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Hallo liebes Forum,

nun schreibe ich endlich mal meinen ersten Beitrag und möchte meine Geschichte mit euch teilen.

Zu mir:

Ich heiße Patrick, bin 26 Jahre alt und habe extreme Angst vor tödlichen Krankheiten. Ich überspringe jetzt einfach mal die letzten 15 Jahre. Ich hatte immer wieder mal Angst irgendeine Krebsart zu haben, allerdings hat sich das eigentlich immer mit der Zeit wieder gelegt bzw. spätestens wenn ich dann doch mal zum Arzt gegangen bin (was die letzten 10 Jahre vielleicht 3 mal vorkam.) und dort Entwarnung bekommen habe.

Bis zu diesem Jahr. Mitte April hat sich mir, als ich entspannt am PC gesessen bin, meine Brust so richtig ekelhaft zusammengezogen. Ich hatte das eigentlich schon 2 mal, allerdings hat es mich in dem Moment wieder extrem erschreckt und verängstigt, weil es das erste Mal war, seit ich von zuhause ausgezogen bin und ich dementsprechend alleine war. Ich habe mich dann ins Bett gelegt, weil kein Arzt mehr offen hatte und ich mich nicht getraut habe den Notarzt anzurufen. Gut - dann eben schlafen und schauen was passiert.

Am nächsten Tag ging es eigentlich wieder ganz gut. Zurück also zum Alltag. Ich saß am Nachmittag wieder am PC, als genau das Gleiche wieder passierte. Wieder bekam ich panische Angst und bin sofort los und wollte zu einem Arzt (hatte dort noch keinen). Allerdings hatte wieder kein Einziger Arzt offen und auch alle Apotheken waren geschlossen. Ich wusste nicht wo ich hin soll. Habe mich dann wieder ins Bett gelegt und dachte das wars. Den Notarzt habe ich wieder nicht angerufen.

Bin dann am nächsten Tag zu meinen Eltern gefahren und am Tag darauf zu meinem Hausarzt (Internist) gegangen. Blutdruck war ok, abhören unauffällig und EKG ebenfalls unauffällig. Er meinte dann es ist wahrscheinlich ein Skelett- und Muskelproblem in Verbindung mit Angst und ich soll es mit Bewegung und bei Bedarf Ibu probieren. Dann war ich etwas beruhigt. Ibu habe ich sein lassen, aber ich habe mich öfter bewegt und auch das Gefühl, dass es wirklich besser wird und dieser Druck auf dem Brustbein nachlässt. Bin dann nach etwa einer Woche bei meinen Eltern wieder nach Hause gefahren. Am Tag darauf wollte ich dort noch mal zu einem Arzt und mir eine Überweisung zu einem Physio oder so holen. Habe die gleichen Probleme noch mal geschildert und wurde nochmal untersucht. Dabei wurde ich allerdings so verunsichert, dass mein Blutdruck in die Höhe schoss (180/100), Blutabnahme fast nicht funktioniert hatte und ich eine Überweisung zum CT bekommen und Blutdrucksenker verschrieben bekommen habe. Das hat mich alles extrem verängstigt, dachte ich doch, dass alles ok sei. Habe dann direkt wieder meine Eltern angerufen um mich abholen zu lassen, die allerdings erst um 20 Uhr da sein konnten. Es folgte eine stundenlange Panikattacke und in den darauffolgenden 2 Wochen tägliche Panikattacken, oft auch mehrmals täglich.

