Liebe Elizabethalicee,
entspanne dich so gut du kannst. Alle um dich herum werden nun für dich da sein. In dieser besonderen Lage zeigt sich sofort, was echte Freunde sind und wer sich (aus Selbstschutz) etwas zurückzieht. Es ist die Stunde der Wahrheit. Insofern kannst du ganz entspannt sein und dich über jede Hilfe und Zuwendung offen freuen. Das hilft schon allein beim Bewältigen der Krise. Ich hatte selbst eine Krebserkrankung vor siebzehn Jahren und habe alle Aspekte selbst durchlebt. Dein direktes Umfeld ist jetzt das Wichtigste. Ich habe damals meine Geschwister zu mir eingeladen und ihnen die Diagnose so erklärt, wie sie im Bericht stand. Anderen Geschwistern und meinen Eltern am Telefon. Damit waren sie infomiert und jede/r reagierte dann so, wie es ihm entsprach. Ich fühlte mich durch die schwere Zeit getragen und nie allein. Ich war sogar glücklich (was für ein Widerspruch). Du musst es niemandem "schonend" beibringen. Informiere deine Nächsten sachlich und mit dem schriftlichen Befund. Du trägst keine Schuld oder Verantwortung für die Erkrankung und musst niemanden besonders schonen. Es ist die Realität und mit der wird jede/r - genau wie bei einem Unfall - zurechtkommen (müssen). Eine Krebserkrankung ist einem Unfall sehr ähnlich, denn es sind zufällige Ereignisse im Zellgeschehen, die zu Krebs führen. Es ist keine Erkrankung, wie es viele selbsternannte Pseudowissenschaftler darstellen, die durch die "richtige Lebensweise" vermeidbar gewesen wäre. In Statistiken sieht man zwar deutliche Häufungen, aber im individuellen Fall existiert keine Möglichkeit, eine Krebserkrankung sicher zu verhindern. Habe nun Geduld, und vertraue darauf, dass du gut behütet, unterstützt und wahrscheinlich sogar geheilt wirst.
Mitfühlende und unterstützende Grüße
16.03.2021 10:55 •
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