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Hallo zusammen,

ich möchte hier meine Geschichte teilen und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Bei mir wurde vergangenes Jahr eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Auslöser scheint bei mir eine Panikattacke im Jahr 2016 gewesen zu sein, weil ich mit dem Druck in meiner Ausbildung nicht klar kam (Vertrieb).
Die Jahre danach bin ich sehr oft bei Ärzten gewesen, weil ich typischerweise jedes Symptom meines Körpers genau beobachtet habe und es immer abklären musste.
Von 2021 bis 2023 habe ich eine Therapie gemacht, bei der mir schnell klar wurde, dass meine Psyche mir einen Streich spielt. Als mir das bewusst wurde ging es mir auch besser, ich hatte monatelang keine Probleme.

Über die Weihnachtstage ging es mir plötzlich nicht so gut. Ich hatte Herzrasen, Schwindel, sehr starke innere Unruhe und Nervosität. Anfangs habe ich mir klar gemacht, dass es wohl wieder die Psyche ist und habe versucht ruhig zu bleiben.
Ich muss dazu sagen, dass ich kurz vorher wegen dem Herzrasen und Schwindel wieder zur Abklärung beim Kardiologen war. Es wurde ein Ultraschall und Belastungs-EKG gemacht. Diagnostiziert wurde wie vorher auch schon mal eine Sinustachykardie. Ich bekam Betablocker und dachte, dass es damit wieder besser wird und ich ruhiger werde.

Was mir jedoch die drei Wochen im Anschluss zu schaffen gemacht hat war die starke innere Unruhe und Nervosität. Dir Symptome hatte ich zuvor noch nie, aber ich dachte zwischenzeitlich, dass ich noch verrückt werde. Zur Arbeit zu fahren war die Hölle für mich, insbesondere, weil ich dort schon zweimal aus Panik umgekippt bin und den „Druck“ hatte, dass mir das auf keinen Fall wieder passieren dürfe (bin noch nicht festangestellt, da ich noch im Studium bin).

Aus meiner Verzweiflung bin ich 3 Wochen später zu meinem Hausarzt gegangen und habe mir zum ersten Mal Escitalopram verschreiben lassen.
Ich habe für eine Woche mit 5mg eingeschlichen und habe danach auf 10mg. Nebenwirkungen hatte ich verhältnismäßig wenige. Ich war nur tagelang sehr unruhig und hatte das Gefühl nicht sitzen bleiben zu können. Danach ging es mir besser. Das Herzrasen war weg, die Unruhe kam ab und zu nochmal kurz durch, aber ich bin dabei sehr ruhig geblieben. Aktuell nehme ich das Medikament 3 Wochen und hatte 4 Tage hintereinander Ruhe.

Gestern auf der Arbeit hatte ich plötzlich einen Rückfall: Herzrasen, Schwindel, innere Unruhe und das Gefühl, dass ich jeden Moment umkippe und bewusstlos werde. Das hat bei mir wieder zu Angst und Panik geführt.
Auch heute morgen bin ich wieder mit Herzrasen aufgewacht. Dadurch besteht bei mir jetzt wieder die Sorge, dass das alles zurückkommt und mir das Medikament doch nicht so hilft, wie er hofft. Jetzt kommen auch wieder Zweifel auf, ob es wirklich nur psychisch ist oder andere Ursachen hat. Glücklicherweise habe ich am Freitag ein Kontrolltermin bei meinem Hausarzt und kann ihm darüber berichten.

Ist das normal, dass es zu diesen Rückfälle kommt? Können meine Symptome stressbedingt sein? Ich habe momentan die Doppelbelastung Studium und Arbeit, vielleicht liegt es daran? Wie kann ich es schaffen, in den Extremsituation ruhig zu bleiben?
Dieses Herzrasen und die Unruhe machen mir in dem Moment sehr zu schaffen.

Lieben Dank im Voraus!

