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Hallo liebes Forum,
ich hatte mich vor ein paar Tagen abgemeldet, weil ich selbst in einer Krise feststecke und mich alle in Stress versetzte. Einen Beitrag lesen, indem es jamnden schlecht ging , zog mich runter und beschäftigte mich tagelang. Wenn ich auf einen Beitrag antwortete machte mir das auch stundenlang Stress und Gedanken.
Das ist im richtigen Leben auch nicht anders, der Kontakt zu Menschen, gleich welcher Art, stresst mich und macht mich nervös. Ich kann das alles in abgezirkelten Grenzen und Strukturen. Da wo ich es unbedingt muss. Und spiele mittlerweile auch gut meine Rolle.

Ich versuche noch einmal zu erklären wie es mir geht und ich hoffe dass irgedwer das liest und mir irgenwie weiterhelfen kann.
In meinem letzten Beitrag vor der Abmeldung hatte ich gute Dinge von Euch gehört.
Ich war mir sicher , ich kann zumindest einen Teil umsetzen.
Ich schaffe aber nichts davon und mittlerweile bin ich so am Ende.
Ich hangel mich von einer Angst zu nächsten, soziale Ängste , aber auch Katastrophendenken bei körperlichen Symptomen.
Seit ca. zwei Wochen habe ziemlich dolle Magen/Darmprobleme. Aufstoßen, viel Magensäure, dann kamen noch Bauchgrummeln und sorry - Blähungen dazu.
Immer nur am Abend beginnend, tagsüber habe ich garnix.
Ich habe Hunger und esse auch alles - muss aber aufpassen mit Kaffee und vor allen Dingen mit Zucker, habe ich gemerkt

Verzeiht dass ich alles so nervig genau schildere , ich weiß dass das ätzend ist, aber ich habe niemanden mit dem ich reden kann.
Mit meinem Partner ist es im Moment sehr sehr schwierig, wir leben auch in verschiedenen Städten und sehen uns lange Zeiträume nicht.

Ich habe mich nun schon vorher , aber extrem gestern und heute Nacht in eine Darm/MagenkrebsAngst reingesteigert und zwar sehr, sehr heftig.

Vorgestern hatte ich nämlich mal wieder gar keine Beschwerden, es ging mir klasse.
Dann ging es gestern Abend mit Sodbrennen los. Ich wurde hysterisch, aber richtig hysterisch, Bekam Bauschschmerzen und Blähungen, später habe ich mich fast übergeben müssen vor Angst.
Weil ich überzeugt war , schwer krank zu sein. Es wurde immer schlimmer , ich hatte eine fette Panikattake wie schon seit Jahren nicht mehr.
Das schlug mir alles noch mehr auf den Magen, die Symptome verschlimmerten sich in einen Ausmaß - das war furchtbar.
Ich rief um 3 Uhr Morgens meinen Partner an - der aber ein paar Bemerkungen machte, die mich noch mehr aufbrachten und aufregten.
Ich versuchte dann mit allen Mitteln mich selbst runterzuholen.
Machte Entspannungsübungen im Netz, 5 oder 6 hintereinander.

Bis ich normal atmete und mein Magen sich beruhigte, kein Brennen mehr. Blähungen weg. Bin dann für eine Stunde eingeschlafen und nun nun beim Wachwerden ist alles wie eine Welle über mir zusammengeschlagen. Das Alleinsein. Mein Magen ist total überreizt, ich habe immer noch leichte Blähungen. Und diese Einsamkeit macht mich krank.

Dazu kommt noch erschwerdend, das hatte ich auch in meinen anderen Beiträgen geschrieben, dass ich eine irre Angst habe zum Arzt zu gehen.

Ich hatte mir vorgenommen , wenigstens ein Blutbild machen zu lassen. Aber ich kann nicht.
Ich kann vor lauter Angst nicht gehen. Und sobald meine Beschwerden wieder mal weg sind , das sind sie zwischendurch immer mal, dann streiche ich das mit dem
Arzt sowieso.

