wie zu lesen war/ist habe ich selber an all dies gelitten, was hier zum Teil niedergelegt wird. War es nicht das Herz, war es ein Tumor, Krebs, Entzündung …
Leider gab es so Foren damals nicht, wo ich irgendwelche Vergleichsmöglichkeiten gehabt hätte und so war ich mit meinen ganzen (Miß-)Empfindungen alleine.
Es ging nichts mehr und so hatte ich Angst vor dem Tag und Angst vor der Nacht. Ich war durchaus in der Lage, Stunden und gar den ganzen Tag mit mir und meiner Angst zu verbringen. Quälende Fragen überkamen mich wie:
~ hört das nie wieder auf
~ ich will das jetzt nicht haben
~ ich werde nie wieder gesund
~ so kann mich keiner mögen
usw.
Meinen Mann flehte ich das Haus nicht zu verlassen und die ständige Angst um einen Infarkt. Wenn die Brust immens schmerzte und das Rasen nicht aufhörte schaffte ich es jedoch einen Arzt aufzusuchen. Es wurde nie was gefunden. Die „Freude“ darüber hielt vielleicht eine oder ein paar Stunden und schon fing mein Herz wieder an zu rasen; ein Kreislauf.
Schien die Sonne war ich traurig; stand was an musste mein Mann alleine dorthin gehen …
Vor lauter Sorge vergaß ich die Zähne zu putzen, zu duschen, Haare zu waschen und hatte fast jeden Tag die gleichen Klamotten an. Ich hatte Angst um meinen Körper, pflegte ihn aber nicht und auch die Gedanken waren immer die gleichen.
Irgendwann war ich es leid. Ich fuhr wieder mit dem Auto, suchte mir (trotz Angst) einen neuen Job und fing wieder an mich zurecht zu machen. Ich war wieder wer.
Es ging alles nicht von Heute auf Morgen aber die Angstgedanken hatten nicht mehr so viel Raum. Ich kaufte mir neue Sachen, legte einen Pflegetag ein, traute mich wieder in den Spiegel zu schauen und mein Selbstbewusstsein kam zurück.
An Festlichkeiten nahm ich wieder teil, auch wenn es anfangs schwer war. Ich machte mich schick und fühlte mich in meiner Haut wohl. Irgendwie war ich ein anderer Mensch. Ich lebte bewusster, selbstsicherer und schaffte so mit jedem Tag wieder den Schritt in ein normales und lebenswertes Leben.
Vor drei Monaten meldete sich die Angst zurück und ich drohte in alte Muster zu verfallen. Dem war aber nicht so, da ich durchaus an das Er- und Durchlebte anknüpfen konnte. Probleme habe ich wohl noch mit Verlusten und das werde ich in der anstehenden Therapie vordergründig aufgreifen.
Wir müssen uns selber wieder mögen, uns was wert sein und erst dann kommt das Umfeld etc.
Wie geht es Euch; findet Ihr Euch in meinen Zeilen wieder?
22.08.2015 12:39 • • 23.08.2015 x 5 #1