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Hallo zusammen,

Seit etwa 2 Jahren habe ich eine diagnostizierte Hypochondrie.
Ob es nun Darmkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs oder ein Hirntumor war - die Symptome waren immer da und ich war jedes mal aufs neue sicher, dass es mich nun wirklich erwischt hat. Denn wer suchet, der findet. Mein Alltag besteht somit größtenteils darin, mir Gedanken zu machen ob ich nicht doch eine Krankheit habe und wie ich wohl damit umgehen werde, wenn ich die Diagnose bekomme.

Aber ich habe es ein für alle mal satt, mir ständig Gedanken zu machen. Ich habe keine Lust mehr, mir den Kopf zu zerbrechen wie der Arzt wohl einen ganz normalen Satz wie Das kontrollieren wir in 4 Monaten nochmal gemeint hat - Heißt das, es ist was schlimmes?! Zweifelt er vielleicht selbst daran ob es was gutartiges ist?! Oh Gott, es ist bestimmt was bösartiges! ... Nein! Es heißt verdammt nochmal nur, dass man es Vorsichtshalber nochmal anschaut. Und gerade jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, mache ich mir schon wieder Gedanken ob es nicht doch was schlimmes ist. Ich habe es einfach nur satt!

Und deswegen würde ich gerne von euch wissen, was ihr gegen diese Angst tut! Ich will dieser Angststörung den Kampf ansagen und so viele Methoden wie möglich ausprobieren. Ich wäre euch dankbar wenn ihr Dinge, die euch ablenken, aufbauen und entspannen, mit mir und den anderen Lesern teilt.

Zitat:
Heil dich selbst, sonst heilt dich keiner
- und genau das möchte und werde ich jetzt auch tun!

05.12.2018 15:08 • 16.12.2018 x 4 #1


144 Antworten ↓


Also,auch ich leide an einer sehr schweren Hypochondrie mit schmerzen und vielen Symptomen....auch ich bin darann der Krankheit die Stirn zu bieten...das erste was ich hierfür Tür ist das ich nicht mehr zum Arzt renne um mir Rückversicherung zu holen...aber ich lebe mit den schmerzen und akzeptiere sie als Teil von mir....ich lenke mich mit viel Bewegung ab und spazieren tut mir super gut....Musik ist auch gut und kann helfen....PMR hatt mir auch schon sehr geholfen...aber das wichtigste ist nicht andauernd zum Arzt gehen...einmal.....und das war's ...nicht immer und immer wieder.....

A


Der diagnostizierten Hypochondrie den Kampf ansagen

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Auch ich leide an Hypochondrie.
Wie lange schon..ich glaub irgendwie schon immer.
Mittlerweile versuche ich jeden Tag bewusster zu leben.
Das heisst,ich versuche meine Gedanken auf schöne Dinge zu fokussieren.
An meinen schlechten Tagen,dreht sich alles um Tod+Krankheit.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen und sich nicht den Gedanken hinzugeben,ist momentan meine größte und schwerste Aufgabe.
Aber ich hoffe,dass ich oder wir es schaffen.

Ich leide seit meiner Teenager Zeit daran. Und es begleitet mich noch jetzt tagtäglich. Mittlerweile bin ich 32 und Mutter. Ich habe jedoch in einer langjährigen Therapie gelernt besser damit umzugehen und zu leben. Eine Freundin sagte neulich zu mir als ich mir wieder sorgen machte: das so jemand wie du, der wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt läuft, plötzlich stirbt ist viel unwahrscheinlicher als das jemand wie ich der nie zum Arzt geht. Du überlebt uns alle. das hört sich vielleicht blöd an, aber das hat mir tatsächlich geholfen. Es macht Sinn. Wir hypochonder lassen uns ständig von Kopf bis Fuß durchchecken. Sehr unwahrscheinlich das da jedes mal was übersehen wird.