Ich gehe nur wenn ich mal eine Krankschreibung brauche oder letztemal nach einem Sturz. Wenn ich selber abschätzen kaann was es ist - dann kann ich gehen.

Ich hatte / habe immer schon auf Stress mit Magen/Darmsymptomen reagiert. Und habe auch schon in stressigen Situationen gebrochen. Mir macht halt dolle Angst dass ich jetzt solche extreme Blähungen ab dem Abend bekomme und auch die damit verbundenen Bauchschmerzen machen mir so Angst.
Die sind nur leicht und gehen auch wenn die Blähungen weg sind.
Ich fange schon wieder an zu heulen und habe das Gefühl in einer großen Falle zu sitzen.

Früher hatte ich auch Freundinnen mit denen ich sogar über diese Ängst sprechen konnte. Im Laufe der Jahre sind meine sozialen Ängste immer stärker geworden und ich habe nach und nach alle Kontakte verloren oder abgebrochen.
Was gäbe ich dafür mit jemanden sprechen zu können und jemanden der mich beruhigen könnte.
Ich kann meine Beschwerden die ich habe und die ich jetzt durch die Angst verstärke nicht mehr auseinander halten. . ich kann nichts mehr auseinderhalten.

Wenn jemand diesen Jammerbrief zu Ende liest , bedanke ich mich sehr .
Und vielleicht kann mir ja jemand irgendwas sagen damit ich mich endlich beruhigen kann und einen klaren Gedanken fassen.

Gestern 06:52 • 24.03.2025 x 4 #1


31 Antworten ↓


Das klingt alles doch recht massiv und einschränkend.
Vielleicht wäre hier ein Klinikaufenthalt das richtig (Psychiatrie, Psychosomatik)?

A


Bin wieder zurück , schaffe nichts alleine

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Ich kann dich absolut verstehen, mir geht es fast ebenso, nur vielleicht schlimmer. Vieles hätte von mir sein können. Horror bis Unmöglichkeit in Bezug auf Arztbesuche. Irgendwann erträgt der Partner es nicht mehr. Vermutlich ist das auch kaum nachvollziehbar. Niemand zum Anvertrauen, gute Gespräche würden schon helfen. Abgrundtiefe Verzweiflung. Ich reagiere auf Angst mit extremen Bauchbeschwerden. Das ist aber normal. Stresshormone, ausgeschüttet durch Todesangst wirken direkt auf das Verdauungssystem.
Bei diesen Abstürzen hilft mir nur rausgehen und Bewegen, gerne Laufen. Komplett ablenken und anderes fokussieren. Ja, mitunter komme ich dann für eine Zeit da raus.
Es sind auch Phasen.
Ich hatte zwischendurch jahrelang relativ Ruhe, natürlich begleitet mich die Angst vor Ärzten und Krankheiten lebenslang.
Aber es gibt dazwischen sehr gute Perioden.
Im Moment bin ich aber auch absolut unten.
Ich kann leider keine PN mehr beantworten, da mein Postfach voll ist und ich kein Premium Member bin.
Ich drücke dich ganz lieb

@Pauline333
Da habe ich auch Angst vor.... hört sich jetzt vielleicht flapsig an - aber ! ich könnte Dir ad hoc 15 Abers nennen, weshalb Klinik , Tagesklinik nicht geht.....

Ich leide an meinem Alleinsein und ich leide wenn ich unter Menschen bin oder sein muss.
Aber es ist auch nicht nur die Angst vor der (erzwungenen) Gemeinschaft.
Es sind auch ganz praktische Erwägungen, ich kann mir nicht vorstellen einen so langen Aufenthalt mit meinen beruflichen/privaten Verpflichtungen zu verknüpfen.
Selbst TK wäre von den Stunden des Aufenthalts zu lang.
Ich habe an eine Tagesklinik ( wenn ich ganz unten bin ) natürlich auch schon gedacht.