Bin dann wieder zum Internisten gegangen, dort war der Blutdruck wieder völlig normal und er hat mir von CT und Blutdrucksenkern abgeraten und mich wieder versucht zu beruhigen. Irgendwann hat sich die Herzangst etwas gelegt, weil ja doch schon einige Tage ins Land gezogen sind und nie was passiert ist und alle Tests ja auch unauffällig waren. Habe dann irgendwann angefangen zu googlen woher meine ganzen körperlichen Symptome sonst kommen könnten - rießen Fehler. Ich kürze es mal ab:

Thrombose - Lungenembolie - Schlaganfall - Hirn. tumor. Krebs?! Damit wurde es erst richtig schlimm. Nun hatte ich nicht mehr die Angst plötzlich eine lebensbedrohliche Komplikation zu bekommen, die man allerdings überleben kann, sondern eventuell eine tödliche Krankheit die unbemerkt in mir heranwächst und für die es vielleicht keine Heilung mehr gibt? Ich habe wieder wie ein bekloppter gegooglet und bin praktisch alle Krebserkrankungen durchgegangen um Übereinstimmungen zu finden. Plötzlich war mir auch mein starker Gewichtsverlust unheimlich (10 Kilo in 2 Monaten - war aber eigentlich eine bewusste Entscheidung mit einer ziemlich radikalen Diät. Habe das schon 1-2 mal gemacht und immer recht schnell abgenommen). War das vielleicht ein dummer Zufall und die Gewichtsabnahme kommt gar nicht von der Ernährung, sondern von Krebs?

Ich kürze mal wieder ab: Ich hatte Angst vor Darmkrebs bzw. Darmverschluss (veränderter Stuhl, extreme Verdauungsgeräusche, frisches Blut im Stuhl), Augenkrebs (Ja sowas gibts tatsächlich), Leberkrebs (ach schreck - Heilungschancen viel schlechter als bei Darmkrebs. Druck im Oberbauch), malignes Melanom und letztendlich bin ich bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Wegen meiner Verdauungsprobleme, den Oberbauchbeschwerden und Rückenschmerzen auf der selben Höhe und leichter Übelkeit nach dem Essen oder Trinken) gelandet. Super. Der schlimmste Krebs also den man nur haben kann. Meine Tage bestanden nur aus googlen, weinen und Angst. Alle haben immer versucht mich zu beruhigen, aber für mich stand fest, dass ich sterben muss. Ich war wie in einer art Parallelwelt.

Gestern war ich nochmal bei einem Internisten (Urlaubsvertretung meines Hausarztes). Er tastete meinen Bauch ab und meinte es wird wohl eine leichte Magenschleimhautentzündung sein. Er wollte mir schon etwas aufschreiben, ich habe ihm aber klar gemacht wie sehr ich aktuell leide, weil ich eigentlich in meinem ganzen Leben nie krank war (1 mal eine leichte Lungenentzündung, ansonsten immer völlig Gesund und bisher auch keine Krebserkrankungen in meiner Familie - bis zu den Großeltern. Und Alle außer einer meiner Opas sind erst ü90 gestorben - und er war auch über 70 und lebenslang extrem starker Raucher. Eigentlich gute Gene sollte man meinen.)

Daraufhin hat er noch einen Abdomen Ultraschall bei mir durchgeführt. Er hat sich extrem viel Zeit genommen, jedes Organ abgeklappert und mir alles erklärt was man sieht. Er meinte alle Organe seien in Größe, Form und Beschaffenheit absolut vorbildlich. Auch die Hauptarterie (oder so) im Bauch sei völlig frei von Verkalkungen oder Anderem was da nicht hin soll. Der Darm kann natürlich nicht wirklich durch einen Ultraschall untersucht werden, aber er meinte, dass zumindest Dinge wie Entzündungen, Verengungen, Wasseransammlungen oder ähnliches nicht vorhanden seien. Die Bauchspeicheldrüse hat er auch gesehen. Er meinte zwar, dass man sie nicht wie aus dem Lehrbuch sieht, aber gut genug um sich einen Eindruck davon zu verschaffen. Er hat mir zwar auch da die einzelnen Teile der Bauchspeicheldrüse gezeigt, allerdings habe ich da ehrlich gesagt überhaupt nichts erkannt. Er hat mir dann Pantoprazol verschrieben und das sollte ich eine Woche je 2 und dann noch eine Woche je 1 nehmen.

