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Hallo ihr Lieben.
vielleicht könnt ihr mich etwas beruhigen, ich mache mir ziemlich Sorgen. Ich habe am 06.06. den vorletzten Backenzahn unten rechts vom Kieferchirurgen entfernen lassen, nachdem er mir seit 2 Jahren ständig Probleme gemacht hat, zuerst fauliger Geschmack, Schmerzen, Aufbissempfindlichkeit. Da meine Röntgenaufnahmen immer unauffällig waren, wurde mir immer mitgeteilt, der Zahn habe nichts. Der Kältetest war erst einige Zeit später auffällig. Nach 8 Monaten Beschwerden bestand ich darauf, den Zahn zu öffnen, was dann logischerweise zu einer Wurzelbehandlung führte. Der Zahn war tatsächlich erkrankt, obwohl man von außen nie etwas erkennen konnte. Über ein Jahr lang (!) wurde nun von meinem (inzwischen Ex-)Zahnarzt versucht, diesen Zahn mit Medikamenteneinlagen und Spülungen tot zu kriegen, was nicht funktionierte. Dann wechselte ich den Zahnarzt.
Die jetzige Zahnärztin versuchte es auch nochmal, sagte dann aber recht schnell, dass der Zahn nicht zu retten sei, weil er immer wieder Schmerzen verursachte. Bevor er gezogen wurde, bekam ich plötzlich eine akute Entzündung an der Wurzelspitze und eine dicke Backe. Habe deshalb Clindasol 600mg verschrieben bekommen, habe wie verordnet davon zwei Packungen mit jeweils 14 Stück durchgenommen (9 Tage). Der Entzündungsschmerz nahm zwar ab, die Schwellung nur geringfügig.
Der Zahn wurde jetzt also wie gesagt letzte Woche Dienstag vom Kieferchirurgen rausoperiert (geteilt und Stück für Stück abgetragen, hat sich etwas gewehrt, da sehr lange und krumme Wurzeln).
Am Freitag bekam ich plötzlich wieder Schmerzen und die Schwellung nahm wieder zu, obwohl ich die ersten 3 Tage nach der Extraktion keine Beschwerden mehr gehabt hatte.
Heute war ich zum Fädenziehen und Nachschauen, der Kieferchirurg sah die Schwellung und riet mir zu einer weiteren Antibiotikum-Einnahme, diesmal Amoxicillin für 5 Tage, diese richtigen Brummer.

Ich mache mir jetzt richtige Sorgen, a) wegen der Entzündung, die da in meinem Kieferknochen sitzt und schon mit dem ersten Antibiotikum nicht wegging und b) wegen der doppelten Antibiotika-Gabe.
Ich male mir die schlimmsten Sachen aus, dass mein Kieferknochen abstirbt, ausgeschabt werden muss oder was weiß ich bzw. dass dieses Antibiotikum meine inneren Organe schädigt und dann trotzdem nicht hilft.

Natürlich mache ich mir auch Vorwürfe, dass ich es zugelassen habe, dass so lange an meinem kranken Zahn rumgedoktort wurde. Ich wollte einfach nichts unversucht lassen. Mein Exzahnarzt hat auch immer wieder gesagt, es gäbe solche langwierigen Wurzelbehandlungen in Ausnahmefällen, ich hätte durchaus Chancen, dass der Zahn noch Ruhe gibt.
Jetzt habe ich Angst, dass das eigentliche Theater erst richtig losgeht.
Vielleicht kann mir jemand etwas Mut zusprechen und/oder mir sagen, dass meine Ängste unbegründet sind.
Kann das Antibiotikum die Entzündung im Knochen überhaupt komplett beseitigen?
Vielen Dank fürs Lesen und für eure offenen Ohren.

12.06.2023 22:41 • 14.06.2023 #1


3 Antworten ↓


Kurzzeitig ist eine erhöhte Antibiotikagabe unproblematisch. Sofern du es verträgst, hält sich die Belastung in Grenzen. Was natürlich bei Frauen und Antibiotika passieren kann ist eine Scheidenpilzinfektion.

Ansonsten hatte ich auch so einen Problemzahn. Zunächst wurde eine Wurzelbehandlung durchgeführt und mit einer kleinen Lichtdiode behandelt, welches die angesiedelten Bakterien in der Zahnwurzel zerstört. Anschließend gespült und mit einem Medikament provisorisch verschlossen. Beim Folgetermin wurde das ganze wiederholt. Am Geruch hatte mein Zahnarzt festgestellt ob die Behandlung angeschlagen hat oder nicht. Anschließend wurde verfüllt und der Zahn verschlossen. Seitdem hatte ich keinerlei Probleme mehr damit. Die Behandlung mit dem Licht ist keine Kassenleistung sondern muss selbst (zumindest die Differenz zur Kassenleistung) bezahlt werden. Spülungen funktionieren in der Regel auch gut, aber je nach Fall nicht ganz so effektiv. Wurdest du dahingehend damals aufgeklärt über die Behandlungsmöglichkeiten?