Ich bin in einer Gesprächstherapie - aber was soll die arme Frau mir sagen?
Wir unterhalten uns über meine Befürchtungen - und das wars.
Lösungen kann sie mir nicht anbieten, ich weiß auch keine.
Ich drehe mich im Kreis.

@roberta Tagesklinik oder gar Klinik kommt für mich auch nicht infrage.
Das verstehe ich.
Du solltest versuchen zu verstehen, dass du nicht körperlich krank bist.
Diese Symptome sind typisch für eine extreme psychische Belastung.
Es wäre gut, wenn du da einen Gedankenstopp einlegst, gewissermaßen einen Cut, wenn diese Angstgedanken aufsteigen.
Rausgehen, bewegen, Vertrauen in den Körper wiederbekommen.
Zur Arbeit kannst du?
Das ist schon mal gut.
Ich selbst habe mit Therapie null Erfahrung, weil ich es nicht möchte.
Wenn es dir aber so furchtbar schlecht geht, solltest du dir zumindest ambulant Hilfe holen, Gespräche genügen vielleicht nicht.
Vermutlich würde dir ein Gespräch ohne Angst mit einem guten Arzt helfen, eventuell sogar (vorübergehend) Medikation, denn so ist das ja die Hölle.

@marialola
Dein Beitrag ist Wort für Wort meine Geschichte.
Selbst die kleinen Fluchten ( laufen , ablenken so gut es geht ) sind auch meine.

Ich habe eben heulend und zitternd geduscht, mir den Bauch abgetastet ob ich was Hartes fühle , habe mich angezogen , geschminkt , habe was gegessen ( und vertragen) und habe mich heulend gewogen.
Und werde nun mit den Hunden laufen , laufen , laufen.

Das hört sich gut an und es ist auch gut.
Aber ich habe jetzt schon Angst vor dem Abend oder vor dem Moment wo sich irgendwas meldet in meinem Körper.
Auch jetzt habe ich leichtes Magenbrennen und ein Teil von mir regisriert jede kleinste Regung.
Das ich jetzt ein paar Stunden durch die Felder laufe ist für mich auch immer ein Test.
Ich habe ein System von Tests - die mir beweisen sollen dass ich keinen Krebs haben kann......
Z.B. manische Fahrradtouren, bis mir die Beine zittern. Und dann gucken wie lange ich brauche um mich zu erholen oder ob ich das überhaupt schaffe ohne vom Rad zu fallen.

Ich war schon jahrelang nicht mehr beim Gyn. Alleine beim Gedanken daran wird mir übel.
Letzte Blutuntersuchung ist ca. 6 Jahre her.
Googlen ist nicht mein Problem, ich weiß selbst genug.

Die Standardantwort meines Partners ist : dann geh doch zum Arzt.
Ich nehme es ihm nicht übel - er hat ja recht. Er bietet mir sogar an mit zukommen.
Dann packt mich jedesmal Wut und Verzweifelung und versuche ihm zu erklären dass ich doch alleine die Angst vor /bei der Untersuchung aushalten muss.
Das kann ich einfach nicht.

Vor vielen Jahren hatte ich eine gute Freundin, die auch unter massiven Ängsten litt.
Wir haben uns den Mund fusselig geredet und uns teilweise gesund gequatscht.....
Das fehlt mir so.
Durch meine Angsterkrankung hat sich mein gesamter Freundeskreis aufgelöst.
Natürlich nicht nur dadurch. Die Zeit und andere Veränderungen haben auch dazu beigetragen.
Aber mit der Erkrankung hat dieser Zerfall sich extrem beschleunigt.

Auch das es gute Phasen gibt , wie bei Dir , kann ich nur bestätigen.
Meine Stimmung kann von einem Tag auf den anderen kippen - auch ins Gute.
Wenn ich morgen zur Arbeit gehe und dort meistens so gefordert bin , dass ich nichts habe - dann werde ich wieder euphorisch......und werde dann auch großkotzig......

