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Hallo,

das geht mir mal wieder im Kopf herum.

Ich kann meine Angst nicht abschütteln, weil mir eben diese 100prozentige Sicherheit fehlt, dass alles in Ordnung ist.

Ich war ja z.B. dieses Jahr schon beim Proktologen, habe zweimal dieses Stuhlbriefchen abgegeben , aber zur 100prozentigen Sicherheit fehlt eben noch die Darmspiegelung.

Also bleibt die Angst, obwohl ja alles dagegen spricht.

Mein Therapeut meint, genau das wäre mein Problem, 100prozentige Sicherheit gäbe es eben nicht. Es wäre immer nur eine Momentaufnahme, selbst wenn ich jetzt zum Arzt gehe, kann ich ja morgen etwas bekommen.

Nur, wie lernt man, mit weniger Sicherheit zu leben? andere Menschen können das doch auch?

Raphaela

17.12.2008 09:46 • 22.06.2014 #1


11 Antworten ↓


Hallo Raphaela,

ich glaube das Zauberwort heisst Vertrauen. Da wir nicht jeden Moment alles kontrollieren können, müssen wir gewissem Maße unserem Körper vertrauen.
Mir fehlt das auch, zu meinem Körper und leider auch in meiner Beziehung zu meinem Freund.

Ich meine damit nicht, dass wir unserem Körper blind vertrauen sollten........ich finde es sehr wichtig, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen zu machen, aber dann muss es eben wieder für ne Zeit reichen.

Gruß Ava

A


Braucht ihr auch immer 100prozentige Sicherheit?

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Hi Raphaela!

Ja, es ist bestimmt so, dass wir Angstpatienten - grade die Hypochonder - mit Unsicherheiten nicht gut umgehen können. Es fehlt halt das Vertrauen ins Leben... *seufz*

Ich wünschte, es wäre anders. Habe heute mal wieder keinen schönen Tag. Mein Sohnemann ist krank - im Grunde nur eine Erkältung mit Hals- und Ohrenschmerzen, Schnupfen, Husten und heute nacht hatte er leicht erhöhte Temperatur. Aber in meinem kranken Hirn geistern sämtliche Horrorszenarien über tödliche Krankheiten. Immerhin hatte er erst vor vier Wochen einen Infekt und da frage ich mich, warum jetzt schon wieder? Meine Kids sind nämlich im Grunde sehr stabil und wenig anfällig. Also habe ich heute, wo ich mir um mich mal ausnahmsweise keine Gedanken mache, trotzdem wieder Sorgen.
Und grade denke ich, dass mir diese permanente Last irgendwie zu schwer wird.

Wonnie

Hallo Wonnie,

mein Kleinster ist auch seit Wochen mit Auf und Abs ständig erkältet. Kurzzeitig kamen bei mir auch wieder Gedanken hoch, warum die Abwehrkraft auf einmal so schwach ist..........ja und dann denke ich auch immer mal wieder, an Schlimme Sachen, die er haben könnte.

Aber ich denke es liegt wirklich an dem Schmuddelwetter; Heizungsluft usw.

LG Ava

Ava, wie alt ist er denn, wenn ich fragen darf? Mein Sohn ist 7, und ich dachte immer, die Abwehrkräfte nehmen eher zu. Früher waren beide im Grunde fast nie krank, und heuer der Große schon zweieinhalb mal (einmal hatte er nur bisschen Halsweh und Temperatur). Ich meine, da er schnieft und rotzt wie verrückt, ist die Erklärung von Ohrenschmerzen ja echt klar. Und auch das bisschen Fieber, das er hatte. Und auch die körperliche Schwäche. Aber dennoch: Mir gehts heute ganz mies deswegen. Ich steigere mich von einer Stunde auf die nächste mehr rein. *heul*
Ich ärgere mich auch, dass das wohl 90% aller Mamas ganz normal sehen, während wir Angstpatienten direkt vom Schlimmsten ausgehen.

Hallo Wonnie,

mein kleiner Sohn ist 5 und mein großer 12 Jahre alt.

Du hat schon recht, mit den Jahren wird die Abwehrkraft besser. Da ich auch panische Angst habe, kommen bei mir oft auch solche Reaktionen vor.
Aber wenn er wirklich was ganz schlimmes hätte, das die Abwehr so schwächt, wären denke ich noch andere Symptome vorhanden.
Aber zum Glück sind es meistens kleine Dinge, wie Eisenmangel, Stress in der Schule, Wetterwechsel usw.

Ich versuche immer das Bestmögliche zu machen, gesund kochen für die Jungs, Bewegung zu fördern und ganz viel Liebe geben.

Darauf zu vertrauen, mehr liegt nicht in unseren Händen.


