Zitat von Isa1982:
Vielleicht machst du nun einfach zu viel. Ich meine damit, dass du eventuell schon so fest gefahren bist, dass du einfach nicht mehr locker lassen kannst. Zumindest nicht im Moment.
Das die Krankheit mein Leben fest im Griff hat will ich garnicht abstreiten, das ist sogar sicher so... die ständigen Symptome, die halt die Tage zur Hölle auf Erden machen, rufen mir das aber leider immer wieder mit einen Faustschlag ins Gedächtnis... wenn die Symptome nur normal grausam sind (also nur etwas Kopfschmerzen, Schwindel oder ähnliches) dann gibt es schon auch Zeiten an denen ich an was anderes denke. Leider kommen die Symptome halt sehr häufig und regelmäßig...
Zitat von Isa1982:
Die Hoffnung bitte niemals begraben, egal wie dunkel der Weg im Moment ist! Es ist heilbar!
Die Hoffnung ist ja leider das Letzte das mir bleibt... die Hoffnungslosigkeit habe ich eigentlich meist nur, wenn ich so einen Hölle auf Erden Anfall habe... etwa so wie heute morgen. (Nur ca. 4 Stunden Schlaf, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, etc...ich bin todmüde und wollte mich gerade wieder schlafen legen, aber ich kann nicht schlafen...meine Füße sind eiskalt, die Unruhe ist noch immer da...ich hoffe am Abend kann ich dann schlafen...
Zitat von Isa1982:
Wer hat dir denn das Medi verschrieben? Das ist soweit ich weiß ein ziemlich heftiges Medikament.
Vorher hast du noch nie was genommen?
Und nochmal, vielleicht machst du einfach zu viel. Du willst und willst und dadurch versteifst du dich so sehr darauf, dass es immer weiter in die falsche Richtung geht.
Weißt du was ich meine?
Mein Psychotherapeut... und mir ist die Gefährlichkeit durchaus bewusst. Ich hab mir eine Therapiestunde Zeit genommen, nur um mit meinen Therapeuten alle Gefahren durchzugehen (er war 30 Jahre lang in der Psychosomatik/Psychatrie tätig), danach hab ich noch fast 1 Stunde mit meinem Hausarzt über die Risiken geredet. Deshalb war das auch für mich so eine extreme Schwelle. Ich habe Xanor 0,5mg (und habe heute eine halbe, also 0,25mg genommen) die ich aber nur in Notfällen nehme, weil manche Unruhezustände einfach fast nicht ertragbar sind und ich diese extremen Phasen unterbrechen will (manchmal habe ich so schlimme Phasen, dass ich Angst vor dem Aufwachen bekomme)...wenn ich irgendwie die Möglichkeit habe, werde ich nie wieder eine nehmen, wobei man davon nicht abhängig werden wird, wenn ich z.B. nur jeden Monat eine halbe nehme... Benzos werden häufig als Beruhigungsmittel verschrieben, die man dann meist täglich nimmt (meist aber auch in anderen Dosen -- ca. 1-1,5mg bei Xanor)... Die Alternative ist natürlich noch Antidepressiva, wobei hier halt wiederum die Nebenwirkungen höher sind und man sie lange nehmen muss um eine Wirkung zu erzielen... ich glaube persönlich das mir die Nebenwirkungen so zu schaffen machen, dass sie mir mehr Schaden als helfen.
Zitat von Isa1982: Ja, es ist beängstigend - sogar sehr, da es einfach nichts körperlich messbares ist.
Einen richtigen Klick gab es bei mir nicht und ich bin auch noch nicht ganz über den Berg. Aber ich sehe zumindest schon die Spitze. Manchmal falle ich auch ein paar Schritte zurück, aber ich gebe nicht auf. Warum sollte ich auch? Das Leben hält noch so viel für mich bereit und garantiert auch viel positives.
Ich suche auch nicht mehr nach dem Grund, wieso weshalb, warum. Es ist geschehen. Ich habe es akzeptiert, dass ich eine Weile nicht richtig funktioniert habe ( und wie schon gesagt es auch Tage gibt an denen es immer noch so ist. ) Ich heule dann, ich schreie dann, ich zweifle an mir und der Welt, aber dann denke ich wieder: NEIN, ich mache weiter! Das geht vorüber!