Ich habe also hinter mir:
- Blutdruckuntersuchungen - Blutdruck normal
- Pulsuntersuchung - Puls normal
- Blutuntersuchung - keine Auffälligkeiten
- EKG - unauffällig
- Rektoskopie beim Proktologen (wegen der Blutungen) - Thrombose, muss allerdings nicht chirurgisch behandelt werden.
- Augenuntersuchung - alles Gesund.
- Orthopäde - Eine typische Sitzwirbelsäule. Ich soll mit Sport anfangen.
- Abdomen Ultraschall - keine Auffälligkeiten.

Ich bin jetzt auf der einen Seite auf jeden Fall etwas beruhigter, weil ich zumindest weiß, dass meine ganzen Beschwerden nicht von Metastasen die meinen Körper schon überall zerfressen kommen und man Nierenkrebs, Blasenkrebs, Prostatakrebs, Milzkrebs und Leberkrebs ausschließen kann. Eine Restangst bleibt natürlich trotzdem, weil zwar inzwischen viel abgeklärt wurde, aber die Symptome ja trotzdem noch da sind und gerade ein Krebs in der Bauchspeicheldrüse oder im Magen nicht wirklich durch einen Ultraschall erkennen lassen. Dagegen spricht jedoch, dass Symptome ja erst in einem fortgeschrittenem Stadium auftreten und dann ja oft schon Metastasen vorhanden sind.

So. Das wars jetzt erstmal. Sorry für den langen Text. Ich habe zwar auch viele Menschen mit denen ich reden kann und die sich meinem Problem annehmen, aber ich wollte auch mal mit Personen die das gleiche Problem haben ins Gespräch kommen.

Habe jetzt nächste Woche ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten. Ich hoffe, dass sich meine Angst und die Beschwerden in den nächsten Tagen legen werden und sie sich nicht wieder steigern.

Danke fürs Lesen und ich freue mich, wenn vielleicht der Ein oder Andere seine Erfahrungen teilen würde, tipps und tricks hat, ein paar beruhigende Worte für mich hat oder was auch immer.

Grüße Patrick

05.06.2019 11:28 • 21.01.2020 x 3 #1


42 Antworten ↓


Den Druck auf der Brust nennt man Fassreifengefühl. Das passiert wenn sich die Muskeln zusammenziehen. Kommt entweder vom Rücken oder häufiger durch Stress. Wobei die Verbindung so ist dass du bei Stress schneller atmest (auch Computerspielen kann stressig sein). Umgekehrt bringst du aber beim Sitzen keine körperliche Leistung. Der Effekt ist, dass du das CO2 schnell aus dem Blut rausatmest und es mit Sauerstoff anreicherst. Das führt zu einem Ungleichgewicht des CO2 - Sauerstoff Verhältnisses und dazu dass sich die Muskeln zusammenziehen und schon hast du das klassische Fassreifengefühl um die Brust. Lösung ist recht einfach; Stress abbauen oder Sport machen (reichert das Blut wieder mit CO2 an). Ad hoc kannst du auch probieren in einen Plastiksack zu atmen; dann erhöhst du den CO2 Anteil der Atemluft, dauert aber.

A


Erfahrungsbericht - Angst vor tödlichen Krankheiten

x 3


Hey,

von dem Begriff hab ich noch nie was gehört, aber es beschreibt genau das was ich mir inzwischen eben auch denke. Hatte das jetzt 3 mal in den letzten Jahren. Jedes Mal aufgetreten als ich eine längere Zeit am PC gesessen bin (Habe prinzipiell auch mein ganzes Leben schon eine ziemlich ungesunde Sitzhaltung).

Leider ist es ja nicht bei diesem einen Problem gewesen. Das Thema Herz habe ich inzwischen abgehackt.