Danke @marialola für deine Schilderung , ich bin froh dass ich nicht ganz alleine bin mit meiner Angst vor den Ärzten. Und das dies ja auch nicht zwangsläufig ein Todesurteil zu sein scheint. Du lebst ja auch........trotzdem.
Ich würde mich freuen wenn ich mehr von deiner Geschichte hören könnte.

@marialola Habe Dir ja grade schon ausführlicher geschrieben.
Ich lasse mich nicht hängen. Vielleicht ist das auch manchmal das Problem....
Ich gehe raus, ich arbeite, ich bewege mich. Ich ernähre mich gesund.
Und trotzdem bewahrt mich dies alles nicht vor solchen Abstürzen.

Warum willst du keine Gesprächstherapie machen?
Meine Erfahrungen klingen nicht grade verlockend - aber es hat auch speziell mit dieser Therapeutin zu tun.
Ich nehme die Stunden vor allen Dingen als Möglichkeit wahr - über all das zu reden.
Das tut mir schon gut. So wie es mir gut tut hier zu schreiben.
Danke übrigens dass Du versuchst mir die Angst vor Magen/DarmKrebs zu nehmen.
Ich sage mir auch immer dass dies von der Angst verstärkt wird - aber es bleibt immer der Zweifel...
Wenn ich hier im Forum von den ganzen Untersuchungen lese , die die User machen lassen.....Unglaublich. Ich würde jedem Ergebnis SOFORT glauben und mich glücklich vom Acker machen. Manchmal beneide ich diejenigen. Obwohl ich auch sehe wie wenig es teilweise hilft. Und wie bei uns geht soviel Lebenszeit verloren.....

@marialola
Medikamente : was soll ich Dir sagen - kannst Du Dir ja schon denken: kann ich nicht nehmen vor Angst Nebenwirkungen......

@roberta Du hast komplett Deine Selbstwirksamkeit verloren. Die Angst sitzt bei Dir am Steuer und Du auf dem Rücksitz. Außerdem ist Dein vegetatives Nervensystem außer Rand und Band und Deine Stresstoleranz kaum noch vorhanden.

Zitat von roberta:
Da habe ich auch Angst vor.... hört sich jetzt vielleicht flapsig an - aber ! ich könnte Dir ad hoc 15 Abers nennen, weshalb Klinik , Tagesklinik nicht geht.....

Zitat:
Es sind auch ganz praktische Erwägungen, ich kann mir nicht vorstellen einen so langen Aufenthalt mit meinen beruflichen/privaten Verpflichtungen zu verknüpfen.

Zitat:
Selbst TK wäre von den Stunden des Aufenthalts zu lang.

Das sind Angstgedanken, keine realen. Sie entsprechen nicht der Realität - aber Du hinterfragst sie nicht. Natürlich finden sich immer Gründe, die dagegen sprechen. Fakt ist aber, dass man Dir in einer Klinik wird hlefen können, Dich erst einmal zu stabilisieren. Dort löst man nicht Deine Probleme - das musst Du später in einer oder mehreren ambulanten Therapien angehen. Aber Du brauchst erst einmal einen Anker, an dem Du Dich festhalten kannst.

So hart sich das jetzt anhört: allein wirst Du es nicht schaffen. Verharrst Du in Deinem Status Quo, wird es immer schlimmer und schlimmer werden. Und auch wenn Du jetzt denkst, Du liegst schon am Boden - glaub mir, es geht noch viel schlimmer. Ob es Dir gefällt oder nicht, Du wirst jetzt eine Entscheidung treffen müssen: gehst Du unter, oder kämpfst Du? Wieviel is Dein Leben Dir wert? Ist Dein Job wichtiger als Dein Leben? Ich kann Dir eins versichern - auf Deinem Grabstein wird niemand schreiben: Sie war eine vorbildliche Arbeitnehmerin und hat sich für Ihren Job aufgeopfert.

