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Boah, an Sachbücher komme ich privat gar nicht ran.

Habe gerade meine Tage bekommen. Das man sich darüber mal richtig freuen kann. Hab mir aber fest vorgenommen danach meine Angst vorm Frauenarzt zu überwinden und einen Termin zu machen. Ich denke ich werde versuchen offen mit ihm zu reden. Das ich auch aus einer gewaltigeren Beziehung komme und es mir dadurch schwerer fällt angefasst zu werden. Ich glaub schon, dass er das versteht. Bin da sicher nicht die Einzige mit Panikattacken und so.

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Brustkrebs Frauenarzt - Angst Thread

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Zitat von Coru:
Habe gerade meine Tage bekommen. Das man sich darüber mal richtig freuen kann. Hab mir aber fest vorgenommen danach meine Angst vorm Frauenarzt zu überwinden und einen Termin zu machen. Ich denke ich werde versuchen offen mit ihm zu reden. Das ich auch aus einer gewaltigeren Beziehung komme und es mir dadurch schwerer fällt angefasst zu werden. Ich glaub schon, dass er das versteht. Bin da sicher nicht die Einzige mit Panikattacken und so.


Vielleicht kannst du dir ja erstmal nur einen Gesprächstermin geben lassen.

Und wenn du merkst, der Arzt reagiert unangemessen auf deine Probleme, dann belässt du es dabei und testest den nächsten Frauenarzt.

Siehst du, Coru, wieder mal alle Angst und Panik umsonst

Ich finde den Vorschlag von Lianna super, erstmal einen Gesprächstermin beim Gynäkologen zu vereinbaren, wo du deine deine Gedanken und Befürchtungen los werden kannst.

Ein halbwegs empathischer Gynäkologe wird das auch nachvollziehen und auf dich eingehen können.
Und dann kannst du behutsam mit ihm zusammen entscheiden, wie es weiter geht.

Auf jeden Fall wirst du stolz auf dich sein, wenn du es geschafft hast, was dich auch in deiner Angsterkrankung weiterbringt.

Nach der Aktion mit Freitag ( ich merke jetzt im Nachhinein, WIE sehr mich das alles wieder traumatisiert hat), habe ich beschlossen, mir das googlen nun wirklich absolut zu verbieten ( es sei denn, es geht um Kochrezepte, Steuertipps oder was auch immer )
Krankheiten sind TABU.

Hätte ich am Freitag diese schei. Histologie nicht gegoogled, wären mir Höllenqualen erspart geblieben.
Ne, das hat wirklich keinen Zweck. Und im Grunde sollten das sogar psychisch Gesunde lassen.

Mein Hausarzt ( der keine Angsterkrankung hat ) hat mir mal erzählt, dass man im Studium, wenn man die Krankheiten mit ihren Symptomen kennenlernt, permanent selbst glaubt, diese oder jene Krankheit zu haben, weil man sämtliche Symptome an sich selber wahrnimmt.
Und wenn es normalen Medizinstudenten schon so geht, dann ist das einfach mal so GAR nichts für uns.

Nein, mein (unser) Neujahrsvorsatz muss heißen : Googleverbot !

Danke @Lianna und Tanilein. Ich denke ein Gespräch mit dem Frauenarzt wäre eine gute Idee und ein Anfang.

Das mit der Googlelei denke ich mir auch oft. Warum kommen auf diesen Webseiten auch immer direkt die schlimmstens Sachen, die man haben kann.

ja googlen...ganz, ganz schrecklich. Ganz, ganz falsch !

Es ist halt so: hinter jedem Symptom KANN auch etwas ernsthaftes stecken. Und wenn es nur zu einer nahezu verschwindend geringen Wahrscheinlichkeit ist.
Und dann wird es eben erwähnt.

Meistens stehen auch die deutlich häufigeren harmlosen Ursachen für die jeweiligen Symptome dabei, aber die blenden wir natürlich großzügig aus.
Sind wir doch mal ehrlich: wenn als mögliche Ursachen für Bauchschmerzen hundert Punkte ( wie quersteckender Furz, zu lange Fußnägel, schlechtes Wetter oder Essen, nicht alle Latten am Zaun usw.) als 101. Punkt eine ernste Ursache wie Darmkrebs steht, dann sehen wir nur noch Darmkrebs und eine imaginäre blaue Warnleute mit Martinshorn auf unseren Rüben fängt an, sich zu drehen.

Wir gucken nicht danach, ob uns ein Furz quersteckt, unsere Fußnägel geschnitten werden müssen, wir noch alle Latten am Zaun haben oder Omi die Butter von 1983 (die war doch im Keller und war noch gut) in den Keksteig gerührt hat...
Nein ! Wir gucken nur nach der 101. Ursache, dem Krebs.
Und sind uns sicher, das zu haben.

Hinzu kommt, dass bei Erfahrungsberichten im Internet natürlich niemand schreibt weil meine doofe Oma die 83-er Butter in den Keksteig gerührt hat, hatte ich gestern einen Furz querstecken, sondern man liest von den (wenigem), die ein echtes Problem hatten.
Von daher muss man sich klar machen, dass das Internet für UNS keine objektive Quelle der Information ist, sondern eine Quelle, durch die wir uns lediglich bestätigen lassen, dass wir das haben, was wir längst zu wissen glauben: nämlich was schlimmes.

