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Hallo ihr Lieben,

ich weiß momentan irgendwie nicht weiter . Meine Symptome werden ständig eher schlimmer statt besser (Halsschmerzen, Engegefühl, Ohrenpochen, Druck, Nacken verspannt - Kopfschmerzen, enorme Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche). Heute war ich nochmal beim Arzt, der die Vermutung geäußert hat, dass es auch ein wieder aufkommendes EBV (Pfeifsches Drüsenfieber) sein könnte - die Blutwerte würden dazu passen. Meine Therapeutin dagegen ist der Meinung, es wäre eine handfeste Depression, wo ich gerade drinstecke. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich denken soll... Mein Gefühl sagt mir, dass es NICHT rein die Psyche ist, sondern durchaus was körperliches mitspielt - aber seit wann kann man dem Gefühl schon trauen .

Vielleicht hat damit jemand Erfahrungen und kann mich etwas beruhigen? Ich muss bis Donnerstag warten, danach besprechen wir nochmal die neuen Blutergebnisse. Allerdings hab ich irgendwie jetzt schon die Befürchtung, auch danach nicht all zu beruhigt zu sein... Ich hab einfach so Panik, dass es noch lange so weiter geht wie momentan - die Lebensqualität leidet doch sehr .

Liebe Grüße

10.11.2014 18:56 • 14.11.2014 #1


5 Antworten ↓


Sieh es pragmatisch:

Was wäre denn, wenn es EBV wäre......? Könnte man etwas dagegen machen, gibt es eine Therapie? Nein.

Bei EBV bliebe nur eine Abwarten und Beten und die Zeiträume mit denen EBV in Verbindung gebracht werden, sind ja Monate / Jahre.

Es wäre sogar möglich, dass jede Depression durch EBV ausgelöst wird, denn woher Depressionen kommen, weiß ja niemand.

Ich will dir nicht die Hoffnung auf EBV nehmen, aber ich würde eher von ner Depri ausgehen.

PS: Depri ist immer körperlich. Dass Depression psychisch ist, ist ein alberner Mythos, ansonsten gäbe es keine Medikamente.

A


EBV oder doch Depression?

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Hallo GrosseFreiheit,

eine Diagnose kann ich hier nicht stellen, da ich nicht dazu befugt und ausgebildet bin. Wenn Du EBV haben solltest, dann geht dies mit plötzlichem hohen Fieber los, Schwindelgefühlen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Mattigkeit und Lungenproblemen (Verschleimung) ectr., kann aber auch leicht verwechselt werden mit einer starken Grippe. Ich hatte EBV und das kann der Hausarzt nur im Blut feststellen.

Warte erst mal bis Donnerstag ab, dann weist Du mehr. Wenn Du dennoch etwas für Dich tun willst, dann trinke Orangensaft und nimm Zink ein. Das stärkt die Abwehr.

Ich wünsche Dir gute Besserung.

LG
Mary

Ein wiederaufflammendes EBV?
Wie soll das gehen?
Den Arzt würde ich ja gerne mal interviewen.
Das sind diejenigen, die dann ein Antibiotikum verordnen.
Wenn Du über 20 bist kannst Du davon ausgehen, dass Du bereits EBV hattest.
Eine erneute Infektion ist ausgeschlossen, da der Körper Antikörper produziert, die ein Lebenlang persistieren!
Die Durchsuchung liegt bei 97%!
Man kann das ganz schnell am Blut feststellen, ob Du EBV hast oder hattest.
Außerdem hat man ziemliches hohes Fieber.
Man kann nichts dagegen tuen.
Es kann aber auch eine andere Virusinfektion sein, denn die haben momentan Hochkonjunktur.
Viele Infektionen laufen mit den selben Symptomen ab.
Bei Dir würde ich eher auf eine Depression tippen, wie Du ja selber schon vermutet hast.