Viel mehr machen mir halt inzwischen die organischen Beschwerden sorgen. Es ist schon auffallend, dass viele Symptome erst nach dem googlen aufgetreten sind, das spricht ganz klar für Psychosomatik, aber da die Beschwerden jetzt seit Wochen täglich da sind (Es ist ja nie ein Schmerz. Es ist immer nur ein Druck auf dem Bauch) und in Verbindung mit Verdauungsgeräuschen, weicherem Stuhl und leichter Übelkeit auftritt, habe ich halt extreme Angst, dass ich vor lauter eingebildeter Beschwerden nicht mehr unterscheiden kann, ob es jetzt von der Angst kommt oder wirklich was ist. Auf der anderen Seite habe ich allerdings auch keine Lust jede vorhandene Untersuchung durchführen zu lassen, denn dann komme ich ja nie aus dem Teufelskreis raus.

Wenn ich nicht die Sorge hätte, dass es was mit der Bauchspeicheldrüse zu tun hätte, dann könnte ich ja mal paar Wochen sagen: Abwarten und Tee trinken. Aber sollte es wirklich an ihr liegen, dann hat man diese paar Wochen halt nicht

Das was du beschreibst ist ganz normal. Psychosomatik fängt immer schleichend an und schreitet voran. In deinem Fall eben Fassreifengefühl, und nach einer Zeit rutscht es halt in den Bauch/Darm. Ein nervöser Darm ist normal bei Angst. Den größten Fehler den die Leute dann machen ist sich gegen den Gedanken zu wehren dass es psychisch sein könnte. Wobei die Logik meint dass die Symptome nicht eingebildet sondern real sind. Die Wahrheit ist aber eine andere.

Psychosomatik heißt nicht dass man sich die Symptome einbildet. Es beschreibt vielmehr eine Kette. Die Psyche bewirkt eine Verhaltensänderung (z.B. schneller Atmen) und ein biochemisches Ungleichgewicht (Hormone werden vermehrt ausgeschüttet wie z.B. Testosteron, Cortisol,...). Das führt zu ECHTEN Symptomen die sich mehren solange man in diesem Verhalten verbleibt. Und dann ist man in einem Kreislauf. Mehr Symptome, mehr Angst, mehr biochemisches Ungleichgewicht, und wieder von vorne. Du bildest dir also gar nix ein.

Was hilft ist Verständnis. Medizinische Abklärung ist der 1. Schritt. Wenn da raus kommt dass man organisch Gesund ist ist das schon mal gut. Der 2. und wichtigere Schritt ist die Symptome als real zu akzeptieren, aber auch zu verstehen dass die Ursache die Psyche ist.

Herzlich willkommen hier im forum
Auch ich leide an massiven krankheitsängsten
Also hypochondrie
Und einer ausgeprägten somatoformen schmerzstörung
Bei mir ist es im moment der bauchbereich der mir aufgrund unterbauchschmerzen angst macht...
Davor war es der magen,der kopf und das herz
Ich habe in den letzten 17 monaten unzählige untersuchungen machen lassen aber die angst sucht sich immer etwas neues
Ich bin auch in therapie 2 mal wöchentlich und war letztes jahr 2 mal stationär in der klinik für insgesamt 17 wochen,gebracht hatt es leider nicht viel
Also kopf hoch du bist ganz sicher nicht alleine

Ja das ist wirklich das Schlimmste. Sobald man eine Beschwerde abgeklärt hat, fängt es irgendwo Anders an und der sch. geht wieder von vorne los.

Deswegen bin ich mir auch unsicher, ob ich noch weitere Untersuchungen bezüglich Bauchspeicheldrüse oder Magen machen soll. Der Ultraschall war ja wirklich sehr positiv und ich denke doch, dass wenn ich wirklich in einem Stadium wäre, in dem ich Beschwerden habe, dann müsste die Erkrankung ja eigentlich schon auf irgendwelche Anderen Organe übergegangen sein.

