ich bin neu hier und dachte ich versuche mich einfach mal an einem Beitrag.
Falls ich etwas falsch mache, teilt mir dies bitte nicht, so gut kenne ich mich nicht mit Regeln in Foren aus
Bei mir fing alles mit 16 an (nun bin ich 26), ich wurde in der Schule gemobbt, weil ich versucht habe, mich für andere einzusetzen. Daraus entwickelten sich große Verlustängste und ich war bereits mit 16 Jahren für mehrere Wochen in einer Klinik. Das nächste Jahr konnte ich nur eingeschränkt an Aktivitäten (darunter auch Schule) teilnehmen. Ich leide immer noch sehr darunter mein Abitur aus diesem Grund nicht geschafft zu haben.
Ich machte eine Ausbildung und es ging mir besser.
Bis 2012... Mein geliebter Kater wurde überfahren und der Vater meines besten Freundes starb. Über diese Verluste (teils meine Eigenen, teils die Anderer) dachte ich solange nach, bis ich nicht mehr raus kam...
Seitdem habe ich sehr starke Verlustängste und Panikattacken.
Was mir allerdings mit Abstand am Meisten zu schaffen macht sind meine Krankheitsängste.
Diese habe ich seit Ende letzten Jahres. Zu dieser Zeit konnte ich endlich meinen Zweitjob aufgeben, um mehr Zeit für mich und meinen Partner zu haben. Da ging es los: Plötzlich Sehstörungen (habe ich heute noch ab und zu), Schwindel, Kribbeln in den Händen.... Dazu muss ich sagen, dass ich seit langem unter Migräne leide und viele Symptome auch hierzu passen.
Als die Symptome immer schlimmer wurden, war ich auf einmal überzeugt einen Gehirntumor zu haben (der Klassiker).
Nach einem Termin beim Augenarzt sollte ein MRT gemacht werden. Auf diesen Termin sollte ich 2,5 Monate warten. Da fing es an, dass ich meine Ängste immer weniger kontrollieren konnte. Ich fing bei der Arbeit aus Angst an zu weinen, musste nach Hause gehen. Als es immer schlimmer wurde und ich es nicht mehr aushielt fuhr ich in die Notaufnahme. Dort wurden direkt mehrere Tests gemacht und ich sollte für eine Zeit dort bleiben. Nach einer Woche voller Untersuchungen (darunter 2 gescheiterte Lumbalpunktionen) wurde ich mit der Diagnose Stress/Migräne entlassen. Da ich aber ein unauffälliges MRT des Kopfes hatte, war ich beruhigt und dachte, alles hätte ein Ende.
Leider weit gefehlt, nun ging es erst richtig los:
Beule am Schienbein - Angst vor Tumor/Thrombose
Lymphknoten selbst ertastet (der Arzt sagt er wäre normalgroß) - Angst vor Lymphdrüsenkrebs
Magenschmerzen - Angst vor Magenkrebs
Durchfall - Angst vor Darmkrebs
Gefühl des Kloßes im Hals - Angst vor Kehlkopfkrebs
Schmerzen in der Lende - Angst vor Lymphdrüsenkrebs
Gefühl dass die Haare ausfallen (keiner kann etwas feststellen) - irgendeine Art von Krebs
Dieses Wochenende habe ich meinen Freund besucht, der momentan etwas weiter weg stationiert ist (Bundeswehr).
Es war eigentlich ein schönes Wochenende bzw. das hätte es werden können.
Doch pünktlich zu meinem Aufbruch wird alles noch schlimmer. Ein ziehen in der Brust bis zur Schulter. Nach und nach weiter bis unter die Achsel. Der Gedanke Brustkrebs drängt sich auf. Ich bin trotzdem hingefahren und habe mich zusammengerissen.
Nun bin ich wieder zu Hause und komme wieder einmal nicht von den Gedanken los. Ich taste dann auch so lange die betroffenen Stellen, ab bis ich meine einen Knoten gefunden zu haben (durch das Rumdrücken tut es dann erst richtig weh).
Das Schlimmste daran ist, dass es immer dann wieder unendlich schlimm wird, wenn gerade etwas gut läuft und man sich auf etwas freut.
Das war mein kleiner Erfahrungsbericht. Ich hoffe sehr, auf diese Weise Menschen zu finden, die das Ganze kennen und sich evtl austauschen möchten. Bis jetzt habe ich nur gelesen und gelegentlich (in einigen Foren) kommentiert. Da das Ganze anonym stattfindet hoffe ich, mich ehrlich und direkt austauschen zu können.
Noch zur Info: Seit ca. 2 Jahren bin ich bei einer Verhaltenstherapeutin in Therapie. Da dies nicht mehr ausreicht läuft gerade mein Reha Antrag.
Vielen Dank fürs lesen!
19.11.2017 20:03 • • 20.12.2017 #1