatte jemand seine Untersuchung abgesagt, sodass ich diesen Termin wahrnehmen konnte. Das Ergebnis wurde mir sofort nach der Untersuchung durch den Radiologen mitgeteilt: Es ist alles in Ordnung. Man sieht zwar den Lymphknoten, aber auffällig sei der nicht. KEINE Kontrastmittelaufnahme, KEIN Tumor, KEINE morphologischen Veränderungen! Ich war natürlich erleichtert und dennoch hielt das schlechte Gefühl, dass da irgendwas ist, weiter an. Ich ging nun zu einem anderen HNO, lag ihm meine Blutergebnisse vor und erzählte ihm von meiner Angst, es könnte Krebs sein. Er nahm mich total ernst und händigte mir unaufgefordert eine Überweisung für die Entfernung des LK aus. Ich bin sowohl in der Uniklinik als auch bei einem niedergelassenen Chirurgen vorstellig geworden. Der Chirurg äußerte seine Bedenken, da eine ambulante Operation am Hals nicht immer ganz ungefährlich ist. Kurz darauf vereinbarte ich einen Termin in der HNO-Ambulanz der UK München für diese Woche. Auch beim Chirurgen soll ich noch mal vorbeischauen, weil er sich das noch mal überlegen wollte. Das war letzte Woche. Morgen habe ich nun sowohl den einen als auch den anderen Termin.
Ich habe mich mental schon darauf vorbereitet, dass ich Krebs habe. Ich schaue sogar schon nach, in welche Studie ich aufgenommen werden will und wie die Heilungschancen sind...
Denn eines ist mal Fakt: ich wurde aufgrund andere Beschwerden dieses Jahr schon ziemlich auseinander genommen, was Untersuchungen anbelangt.
Folgendes habe ich schon hinter mir DIESES Jahr:
MRT Schädel, MRT Brustbein, MRT Bauch, MRT Hals, 2x Röntgen Thorax, Magen- und Darmspiegelung, Szintigrafie der Schilddrüse, Ultraschall Hals, Schilddrüse, Bauch + Hoden (mehrfach), Spirometrie (Lungenfunktion), diverse Blutuntersuchungen (HIV, Borreliose; fraglich positiv, EBV; zurückliegende Infektion, Rheuma)
Nun habe ich außerdem gelesen, dass Lymphdrüsenkrebs durch ein MRT nicht erkannt werden kann. Dafür bräuchte man wohl - gerade was den Thoax angeht - ein CT. Für Hals sowie Bauch scheint das MRT gleichwertig zu sein.
Ich habe jetzt tierische Angst! Denn gerade auch am/hinterm Brustbein habe ich so einen Druckschmerz. Und bei einem Lymphom hat man neben der Müdigkeit, dem Juckreiz, dem Nachtschweiß und den schmerzlosen Lymphknotenschwellungen auch einen Druck hinter dem Brustbein (teilweise so groß wie eine Apfelsine, auch Bulk genannt).
Naja, sterben muss ich wohl nicht gleich (Lymphdrüsenkrebs gehört heutzutage zu den am besten heilbaren Krebserkrankungen - selbst im fortgeschrittenen Stadium), aber Angst habe ich trotzdem.
Berechtigt, oder nicht!?!?
Freue mich, von euch zu lesen.
Gruß
06.04.2015 15:55 • • 25.10.2017 #1