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Hallo zusammen,
ich bin heute regelrecht am verzweifeln. Die letzten Monate ging es etwas aufwärts was meine Ängste angeht. Das letzte Symptom, was mir noch wirklich Angst macht, ist das Flimmerskotom.
Ich leide seit meinem 9. Lebensjahr (bin jetzt 25) an Migräne mit Aura. Manchmal habe ich nur die Kopfschmerzen, manchmal nur die Sehstörungen und manchmal beides zusammen. Manchmal monatelang keins von beiden und dann wieder mehrfach die Woche Beschwerden. Stress war schon immer ein großer Trigger. Dementsprechend ist das Flimmerskotom nichts neues für mich und war auch eigentlich nie ein Problem in meinem Leben.
Seit im September 2022 allerdings mit meiner ersten richtigen Panikattacke eine sehr schlimme Zeit für mich begonnen hat, habe ich panische Angst vor dem Flimmerskotom bekommen, da sich meine Ängste hauptsächlich auf neurologische Symptome (habe seitdem Panik einen Hirntumor zu haben)
beziehen.
Ich konzentriere mich den ganzen Tag fast nur noch auf meine Sicht, suche nach Störungen und bin immer in Angst dass das Flimmerskotom wiederkommt. Nun hatte ich von Januar - Mitte April Ruhe. Keine einzige Sehstörung. In dieser Zeit habe ich es auch immer öfter geschafft, von der Hirntumor Angst Abstand zu nehmen und etwas runterzufahren. Dann kam für mich alles zusammen. Zu der Gesundheitspanik kam noch eine sehr schlimme Situation bei der Arbeit. Nachdem ich wochenlang unter Dauerstrom stand, 4 Tage hintereinander 14 Stunden pro Tag am Bildschirm verbrachte und mich die Situation auch emotional sehr mitgenommen hatte begrüßte mich wieder ein Flimmerskotom. Ich versuchte, dem keine große Bedeutung beizumessen und es auf den Stress zu schieben. Allerdings steigerte ich mich wieder immer mehr in meine Ängste hinein und siehe da - heute auf der Arbeit erneut ein Flimmerskotom. 3 Wochen nach dem letzten Vorfall.

Gibt es da draußen ein paar Leute, die in Zeiten mit starkem Stress/Angst auch vermehrt Flimmerskotome haben? Wie geht ihr damit um? Hattet ihr jemals sorge, dass es sich um etwas ernstes handelt?

Ich werde die Angst vor diesem Symptom Donnerstag mit meiner Ärztin besprechen und erfragen, ob weitere Diagnostik notwendig ist. Sie weiß bereits von meiner Angst vor einem Hirntumor, diese hält sie für unbegründet. Es ist immer so, dass ich eine Zeit lang riesige Angst vor einem bestimmten Symptom habe, bis plötzlich ein neues auftaucht, das alte in Vergessenheit gerät und natürlich nie wieder kommt…

Einen schönen Abend und liebe Grüße!
Katharina

09.05.2023 19:57 • 10.05.2023 #1


2 Antworten ↓


Zitat von kathi98:
Nachdem ich wochenlang unter Dauerstrom stand, 4 Tage hintereinander 14 Stunden pro Tag am Bildschirm verbrachte und mich die Situation auch emotional sehr mitgenommen hatte begrüßte mich wieder ein Flimmerskotom.

Ich sage es jedem und ich sage es dir: Wenn du tot umfällst wirst du morgen ersetzt. Projekte können und dürfen scheitern. Menschenleben nicht. Absolut gar nix ist so wichtig wie deine eigenen Gesundheit. Je eher du das begreifst desto besser. Ich hab es leider nicht begriffen und war nun durch einen Burnout und andere Folgekrankheiten 5 Jahre lang arbeitsunfähig. Und wofür? Mein alter Arbeitgeber erinnert sich schon gar nicht mehr an mich.

Zitat von kathi98:
Sie weiß bereits von meiner Angst vor einem Hirntumor, diese hält sie für unbegründet.

