Liebe Barbara,
ich glaube, die Ultraschall-Variante zur Untersuchung der Brust gibt es doch noch gar nicht so lange, oder? So 10, 15 Jahre würde ich schätzen - zumindest ist mir das vorher nie so ins Bewusstsein gerückt.
Was den Lymphknoten anbelangt - wenn du den schon seit 2016 hast, müsste er doch zwischenzeitlich deutlich an Größe zugenommen haben, wenn er was mit Brustkrebs zu tun hätte. Bei meinen Recherchen gestern (ich weiß, es ist unklug, in der Angst auch noch zu googlen) hab ich gelesen, dass sich die Lymphknoten erst bei fortgeschrittenen Stadien vergrößern - ich bin mir sicher, du hättest noch andere Symptome, wenn du einen fortgeschrittenen Brustkrebs hättest und glaube deshalb, dass du beruhigt in den Ultraschall gehen kannst.
Ich habe großen Respekt, dass du im medizinischen Bereich arbeiten kannst - ich würde kaputt gehen, ehrlich. Diese ständige Konfrontation mit Krankheit oder gar Krebs würde mich wahnsinnig machen und ich hätte keine ruhige Minute mehr. Bei mir reicht es mittlerweile schon, wenn ich nur das Wort Krebs höre und ich werde schon nervös.
Vertrauen in den Körper ist auch mein großes Thema. Zu Vertrauen gehört ja auch immer irgendwie Zuneigung. Aber ich mag meinen Körper nicht - nicht, weil ich finde, er sähe falsch aus oder so, sondern weil ich das Gefühl habe, er tut mir ständig was. Mein Körper und mein Geist sind für mich so, als wären es zwei voneinander unabhängige Existenzen, die einfach zusammengekettet wurden und jetzt muss ich halt irgendwie damit klarkommen. Mein Körper ist jedenfalls nicht mein Freund. Kann er schon deswegen nicht sein, weil er es schließlich sein wird, der mich irgendwann umbringen wird - klingt krass, aber genau so ist mein Verhältnis zu meinem Körper. In der Therapie versuchen wir, auch daran zu arbeiten, aber ich komme da irgendwie nicht weiter. Ich versuche z. B. dankbar zu sein für all die Dinge, die mein Körper tagtäglich für mich macht - ich meine, er ist im Großen und Ganzen gesund und ermöglicht meinem Geist am Leben teilzunehmen, aber echte Zuneigung kommt da trotzdem nicht auf. Ich würde eher von gezwungener Koexistenz sprechen Das Problem ist, dass es unter solchen Umständen ja im Grunde kein Wunder ist, wenn der Körper mit allerlei psychosomatischen Zipperlein reagiert - das ist mir sogar klar. Aber wie lernt man liebevolle Emotionen zu haben - ich meine, entweder man liebt oder eben nicht. Liebe lernt man doch nicht... Schwieriges Thema, das mich manchmal an den Rand des Wahnsinns treibt
Genieß die Sonne und dein Wochenende - alle anderen natürlich auch!
21.04.2018 08:58 •
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