Ich bin sehr froh zu lesen, dass der letzte Ausweg keine Option für dich ist!
Hast du dich denn mal eingehend mit dem Thema Depression befasst? Ich hab ein sehr gutes Buch dazu gelesen ( zumindest finde ich es gut ). Von
Dr. Rolf Merkle, wenn das Leben zur Last wird. Darin wird auch geschrieben, dass man erst mal kleine Schritte gehen soll und vielleicht solltest du das auch tun. Kleine Schritte immer in die richtige Richtung.
Darf ich nochmal genauer fragen, was du alles tust? Sport weiß ich ja, und einen Therapeuten hast du auch... Und weiter?
Schaffst du dir Ruhezonen?
Wie sieht es denn eigentlich bei dir mit rauchen aus ( hatte ich das schon gefragt? ) und wie geht es eigentlich deinem Bauch? Grummeln, Übelkeit etc?
Nicht den Kopf in den Sand stecken! Lass uns doch, wenn du willst einen Teil des Weges zusammen gehen...
LG Isa
Ich kann das schon nachvollziehen, dass Du nicht nach dem Grund suchst, aber ich habe da wohl ein Persönlichkeitsproblem da ich (auch durch den Beruf) sehr lösungsorientiert bin und mich lässt der Gedanke nicht los, dass es nicht besser werden kann, wenn ich nicht weiß was das Problem ist. Es ist ja auch vor 4 Jahren nicht dagewesen, also muss es aus meiner logischen Sicht eine Ursache dafür geben und die ist offensichtlich im Unterbewusstsein begraben. Ich stehe halt dauerhaft unterbewusst unter Strom, weshalb ich auch die Verspannungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und die anderen hunderttausend Symptome entwickle.
Irgendwie glaube ich auch nicht, dass eine Depression mein Hauptproblem ist, den eigentlich bin ich, wenn ich nicht gerade eine extreme Symptomphase habe, ein aufgeweckter und fröhlicher Mensch. Ich bin mir sicher, dass mich meine Freunde nicht so einschätzen würden, als wie wenn ich psychische Probleme hätte und das nicht, weil ich mich hinter einer Fassade verstecke, sondern weil ich auch schon Freude am Leben habe, wenn nicht gerade wiedermal die Symptome die Überhand haben (was aber leider nicht so selten ist). Auch mein Psychotherapeut meint, dass ich sicher nicht an einer Depression leide. Da gehe ich mit mir selbst wesentlich härter ins Gericht was das betrifft.
Was ich alles tue:
- Sport mehrmals pro Woche
- Psychotherapie (Verhaltenstherapie)
- Habe meine Arbeitszeit von 40h (All-in-Vertrag) auf 38,5h (Zeitausgleich bei Überstunden) reduziert (
- Aus einer Wohngemeinschaft in eine eigene Wohnung gezogen (auch die Stadt gewechselt)
- Ab nächster Woche mache ich einen 8 Wochen Intensivkurs - Mindfulness Based Stress Reduction
- Meditation, Progressive Muskelentspannung (wobei diese Sachen mit den 8 Wochen Kurs wieder mehr in den Fokus gelangen sollen)
- Verschiedenste Verpflichtungen entweder abgelegt oder reduziert, wodurch ich mehr Zeit für mich selbst habe
- Durch mehr Freizeit unternehme ich auch mehr mit Freunden
- Selbstmassage mit einer Faszienrolle
- Auch einige alternative Sachen (meine Mama hat da einiges an Ausbildung gemacht - wenns nicht hilft schadets nicht)
- Was ich aktuell nicht mehr mache, ich aber über einen längeren Zeitraum gemacht habe -- Osteopathie, Kinesiologie
- Spaziergänge (aber nicht mega oft, speziell jetzt im Winter)
Das ist mal was mir auf die schnelle einfällt...ich glaube auch nicht das ich zu viel mache...da bleibt schon noch Zeit über, die ich für mich selbst habe.
Liebe Grüße und Danke