Es gibt einen schönen Spruch - und der ist so wahr: Wer nicht will findet Ausreden, wer will, findet Lösungen.

Zitat von roberta:
Ich bin in einer Gesprächstherapie - aber was soll die arme Frau mir sagen?
Wir unterhalten uns über meine Befürchtungen - und das wars.
Lösungen kann sie mir nicht anbieten, ich weiß auch keine.
Ich drehe mich im Kreis.

Dann ist diese Therapeutin nicht die richtige für Dich oder es ist nicht der richtige Therapieansatz. Meine Probleme waren ähnlich gelagert wie Deine, und ich bin mit keinem kognitiven Ansatz (tiefenpsychologisch und Verhaltenstherapie) weitergekommen. Was bei mir gezündet hat, war der körperorientierte Ansatz in einer integrativen Körperpsychotherapie. Wenn es darum geht, dass vegetative Nervensystem zu beruhigen und das Stress-Toleranz-Fenster zu stabilisieren, braucht es zwingend einen Ansatz, der den Körper mit einbezieht. Ansonsten kannst Du Dich zu Tode therapieren. Leider wird dieser Ansatz nicht von den KK übernommen. Auch Medikament sind da nur eine Krücke - auf die Dauer werden sie nicht helfen.

Denk bitte nochmal sehr gut nach, ob Dir in irgendeiner Form geholfen ist, wenn Du jetzt sagst, dass ein Klinikaufenthalt für Dich nicht möglich ist. Ist es besser, komplett zusammenzubrechen und dann für Monate oder Jahre arbeitsunfähig zu sein? Und das wird passieren, wenn Du jetzt nicht die Reißleine ziehst.

Ich verlinke Dir hier nochmal zwei Beiträge, die für Dich hilfreich sein könnten. Der eine ist mein persönlicher Werdegang und mein Weg da raus (noch nicht ganz, aber ich bin schon ziemlich weit) und der andere ist von der lieben @WayOut, die hier schon mal sehr schön Strategien und Lösungsansätze zusammengeschrieben hat.

erfolgserlebnisse-f59/mein-tipp-koerper-psychotherapie-bei-somatoformer-stoerung-t106750.html

agoraphobie-panikattacken-f4/raus-aus-der-angst-so-schaffst-du-es-t133396.html

Zitat von roberta:
Ich hangel mich von einer Angst zu nächsten,


Alles gut, du bist damit keine Seltenheit. Ich kenne das alles auch. Und du bist mir etwas ähnlich, da ich auch sehr lange funktioniert habe, trotz allem.

Und hier liegt auch des Wurzels Übel, da wir dermassen leistungsbezogen und auf funktionieren getrimmt sind, dass alles, was irritiert, sofort als Gefahr auf unser Leben gedeutet wird. Daher auch die Ängste wegen jedem Mist.

Wie war deine Kindheit? Mir ging es besser, als ich erkannt habe, warum ich so bin. Und erkannt habe, wie falsch ich mit meiner Härte liege.

Das ist auch alles ziemlich kompliziert, da unser Leben nach aussen total anders aussieht, als unsere Innenwelt. Und diese Diskrepanz ist unheimlich stressig, aber auch unsere Rüstung, die man nicht ablegen möchte.

Man lehnt auch Medis ab, da diese ja etwas beeinflussen könnten, das nicht mehr unserer Kontrolle entspricht. Und logisch, jede Untersuchung könnte ja etwas böses an den Tag bringen.

Nach Jahren unbehandelt bin ich dann in einer Depression gelandet. Da geht dann nix mehr. Und erst da bin ich zum Psychiater und mit einem Antidepressiva gerettet worden. Und natürlich Therapie.

Wir Phobiker müssen bissle anders an die Ursache ran, da wir das Aussen fürchten, weil das Innere so verletzt ist, dass man sich nur schützen will.

Und dieser Schutz kostet uns beinahe alles.

