Bitterer Geschmack im Mund

@Winnilein

Die Dringlichkeit ist das entscheidende .

In Deutschland und das ist wirklich überall so hier , können Ärzte oder Fachärzte eine sogenannte Notfallüberweisung ausstellen und auch kann man jederzeit in eine Notaufnahme gehen ..

Also wenn eure Ärzte davon überzeugt sind, dass es wirklich schlimm ist , dann würdet ihr eine Notfallüberweisung bekommen und am selben oder nächste Tag noch behandelt werden , Wirklich . So war es bei mir auch .. niemand wollte mir die geben und dann habe ich meinem Frust wirklich etwas Luft gemacht und eine bekommen .

Wie gelingt es euch denn bei den langen Wartezeiten euch abzulenken?
Ich schaffe das irgendwie nicht, das macht mich wahnsinnig und verdirbt mir alles. Inzwischen bin ich so weit, dass ich nichts mehr planen möchte, weil ich sicher bin, es sowieso nicht mehr erleben zu können .
Wie schafft ihr das?

@Beebi
Das Problem ist ja, dass man schon am Telefon abgewimmelt und vertröstet wird, egal welche Symptome man beschreibt. Habe auch gefragt, ob es nicht wenigstens möglich wäre, eine Überweisung für ein MRT zu bekommen, aber da meisten sie nur, nicht ohne Untersuchung ...

@Winnilein
Mich haben die am Anfang wirklich auch abgewimmelt , aber immer wenn es mir wirklich mega schlecht ging , stand ich bei den auf der Matte . Ich habe da nicht angerufen, ich bin sofort hin . Ich war zum Teil wirklich am weinen , weil ich so Angst um mich bzw, meine Körper hatte . Ich wurde darauf jedes Mal untersucht und habe Überweisungen bekommen . Mache Ärzte sind da wirklich schlimm , da hast du recht , aber da musst du wirklich auf den Tisch hauen wenn es dir wichtig ist . Und ich verspreche dir , du wirst weiter kommen . Oder wie gesagt , geht ok die Notaufnahme , lass dich aufnehmen und Schilder denen deine Schmerzen , auch dann wirst du schnell ein MRT oder sonst etwas bekommen !

Hallo, weil einige Seiten zuvor danach gefragt wurde, warum ich ein MRT derart kritisch sehe und dringend vor nicht wirklich lebenswichtigen bildgebenden Untersuchungen abrate.
Es kommen Abweichungen von der Norm ans Licht, die den Menschen nie beeinträchtigt hätten und dann ist das Leben, wie man es zuvor noch leben durfte vorbei.
Und es ist eben nicht so, dass es gut ist, wenn diese Zufallsbefunde entdeckt werden, da man eben nicht in dem Fall vorbeugend eine Behandlung hat, die das Problem löst.
Sonst wäre das natürlich eine Supersache, regelmäßig den kompletten Körper "durchleuchten", gefährliche Entwicklungen sofort stoppen und wir können alt werden.
So funktioniert das nicht.
Nur zwei Fälle aus meinem Bekanntenkreis, ich kenne noch ganz viele mehr.
Eine junge und sportliche Frau wollte sich vorsorglich einen Weisheitszahn ziehen lassen. Der Kieferchirurg wollte zur Sicherheit eine Aufnahme des Kopfes. Man fand ein Aneurysma.
Die Entscheidung musste die Frau selbst treffen. Zuvor hatte sie null Beschwerden. Die Angst um die angebliche Zeitbombe im Kopf war für sie nicht zu ertragen. Sie entschied sich zur OP, einige Ärzte hatten abgeraten, einige nicht. Ihre Angst zerstörte aber ihr Leben, es ging einfach nicht. Also OP, eigentlich nicht dringend notwendig. In der Folge erlitt die vorher gesunde Frau mehrere Schlaganfälle. Koma. Bleibende Behinderung. Reha. Zwei Jahre später war sie tot.
Ein Herr, kurz vor dem Rentenalter bekam ein MRT wegen Bandscheibenproblemen in der HWS.
Auch bei ihm wurde ein Aneurysma entdeckt. Der Arzt stellte auch ihm die Entscheidung frei. Er wollte keine OP, wegen des Risikos, seine Frau hingegen hatte so viel Angst um ihn, dass sie keine Ruhe ließ, bis er der OP zustimmte. In dem Fall ging alles gut, er ist das Aneurysma los und lebt froh und gesund mit seiner Frau.
Ich persönlich möchte nicht wissen, was in mir eventuell versteckt ist, solange ich keine Schmerzen habe.
Ich glaube auch in unseren Fällen hier wurden Dinge gefunden, die vermutlich fast jeder in seinem Körper versteckt hat. Vielleicht haben ganz viele Menschen diese Gefäßverengungen und leben gut damit. Ich glaube, kein Körper ist völlig normgerecht.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, dass ihr bald beruhigende Arztgespräche habt, die diese entsetzliche Angst beenden, ich würde verrückt werden.