Was bin ich dann für ein Fall? Ich hab ja schon Angst vor den Untersuchungen und mach mir Gedanken was ich mache, wenn was rauskommt. Dann geh ich doch brav hin. Und wenn dann wie jetzt ein polyp entfernt wird, und der arzt als diagnose gutartige Wucherung auf die krankmeldung schreibt, das ganze dann routinemäßig untersucht wird.....dann sitz ich da und warte auf den anruf dass ich krebs im endstadium hab....

Zitat von Soraya72:
Was bin ich dann für ein Fall? Ich hab ja schon Angst vor den Untersuchungen und mach mir Gedanken was ich mache, wenn was rauskommt. Dann geh ich doch brav hin. Und wenn dann wie jetzt ein polyp entfernt wird, und der arzt als diagnose gutartige Wucherung auf die krankmeldung schreibt, das ganze dann routinemäßig untersucht wird.....dann sitz ich da und warte auf den anruf dass ich krebs im endstadium hab....


Da würde ich sagen willkommen im Club. Hypochondrie ist anstrengend.

Danke....auch wenn ich die Clubmitgliedschaft gern kündigen würde....

Als es ganz schlimm war, war ich eine Zeit lang mal beim Heilpraktiker und habe verschiede Dinge gemacht.. Meditation, Klopftechnik etc..
Auch wenn manche nicht an solche Dinge glauben oder denken es wäre Geldabzocke: Ich hatte wirklich 3 Monate Ruhe und es war eine super entspannte Zeit. Aber irgendwie hat es mich von dem einen zum anderen Tag wieder voll erwischt.
Habe nun noch eine Untersuchung anstehen, die ich gerne zu meiner Beruhigung wahrnehmen möchte. Aber danach ist für mich definitiv Schluss, habe absolut keine Lust mehr Dauergast beim Arzt zu sein und werde mich zwingen das googlen sein zu lassen.

Das Googeln, das ist was furchtbares. Ich kann grad auch nicht die Finger davon lassen. Es ist wie eine Sucht.

Und ich kenn das auch, das längere Zeit Ruhe ist und dann schlägt es auf einmal wieder zu.

Das ist bei mir nicht nur bei Krankheiten bzw bei mir speziell Darmkrebs so. Ich steiger mich prinzipiell in Ängste rein....

Lustigerweise denkt man immer Ach, Ich guck jetzt nur ganz neutral rein, gibt ja bestimmt noch andere Ursachen dafür .. Pustekuchen
Nach 5 Minuten ist man dann doch wieder mittendrin und versteift sich auf das schlimmste

Bei mir noch besser, ich find x Seiten mit mutmachenden Dingen, und dann eine in irgendnem Forum wo irgendein Nullchecker was Dümmliches von sich gibt und ich glaub es.

Oder ich finde die Info, dass es zu 2% sein kann, dass ich krebs hab. Da denkt jeder normale, prima. Und ich denk, irgendwer muss ja die 2 % sein, also hab ich es wohl

Hallo. Ich habe zwar noch keine gesicherte Hypochondrie, doch es spricht viel dafür.
Ich kämpfe gegen das ausgeprägte Bedürfnis an,
Zum Arzt zu laufen.
Die Intervalle sind für mich vertretbar.
Dann erhalte ich aber ein wirklich wertschätzendes
Gespräch und es geht mir wieder für eine zeitlang
gut.
Jetzt besuche ich einen Sprachkurs mit sehr
sympathischen Mit-Lernern.
Auf dem Sofa gerade pochte das Herz wieder
bis zum Hals.
Ich weiß aber, gleich lachen wir gemeinsam
über Versprecher und wiederholen unregelmäßige
Verben.
Und ich bin so damit beschäftigt das ich ganz
ruhig werde.
Gutes Gefühl!
Wünsche Dir das Beste!

