Niemals hätte ich gedacht, daß es so viele Menschen gibt die mit Angstphobien zu kämpfen haben. Naja, nun zähle ich auch genau zu eben diesen Menschen.
Eine kurze Geschichte zu mir:
Bin ein 38 jähriger Mann der mit seiner langjährigen Freundin glücklich zusammen lebt. Ein Mann der bisher der Meinung war ihn wirft nichts aus der Bahn. Leider weit getäuscht.
Begonnen hat im Grunde alles bereits im April diesen Jahres. Damals stellte ich auf meiner Rippe einen Druckschmerz fest, den ich weiter nicht beachtet und erst recht nicht behandelt habe. Irgendwann verwandelte sich der leichte Druckschmerz in Herzstechen, Atemnot, einem ziehen im linken Unterarm mit gleichzeitigem Brennen in der Brust und einer Bradykardie. Mein Herzschlag fiel unerklärlich sehr oft von 80 auf 50 Schläge pro Minute und das ohne eine körperliche Anstrengung. Ich glaube dabei fing dann mein Problem an. Indem ich bei solchen Fällen erstmals fühlte wie der Puls sinkt und auch das Gefühl hatte Aussetzer von über 2 Sekunden zu haben, kam bei jedem erneuten Anfall Panik hinzu und der Zwang nach dem Puls zu fühlen. Immer wieder und wieder. Zwischenzeitlich war ich dann auch bei meinem Kardiologen, welcher ein Langzeit EKG, Belastungs EKG und Ultraschalluntersuchung des Herzen durchführte ohne einen krankhaften Befund zu finden. Seiner Meinung nach kommen die Beschwerden vom Bewegungsapparat. Also zusätzlich noch ab zum Orthopäden welcher widerum das Tietzesyndrom diagnostizierte mit der Aussage es ist schwer das Syndrom vom Herzinfarkt zu unterscheiden. Seiner Meinung nach würde ich noch öfter in Panik geraten und zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren. Er sollte Recht behalten. Denn trotz der Mass. wurden und wurden die Beschwerden immer schlimmer. Mag aber auch an unserem Umzug, aufbau der Möbel usw. gelegen haben. Aber nein ich musste mir einreden es kommt vom Herzen. Also nochmal zum Kardiologen. Dieses mal hatte ich glück, bekam direkt in der Praxis einen extremen Anfall mit der Bradykardie. Endlich......habe ich mir gedacht, endlich sieht er das hier wirklich etwas nicht stimmt. Jetzt sieht er, daß ich es mir nicht einbilde. Jetzt finden Sie bestimmt etwas.
Eine Überweisung ins Krankhenaus war rasch ausgefüllt und los ging es. Im Krankenhaus selber wurde die Eingangsuntersuchung gemacht. EKG, Blutentnahme Ultraschall etc. Wieder ohne Befund. Das kann nicht sein habe ich mir gedacht. 2 Kardiologen sagten mir bereits bei der Aufnahme, daß hier nichts auf eine koronare Herzerkrankung hindeutet. Wir können die geplante Herzkatheteruntersuchung machen, aber diese wird ausgehen wie das hornberger Schiessen würde mich aber psychologisch beruhigen.
Nachdem ich nun mein Zimmer bezogen habe, und weitere Untersuchungen mit einem weiteren Kardiologen durchführen musste und auch dieser mir sagte, daß Herz ist gesund entschied ich mich gegen den Herzkatheter. Da ich eher ein Angstpatient bin war mir diese Absage das einzig Richtige. Heute frage ich mich ob es nicht wirklich besser gewesen wäre diese Untersuchung durchzuführen. Vielleicht hätte es meiner Psyche geholfen. Dafür dürfte es jetzt allerdings wieder zu spät sein.
Nach dem Krankenhausaufenthalt habe ich Spezialisten für den Rücken aufgesucht, Lungenfacharzt, Chiropraktiker, im Grunde schon das ein oder andere durchführen lassen, leider immer ohne den Erfolg. Der Druckschmerz in der Rippe ist nach wie vor da, dazu noch das Herzstechen, Druck auf der Brust, atemabhängiges Herzstechen, zu hoher Blutdruck bei niedrigem Puls was mich doch verwundert. Also im Grunde genommen alle Symptome eines Herzinfarktes. Die Notaufnahme meines Krankenhauses kennt mich inziwschen auch schon sehr gut, durch die regelmäßigen Besuche mit angeblichen Herzinfarkten.....mit anderen Worten ich fange an umzudenken und bin der festen Überezugung eine Herzneurose zu haben. Die Videos von Dr. Merkle waren dbzgl. sehr aufschlussreich und informativ. Dahingehend habe ich auch bereits versucht einen Psychotherapeuten zu erreichen um eine Gesprächstherapie zu beginnen. Hätte nicht gedacht, daß es so schwer ist einen zu finden. Überall nur AB´s oder keine Kapazitäten.
Aber ich bin guter Dinge, zwinge mich am aktiven Leben wieder teilzunehmen. Heute z.B. fast 2 Stunden lang alleine mit dem Hund spazieren gewesen, kochen und ein wenig aufräumen. Eben ein Anfang.
Ich möchte wieder das Gefühl haben, daß ich atme weil ich will und nicht weil ich muss.
Hoffe hier im Forum die zusätzliche Unterstützung zu finden die über eine Therapie hinaus geht. Schliesslich hat der Therapeut sobald ich einen finde der mir einer einen Termin gibt auch nicht jeden Tag Zeit.
Wünsche euch noch einen schönen Tag und freue mich über Zuschriften
Viele Grüße
Capri
09.10.2010 12:34 • • 10.10.2010 #1