Ich stimme zu. So Zufallsbefunde sind nicht immer gut. In manchen Fällen lebt es sich tatsächlich unbeschwerter, wenn man nix davon weiß - für den Betroffenen und deren Angehörige.
Wenn man was wissen sollte, macht sich das Problem irgendwann von selbst bemerkbar. Bis dahin hat man dann aber einigermaßen unbeschwert gelebt.
Das soll aber keinesfalls eine Verallgemeinerung sein. Es trifft ja sicher nicht immer oder auf jeden zu.

@Beebi
Ich kann mich nicht im Krankenhaus aufnehmen lassen, meine Tochter ist doch erst 4 Monate und wird voll gestillt. Sie trinkt leider keine Flasche ..

Bei mir wurde auch per Zufallsbefund eine Zyste im Gehirn gefunden. Hatte das MRT auch aus Angst machen lassen (Schwindel etc.). Von der Zyste hätte ich so wahrscheinlich nie erfahren. Natürlich hatte ich in der Zeit danach nur noch mehr Angst. Nun ist dieses MRT schon 10 Jahre her und die Zyste ist unverändert, bereitet keine Beschwerden jns macht mir mittlerweile keine Angst mehr. Aber damals hat der Radiologe auch gesagt, dass das ein Zufallsbefund ist, der nicht relevant ist.

@Winnilein Du könntest deine Tochter im schlimmsten Fall sogar mitnehmen ..

Aber was machst du , wenn du dich zum Beispiel so sehr beim kochen schneidest , dass du auf jeden Fall in die Notaufnahme musst um evtl. Sogar operiert werden muss ? Natürlich hoffe ich , das Spezials nicht passiert , aber dann müsstest du doch auch dahin . Verstehst du was ich damit sagen möchte ?

Wie gesagt , jeder muss für sich Abwegen , wie sehr wichtig und dringlich ihm das ganze ist .

Ich bin auch nicht im Krankenhaus geblieben , ich habe mir eine Notfallüberweisung besorgt und habe so am nächste Tag einen Termin bekommen.

Wo ein Wille , da irgendwo ein Weg . Ich weiß , leichter geschrieben als getan, aber am Ende stimmt es . Ich kann da ein Lied von singen und habe viele Monate gebraucht um mich dazu aufzuraffen .

Wie kann man es schaffen sich abzulenken? Nicht den ganzen Alltag von den Symptomen und der Angst bestimmen zu lassen ?

@marialola ich gebe dir da auf jeden Fall zum Teil recht . Aber nicht in allen Punkten ..

Zum Beispiel weiß man persönlich ja garnicht , wann es dringlich ist . Wenn man zum Beispiel ständig starke Schmerzen im Kopf hat und die einfach nicht weggehen wollen , dann bekommt man erstmal Schmerzmittel von einem Arzt verschrieben , ggf. Noch irgendeine ergo . Aber was ist wenn es eine lebensbedrohliche Sache ist und sie einfach nicht ernst genommen wird ? Dann hat man wirklich ein Problem .

Eine Aneurysma ist eine Lebensbedrohliche Sache , damit ist in keinem Fall zu spaßen . Und die wird auch früher oder später auf jeden Fall Probleme machen . Nicht um sonst wird sie bei einer nicht Operation , ständig untersucht und ggf. Mit Blutverdünnung in Schach gehalten . Bei der jungen frau ist es schlicht und ergreifend , richtig bedauerlich gelaufen . So sollte es natürlich nicht sein und tut mir sehr leid . Aber für gewöhnlich ist sowas nicht die Regel . Und du schreibst ja auch , dass ihr die einen Ärzte davon abrieten und andere wiederum nicht . Das ist wirklich eine schwierige Situation , in der nicht stecken möchte . Nichts desto trotz , würde ich wissen wollen , was mir so schmerzen macht . Wenn ich keine Beschwerden habe , gehe ich ja auch nicht zum Arzt .
Es ist nicht immer leicht , die richtige Entscheidung zu treffen , aber im allerschlimmsten Fall ist ein MRT in jedem Fall lebenswichtig . Und ich rede wirklich nicht davon, mit einer Kleinigkeit direkt zu einem MRT zu gehen .

@Nina2222 und genauso wie es hier beschreiben wird , kann es laufen …

@Winnilein

Das kannst leider nur du herausfinden .

