Bluthochdruck - was tun?

Ich habe selbst Bluthochdruck und lese immer mal wieder im Forum, dass es anderen Usern auch so geht. Es gibt zwar ein paar Themen dazu, aber scheinbar keinen Thread, der gerade aktuell zum Austausch genutzt wird. Deshalb dachte ich, wir könnten hier Ängste besprechen, Strategien entwickeln und sich über Erfolg oder Misserfolg austauschen und uns gegenseitig unterstützen.

Ich selbst nehme seit einigen Wochen nun auch noch einen Betablocker zusätzlich zu Ramipril, das ich schon länger nehme. Die Hausärztin hat mir sehr nachdrücklich Entspannungstraining ans Herz gelegt, um das vegetative Nervensystem zu beruhigen. Seitdem versuche ich mich in Meditation, was mal mehr, mal weniger gut klappt. Außerdem achte ich auf den Salzkonsum, aber auch das fällt mir schwer. Ich habe vorher wirklich viel Salz verbraucht, wie ich nun im Nachhinein festgestellt habe.

Abnehmen und Ausdauer-Sport ist natürlich auch wichtig. Auch das ist nicht so einfach. Ich mache nun ein digitales Angebot der Krankenkasse mit, basiert auf kohlenhydratarmer Ernährung. Das bringt mich ganz schön an die Grenze, es kam schon paar Mal der Gedanke ans Aufgeben auf.

Blutdruckmessen ist auch ein Stress-Faktor, schon alleine das Gerät von dem Messgerät stresst mich. Ich zwinge mich ein mal am Tag zu messen, muss ja sein. Ich nehme ein ganz normales Oberarm-Messgerät und habe auf der Arbeit eines fürs Handgelenk. Es gibt auch Uhren, die Blutdruck messen, allerdings habe ich mich damit noch nicht im Detail befasst. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit und mag die hier teilen.

Ich hoffe, ich finde hier ein paar Mitstreiter im Kampf gegen den hohen Blutdruck.

Hallo Luna,

seit vielen Jahren nehme ich Medikamente gegen hohen Blutdruck.
Zwischendurch war mein Blutdruck auch schon mal beängstigend hoch.
Was meinst Du damit, dass Blutdruck von Ängsten begleitet werden kann? Und ab
welchen Werten sprichst Du von Bluthochdruck? Spürst Du körperliche Veränderungen, wenn
Dein Blutdruck stark ansteigt?

Bernhard

Zitat von Luna70:

Abnehmen und Ausdauer-Sport ist natürlich auch wichtig. Auch das ist nicht so einfach.

Abnehmen ist nicht einfach, da stimme ich dir voll zu. Ich kämpfe mein ganzes Leben damit. Aber Ausdauersport ist sehr einfach.

Zitat von Hotin:

Was meinst Du damit, dass Blutdruck von Ängsten begleitet werden kann?

Das mit der Angst kann ja in zwei Richtungen gehen. Der Bluthochdruck löst Angst aus, da potentiell gefährlich. In nahezu jedem Artikel über das Thema wird der Begriff silent killer erwähnt. Umgedreht kann die Angst der Auslöser für hohen Blutdruck sein, Angst vorm Messen, Angst vor etwas anderem.

Zitat von Hotin:

Und ab
welchen Werten sprichst Du von Bluthochdruck?

Als ich den Betablocker verschrieben bekommen haben, waren es Werte um 160, sogar noch höher. Das war dann ja eindeutig Bluthochdruck. Ansonsten bin ich mit den Werten auch nicht so sicher. Man hat wohl früher eine andere Einteilung gehabt, nun spricht man früher von Bluthochdruck. Die einen sagen, da wird nur die Pharmaindustrie gepuscht, die anderen sagen, das beruht auf neuen Erkenntnissen.

Ich bin vorbelastet, meine Mutter ist an einem Schlaganfall gestorben, von daher nehme ich das Ganze schon ernst. Aber einen genauen Wert kann ich dir nicht nennen. Ich orientiere mich momentan an den allgemeinen Empfehlung bzw. an dem, was meine Blutdruck-App zu meinen Werten sagt.

Zitat von Hotin:

Spürst Du körperliche Veränderungen, wenn
Dein Blutdruck stark ansteigt?

Den ganz hohen Blutdruck habe ich bemerkt, das war so ein Druckgefühl um die Augen rum, auch Kopfschmerzen. Inzwischen habe ich aber auch solche Symptome, wenn der Blutdruck gar nicht zu hoch ist. Vermutlich so ein blöder Kreislauf aus Stress und Angst.