LG Ava

Ich kenne das auch, brauche auch immer 100% Gewissheit gesund zu sein! Das Problem ist nur, dass dieses Gefühl ein paar Tage anhält und danach suche ich mir halt irgendwas anderes oder denke, dass der Arzt vielleicht was übersehen hat oder so.

****SCHMUNZEL****


... ich schliesse mich zu 100% an

Hallo,

den Wunsch nach 100%iger Sicherheit kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kann mich daran erinnern, in einem Artikel zum Thema Hypochondrie über den Mangel an Urvertrauen gelesen zu haben. Das trifft es eigentlich sehr gut.

Ich finde es auch extrem schwierig zu akzeptieren, dass es keine absolute Garantie gibt, niemals eine schwere Krankheit zu bekommen, dass Ärzte keine Fehldiagnosen stellen, Angehörigen nichts schlimmes passiert usw.
Sicher, intellektuell kann ich das akzeptieren, aber das Gefühl des Vertrauens fehlt einfach.

Nicht nur bezüglich des eigenen Körpers, sondern es ist eben auch sehr schwierig, allgemein mit Unsicherheiten umzugehen. Es ist dann meist ein Gefühl von Angst vorhanden. Mir ist z.B. erst in den letzten Jahren klargeworden, dass diese Gefühle von Angst und Unsicherheit in meinem Leben eigentlich schon immer vorhanden waren. Mal eher schwach ausgeprägt, wie eine Art ständiges Hintergrundrauschen, dann für Phasen auch wieder stärker im Vordergrund.

Danke für das interessante Thema.

LG

Mathis

Hallo Mathis,

einen guten Beitrag hast du hier geleistet!
Ich kann da garnichts mehr zu sagen, ich hätte ihn können schreiben.

Nun gut, jetzt ist da aber die Tasache, dass wir da mit dem Vertrauen so ein Problem haben. Aber wie lerne ich wieder zu vertrauen? Naja, was heisst wieder, wenn das Urvertrauen gestört ist, wird es nicht einfach, Vertrauen aufzubauen.
Aber was kann man denn wenigstens jetzt unternehmen, um Vertrauen in sich, in sein Leben und in andere aufzubauen?

Hallo miriam,

ich persönlich versuche damit zu beginnen, meine Denkgewohnheiten nach und nach zu ändern. Du kennst sicher die Bücher von Doris Wolf. Das, was sie als ABC der Gefühle beschreibt, finde ich sehr interessant und hilfreich.
Aber ich denke, dass dies vor allem viel Zeit und Geduld braucht. Die Bewertungen, Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle hat man sich über lange Zeit wirklich antrainiert und auch daran gewöhnt.

Kleines Beispiel:
Ich habe zur Zeit gerade eine Phase, in der ich etwas Magenprobleme habe. Nichts besonderes, keine Schmerzen, sondern eher nur häufiges Aufstoßen und stärkeres Magengrummeln. Mein Arzt hat mir Tropfen verschrieben und meinte, das käme wohl durch beruflichen Stress. Er hat noch angemerkt, wenn das in einigen Wochen nicht besser sein sollte, könnte man ja mal eine Magenspiegelung machen, um Entzündungen auszuschließen. Alles in allem nichts besonderes, Millionen Menschen haben ab und an Magenprobleme und eigentlich wäre es kein Grund, sich übertrieben Sorgen zu machen.
ABER ich habe den Fehler gemacht, im Internet etwas zu googlen, bin natürlich relativ schnell bei Magenkrebs gelandet und jetzt sind mal wieder Ängste und Sorgen vorhanden. Jemand, der nicht stark unter Krankheitsängsten leidet, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen.
Als Folge davon, achte ich jetzt noch mehr auf meinen Magen, der sich so natürlich nicht unbedingt beruhigt.........

Das ist wirklich eine lästige Angewohnheit, immer gleich das schlimmste und auch unwahrscheinlichste zu befürchten.
Ich finde es zur Zeit vor allem hilfreich, hier im Forum zu lesen. Es ist ganz tröstlich, zu sehen, dass man mit dem Problem nicht alleine ist.


LG

Genauso gehts ir auch. Ich war im Januar zur Darmspiegelung, aufgrund schleim und blut im stuhl und anstatt von stuhl. Da wurde eine chronisch entzündliche darmerkrankung festgestellt. ich bekam tabletten und es wurde etwas besser, ging aber nie weg. jetzt ist es zur zeit wieder extrem schlimm und es kommt viel blut. ich habe gleich einen termin beim professor am 2.7 gemacht, aber das kann sich auch ziehen mit angst. auf jeden fall, denke ich nun gleich wieder, dass es vielleicht in der ziet seit januar irgedwas schlimmeres geworden ist, einfach nur schrecklich

A


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Prof. Dr. Heuser-Collier
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