ich hatte in den letzten 6 Monaten 3x Seitenstrangangina, was sich an und für sich gut damit erklären lässt, dass ich nach jahrelanger Pause wieder mit vielen Kindern zu arbeiten begonnen habe. Da ist es klar, dass man so ziemlich alles aufschnappt, was herumschwirrt und sich das Immunsystem erst darauf einstellen muss.
Nun habe ich seit 3 Tagen wieder Beschwerden (derzeit bin ich auf Urlaub, kann's nicht auf Kinder schieben). Schnupfen, Abgeschlagenheit, leichte Halsschmerzen und vor allem ist der Hals wieder gerötet. Fieber allerdings keines.
Gestern war ich schon bei der Hausärztin und das ging noch als erkältungsbedingt durch. Heute morgen fühlte ich mich unsicher und ging zur Sicherheit - auch weil das Wochenende vor der Tür steht - nochmal hin. Sie guckte mir nochmal in den Hals und meinte, dass er halt schon ziemlich gerötet sei. Sie überlegte kurz und schlug dann vor, dass wir Blut abnehmen - um die Entzündungswerte zu bestimmen und erst dann zu entscheiden, ob ein Antibiotikum nötig ist oder nicht (Rezept habe ich vorerst schon mal mitbekommen). Man würde im Blut offenbar auch sehen, ob der Infekt viral oder bakteriell verursacht wurde, wobei im ersteren Fall das Antiobiotikum wiederum sinnlos wäre. Zusätzlich würde ein Differentialblutbild erstellt mit allen relevanten Werten.
Wir machten das also, und heute abend ruft mich die Ärztin an und wir besprechen die Ergebnisse.
Ich bin jetzt hin- und hergerissen.
Zum Positiven: Es ist gut, dass man da jetzt Sicherheit gewinnt und nicht einfach nur spekuliert und auf Verdacht mit Antibiotika losfeuert. Auch könnte man, bei entsprechendem Verdacht, dann auch noch nach Mangelerscheinungen im Blut fahnden (wurde jetzt noch nicht gemacht). Das ist auch wiederum gut, weil man dann gezielt was machen kann. Und auch allgemein - es wird was getan und ich muss dann selbst nicht mehr ständig grübeln, warum ich so viele Infekte habe.
Negativ:
ANGST vor dem Ergebnis! Dass da irgendwelche abartigen Werte rauskommen, vor allem Leberwerte, Entzündungswerte usw.
Man muss dazu wissen, dass ich vor ein paar Jahren 2x an Krebs erkrankt bin (gleichzeitig; Haut und Brust) und in der Folge viel Angst vor Wiedererkrankung entwickelt habe.
Das Blutbild ist für mich eine Art Lupe in Bezug auf meinen Körper und mir macht Sorge, dass das alles dann einen Rattenschwanz an unangenehmen Sachen, wie z.B. Untersuchungen zur Folge haben könnte. Ich würde z.B. bei übermäßig erhöhten Leberwerten sofort Angst vor Lebermetastasen haben (vor denen ich mich sowieso schon fürchte). Oder halt einfach generell Angst, dass das Blutbild schlecht ist und sich nicht alles mit dem gegenwärtigen Infekt erklären ließe.
Ich weiß, das sind alles nur Spekulationen, aber mein Kopf malt sich halt meist das Schlechteste aus. Mein letztes Blutbild vor 1,5 Jahren (seitdem habe ich Blutabnahmen aus Angst vermieden) war eigentlich recht gut, aber das doofe Angstmonster im Kopf schreit: Das muss nicht so geblieben sein!
Ich werde also heute ewig das Handy umkreisen und zig Mal auf die Uhr schauen - auch schon vor dem Abend. Bei der Blutabnahme hab ich der Ärztin (sie kennt meine Krankheitsängste) schon gesagt, dass sie mir am Telefon bitte nur das wirklich Notwendigste, Relevante sagen soll und ich nicht alles wissen muss, wenn es nicht nötig ist.
Sie wird das so machen, und trotzdem hab ich gerade das Bedürfnis, ihr nochmal ein Mail zu schicken, dass sie mich bitte wirklich, wirklich schonen soll am Telefon.
Diese verdammten Ängste pfuschen mir wirklich überall rein. Macht sich ein Mensch ohne Krankheitsängste Sorgen darum, was beim Blutbild rauskommen könnte? Nein, meist nicht. Ich wär auch gerne so cool...
Wie ist das bei euch?
Kennt ihr diese Ängste auch?
Habt ihr vielleicht ein paar beruhigende Worte für mich?
Danke euch!
LG
Fuzz
24.08.2018 09:28 • • 30.08.2018 #1