Zitat von Luna70:

Ich bin vorbelastet, meine Mutter ist an einem Schlaganfall gestorben

Meine auch, und auch meine Oma und meine Tante. Ich messe aber trotzdem nie. Ich versuche durch eine bessere Lebensweise (Sport, nicht rauchen, nicht so fettig essen) meine Risiken zu senken, aber wenn es trotzdem passiert, ist es eben so.

@Schlaflose
Hast du mal überlegt, so eine Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen? Wir haben hier einen Kardiologen, der das macht. Spezielle Blutwerte, Untersuchung der Halsschlagadern usw. Muss man aber selbst bezahlen offenbar. Ich habe mich noch nicht erkundigt, was das kostet. Ich rufe da vielleicht mal an.

Zitat von Luna70:

Ich habe selbst Bluthochdruck und lese immer mal wieder im Forum, dass es anderen Usern auch so geht. Es gibt zwar ein paar Themen dazu, aber scheinbar keinen Thread, der gerade aktuell zum Austausch genutzt wird. Deshalb dachte ich, wir könnten hier Ängste besprechen, Strategien entwickeln und sich über Erfolg ...

Zum Thema kohlehydratarmer Ernährung:das ist entschuldige den Ausdruck völliger Quatsch bei Bluthochdruck.Langfristig erhöhst du damit dein Risiko nur eine Herz/Kreislaufetkrankung zu entwickeln.
Was den Salzkonsum betrifft sollte man diesen auch nicht zu stark einschränken.Nur ein Bruchteil der Bluthochdruck Patienten reagiert überhaupt auf Salz und dann sind es im besten Fall nur wenige mmHg die man dadurch gewinnt.
Langfristig kann zu wenig Salz auch die Sterblichkeit erhöhen.
Das vergessen leider sehr viele.
Bei den Medikamenten bist du ja gut eingestellt und wenn du dein Gewicht in einem gesunden Bereich hältst bzw auf dem Weg dahin bist und dich zumindest etwas bewegst sollte das mit dem Bluthochdruck kein grosses Thema mehr sein.
Ein paar Kilo weniger bringen mehr als die kohlehydratarme Ernährung und die Salzreduktion zusammen.
Und bitte keine Messungen am Handgelenk mehr.Die Werte sind viel zu unzuverlässig und teils 10 bis 15 mmHg höher bzw niedriger als am Oberarm aufgrund der möglichen Fehler die man bei der Messung macht.
Es gibt vielleicht ein bis zwei Geräte die relativ brauchbare Werte liefern,der Rest taugt nix.

Die

Zitat von Faultier:

Ein paar Kilo weniger bringen mehr als die kohlehydratarme Ernährung und die Salzreduktion zusammen.

Die kohlenhydratarme Ernährung gehört zu dem Programm zum Abnehmen. Offenbar ist das derzeit der neueste Schrei in Sachen Abnehmen. Sicherlich auch wissenschaftlich fundiert, das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings tue ich mir sehr schwer damit. Ich habe vor vielen Jahren mal mit WeightWatchers abgenommen, da ging es mir besser damit. Leider wieder zugenommen.

Das Programm empfiehlt das Tellermodell, also ein Viertel Kohlenhydrate und die möglichst Vollkorn, ein Viertel Eiweiß und die Hälfte Gemüse. Eiweiß möglichst wenig rotes Fleisch, stattdessen Geflügel oder Fisch, Milchprodukte, Käse oder vegane Alternativen. Außerdem drei Mahlzeiten und dazwischen längere Pausen von 4-5 Stunden. Viel trinken und natürlich Bewegung.

Man hat auch persönliche Betreuung über einen Chat, das ist ganz gut gelöst. Aber so ganz glücklich bin ich damit nicht. Das Angebot läuft 12 Wochen. Man kann es dann zwar verlängern, aber das entscheide ich später.

Zitat von Luna70:

Das mit der Angst kann ja in zwei Richtungen gehen. Der Bluthochdruck löst Angst aus, da potentiell gefährlich. In nahezu jedem Artikel über das Thema wird der Begriff silent killer erwähnt.

Mit der Angst sollten wir es beim Blutdruck aber möglicht nicht übertreiben. Solange Du den Blutdruck mit
Medikamenten in einem mittleren Bereich hältst, wird Dir bestimmt kaum etwas passieren.
Der Blutdruck ist doch nur ein Faktor für eine gesunde Lebensweise.

Ich messe meinen Blutdruck jeden Morgen,

Zitat von Luna70:

Als ich den Betablocker verschrieben bekommen haben, waren es Werte um 160, sogar noch höher. Das war dann ja eindeutig Bluthochdruck.

