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Seit einigen Jahren quäle ich mich mit einer Angststörung rum. Ich bin Krankenschwester, 35 Jahre, und bilde mir Krankheiten ein :-
Krankenschwester sein ist sozusagen Fluch und Segen: ich komme zwar ständig mit irgendwelchen Krankheiten in Berührung ( Intensivstation), aber mein Wissen überlistet die Angststörung meistens ( also ich merke, dass die Symptome ja nicht echt sein können).
Es ist anstrengend. Ich bekomme mein Leben so gut geregelt, frage mich aber, ob ich diese dusseligen Gedanken jemals los werde. Es zieht mir viel Kraft für etwas sinnloses.
Deswegen bin ich jetzt hier, um vielleicht Ideen zu finden , mit denen ich meine Ängste noch besser in Griff kriegen kann.
Ich habe eine ambulante Therapie hinter mir und habe einige Jahre Citalopram genommen.
Mit Citalopram waren die Ängste zwar deutlich weniger, ich hatte aber auch das Gefühl, unter einer Glocke zu sein, wenn ihr versteht. Alles war so gleichgültig.. Ich fühle mich so wohler, mit allen Höhen und Tiefen .
Lg Jacqueline

13.09.2015 16:33 • 11.12.2015 #1


20 Antworten ↓


Hey Jacqueline.

heiße Dich herzlich Willkommen hier bei uns

Was genau sind Deine Ängste, Deine Symtome die Dir Angst machen?

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Eingebildete Krankheiten

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Wenn ich mich intensiver mit einer Krankheit beschäftige, denke ich, ich habe sie selbst. Auf einmal habe ich Symptome, die genau dazu passen. Und das macht mir dann Angst. Das Adrenalin verhindert dann erstmal das denken und verstärkt alles nurnoch.

Grüß Dich.

Nun, seit einiges Jahren ist ja schon ne Ecke hin. Bist Du in der Therapie mal hinter Deine Ängste gekommen und seit wann nimmst Du keine Medis mehr?

das Citalopram nehme ich seit einigen Monaten nicht mehr. Ich weiß ziemlich genau, woher meine Ängste kommen. Es gibt eine Familiäre Disposition. Und dann kann man zusammen gefasst sagen, dass ich eher der Mensch bin, der die Zähne zusammen beißt. Ich nehme mir zu wenig Zeit für mich.
Meine Angststörung ist sozusagen das Ventil meines Körpers das sagt: Jetzt reichts. Hört sich verrückt an, ist aber so.
Ganz aktuell habe ich einen neuen Job in leitender Position, der mir leider viel mehr Zeit abverlangt, als vereinbart. 70 Stunden die Woche sind keine Selteneheit. Ich habe einen Hof mit Tieren ( 4 Pferden / 4 Katzen, fast nur aus dem Tierschutz), die nach der Arbeit meine Zeit brauchen ( Stallarbeit, bewegene...). Mittlerweile komme ich mir so vor, als würde ich nur noch arbeiten... und komme eigentlich nie zu ruhe. Wenn ich aber zur Ruhe komme, ich die Angststörung sofort da.
Eigentlich kann ich diese Gedanken schnell verarbeiten aber wenn ich eh schon so erschöpft bin, fällt das total schwer.
Mein Plan ist, meinem Jobnoch 1 - 2 MOnate Zeit zu geben. Und zur Not eben zu kündigen.
Ich bin auf ein relativ gutes Gehalt angewiesen, weil ich mit den Tieren eben hohe Fixkosten habe. Deswegen kann ich nicht einfach mal so kündigen.
Ich habe meinen gut bezahlten Job in der Intensivpflege aufgegeben, weil ich das einfach nicht mehr konnte. Nach 15 Jahren in 3 Schicht und Elend mit immer weniger Personal fühlte ich mich wie ausgelaugt. Aber leider ist der jetztige Job auch nicht viel besser... Lg

Ich habe diese körperlichen Symptome schon von Kindesalter an.

Hey Jacqueline,

letztlich hast Du es selber schon richtig formuliert. Bei dem Pensum streikt der Körper und da Du das nicht hören willst, meldet sich Deine Seele. Soll heißen, einen Gang runterschalten.

Ich hätte auf der Intensiv viel eher aufhören müssen. Das wird mir nicht nochmal passieren. Meine Arche ist jetzt auch geschlossen, es werden keine neuen Tiere mehr kommen. Das kann ich nicht stemmen.

Es ist total schwer für much zuzugeben, dass etwas über meine Kräfte geht. Komisch oder?

Hey jacqueline.

Das muss ich heute leider für mich auch so formulieren.

Komusch oder? Gerade wir sollten uns doch besonders um uns selbst kümmern

Du kümmerst Dich um kranke Menschen, pflegst Tiere, Respekt, ganz klar.

Aber vergiss Dich selbst nicht !

Ich arbeite an mir,. Aber danke.

Jaqueline meine Tochter ist 24 und arbeitet auch auf Intensiv als Krankenschwester schon 4 Jahre....

Ich habe 15 Jahre dort gearbeitet. Die ersten 10 Jahre waren auch schön, keine Frage. Aber die letzten 5 ... durch Umstrukturierung ist unser Personal halbiert worden. Es ist nicht so, dass ich etwas gegen viel Arbeit hätte , aber das ständig schlechte Gewissen den Patienten gegenüber, weil man für nix mehr Zeit hat, hat mich aufgefressen. Nie Pause, nur stress. Ich habe angefangen mit 2 Patienten und aufgehört mit bis zu 7 zusätzlich haben wir natürlich den Rea Pieper bedient.
Früher gab es Zeit, Schicksale die einen bewegten zu verarbeiten im Team - das war natürlich vorbei.

Du gibst Anderen sehr viel, wie gesagt. Aber es könnte der Punkt kommen, wo es nicht mehr geht, wo Du nicht mehr kannst. Dann machst Du Dir womöglich noch Vorwürfe.

Deswegen habe ich jetzt einen neuen Job. Der sich hauptsächlich im Büro abspielt. Ohne Schichtdienst.
Sponsor-Mitgliedschaft

2 meiner Pferde sind reitbar, ich bin leidenschaftliche Reiterin. Das gibt mir sehr viel.

Sicher ein sehr guter Schritt. Leitest Du den Pflegedienst?

Ich bin Stationsleitung

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Dr. Matthias Nagel
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