@roberta krass! Das könnte 1:1 von mir sein.
Mir hat Sport immer auch mental geholfen, mein Selbstwertgefühl enorm aufgebaut.
Es macht mir Freude, das ist der wichtigste Punkt, aber ich sage mir auch, wenn ich das alles leisten kann, werde ich ja wohl fit sein.
Mit dem Hund endlos laufen, dazu Kraftübungen, HIIT, aber nur für mich, ich brauche da kein Studio oder so.
Gute Gespräche helfen mir immer, doch leider finde ich immer weniger wirklich übereinstimmende Gesprächspartner / Freunde. Ich bin da leider oft enttäuscht worden.
Dabei liebe ich gute Gespräche.
Ich habe mich auch weitgehend zurückgezogen, gehe nicht mehr so offensiv auf alles und jeden zu. ImJob kann ich das noch super, privat bin ich dazu nicht mehr so in Stimmung.
Für den Partner ist es schwer, weil ich ab und zu Phasen habe, wo ich sicher bin zu sterben.
Der Weg zum Arzt ist mir auch versperrt, weil der mit Untersuchungen verbunden ist, die meine Ängste erst richtig real machen.
Es kann schließlich Nebendiagnosen geben, die mir nie etwas getan hätten, sollte ich davon erfahren, wäre mein Leben nicht wie vorher. Und ich habe ein gutes Leben.
Und über allem steht natürlich die Bestätigung meiner größten Furcht und dann wäre es das für mich. Das Todesurteil.
Also ist es zu meiner Strategie und Überzeugung geworden, Auszublenden, Ignorieren und zu leben.
Ich denke mir, solange ich es nicht konkret gesagt bekomme, kann ich es noch ausblenden und weiterleben und sehr schöne Momente haben.
Ich kann ganz gut verdrängen, wenn ich das Thema komplett ausblende.
Nur ab und zu kommen dann so Phasen, da bricht alles zusammen.
Ich könnte noch stundenlang darüber schreiben…

@Kruemel_68
Vielen Dank auch Dir für Deine ehrlichen und wahren Worte.

Das ist alles richtig. Und ich musste eben beim Lesen wirklich schlucken. Es sind natürlich Ausflüchte wg. der Klinik. Die Arbeit steht aber übrigens nicht im Vordergrund als Hemmnis.

Ich habe zwei sehr alte Hunde zu versorgen. Die an mir hängen wie Pech und Schwefel und ich an ihnen mit einer Zuneigung die ich kaum vermitteln kann.

Natürlich würde mein Partner sie übernehmen sollte ich mal ausfallen.
Aber ich empfinde hier , wie überhaupt in meinem Leben : natürlich kann nur ich alleine für die Tiere so sorgen wie es notwendig ist. Nur ich kriege das geregelt und gut , aber sonst kann das keiner......

Aber :
Es scheint, ich kann mich davon verabschieden, das alles im Alleingang zu bewältigen. Ich sehe ja dass es nicht geht, so schlimm wie ich jetzt ausgerastet bin ...... so war es noch nie.
Hat wahrscheinlich auch etwas mit dem Alter zu tun.

Ich muss das jetzt alles erstmal sacken und wirken lassen.
Die Beträge von Dir werde ich gerne lesen. Bei wayout habe ich übrigens früher schon gelesen.

Ich gehöre zu der unangenehmen Sorte Mensch, der nur offen ist für Veränderungen , wenn es wirklich schlecht läuft.

Gehts mir gut ist alles vergessen und ich mache weiter , bis es wieder kracht.

Hallo @Icefalki ,
auch Du triffst wirklich den Punkt.

Tja wie war meine Kindheit? Wahrscheinlich so wie Deine?

Lieblos, trostlos, beängstigend und gefährlich.
Das sind so die wichtigsten Begriffe die mir zu meiner Kindheit spontan einfallen.