24.01.2024 07:57 • 30.01.2024 x 1 #1


39 Antworten ↓


Hallo

Vielleicht solltest Du in Rücksprache mit dem Arzt die Dosierung auf 15 mg steigern, 20 mg ist die Höchstdosis.
Ich nehme auch 10 mg und komme mit meiner Angststörung gut damit zurecht. Man ist aber nicht immer von Ängsten befreit, es kommt bei mir auch schon mal vor, als wenn sich eine PA ankündigt, aber ich schaffe es eigentlich gut, die wegzuatmen

LG Angor

A


Bitte um Hilfe Angst, Panik und Escitalopram

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Ich frage mich nur, warum das bei mir überhaupt so schlimm ist. Ich hatte vorher nie so starke Probleme in der Weise.
Deshalb weiß ich nicht, ob mir die Tabletten gerade überhaupt helfen

Zitat von SirHypochonder:
Hallo zusammen, ich möchte hier meine Geschichte teilen und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Bei mir wurde vergangenes Jahr eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Auslöser scheint bei mir eine Panikattacke im Jahr 2016 gewesen zu sein, weil ich mit dem Druck in meiner Ausbildung nicht klar kam ...

Rückfälle kommen vor und ca 3 Wochen ist ja auch noch nicht so lange

@SirHypochonder Es muss Dir bewusst,sein, dass ein AD kein Heilmittel ist - es heilt nicht, sondern deckelt nur die Symptome. Daher werde auch deine Symptome nicht wie von Zauberhand verschwinden und es wird Rückfälle geben, wobei das ja keine Rückfälle sind, sondern Attacken, die das Medikament nicht deckeln kann.

Du solltest Dich schnellstmöglich auf die Suche nach einem Therapieplatz machen, da es ein paar Monate dauern kann, bis du was findest. Therapie in Kombination mit dem Esciralopram sollte Dir auf jeden Fall helfen.

Ich weiß nur nicht, was ich in der Therapie dann noch tun soll. Ich hatte ja 2 Jahre eine Therapie, wobei ich da eigentlich noch keine Probleme mit Panikattacken hatte, sondern generell über Ängste (und dadurch viele Arztbesuche) gesprochen hatte…

Wie lange würdet ihr dem Medikament Zeit geben, um sicher sagen zu können, ob es etwas bringt oder nicht?

Zitat von SirHypochonder:
Wie lange würdet ihr dem Medikament Zeit geben, um sicher sagen zu können, ob es etwas bringt oder nicht?

Ich habe zwar kein Antidepressivum genommen, aber es wird gesagt: 3-6 Wochen, bis die Nebenwirkungen abklingen und die Wirkung eintritt.
Gute Besserung für dich

@Mascarpone kann auch länger sein

Zitat von Volli:
@Mascarpone kann auch länger sein

Ja, kann es. Sind Richtwerte aus den Lehrbüchern

Danke tut gut hier mal seine Sorgen teilen zu dürfen. Morgen geht’s für mich wieder ins Büro. Hoffe so sehr, dass es nicht allzu schlimm wird. War heute wieder den ganzen Tag mit erhöhtem Herzschlag am kämpfen..

Völlig normal.
Ich nehme es schon über 1 Jahr plus abends noch Neuroleptika.
Trotzdem habe ich Phasen, wo es mir extrem schlecht geht (woe bspw. die letzten 3 Tage). Es ist halt kein Allheilmittel. Leider.

Zitat von Horizon:
Völlig normal. Ich nehme es schon über 1 Jahr plus abends noch Neuroleptika. Trotzdem habe ich Phasen, wo es mir extrem schlecht geht (woe bspw. ...


weißt du noch wie lange es bei dir gedauert hat, bis die Wirkung voll da war?

@SirHypochonder

Relativ schnell. Glaube so nach 3-4 Wochen.