Sicherlich ist es absolut unangenehm ausgerechnet bei der Angst vor Bauchspeicheldrüsenkrebs mit dem Abklären aufzuhören, aber wenn ich jetzt zum Nächsten Arzt gehe und wieder ein ohne Befund bekomme...Wie gehts dann weiter? Knochenkrebs? Hirntumor? Irgendwas Neues findet sich dann sowieso wieder.

Ja der bauchbereich ist schwierig...er ist gross und es gibt so vieles wo man untersuchen müsste um alles auszuschliessen...
Ich hatte bereits 2 ultraschalls vom komplettem abdomen und eine magenspiegelung
Jetzt habe ich seit freitag ziemlich starke unterbauchschmerzen die mir extreme angst machen...was soll das heissen?weitere untersuchungen?nein ich werde keine untersuchungen mehr machen
Das einzige was ich morgen noch mache ist eine untersuchung beim gyne denn das habe ich noch nie gemacht also ist das nötig....

Ich habe auch schmerzen im Magen und hinter der rechten Rippe bis in den Rücken das macht mich verrückt

Dann drücke ich dir die Daumen, dass auch da alles i.O. ist

Zitat von coco88:
Ich habe auch schmerzen im Magen und hinter der rechten Rippe bis in den Rücken das macht mich verrückt


Wie sind denn deine Schmerzen? Stechend? Dumpf?

Eher Stechend aber dumpf auch ab und zu

Also bei mir sind sie immer dumpf. Und ich spüre es tatsächlich auch nur beim stehen und gehen. Beim Sitzen und Liegen bin ich, was den Bauch angeht, eigentlich beschwerdefrei. Habe auch schon überlegt, dass es vielleicht gar nicht organisch ist, sondern Muskulär. Eine Entzündung wird es bei mir wohl eher nicht sein. Zumindest habe ich immer gelesen, dass die Schmerzen bei Entzündungen plötzlich eintreten und eher stechend und stark sind. Aber im Internet liest man ja viel wenn der Tag lang ist

Ja das habe ich auch gelesen
Ich habe sie auch im Liegen und bei manchen Bewegung
Und mir ist richtig richtig übel ....
Ja plötzlich eintretend ist immer akut ,
Ich hätte Nierensteine da hat ich plötzlich ein dumpfen Schmerz der immer schlimmer wurde

Zitat von coco88:
Ja das habe ich auch gelesen
Ich habe sie auch im Liegen und bei manchen Bewegung
Und mir ist richtig richtig übel ....
Ja plötzlich eintretend ist immer akut ,
Ich hätte Nierensteine da hat ich plötzlich ein dumpfen Schmerz der immer schlimmer wurde

Das kenne ich gut...bei mir kommen die schmerzen auch wellenweise und manchmal ziemlich stark...