Und ja : immer wenn ich mich auf Andere verlassen soll /muss - dann ging das schief.
Ich habe aber trotzdem jahrelang in übelsten abhängigen Beziehungsstrukturen gelebt.

Und ja: das wollte ich dann nicht mehr , am besten nie mehr.

Und nun habe ich immer noch Angst.
Trotzdem ich immer versuche die Kontrolle zu behalten , mich um alles rechtzeitig kümmere. So richtig nah niemanden mehr in mein Leben lasse.
Nützt alles nichts.

Krank sein ist für mich der Super -Gau.
Da geht es nicht nur um tödliche Erkrankungen - selbst eine Grippe , die mich mal 10 Tage matt gesetzt hat, erlebe ich als existenzielle Bedrohung.

Ich seh das alles auch. Wenn ich nicht grade vor Angst wie gelähmt bin.

Ich muss euch noch was fragen. Kennt ihr noch gute pflanzliche Mittel für den Magen oder Darm?

Zitat von roberta:
Lieblos, trostlos, beängstigend und gefährlich


Ja, ganz genau. Und das übersteht niemand ohne psychischen Schaden.

Aber, das ist die Ursache. Und nun gilt es mit sehr vielen Denkansätzen und Überlegungen, so Schritt für Schritt das Richtige tun zu wollen:

Erwartungen reduzieren, Verletzlichkeit zulassen und bei Veränderungen, egal ob Körper oder sonstiges, wissen, dass man zu allererst mal wieder annimmt, dass das letzte Stündlein geschlagen hat.

Man wird zwar nie super gechillt, aber es wird besser.

Du hast doch eigentlich alle Fähigkeiten, die man dazu braucht:
Trotz Todesangst machst du weiter. Die Ursache deiner Neurose kennst du auch und ein Weichei bist du auch nicht.

Und da wir keine Elternliebe kennenlernen durften, müssen wir uns jetzt selbst Sicherheit geben lernen. Und das geht mit viel Übung und viel drüber nachdenken.

@Icefalki
Hätte ich das nur mal eher getan... so vor 20 Jahren vielleicht.

Oder damals, als die Panikattaken erstmals einsetzten und ich überzeugt war ich würde ersticken.... mehrere Jahre lang. Ersticken, Schlaganfall , Herzinfarkt .......Immer die selbe Geschichte.
Und nix draus gelernt. So geht es mir jetzt zumindest.

Ich habe jetzt einen Teller fettige, gebratene Nudeln gegessen , es entwickelt sich ein dicker Schnupfen und ich merke wie ich mich schon wieder mit allem einrichte und vertraut mache.

Selbstgespräch im Innern: wenn das jetzt so bleibt , dann kann das ja kein Krebs sein.
Und dann brauche ich auch nicht zum Arzt.
Und dann brauche ich auch nicht so genau hinschauen,

Auf die nächste Krise warten.

Ich werde jetzt mal anfangen eure Geschichten zu lesen.

Zitat von roberta:
Hätte ich das nur mal eher getan... so vor 20 Jahren vielleicht.


Ach was. Natürlich ist es bei uns chronisch, aber man kann den Umgang damit lernen.

Denk immer daran, mehr als sterben geht ja nicht. Und das Gefühl kennen wir doch.

Ich sitze heute auch nach meiner OP im Sessel und hab mit den ganzen Nachwirkungen zu kämpfen. Da weiss unsereiner nie, was nun psychisch und was physisch ist. Anfühlen tut sich auf jeden Fall alles saudumm.

Und weisst du was? Das ist mein Leben, das kenn ich seit über 30 Jahren.

Und man kann wirklich etwas an seinen Gedanken ändern. Muss ja nicht gleich alles sein.

Mir hat damals geholfen, dass ich nicht Schuld war. Das Thema Schuld war nämlich mit mein Erziehungsprogramm. Ich war an allem schuld.