Das ist doch Mist und dafür gibt es nur einen Ausweg: bei echten Beschwerden zum Arzt gehen, abklären und sich sagen lassen, dass die Fußnägel zu lang sind und - Abhaken !
Alles andere bringt nichts !

Tanilein
100Punkte! Ich hab gerade beim lesen so gelacht. Du hast es großartig formuliert, und du hast so recht!
Ich habe absolutes Google-Verbot (in Bezug auf Krankheiten). Es klappt zwar gut, aber deshalb hat mein Unterbewusstsein wohl neue Taktiken entwickelt, mich panisch werden zu lassen.
Aber ich bin am Ball.

Das mit dem Kennenlern-Gespräch beim Frauenarzt geht übrigens wirklich. Hab gerade neulich mit meinem Therapeuten darüber gesprochen.
Und, eine Kollegin von mir hat es so beim Zahnarzt gemacht. Sie hat unglaublich große Angst vorm Zahnarzttermin.
Sie hat sich einen rausgesucht, der auf Angstpatienten spezialisiert ist. Im ersten Termin ging es dann nur im Gespräch um das jeweilige kennenlernen.
Wusste vorher auch nicht, dass sowas geht. Aber ich finde es super.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag

....von den wenigen soll es natürlich heißen

TANI! Genau das ist mein Jahresvorsatz 2018! Ich glaube, wenn wir das in den Griff bekommen, ist uns schon viel geholfen. Denn auch da passt das von Lianna Gesagte: Wir sehen mit der großen Hypochonderlupe nur das Schlimmste, was von allen Eventualitäten passieren kann.

Zitat von tanilein:
....von den wenigen soll es natürlich heißen


Dieser Tippfehler ist mir gar nicht aufgefallen.


Ich krieg ja auch immer eine mittelschwere Krise, wenn ich nach Ablauf der korrekturmöglichen 10 Minuten noch Fehler in meinem Text entdecke.

Das ist wahrscheinlich eine Erweiterungsform unserer Macke.
Wir sind in allen Bereichen zu streng und kritisch mit uns selbst.


Nimmst du den Hautarzttermin übermorgen eigentlich noch wahr oder ist er gestrichen worden?

Eigentlich gibt es ja keinen Befund mehr, der besprochen werden muss.
Aber vielleicht gibt es noch Fäden zu ziehen oder die Wundheilung soll kontrolliert werden.

Ja, ich muss noch die Fäden ziehen lassen.

Eigentlich wäre der Befund ja erst dann besprochen worden. Nun kann ich locker und entspannt am Mittwoch da einlaufen.
Trotzdem war es das am Wochenende NICHT wert.

Um genau zu sein waren es echte Höllenqualen, die ich seit Jahren nicht mehr hatte.

Um warum: weil ich gegoogled habe

Und ich glaube, du hast recht: dieser Perfektionismus, dieser Kontrollzwang, der sich auch in der Rechtschreibung widerspiegelt - alles Symptome dafür, dass wir es nicht einfach mal lassen können.

über diese zu hohen Ansprüche an mich selbst, und immer funktionieren MÜSSEN, nie schlapp machen dürfen...mache ich mir auch gerade Gedanken.

Ich habe das entwickelt, weil ich als Kind schon traumatisch existentiell bedrohliche Dinge erlebt habe, und zusätzlich nie Rückhalt da war. Also schon viel zu früh auf sich alleine gestellt.

Dann wird man vermutlich so......

Dann wird es zusätzlich schwierig, Schwächen bei anderen zu akzeptieren, mehr oder weniger.

Zitat von lechatnoir:
über diese zu hohen Ansprüche an mich selbst, und immer funktionieren MÜSSEN, nie schlapp machen dürfen...mache ich mir auch gerade Gedanken.

Ich habe das entwickelt, weil ich als Kind schon traumatisch existentiell bedrohliche Dinge erlebt habe, und zusätzlich nie Rückhalt da war. Also schon viel zu früh auf sich alleine gestellt.

Dann wird man vermutlich so......

Dann wird es zusätzlich schwierig, Schwächen bei anderen zu akzeptieren, mehr oder weniger.


Das kann ich alles, sowohl abstrakt als auch für mich persönlich, unterstreichen.

Ich hab gestern noch kurz gedacht: Hättest du doch bloß am Freitag in der Praxis angerufen und nach dem Histologieergebnis gefragt, dann wäre dir dieses traumatische Erlebnis erspart geblieben.

Aber eigentlich finde ich es bewundernswert, dass du es generell schaffst, einfach abzuwarten.

Wenn am Freitag diese blöde Rechung nicht gekommen wäre, hättest du bis Mittwoch irgendwie duchgehalten.

Und auch bei Pap-Abstrichen gelingt es dir immer, die üblen zwei Wochen danach einfach auszusitzen.

Ich selber sehe mich spätestens am Freitag beim Mammographie-Zentrum anrufen ...

