ich bin ratlos im Moment. Ich habe meines Erachtens nach sehr viel gegen meine Krankheitsängste getan - aber es fruchtet nicht! Ich bin heute ernsthaft wieder so weit, dass ich es in Erwägung ziehe wieder mit Citalopram zu beginnen.
ICH, die immer gegen ADs ist.....
Die Ängste begleiten mich seit meiner Jugend, bis zur Geburt meines Kindes vor fast 14 Jahren hatte ich sie im Griff, aber seitdem machen sie mehr oder weniger mit mir was sie wollen und nicht umgekehrt
Ich habe zwei Therapien hinter mir, war in naturheilkundlicher Behandlung, gehe jeden zweiten Tag stramm walken, verschlinge Angst-Literatur (statt zu leben....), mein Alltag wird von meiner Angst dominiert. Ich kann mich an KEINEN Tag in den letzten Jahren erinnern, an dem ich keine Symptome hatte......
Vor etwas 10 Jahren habe ich das erste Mal ein Antidepressivum genommen, zeitgleich zu meiner ersten Therapie. So wie es mir auch nur ansatzweise wieder besser ging, habe ich es reduziert und abgesetzt. So ging es eigentlich immer wieder über die Jahre. Ich habe die Antidpressica auch nie lange hochdosiert (war vom Neurologen sowieso immer nur normal-niedrig angesetzt) genommen, bin immer möglichst schnell runter gegangen, habe abgesetzt, nach ein paar Wochen wieder angefangen......so ging es über Jahre. Ich habe die Medikamente nie gern genommen, weil ich einfach echt Befürchtungen im Hinblick auf Spätfolgen habe, wusste mir aber einfach manchmal nicht mehr zu helfen. Da ich sie nie konsequent hochdosiert genommen habe, kann ich auch nnicht sagen, ob es etwas gebracht hätte. Meine Heilpraktikerin hingegen meint, dass die Medikamente meine Ängste erst chronifiziert haben.
Ginge es nach meinem Gefühl, so säße ich tagtäglich bei meinem Hausarzt auf dem Schoß, um mir meine Absolution, dass alles gut ist, zu holen!
Morgen ist es ein halbes Jahr (!), dass ich überhaupt nichts mehr nehme und das ist die längstee Zeit für mich seit 9 Jahren.UND ich bin eigentlich furchtbar stolz darauf.......muss mir aber auch eingestehen, dass es eher ein Durchhalten als ein Leben [i][/i]ist....Ich möchte sagen können:Hey, ich habe es ohne geschafft - DAS kann ich aber bis dato nicht.
Jeden Tag sterbe ich mehrer Tode vor Angst, es gibt auch Tage, die lassen sich als lebenswert und freudig einstufen, die sind aber immer hart mit einer entsprechend mentalen Einstellung erkämpft!
Und da liegt der Hund begraben, ich schaffe es nicht nachhaltig meine Gedanken verändern! Ich bin auch nicht in der Lage, den Gedanken unmittelbar bevor die Angst los geht, zu erkennen. Es ist ein tägliche Gegenanstrampeln, was mich so sehr viel Lebensenergie kostet.
Meine Angst unheilbar krank zu sein ist IMMER dabei, egal, wo ich bin, egal, was ich tue. Ich kann auch nicht sagen, dass Ablenkung hilft. Die Angst lauert immer....Da ich mich nicht von der Angst klein kriegen lassen will, mache ich auch weitesgehend alles und versuche mich nicht hängen zu lassen. Ich war bspw. heute Morgen in der Sauna, mich überkam aber so eine Panik (heute Morgen war es noch Brustkrebs, heute Nachmittag ist es schon Hautkrebs wegen eines blutenden Leberflecks...), es war kein Genuss, es war einfach nur furchtbar.
Ich meine einige der Gründe für meine Hypochondrie zu kennen - aber es scheint mir nichts zu nützen, kognitiv habe ich das abgehakt, aber meine Gefühle fahren weiterhin Achterbahn.
Ich habe mich eigentlich gerade in letzter Zeit losgestrampelt, Beispiele seien da die Medikamente, aber auch die Heilpraktikerin bei der ich war und mich widerum von ihr gelöst habe, als ich merkte, es geht in Richtung Abhängigkeit.
Meiner Meinung nach kann sich jeder nur selbst helfen, Therapeuten können einem Wege aufzeigen, mehr nicht, tja, und die Antidepressiva?
Ich hatte Citalpram im letzten Sommer nur für etwa einen Monat genommen und das Gefühl, das es weniger Nebenwirkungen als andere ADs hat, wähnte mich relativ sicher, da ich zeitgleich bei einer neuen, vielversprechenden Heilpraktikerin mit einer neuen Methode war und schlich Citalopram auf dringendes Anraten der Heilpraktikerin aus, so dass ich, wie gesagt jetzt ein halbes Jahr off bin......und jetzt so hin -und hergerissen bin.
Ich kann langsam einfach nicht mehr kämpfen. Und ein Kampf ist es . Ich versuche es mit Achtsamkeit, mit Akzeptanz - ich kann es aber nur für kurze Zeit, dann ist die Panik an einer Krankheit zu sterben wieder voll da.
In letzter Zeit beobachte ich an mir, dass ich mir Schwächen nicht gern eingestehe bzw. erlaube. Das Einnehmen von Citalopram ist für mich persönlich eine Schwäche, beweist es doch, ich schaffe es nicht allein, bin lernresistent.....auch hier im Forum bin ich lieber die, die beruhigt, obwohl ich gerade selbst soviel Zuspruch, Aufmunterungen und Umarmungen bräuchte.......aber es wäre widerum eine Schwäche, die ich zugeben müsste....
Ich weiß, dass niemand mir die Entscheidung abnehmen kann, ob ich die Tabletten nehme oder nicht, ich musste mir das einfach mal wieder von der Seele schreiben, vielleicht werde ich zu Selbstheilungszecken hier auch ein Tagebuch eröffnen.
Ich danke denjenigen, die sich bis hierher durchgekämpft haben, würde mich gaaaannz doll über Eure Meinungen freuen,
liebe Grüße,
Eure
Charly
06.03.2013 17:14 • • 18.03.2013 #1