Jeder muss das irgendwie für sich herausfinden . Ich habe das Problem auch und die ganzen super Tipps hier , helfen mir dabei manchmal garnicht so , aber ich finde es immer wieder schön zu lesen , dass ich nicht damit allein zu sein. Das ist schon sehr viel wert für mich . Weil wenn ich wirklich voll drin bin in Symptomen , dann ist mir alles andere richtig egal weil ich so dermaßen mit mir und meinen blöden Gedanken beschäftigt bin .

Aber jeder ist da ja anders und geht auch anders damit um . Du bist bestimmt stärker als ich und vielleicht hilft es dir zu malen ? Habe ich auch mal probiert , klappte so naja bei mir , aber das Bild ist fertig geworden …

@Beebi
Dein Bild ist ja toll, da bist du aber kreativ.
Hmm, ich wäre gern stark, aber leider bin ich es nicht. Deshalb gelingt es mir ja auch nicht, einfach nicht dran zu denken oder es so hinzunehmen. Selbst wenn ich Zeit mit meinen Kindern verbringen, oder auch mit Freunden, seit einer Woche, seitdem alles wieder so los ging, sind meine Gedanken wirklich jede einzelne Minute nur bei den Symptomen. Es klappt einfach keine ablenkung

@Winnilein

Danke sehr

Sollte auch nur mal ein fröhliches Bild so nebenbei sie

Ich habe bei dem Bild auch , jede doofe Minute nur auf meinem Körper gehört und alles Symptome extrem wahrgenommen . Manchmal konnte ich garnicht weiter malen . Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen , so macht einfach alles auch kein spass mehr

Und doch , du bist stark . Jeder von uns hat stärken und auch die wirst sie haben , da bin ich mir 100 Prozent sicher .

Weißt du was ich auch mache? Autogenes Training . Am Anfang war es irgendwie komisch und ich dachte es bringt nichts. Ich habe es dann trotzdem weiter gemacht und erst nach ein paar Wochen , habe ich gemerkt , dass manches erträglicher war. Wo ich im MRT mit dieser Panik lag , habe ich die ganze Zeit an das Training gedacht . Ich wollte das MRT mehrmals abbrechen , aber ich habe es geschafft . Und das nur weil ich die ganze Zeit diese Stimme von diesem Mann in meinem Kopf hatte . Unglaublich , aber echt wahr !

Zitat von Beebi:

ergo

Meike natürlich Physiotherapie

Zitat von Winnilein:

Wie gelingt es euch denn bei den langen Wartezeiten euch abzulenken? Ich schaffe das irgendwie nicht, das macht mich wahnsinnig und verdirbt mir ...

So geht es mir auch. Es ist furchtbar. Egal mit eas, ich schaff es nicht mich abzulenken - die Angst und die blöden Gedanken sind immer da. Wir waren im April 1 Woche im Urlaub, selbst da konnte ich nicht abschalten und die Zeit genießen. Ständig ging mir durch den Kopf wer weiß, vielleicht ist das dein letzter Urlaub mit den Kindern. Gerade dann sollte man doch das beste daraus machen und nicht die ganze Zeit grübeln. Aber in dem Moment, wo die Angst präsent ist, gelingt es einem nicht. Ich will einfach nur mein altes Leben zurück und glücklich und unbeschwert sein... Aber ich weiß auch, das nur ich es schaffe das zu ändern.

Zitat von Winnilein:

Selbst wenn ich Zeit mit meinen Kindern verbringen, oder auch mit Freunden, seit einer Woche, seitdem alles wieder so los ging, sind meine Gedanken wirklich jede einzelne Minute nur bei den Symptomen. Es klappt einfach keine ablenkung

So geht's mir auch. Aber wie @Beebi schon schrieb, jeder muss selbst für sich heraus finden was ihm tut gut und wie er es schafft sich nicht von der Angst und den blöden Gedanken seinen Alltag bestimmen zu lassen.

Ist das bei dir auch so, das du durch bzw. mit den Kindern (also wenn ihr zusammen seid - abgesehen von deinem Baby, was ja eh immer bei dir ist) viel unruhiger und nervös, als wenn du allein bist?

@Leben-mit-Angst bei mir ist das Problem ja schon , dass ich es nichtmal in den Urlaub schaffe . Es geht einfach nicht , weil es mir so schlecht geht . Letztes Jahr Urlaub in Frankreich storniert und diese Jahr Meike New York Reise storniert . Ich pack es einfach nicht . Wenn ich mal schaffe einkaufen zu gehen , oder mein Haushalt zu schmeißen , dann Kaninchen mich schon glücklich schätzen

@Beebi
Aber das klingt ja sehr nach Depression? Wobei ich gehört habe, das das eine das andere nicht ausschließt und die Angststörung mit der Depression immer irgendwie in Verbindung steht.