Ich hoffe, die haben es mittlerweile vergessen, was für ein Affentheater ich vor zwei Jahren veranstaltet habe.

Morgen vormittag ist mein Termin.

Ich habe keine Angst vor den Schmerzen.

Wovor ich aber Panik habe, ist dass bei diesem Gequetsche der Brust Flüssigkeit aus den Brustwarzen austritt.

Als meine Tochter etwa eineinhalb war, bin ich aus irgendeinem Grund zur Mammographie geschickt worden.
Dabei kam aus beiden Brüsten eine klare Flüssigkeit.

Die Röntgenassistenin hat mich deswegen völlig verrückt gemacht, weil sie meinte, das Sekret müsse dringend zytologisch untersucht werden.

Die Mammographie war ohne Befund und der Radiologe hielt weitere Untersuchungen wohl für unnötig.

Ich denke, meine Brüste waren noch einige Jahre nach der Stillzeit im Milchproduktionsmodus.

Nach diesem Erlebnis habe ich jedenfalls noch jahrelang panisch an meinen Brustwarzen rumgeknetet und natürlich kam es dabei auch zu Sekretaustritt.

Mittlerweile hat sich diese Panik soweit reduziert, dass ich nur noch jeden Abend meinen BH nach irgendwelchen Flecken absuche.

Das ist leider auch keine besonders entspanndende Aktion, denn es kam schon mehrmals vor, dass ich mir beim Essen irgendwas in den BH gekleckert habe.

Ach, verdammte Schei-ße.
Ich will da morgen nicht hin.

Lianna, ich bin immer wieder baff, wie früh und wie oft bei dir schon Mammographien gemacht wurden.

Ich befürchte fast, dass das bei euch regional ein wenig einfach so üblich ist.

Aber Fakt ist ja: bei all´der Untersucherei kam noch NIE etwas raus. Genauso wie morgen, wo auch wieder alles in bester Ordnung sein wird.
Ich verwette meinen Hintern drauf, ehrlich

Zieh´das Ding morgen durch und hangele dich dann von Tag zu Tag. Versuche, dir, sofort, nachdem der Briefträger durch war, wieder Entspannung zu verschaffen, in dem du dir sagst: heute kommt schonmal nichts mehr.
Jeder Tag, der vergeht, bringt dich näher an´s Ziel des auch diesmal wieder komplett negativen Befundes !

Dass ich immer aussitze liegt daran, dass ich vor dem Anruf noch mehr Bammel habe als vor dem Warten.
Ich sitze dann bildlich gesprochen wie das Kaninchen vor der Schlange und warte ab. Bewegungsunfähig sozusagen.

Hätte ich am Freitag in der Praxis angerufen ( habe ich ja dann, als die Rechnung da war, aber da war die Praxis - ungelogen - gerade FÜNF Minuten geschlossen) hätte ich mir VIEL Leid erspart.
So wirklich schlau ist das mit dem Abwarten also auch nicht immer.

Aber da das Anrufen in der Praxis ja ein Rückversicherungsverhalten ist, was ja in einer Angststörung kontraproduktiv sein soll, lasse ich es halt.

An der Situation von Freitag bis gestern Mittag war aber auch so GAR nichts produktives.

Ich glaube, wie man es macht, ist es verkehrt.

Lianna, morgen hast du den ersten Schritt getan.

Und bis zum Ergebnis, dass genauso erfolgreich sein wird wie meins, sind wir hier alle bei dir.

Zitat von tanilein:

Und bis zum Ergebnis, dass genauso erfolgreich sein wird wie meins, sind wir hier alle bei dir.

Frau Tani, überdenken Sie diesen Satz noch mal.




Bei mir wurden wirklich schon sehr viele Mammographien vorgenommen.

Ganz unschuldig bin ich daran wahrscheinlich nicht.

Schließlich habe ich wohl das ein oder andere Mal die Pferde scheu gemacht und bin mit einem ertasteten Knoten oder sonst was beim Arzt aufgeschlagen.

Dazu kommt dann noch mein Gyn mit dem eigenen Mammographiegerät.

Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Röntgenstrahlen in meinem Körper schon ihr Unwesen getrieben haben.

Wegen meiner Nierengeschichte als Kind bin ich ebenfalls sehr oft geröntgt woren - und das war wahrscheinlich noch mal eine ganz andere Strahlendosis, weil die Geräte noch nicht so gut waren wie heute.

oh Gott, das s

Dabei hasse ich das, egal, ob es mir oder anderen passiert.

Aber gut, ich wollte es ja eh lockerer angehen
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von tanilein:
oh Gott, das s






Ich mag deinen Schreibstil übrigens sehr gerne.

Und natürlich weiß ich auch, dass du einwandfreie Rechtschreibkenntisse hast.

jetzt bin ich beruhigt

Das was lechatnoir geschrieben hat über die hohen Ansprüche an einen selbst und immer funktionieren müssen, kann ich auch für mich so unterschreiben. Und ich muss immer alles unter Kontrolle haben.

Ich habe es heute übrigens nicht geschafft, einen Termin zu vereinbaren

(war ja soviel los auf der Arbeit )

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Dr. Matthias Nagel
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