Ich habe mich dazu entschieden, mich mal in diesem Forum anzumelden, um mir alles von der Seele reden zu können und evtl Gleichgesinnte zu finden.
Kurz zu mir - ich bin 21 Jahre alt und leide seit ich denken kann an Panikattacken, einer Angststörung, Agoraphobie sowie einer ausgeprägten Emetophobie, der Angst vor Erbrechen.
Ich hatte immer mal Downphasen die letzten Jahre, aber so schlimm wie es seit letztem Oktober ist, hatte ich es noch nie. Ich bin mittlerweile einfach nur noch sprachlos und kraftlos
Es begann eigentlich schon im November 2016. Ich arbeitete zu dieser Zeit im Rahmen meiner Ausbildung in einer Kinderkrippe. Da ich die Arbeit mit Kindern liebe, wollte ich nicht, dass die Emetophobie mich davon abhält, das zu tun. Im November gab es eine heftige Magen-Darm-Welle in der Einrichtung. Trotz ausgiebigem Desinfitieren etc. etc. Erwischte es auch mich. Es war die Hölle für mich! Nachdem ich das alles irgendwie überstanden hatte, kämpfte ich mindestens ein Jahr lang mit noch schlimmeren Ängsten als zuvor. Zeitweise konnte ich das Haus nicht mehr verlassen, da ich immer erwartete, wieder an Magen-Darm erkrankt sein zu können. Ich entwickelte einen regelrechten Desinfektionszwang, überlegte bei jeder Mahlzeit, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie wieder oben rauskäme und kämpfte mit dauerhafter Übelkeit und Appetitlosigkeit. Nachdem ich die Ausbildung abgeschlossen hatte und nicht mehr in einer Einrichtung arbeitete, sank für mich die Chance, mich an Magen Darm zu infizieren und es beruhigte sich.
Dann fing ich an, mein Fachabi zu machen und hielt leider nur wenige Monate durch. Jeden Morgen auf der Fahrt zur Schule hatte ich starke Bauchschmerzen und andere körperliche Symptome wie Schwitzen, Schwindel und ein Unruhegefühl. Im besagten Oktober hatte meine Familie einen Urlaub auf Lanzarote gebucht - das hieß für mich, dass ich fliegen musste und weg von meiner komfortablen Zone bin. Zuhause bleiben war aber auch keine Option, da ich nicht alleine bleiben kann. Nach jeder Menge Stress und Panikattacken im Urlaub angekommen, hatte ich die ersten beiden Tage seltsame Schmerzen auf der rechten Seite des Bauches/Unterleibs. Ich muss dazusagen, dass ich kurz vor dem Urlaub eine heftige Blasenentzündung hatte und die Einnahme mit Antibiotikum verbotenerweise abgebrochen hatte, aus Angst, sie würde im Urlaub zb Erbrechen auslösen oder meine Darmflora angreifen. Trotzdem dachte ich sofort an Blinddarm und war drauf und dran zur deutschen Arztpraxis zu rennen. Es ging dann allerdings wieder weg. Es folgten Durchfall und eine Art Teilnahmslosigkeit. Ich fühlte mich einfach nur seltsam. Ich konnte keinen Spaß haben, mich nicht richtig bewegen, wollte am liebsten nur auf dem Zimmer bleiben. Ich musste mich zu allem zwingen und war irgendwie richtig depressiv verstimmt. Ich hätte ständig weinen können wenn ich am Strand saß, anstatt mich zu freuen, im Urlaub zu sein. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was mit mir los war.
Naja, wir flogen dann nach 10 ttagen wieder zurück und ich erwartete, dass alles besser werden wird. Am Flughafen beim Rückflug fiel mir erstmals auf, dass meine Beine sich sehr schwach anfühlten und mein Rücken ganz unten Bzw Becken schmerzte. Es ging erstmal wieder weg nachdem wir Zuhause ankamen.
Ein paar Tage später fiel mir bei einem Spatiergang auf, dass ich wieder starke Becken und Kreuzschmerzen hatte. Diese wurden am Abend so schlimm, dass ich kaum noch laufen könnte und weinend im Bett lag. Es ging also ab zum Bereitschaftsdienst, da ich davon ausging, die Blasenentzündung war zurück. Dort angekommen stellte die Ärztin bei der Urinuntersuchung nichts fest - das war für mich der erste Schock. Denn WAS war es dann?!?!
Sie schickte mich weiter zur Gynäkologischen Notfallambulanz, ohne Befund, zur Urologie - ohne Befund und Blutbild, ebenfalls ohne Auffälligkeiten. Ich wurde also mit meinen Schnerzen wieder nach Hause geschickt. Seitdem nimmt der Horror kein Ende! Es ist ein blanker Albtraum. Die erste Zeit war ich davon überzeugt, es müsse am Blinddarm liegen, war zwei mal beim Hausarzt und nochmal in der Notaufnahme deshalb. Jedes Mal konnte man mir nur sagen, dass der Blinddarm kein Auslöser dafür sei. Ich bekam nachts Herzrasen, Schweißausbrüche, Herzstolpern und stand völlig neben mir. Nachdem die Schmerzen im Unterbauch nachließen, ließ die Angst vor der Blinddarmentzündung nach und ich suchte nach anderen Möglichen Ursachen - und googelte natürlich meine Symptome.
Ich war plötzlich davon überzeugt, an Krebs erkrankt zu sein. Knockenkrebs, Blasenkrebs, Darmkrebs.... alles stellte ich infrage. Ich rannte von einem Arzt zum anderen, man wird natürlich wahnsinnig schnell in die Psychoecke geschoben, zumal ich da ja vorbelastet war.
Bei einem letzten Besuch in der Notaufnahme wurde dann eine Blockierung am ISG rechts festgestellt sowie eine Beckenverwringung. Ins MRT konnte ich bis heute nicht, da ich panische Angst bekam. Offenes Mrt warte ich noch auf eine Rückmeldung meiner Krankenkasse...
da zu diesem Zeitpunkt aber auch Symptome wie Schwindel und eine extreme Gangunsicherheit sowie Standunsicherheit dazukamen, riet mir der Arzt, mich beim Neurologen vorzustellen... und versetze mir damit einen riesigen Schock. Denn damit verbinde ich natürlich sofort Hirntumor. Seitdem bin ich überzeugt davon, eben diesen zu haben. Ich kann teilweise nicht mal mehr laufen, so seltsam fühlt sich alles an und so sehr glaube ich, hinzufallen oder umzufallen. Ich liege teilweise ttage im Bett und weine dauerhaft, weil ich davon überzeugt bin, scchwer erkrankt zu sein und kein Arzt merkt es. Ich bin am Ende, meine familie ist am Ende.. meine Therapeutin ist auch ratlos.
Ist es denn möglich, dass es wirklich nur das ISG und der Beckenschiefstand war und ich mich so reingesteigert have, dass alle anderen Symptome hinzukamen?! Ich glaube einfach nicht, dass ich mir das alles einbilde. Ich bin völlig verzweifelt und denke wirklich schon über meine eigene Beerdiigung nach. Ich denke an nichts anderes außer daran, kkrank zu sein. Vielleicht kennt es ja jemand....
entschuldigt bitte diesen ewig langen Text, aber es tut so gut, es einfach alles mal auszusprechen!
Liebe Grüße an Euch alle
08.04.2018 09:16 • • 24.01.2022 x 1 #1