Ich finde, das ist ein super Thema, das du aufgemacht hast! Wie ich auch schon in anderen Beiträgen schrieb, denke ich, dass wenn man richtig tief drin ist, oft nur noch eine Psychotherapie, vorzugsweise Verhaltenstherapie hilft, weshalb ich gerade danach suche. Was mir oft hilft, sind Gedankenprotokolle, bei denen ich das ganze Kopfkino notiere und die Gedanken dann hinterfage und realistischere notiere. Oder erstmal auf einer Seite alles sammele, was für die schlimme Diagnose spricht, und dann auf der anderen Seite, was tatsächlich dagegen spricht. Zudem ist es wichtig, Arztbesuche zu reduzieren, nicht bei Angst zum Arzt zu gehen, sondern am Anfang erstmal feste Termine bei einem Arzt zu machen, z.B. einmal im Monat, und diese Zeiträume dann zu verlängern. Mir ist aber auch klar geworden, dass es nicht reicht mir klar zu machen, dass es schon unwahrscheinlich ist, dass ich diese und jene Diagnose habe. Wir alle wissen, dass grundsätzlich immer etwas sein kann, wenn nicht jetzt, dann später, oder wir werden vom Auto überfahren. Ich glaube der für mich wichtige Punkt ist mit der ständigen Gewissheit des Todes und der ständigen Ungewissheit darüber wann und wie er kommt, konstruktiver umzugehen. Und dafür ist es wichtig, diese Unsicherheit zu akzeptieren. Das finde ich gerade das schwierigste.....

Bei mir ist es nicht die Angst vorm Tod. Also ich will nicht sterben natürlich. Aber ich will meinen Kindern das Leid mit einer sterbenskranken Mutter nicht antun. Und meinem Mann keine kranke Frau.

Und bei mir sind es die ewigen schmerzen die mich zum Wahnsinn treiben ....

Mir macht die Angst vor dem Tod das Leben zur Qual.
Mir fehlt vollkommen die Akzeptanz,dass das Leben endlich ist.
Trotz all der Jahre Therapie,trotz all der Medikamente und all der Versuche zu verstehen das Sterben dazugehört,habe ich bei dem Thema immer die gleichen Probleme wie an Tag 1.

Slipknot.. mir geht es genauso wie dir.
Mir fehlt auch die Akzeptanz und ich habe ewig Angst vor dem Tod.
Obwohl es doch eigentlich bescheuert ist, sich soviel Lebensqualität zu nehmen.
Das Leben ist endlich...
Aber sag das mal der Angst.
Sponsor-Mitgliedschaft

Die Frage ist, was haben wir aber vom Leben, wenn wir ständig diese Angst haben. Von Lebensqualität kann man da manchmal nicht sprechen.

Ich habe extreme Phasen. Mal geht es mir super, ich hab null Angst. Und sobald dann eine Untersuchung ansteht gehts los. So heftig und brutal, dass ich mir denke will ich das überhaupt noch jahrzehntelang mitmachen.

Eben, das ist es . Wir haben furchtbare Angst zu sterben, weshalb wir uns an die Hypochondrie klammern, mit all ihren Strategien, diese Angst vermeintlich unter Kontrolle zu bekommen, dabei vermiest uns die Hypochondrie selbst das Leben. Vermutlich will keiner von uns auf dem Sterbebett liegen und denken, Oh man, ich hatte die meiste Zeit meines Lebens Angst und hing ständig nur beim Arzt rum.... ...

Ich sitz hier die ganze Zeit und überlege wie ich das bloß meinen Kindern sage, wenn da nächste Woche rauskommt, dass da doch was bösartiges ist. Und wie sie bloß damit klarkommen. Und dass wir dann so viele Dinge nicht machen können, die wir planen. Und wie das laufen soll ohne mich dann. Und was das für Weihnachten für alle dann ist, und vlt lieg ich da ja auch im Krankenhaus und bin operiert. Ich kann das Gedankenkarrussell nicht stoppen.

HILFE....

A


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Dr. Matthias Nagel
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