Und darum war es befreiend, zu wissen, dass es deren Schuld war. Und so kann man nach und nach die alten Muster mal abfragen, ob sie überhaupt noch Gültigkeit haben.
Sponsor-Mitgliedschaft

@roberta ich kann leider leider keine PN schreiben, mein Postfach ist voll und ich kann das wohl nicht löschen, weil man dafür Premium Member sein müsste…oh je

Zitat von marialola:
@roberta ich kann leider leider keine PN schreiben, mein Postfach ist voll und ich kann das wohl nicht löschen, weil man dafür Premium Member sein ...

Natürlich kann man PNs löschen. Einfach hinten ein Häuschen setzen und dann unten auf löschen gehen. Dann kann man wieder neue Nachrichten schreiben.

@roberta

Hey Roberta,

ich sag’s jetzt mal ganz direkt, aber mit Herz:

Du brauchst keinen neuen Tipp, keine weitere Entspannungsübung, kein „das klingt aber nicht nach Krebs“.
Du brauchst Veränderung. Und zwar echte, tiefe, unangenehme Veränderung. Kein bisschen Yoga vorm Einschlafen – sondern Arbeit. Richtige Arbeit.

Und ja: Die tut weh. Die zieht sich. Die ist nicht hübsch. Die macht dich wütend, hilflos, traurig und manchmal auch noch panischer. Aber sie ist der einzige Weg da raus.

Denn was du da beschreibst – diese ständige Schleife aus Körperangst, Arztvermeidung, Einsamkeit, Kontrollversuchen und Rückzug – das ist keine Phase. Das ist ein System, das sich über Jahre aufgebaut hat. Und das fällt nicht von selbst auseinander, nur weil du dir vornimmst, diesmal aber wirklich zum Arzt zu gehen oder drei Meditationen hintereinander machst.

Du sagst: „Ich kann das nicht.“
Doch. Du kannst.
Aber du willst nicht fühlen, was kommt, wenn du dich bewegst. Weil’s weh tut.
Weil dann plötzlich klar wird, dass die Angst nur der Deckel auf ganz anderen Themen ist: Einsamkeit. Enttäuschung. Überforderung. Orientierungslosigkeit. Kontrollverlust.

Weißt du, was hilft?
Nicht der perfekte Gedanke. Nicht der eine Beitrag im Forum. Sondern: Trotzdem machen.
Trotz Angst.
Trotz Panik.
Trotz Zittern und Heulen und „Ich will das nicht mehr“.
Weil jeder dieser Tage, an denen du trotzdem aufstehst, dich wieder ein Stück rausholt.

Du brauchst Verbindlichkeit. Jemand, der dich hält – auch, wenn du alles hinschmeißen willst.
Und wenn du mit deiner aktuellen Therapeutin nicht reden kannst: Dann geh. Und such dir eine andere.
Keine Ausreden mehr. Kein „Hier in der Gegend gibt’s nichts Gutes“.
Glaub mir: 1.000 Menschen haben das gedacht – und die, die sich durchgebissen haben, sagen später: „Gott sei Dank hab ich’s gemacht.“

Und zum Thema Arzt:
Geh. Punkt. Nicht wegen Krebs. Sondern weil du Verantwortung für dich übernimmst. Weil du dir beweist, dass du’s kannst – nicht dass du’s brauchst. Auch das ist Therapie.

Und ja, du fühlst dich einsam.
Dann bau dir was auf. Langsam. Schritt für Schritt. Online, analog, ganz egal. Aber du brauchst Menschen.
Nicht zum Heulen – sondern zum Leben.

Also: Du darfst verzweifelt sein.
Aber du darfst da nicht bleiben.

Mach jetzt nicht wieder zu. Lies das nochmal. Lass es wirken. Und dann triff eine Entscheidung:
Willst du da wirklich raus – oder willst du lieber noch ein Jahr so weiterleben?
Du weißt, was zu tun ist.

Schau dir gern dazu auch mal den verlinkten Beitrag an, den @Kruemel_68 (danke fürs erwähnen) hier verlinkt hat.

A


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