Lieber Ängstlicher, ehrlich? Du bist viel zu jung für BSDK.
Ich kann mit deiner Geschichte so richtig mitfühlen. Seit frühester Kindheit überfällt mich ab und zu die Angst vor K. Nur davor. Ich habe sonst vor gar nichts Angst. Aber bei jedem Pickel oder Gnubbel denke ich sofort so, das wars. Jetzt stirbst du. Ich habe oft Monate, ja sogar Jahre Ruhe und dann erwischt mich dieser böse Dämon. So nenne ich die Angststörung.
Man muss leider genau überlegen, wem im Freundeskreis man sich anvertraut. Ich habe schon Freunde verloren, weil die gemein reagiert haben. Nun erzähle ich nur noch meinem Partner davon.
Ich hatte das gesamte Jahr 2018 die Überzeugung, demnächst einen qualvollen Tod zu sterben. Und, wie du schreibst, es ist nicht zu ertragen. Und es ist schade ums Leben.
Ich finde es übrigens gemein, wenn Leute mich als gestört abtun. Die Angst bricht ja nur aus, wenn ich im Spuegel etwas sehe, was ich für ein Symptom des Schlimmsten halte. Aber zu sehen ist dann immer etwas. Deswegen hilft auch kein gutes Zureden.
Ich vermeide es über längere Zeiträume, mich zu genau im Spiegel zu betrachten oder mich zu berühren. Weil ich tiefe Angst vor einer neuen Entdeckung und dem nächsten Absturz habe.
Was könnte ich dir raten?
Ich würde dich vor dem Teufelskreis warnen, ständig zum Doktor zu rennen. Es macht es nur Schlimmer. Eventuell hilft es für kurze Zeit, bis etwas Neues eintritt. Du machst dich von den Ärzten abhängig und läufst Gefahr, durch vage Diagnosen oder Überdiagnosen noch tiefer reinzurutschen.
Sieh es einmal so: ich kenne Leute, die sitzen im Zug u d denken, dass der entgleisen könnte. Dasselbe im Flugzeug, im Auto. Einige haben Angst vor Mrieg, Terror, Umweltkatastrophen.
Das alles ist mir völlig fremd und ich hoffe, dir auch.
Wir denken nicht ständig an die unwahrscheinliche Möglichkeit, dass der Zug entgleist.
Ich habe mir aus dieser Perspektive einmal überlegt, dass das normales Denken ist.
Warum also nicht versuchen, auch die Möglichkeit einer ganz seltenen und krassen Erkrankung für ebenso unwahrscheinlich zu betrachten?
Mir hat es etwas geholfen.
Kuck mal, ich war jetzt ein Jahr überzeugt, zu sterben. Das war unbeschreiblich schrecklich. Aber dann hat es mir gelangt. Ich wurde wütend auf diese sch*** Angst, die mir das Leben zur Hölle machte. Ich sagte mir, ok, du stirbst nun leider. Ist so. Kannst es nicht ändern. Es ist traurig. Ich habe oft geweint, wenn ich schöne Dinge sah und meinte, das nie mehr erleben zu dürfen. Aber ich begann normal weiterzuleben, unternahm viel. Immer mit dem Hintergedanken, die anderen haben es so gut, die dürfen alle leben. Heul. Aber irgendwann schaltest du ab. Ich glaube, in dem Moment, wo ich aufhörte mich dagegen zu wehren, setzte eine Veränderung ein. Ganz langsam. Als ob man unempfindlich wird.
Ich will das keinem raten, denn es ist extrem schwer zu ertragen. Aber du wirst ja irgendwann merken, dass du immer noch lebst...Ich habe das mit Erstaunen bemerkt. Und ganz ganz langsam gewann ich das Vertrauen ins Leben zurück. Denn: meistens ist es nicht das, vor dem man sich so sehr fürchtet. Zum Glück ist es in der Regel viel harmloser, als wir denken.
Mir hat das geholfen. Ich habe es angenommen und mir gesagt, Alte, wenn es das ist, dann bist du in einem Jahr tot. Wendung in einem Jahr nicht tot bist, dann war es das nicht.
Weißt du, es geht so nicht weiter. Dieses immer wieder zum Arzt rennen, zwanghaft, das ist für mich schon eine Form des Masochismus.
Im Moment genügt es mir, wenn der Arzt meines Vertrauens, der mich sehr gut kennt, sagt, dass alles ok ist. Dann vertraue ich ihm und halte mich daran fest. Denn der hatte mir damals von Anfang an gesagt, dass ist harmlos. Aber meine kranken Gedanken und Google haben mich in einen irren Strudel gezogen. Ich wünsche Dir von Herzen, dass es dir gelingt, ein wenig abzustumpfen.

Zunächst mal danke für deinen ausführlichen Kommentar und deine netten Worte.

Ich weiß, dass es rein von der Wahrscheinlichkeit extrem unwahrscheinlich ist, aber es gibt halt immer diese 1-2 Ausnahmefälle und leider machen diese 1-2 Fälle mir mehr Angst als mich die 2.999.998 gesunden Fälle beruhigen. Leider ist mein Hirn da extrem negativ vernetzt.