Hallo, als ich das erste Mal Escitalopram bekommen habe, wirkte es gegen meine ‚Trennungsbeschwerden‘ sehr schnell. Nach einer Woche schon war ich wieder ‚in der Spur‘ und ich hatte mir nicht viel Gedanken gemacht. Zwei Absetzversuche waren katastrophal, jetzt nehme ich wieder 10 mg und es hilft aber nicht mehr so gut. Aaaber, mittlerweile habe ich akzeptiert, dass ich eine Angststörung und einen Tinnitus habe. Ich versuche, nicht mehr zu kämpfen, mache Verhaltenstherapie ( auch wenn ich alle meine Themen durch habe…) und lebe damit mal so , mal so gut. Akzeptanz ist dabei wohl die schwerste, aber wichtigste Übung. Du hast z.B. geschrieben, dass du den ganzen Tag mit Herzklopfen gekämpft hast. Wenn dein Herz gesund ist, dann lass es klopfen, schnell oder langsam…. und ich sage jetzt nicht, dass ich das kann. Du bist nicht alleine! Alles Liebe für dich , Grüße aus Kiel

Zitat von Horizon:
@SirHypochonder Relativ schnell. Glaube so nach 3-4 Wochen.


Nehme es ab Freitag genau drei Wochen, wobei ich seit 2 Wochen erst die höhere Dosis nehme. Mal sehen, ich hoffe da passiert noch etwas..

Zitat von Sprotte:
Hallo, als ich das erste Mal Escitalopram bekommen habe, wirkte es gegen meine ‚Trennungsbeschwerden‘ sehr schnell. Nach einer Woche schon war ...


Erst einmal danke für deine Antwort!
ich hatte vor ein paar Tagen tatsächlich da Gefühl, dass ich ruhiger werde. Tagelang kein Herzklopfen und irgendwann war auch die Unruhe weg. Und dann gestern der Rückfall, so wie heute. Beides lässt mich zweifeln, ob ich mir die Wirkung nur eingebildet habe.
Aber wie gesagt, die höhere Dosis von 10mg nehme ich erst seit 1,5 Wochen. Ich hoffe sehr, dass es sich mit der Zeit noch bessert.
Beim Herzklopfen ist das so eine Sache. Wenn es auf der Arbeit passiert, dann bin ich immer in der Situation, dass ich funktionieren und mir nichts anmerken lassen darf. Bin in der Vergangenheit schon zwei mal wegen Panik mit Krankenwagen auf der Arbeit umgefallen, das kann ich mir nicht wieder erlauben.
Ich kann mir vorstellen, dass es die Kombi aus Studium und Arbeit ist, die momentan auf meine Psyche schlägt…
blöd, wenn man mit sowas Probleme hat.

Und beim Herzrasen bin ich gefühlt machtlos. Habe das Gefühl, dass mir in dem Moment dadurch auch immer schwindelig etc. wird. Habe dann immer Panik das Bewusstsein zu verlieren. Und wenn dich in dem Moment noch die Arbeitskollegen zuquatschen dann ist’s umso schlimmer
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@SirHypochonder deine Gesundheit geht aber vor, man hat eben nur eine.Setz dich also nicht selbst unter druck mit solchen gedanken, wenn auf der arbeit bist

@SirHypochonder wird den regelmäßig ein ekg gemacht ? Escitalopram kann auch Veränderungen am Herzen verursachen . Ich hab es Jahre lang genommen Blut und Herz sollte regelmäßig gecheckt werden . Also bei mir ging es mit der Zeit auf die Organe . Ich würde das zur Sicherheit einfach noch mal checken lassen

Zitat von Volli:
@SirHypochonder deine Gesundheit geht aber vor, man hat eben nur eine.Setz dich also nicht selbst unter druck mit solchen gedanken, wenn auf der ...

Recht hast du, das macht’s natürlich nicht leichter.
Wenn man schon mit der Sorge zur Arbeit fährt, dann tritt es auch schneller ein.

Problematisch ist leider, dass ich oft auch schon beim aufstehen Herzrasen habe und dadurch direkt die Ängste hochkommen

A


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