Werte um 160 / 90 sind morgens für mich fast normal. Spätestens 30 Minuten nach dem
Frühstück normalisiert sich mein Blutdruck fast immer auf 130/140 zu etwa 80.
Im Laufe des Tages kann mein Druck stark schwanknen. Bei mir vermute ich einen deutlichen
Zusammenhang mit meinem Magen. Nachweisen kann ich das aber nicht.

@Luna70 einen eigenen Thread find ich super habe schon lange mit Blutdruckspitzen zu tun aber eigentlich sonst einen normalen bd. Daher brauch ich Medikamente nur im Bedarfsfall nehmen. Bei mir ist viel Angst dabei die dann bei jedem messen den bd höher treibt leider kann ich mir das viele messennnicht abgewöhnen
Ich hab einen lieben Kardiologen den ich immer anrufen darf wenn mal wieder die Panik losgeht und das hilft mir oft sofort ein paar beruhigende Worte und der bd sinkt wieder

Einen eigenen Thread zu haben um sich über die bd Erfahrungen auszutauschen wäre schon hilfreich. L G von Burgenland

Für Blutdruckspitzen habe ich auch ein Medikament bekommen, was ich zusätzlich nehmen kann. Es heißt Nifedipin, das ist so eine Art Notfallmedikament. Die Hausärztin meinte, ab 160 bzw. 100 soll ich mit der niedrigsten Dosis Tropfen beginnen und nach einer halben Stunde messen. Man kann das auch noch erhöhen, das war aber bei den wenigen Malen, die ich es genommen habe nicht nötig. Das ist einigermaßen beruhigend für mich, dass es noch was gibt, was ich tun kann und was auch schnell wirkt.

Ansonsten versuche ich es mit Atemtechnik. Wenn der Stresspegel nicht ganz so hoch ist, klappt das manchmal.

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefin...tspannung/

Ich trainiere noch die 4-7-11 Atmung. Ich hoffe, ich schaffe das irgendwann ohne halb zu ersticken.

@Luna70 nifedipin ist mir auch schon empfohlen worden Denn die amlodipin die ich sonst im Notfall nehmen soll wirken erst in 3stunden und das ist oft sehr sehr lang . Ich könnte auch ein Psychopax nehmen laut Kardiologe aber hab ich mich auch noch nicht getraut .
Atemtechnik schaff ich nicht wenn die Angst zu groß ist. Morgen hab ich Termin wegen Polyneuropathie Überprüfung beim Neurologen werde ihn auch mal fragen ob das was mit bd zu tun haben kann Ev von halswirbelsäule ausgehend. Oder vielleicht hat er sonst einen Tipp gegen bd spitzen aus Panik.

Zitat von Luna70:

@Schlaflose Hast du mal überlegt, so eine Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen? Wir haben hier einen Kardiologen, der das macht. Spezielle Blutwerte, Untersuchung der Halsschlagadern usw. Muss man aber selbst bezahlen offenbar. Ich habe mich noch nicht erkundigt, was das kostet. Ich rufe da vielleicht mal an.

Nein, warum? Ich gehe ja noch nicht einmal zu normalen Untersuchungen, die bezahlt werden Meine Freundin geht einmal im Jahr zu solch einer Untersuchung, weil sie genetisch bedingt einen zu hohen Cholosterinspiegel hat, was schon in jungen Jahren festgestellt wurde. Das ist bei uns in der Familie nicht der Fall.

Zitat von Luna70:

Die Die kohlenhydratarme Ernährung gehört zu dem Programm zum Abnehmen. Offenbar ist das derzeit der neueste Schrei in Sachen Abnehmen. Sicherlich auch wissenschaftlich fundiert, das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings tue ich mir sehr schwer damit. Ich habe vor vielen Jahren mal mit WeightWatchers ...

Nur weil es der neueste Schrei ist,muss es nicht gut sein
Nach 12 Wochen gibt's wahrscheinlich noch keine Spätfolgen,aber Leute die das über viele Monate oder gar Jahre konsequent durchziehen können welche entwickeln.
Was die AOK gerne verschweigt sind Studien in denen es zu nicht wenigen ungeklärten Todesfällen nach einer längeren Kohlehydratarmen Ernährung gekommen ist.
Diese Ernährungsform geht offensichtlich aufs u.a aufs Herz.
Auch die Todesfälle bei Krebs und Schlaganfällen war deutlich erhöht.
Da man andere Risikofaktoren herausgerechnet hat muss es also einen Zusammenhang geben.
Höchstwahrscheinlich ist es die erhöhte Aufnahme von vor allem tierischen Eiweiß und die zu geringe Aufnahme von Ballaststoffen.
Auch das meiden von vor allem Fruchtzucker haltigen Obst welches gleichzeitig aber viele gesunde Vitamine und Mineralstoffen enthält dürfte ein Grund sein.