Ich muss inzwischen wirklich sagen, dass ich gerade nicht mehr wirklich weiß wovor ich Angst haben soll. Ich habe inzwischen so viele voneinander unabhängige Symptome, dass mir fast alles irgendwie sorgen macht.

Heute war, neben dem Druck im Oberbauch, zum Beispiel auch der Hals eine ziemliche Sorgenquelle. Erst hatte ich so ein komisches pulsierendes Stechen im Hals (war etwa nach einer halben Minute wieder weg) und dann hatte ich beim Abendessen das Gefühl, dass mein Essen nach dem Schlucken an irgendwas rechts im Hals vorbeistreift.

Mein Kopf macht daraus dann natürlich wieder: Speiseröhrenkrebs? Kehlkopfkrebs?

Ich bin auf jeden Fall nach dem Ultraschall wegen vielen Organen beruhigt, aber alles was nicht abgeklärt ist macht mir Angst.

Ich hatte jetzt eigentlich wirklich Jahrelang keine wirkliche Angst mehr vor Krankheiten, aber irgendwas ist im April passiert und nun ist es schlimmer denn je.

Mein Opa hatte 2 Wochen bevor es bei mir losging einen Schlaganfall...Ich weiß nicht ob das unterbewusst der Auslöser für die Ängste war, aber ich kann es aktuell einfach noch nicht voll auf die Psyche schieben. Auch wenn ich es für absolut realistisch halte und es auch völlig nachvollziehbar ist, aber die Krankheitsoption ist so viel stärker, auch wenn keiner meiner Arztbesuche bisher irgendwas bösartiges festgestellt hat.

Eigentlich war ich auf dem besten Weg dieses Jahr in allen Bereichen voll durchzustarten...Und jetzt traue ich mich nicht mal Pläne für 2020 zu machen.

Das kenne ich
Zum teil mache ich nicht mal pläne für den nächsten tag
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Heute ist echt wieder ein super Tag...Ich fühle mich irgendwie total verkatert. Gestern habe ich einen Knubbel in meinem Bauch ertastet, der nur im rechten Oberbauch, auf Höhe der Leber ist. Habe dann natürlich ewig darauf rumgedrückt. Heute tut mir die Stelle deutlich weh. Könnte natürlich auch von gereizten Muskeln odrr so kommen, aber was ist das für ein Knubbel? Hatte vor 2 Wochen doch erst ein Sono vom kompletten Bauchraum. Hätte man das da nicht gesehen, wenn da ein Tumor wäre, der so groß ist, dass man ihn mit den Fingern ertasten kann?

Das hätte man gesehen. Meine Oma hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und das hat der Arzt beim Ultraschall gesehen. Krebs kann zwar schnell wachsen, aber nicht innerhalb von 2 Wochen.

War heute noch mal beim Internisten. Der will jetzt doch mal tiefer forschen, weil ich meine Probleme noch immer nicht losgeworden bin. Morgen steht Blutabnahme an (Keeeeine Ahnung was da alles geprüft wird. Er hat so viel aufgezählt, aber nichts davon hat mir irgendwas gesagt ) und ebenfalls morgen werde ich noch eine Stuhlprobe abgeben. So wie ich es verstanden habe, will er jetzt alles was er prüfen kann prüfen lassen - sprich: Unverträglichkeiten, Bakterienbefall usw.

Soweit so gut.

Bezüglich meinem Druck meinte er, dass es sich eventuell um zwei unterschiedliche Probleme handeln könnte. Habe auf dem Rücken auf der selben Höhe wie ich die Probleme im Oberbauch habe eine ziemliche Verhärtung. Die hat er heute auch gefunden. Zuerst hat er irgendwie drei Mal auf meinen Rücken gedrückt...Holy hat das geknackt. Er meinte nur Meine Güte sind da Blockaden. Er hat dann beim Rücken abtasten auch die Verhärtung gefunden (Hab ihn nicht explizit darauf aufmerksam gemacht, aber er hat genau die Stelle gefunden die ich auch gefunden habe). Er meinte das ist eine Muskelverhärtung und hat mir dann irgendeine Spritze da reingejagt - vielleicht hilfts ja. Weiß nicht wie schnell sowas wirkt. Gefühlt ist die Verhärtung zurück gegangen. Aber der Druck ist immernoch da. Naja...Mal abwarten.