Sorry, wenn ich hier kurz einhaken muss:
Die EBV-infektion hat man nur einmal - richtig, denn der Virus bleibt für immer im Körper. 97% der 30jährigen sind infiziert. Durch den EBV wird das Pfeiffrische Drüsenfieber ausgelöst, welches verschiedene Verlaufsformen hat: Einmalig, chronisch und rezidivierend.

Die Ersterkrankung wird häufig für einen starken grippalen Infekt gehalten, daher wird Pfeiffrisches Drüsenfieber oft gar nicht diagnostiziert, weil es einfach nicht erkannt wird. Meistens wird es erst diagnostiziert wenn die Symptome massiv über einen grippalen Infekt hinaus gehen: Schwindel, dass man nicht mal mehr alleine auf die Toilette gehen kann, starkes Fieber und noch viele andere dinge die wir hier gar nicht wissen wollen. Wird die Ersterkrankung am Pfeiffrischen Drüsenfieber nicht richtig auskuriert, kann sie sich zu einer chronischen oder rezidivierenden Verlaufsform entwickeln.

Die rezidivierende Verlaufsform zeichnet sich dadurch aus, dass sie in unterschiedlichen Zeiträumen wieder aufflammt. Rezidivierend halt. Bei diesem Aufflammen sind die Symptome aber wesentlich zahmer als bei der Ersterkrankung. Die EB-Viren sind während eines solchen Aufflammens MEIST wieder aktiver. Sind die EBV-Werte im Labor erhöht, spricht das für einen Pfeiffer-Schub. Sind die EBV Werte im Bereich einer abgelaufenen Infektion (Viren da, aber nicht aktiv) heisst das aber nicht automatisch, dass definitiv kein Pfeiffer aktiv ist, sodnern nur, dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist.

Schulmedizinisch kann Pfeiffrisches Drüsenfieber wenn, dann nur symptomatisch behandelt werden. Heilpraktiker haben meist Behandlungsmethoden die gegen Pfeiffrisches Drüsenfieber helfen sollen. Das geht von der Eigenbluttherapie bis zu intravenösen Vitamincocktails. Wer auf welche Therapie anspricht und wer auf gar keine, ist vermutlich Glaubenssache. Bei mir halfen die Vitamincocktails.... bilde ich mir zumindest ein.

Das Pfeiffrische Drüsenfieber hat zu meiner Erkrankung mit Sicherheit beigetragen. Ich denke allerdings nicht, dass es der alleinige Auslöser war.

Was das für Dich heisst: Gegen das Pfeiffer, kannst du eh nicht viel tun. Sollten im Labor die Leukozyten erhöht sein, oder du andere objektive Krankheitszeichen haben (Schnupfen, Fieber, Husten usw) solltest Du erstmal auf Sport verzichten, bis diese Dinge wieder im normalen Bereich sind. Trotzdem solltest Du aber auch Deiner Psychologin glauben, dass Du an einer Depression leidest, denn die ist vermutlich mit dabei. und selbst wenn nicht, hast Du auf alle Fälle seelische Unterstützung beim Umgang mit den objektiven physischen Symptomen.

Kopf nicht in den Sand stecken und durchhalten.

Alles Gute,
Jonbon

P.s.: Ein wiederaufflammender Pfeiffer-schub muss nicht zwangsläufig mit Fieber einhergehen. sonst würden Menschen mit der chronischen Verlaufsform ja jahrelang mit Fieber rumrennen....

Das ist richtig, was Du schreibst.
Ich wollte nicht zu tief ins Detail gehen.
EBV ist nicht wirklich einfach zu diagnostizieren und stellt die meisten Ärzte vor eine Herausforderung.
Es gibt verschiedene Parameter, die auf EBV hindeuten.
Normalerweise macht man diese Erkrankung im jugendlichen Alter durch, daher ja auch der Name kissing disease.
Die Symptome ähneln einem normalen Grippe. Infekt, können aber in seltenen Fällen auch ausgeprägter sein.
Im Alter sind die Symptome oft deutlich schlimmer.
Aber, jede Virusinfektion kann schlimm verlaufen, muss aber nicht.





Dr. Matthias Nagel
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