Ich würde jetzt erst einmal die Antibiotikabehandlung fortsetzen. Es dauert gerade bei Entzündungen im Bereich Knochen und Gelenke deutlich länger, weil das Antibiotikum nicht so leicht dahin gelangt, wo es gebraucht wird im Gegensatz zu Weichgewebe.

Mach dir keine Sorgen. Der Zahn ist raus, die Entzündung kann dadurch sowieso schon schneller abklingen.

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Entzündung im Kiefer und Antibiotika

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Hallo

Wenn nach drei Tagen Schmerzen auftreten nach einer Zahnextraktion, liegt wahrscheinlich eine Zahnalveole vor.

Das kann schon mal vorkommen. Normalerweise gibt der Zahnarzt dann nicht nur ein AB, sondern gibt ein schmerzlinderes Medikament in das Loch. Die Entzündung braucht ungefähr 1-2 Wochen, um abzuheilen, bei Dir wird es wohl schneller gehen, weil Du noch mal ein AB bekommen hast.

Bei Schmerzen ist Ibuprofen dass Schmerzmittel der ersten Wahl. Sollten die Schmerzen nicht abklingen oder stärker werden, kannst Du noch mal den Zahnarzt drauf schauen lassen, in den überwiegenden Fällen heilt es aber ab.

Mach Dir nicht solche Sorgen wegen dem Kieferknochen, grade ein Backenzahn hinterlässt ein ordentliches Loch im Kiefer, es dauerte Monate, bis es sich ganz geschlossen hat, während die Wunde im Zahnfleisch schon geheilt ist.

Warum sollte das AB auf die inneren Organe schlagen? Sowas habe ich noch nicht gehört. Was passieren kann, dass die Darmflora des Darms gestört wird, weil das AB auch die für die Verdauung notwendigen gesunden Bakterien abtötet. Die Darmflora kann man aber mit Probiotika wieder aufbauen.

Warte erst mal ab, schlimmstenfalls muss der ZA eine Kürretage machen, wenn die Wunde nicht abheilt udn Du ständig Schmerzen hast, damit sich wieder frisches Gewebe auf dem Knochen bilden kann. Das ist aber auch nicht so tragisch, das hatte ich auch schon mal, es dauert halt dann etwas länger bis alles abheilt.

Gute Besserung!

LG Angor

Danke für eure Antworten. Update: Situation bisher noch unverändert, nehme seit vorgestern die Amoxicillin.

@Vendetta1981: Naja, aufgeklärt über die Behandlungsmöglichkeiten sah bei mir so aus, dass der Zahnarzt damals gesagt hat, er könne eine elektronische Längenmessung machen, was die Erfolgschance auf 95% erhöhen würde, aber eine Selbstzahlerleistung sei. Das habe ich machen lassen. Von einer Laser- oder Lichtbehandlung hat er nichts gesagt. Nach einem halben Jahr oder so hab ich ihn mal angesprochen, was er denkt, wie lange das noch dauern soll, weil ich niemanden kenne, bei dem eine Wurzelbehandlung so lange gebraucht hat. Ich hatte anfangs Ledermix im Zahn, dann CHKM (wo ich jetzt gelesen habe, dass das überholt sein soll, da giftig) dann Calxyl. Mit Calxyl ging es mir am besten, hat aber auch nicht gehalten. Im Bezug auf die Prognose hat er es immer so dargestellt, als würde das alles noch gut werden, nahm mich dann irgendwann auch nicht mehr ernst hatte ich das Gefühl. Ich wollte den Zahn eigentlich schon früher loswerden, hätt ich mal auf mein Bauchgefühl gehört.

@Angor: An eine trockene Alveole hab ich auch schon gedacht, aber der Kieferchirurg hat beim Nachsehen nichts gesagt. Deswegen weiß ich nicht, ob ich das habe. Ich halte mich allerdings mit solchen Fragen bei Ärzten mittlerweile auch zurück, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie dann angesäuert sind, weil man es besser weiß als sie. Die Schmerzen sind auch nicht dauerhaft da, sondern nur in Attacken, wo es mir auf einer Skala bis 10 mit einer Intensität von 5-6 in den Knochen reinsticht oder -bohrt. Das sind die gleichen Schmerzen, die ich auch mit Zahn noch hatte, allerdings seit der OP lauter, deswegen tippe ich eher auf den Kieferknochen. Ansonsten hab ich halt ein permanentes Spannungsgefühl, diese Schwellung an der Backe und beim Laufen ein Pochen im Zahnfach.
Mit inneren Organen meinte ich die Leber und die Nieren, wegen der doppelten Antiobiotikum-Einnahme.
Was mir auf jeden Fall geholfen hat, ist deine Aussage, dass diese Kürettage nicht so schlimm sein soll, sollte das bei mir gemacht werden müssen. Davor habe ich nämlich am meisten Angst.

Mir wurden schon mal zwei Zähne gezogen, der eine hatte auch eine Entzündung im Kiefer unter sich, nach der Extraktion war die Entzündung allerdings gleich weg und ich hatte keine Beschwerden mehr. Deswegen verunsichert mich das jetzt ziemlich, weil es diesmal anders ist.




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Dr. Matthias Nagel
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