Danke btw. an den Orthopäden, bei dem ich wegen genau dieser Beschwerden ja schon vor 2 Monaten war, in der Hoffnung, dass er da genau sowas feststellt. vielleicht hätte ich mich dann gar nicht so extrem in das Thema reingesteigert, wenn mir frühzeitig jemand gesagt hätte, dass ich da offensichtliche Probleme habe. Aber mehr als Kauf dir nen Sitzball, mach Kraftsport und du bist halt zu groß für diese Welt und die Möbel sind alle nicht auf solche Körpergrößen ausgelegt hab ich da ja nicht bekommen.

Auf der einen Seite bin ich ziemlich erleichtert, dass jetzt tatsächlich mal Ursachenforschung betrieben wird und nicht nur Probier dies mal, probier das mal. Auf der anderen Seite habe ich natürlich schon ziemlich Bammel, dass da jetzt irgendwas festgestellt wird und so viel Zeit schon verstrichen ist. Ich habe ja wirklich schon so viel über Krebs im Internet gelesen, aber ich kann nach wie vor die zeitliche Komponente nicht abschätzen. Sind 3 Monate in denen nichts erkannt wird schon dramatisch oder erst 12 Monate?! Falls das alles in kurzer Zeit eskaliert: Müssten sich Beschwerden in den letzten 3 Monaten signifikant verstärkt haben? Habe im Prinzip immer noch die selbe intensität meiner Beschwerden. Blut war nachdem die Sache mit der AVthrombose ausgestanden war auch nicht mehr im Stuhl festgestellt - auch nicht auf dem Papier. Der Knubbel ist inzwischen auch komplett verschwunden. Der hat sich doch ein paar Wochen länger gehalten als der Proktologe damals angekündigt hat. Naja aber Hauptsache weg.

Was mich auf der einen Seite beruhigt:

Vor 4 Wochen war der Ultraschall der Bauchorgane unauffällig. Es kam nie zu einer Verstärkung meiner Beschwerden - im Gegenteil: Der Stuhlgang ist inzwischen wieder regelmäßig fest. Verstopfung habe ich nach wie vor keine Durchfall habe ich seit Wochen keinen mehr gehabt. Ich fühle mich nicht besonders müde, habe keine Probleme die mich vom Schlafen abhalten (schmerzen oder zwingende Stuhlgänge etc).

Was mir Sorgen macht:

Mein Magen/Darm Bereich grummelt und pfeift trotzdem noch deutlich stärker als üblich. Zwar nicht mehr ständig, aber wenn dann gut und gerne auch mal ne halbe Stunde am Stück. Kino? No go im Moment. Druck im rechten Oberbauch und Rücken nach wie vor da (Generell beschränken sich irgendwie alle meine Beschwerden die ich im Moment so habe auf die rechte Seite). Komisches Gefühl an der rechten Wade, die Sache im Oberbauch, Stechen in der rechten Brust beim Husten (ich war/bin aktuell erkältet), einige Tage Schulterschmerzen (inzwischen aber weg) und ab und zu ein Schmerz im rechten Armgelenk (relativ neu).

So...Da der Text ja fast länger ist als mein Ausgangspost, reichts jetzt auch mal wieder mit Input. Ende der Woche bin ich vermutlich ein kleines Stückchen schlauer. Falls jemand noch eine Nachtlektüre für heute Abend sucht: Viel Spaß mit meinem Text Und über Meinungen, Erfahrungen etc. bin ich natürlich nach wie vor dankbar

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Dr. Matthias Nagel
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