Das sehe ich auch so. Die Symptome eines Tumors kommen und gehen nicht. Die bleiben und werden rapide schlimmer.

Mit Flimmerskotom habe ich leider keine Erfahrung. Ich will aber an deine eigene Erfahrung appellieren. Das ist alles nicht neu für dich. Du weißt wie dein Körper reagiert, und hast auch eine gute Ahnung warum es passiert.

Ich unterstelle dir jetzt mal folgendes, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen:

Dein Kernproblem ist, dass du momentan das Gefühl hast deine Kontrolle über dein Leben ein Stück weit verloren zu haben. Manche lassen ihren Frust am Partner aus oder sie flüchten sich darin die Welt (Arbeit, Umwelt, etc...) zu retten statt sich selbst. Und manche konzentrieren sich auf ihren Körper und mögliche Krankheiten.

Deine Symptome haben sehr wahrscheinlich nichts mit deiner physischen Gesundheit zu tun. Du bist einfach nur nach der Suche nach etwas was du entweder kontrollieren kannst (deinen eigenen Körper), oder was völlig außerhalb deiner Macht steht (Tumor), wo du also die Verantwortung abgeben kannst.

Wenn du aber mal ganz ehrlich in dein Leben schaust, dann weißt du vermutlich schon sehr genau wo das eigentlich Problem ist.

Mit 25/26 ging das bei mir auch alles los. Paar Jahre im Job, man hat vielleicht sogar Erfolg und merkt nicht, dass einen die reale Welt liebend gerne einfach nur auskaut bis der Geschmack weg ist, um dich dann an der nächsten Ecke auszuspucken.

Arbeite niemals mehr für irgendjemanden 14 Stunden am Tag. Du musst für dich und deine Lebenszeit einstehen. Dazu gehört es vor allem zu lernen wie man Nein sagt. Niemand wird dir jemals angemessen für deine Aufopferung danken.

So ich hoffe ich lag mit meiner Analyse nicht total daneben

Zitat von kathi98:
Gibt es da draußen ein paar Leute, die in Zeiten mit starkem Stress/Angst auch vermehrt Flimmerskotome haben? Wie geht ihr damit um? Hattet ihr jemals sorge, dass es sich um etwas ernstes handelt?

Ich hatte vor etwa 5 Jahren mein erstes Flimmerskotom und war damals überzeugt davon, dass es jetzt mit mir aus ist. Ich werd's nie vergessen, das war in einer Yoga-Stunde und seit dem habe ich immer wieder mal eines gehabt, allerdings seit etwa 1 Jahr nicht mehr.
Ich hatte die auch eine Zeit gehäuft, also so in Abständen von ein paar Wochen. Mit Migräne habe ich ansonsten keine Probleme, zumindest nicht bewusst. In meiner Familie gibts es aber Migräne, vielleicht habe ich ein bisschen davon mitbekommen.
Die Skotome sind manchmal bei psychischem Stress aufgetreten, aber eine direkte Verbindung habe ich da bei mir eher nicht gesehen, obwohl das wohl auch ein Auslöser sein kann.
Bei mir war es eher körperlicher Stress und Verspannungen: beim ersten mal habe ich mir einen Tag vor der Yoga-Stunde den oberen Rücken einrenken lassen, weil ich schlecht Luft bekommen habe. Bei den anderen malen war ich auch im Nacken sehr angespannt - ich denke daher schon, dass bei dir das lange Sitzen am Bildschirm dazu beigetragen haben kann.

Ich bekomme auch jedesmal Angst, obwohl ich weiss dass der Mist harmlos ist. Da Du ohnehin mit Migräne Probleme hast, ist bei dir der Zusammenhang ja eigentlich klar.

Keinesfalls hat das etwas mit einem Gehirntumor zu tun!

Filmmerskotome sind kein Symptom bei einem Gehirntumor und die Verbindung zur Migräne bei dir ist offensichtlich. Mach' dir also keine Sorgen. Flimmerskotome sind nervig und beängstigend, aber harmlos.




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