Desweiteren kommt es häufig zu Heißhunger Attacken und man fühlt sich ehrlich gesagt nicht gut was du ja auch bestätigst.

Das was du machst ist im Prinzip das gleiche was ich auch mache,aber dafür brauche ich keine AOK.
Im Prinzip predigen das ja alle...
Ob viel Eiweiß jetzt so toll ist darüber lässt sich streiten.Ganz ehrlich gesagt habe ich auch durch die erhöhte Eiweißaufnahme immer nur Fressattacken und bezweifle die Wirkung.
Was definitiv mehr hilft sind Haferkleie,Chiasamen,Haferflocken und Nüsse.
Davon wird man richtig gut satt im Gegensatz zu Geflügel und Gemüse.

Zitat von Hotin:

Werte um 160 / 90 sind morgens für mich fast normal

Kennst du deinen Blutdruck in der Nacht? Das kann man ja eigentlich nur über eine 24-Stunden-Messung feststellen. Meine Ärztin hat mal erwähnt, dass man das mal machen könnte, dann sieht man ob der Blutdruck nachts sinkt. Tut er das nicht, könnte das auf Atemaussetzer hinweisen. Und die treiben den Blutdruck hoch, weil der Körper dann wohl in eine Art Not-Modus schaltet. Offenbar sind meine Werte nachts teilweise auch recht hoch. Ich habe mir ein Armband gekauft, das den Blutdruck aufzeichnet und an eine App übermittelt. Das Armband misst in regelmäßigen Abständen, aber nur wenn man das Handgelenk in dem Moment ruhig hält. Also hauptsächlich nachts.

Der Plan war eigentlich mehr Sicherheit zu haben, zusätzlich zur täglichen Messung mit dem normalen Messgerät. Man merkt ja nicht, wann gemessen wird, also entfällt der Stress beim Messen. So zumindest die Theorie. Allerdings hat das Ding teilweise hohe Werte aufgezeichnet, um die 160. Ob das stimmt, keine Ahnung. Man sieht die Werte ja erst später in der App, kann also nicht nachmessen.

Da habe ich allerdings mitten in einem Infekt mit schlimmen Husten gesteckt, vielleicht hing es auch damit zusammen. Auf jeden Fall hat mich das so verschreckt, dass ich das Gerät erst mal wieder weggelegt habe.

Zitat von Faultier:

Was die AOK gerne verschweigt sind Studien in denen es zu nicht wenigen ungeklärten Todesfällen nach einer längeren Kohlehydratarmen Ernährung gekommen ist.
Diese Ernährungsform geht offensichtlich aufs u.a aufs Herz.

Danke für die Information. Das wusste ich tatsächlich nicht. Es war bei mir ja eher so ein Gefühl, dass das nicht das richtige für mich ist.

Zitat von Faultier:

Höchstwahrscheinlich ist es die erhöhte Aufnahme von vor allem tierischen Eiweiß und die zu geringe Aufnahme von Ballaststoffen.

Das kann ich mir schon vorstellen, vor allem was das tierische Eiweiß betrifft. Fisch mag ich nicht so gerne, Rind- oder Schweinfleisch soll es nicht sein, also bleibt ja nur Geflügel. Bei herkömmlichem Geflügel aus dem Supermarkt hat man dann gleich noch eine ordentliche Menge Rückstände aus der Tiermast dabei, wenn es mehrmals die Woche auf den Tisch kommt.

Zitat von Faultier:

Was definitiv mehr hilft sind Haferkleie,Chiasamen,Haferflocken und Nüsse.

Das mit den Haferflocken und den Nüssen werde ich auch beibehalten. Das esse ich momentan eigentlich jeden Tag zum Frühstück mit Joghurt oder so. Das scheint mir eine vernünftige Sache zu sein. Chiasamen habe ich auch da, stimmt, die könnte ich auch mal mit reinmixen.

Zitat von Burgenland:

nifedipin ist mir auch schon empfohlen worden

Meine Ärztin hat dazu gesagt, es wirkt sehr schnell, aber nicht sehr lange. Daher kann man es bis zu dreimal am Tag nehmen. Vermutlich nicht auf Dauer, es ist ja eher ein Medikament für Notfälle. Bei mir wirkt es tatsächlich schon nach kurzer Zeit, beim nächsten Messen eine halbe Stunde sieht man es sehr deutlich.