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Hallo,
bei mir wurden vor 2 Wochen Herzrhythmusstörungen festgestellt und Bisoprolol 2,5 verschrieben. Im Langzeit EKG waren ca 12% der Herzschläge Extraschläge und ich habe die Herzstolperer in den ersten paar Tagen stark gespürt. Ein paar Tage nach EKG haben die Stolperer von alleine aufgehört. Ich habe trotzdem mit der Einnahme von Bisoprolol angefangen, weil es ja verschrieben wurde. Sehr schnell habe ich bemerkt, dass mein Puls zu niedrig ist und nach Rücksprache mit der Kardiologin Bisoprolol auf 1,25 reduziert, mit der Absicht es demnächst abzusetzen, weil es sowieso nicht mehr stolpert. Die erste 1,25 Dosis war diesen Samstag.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag fangen leichtere Schmerzen in der Brust an, mal hier mal da, aber definitiv links. Der Puls ist nach der Reduktion etwas höher, vor allem der Puls bei Bewegung, aber insgesamt recht normal. Am Sonntag war ich in der Bereitschaft, EKG in Ordnung, der Arzt sagt orthopädische Ursache (zum EKG musste ich ihn regelrecht überreden). Das hat mich fürs erste beruhigt, Sonntag und Montag habe ich überstanden. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es besser geworden ist.

Gestern abend waren die Schmerzen wieder da und auch etwas Druck in der Brust und es fühlt sich so an, als kriege ich weniger Luft. Ich habe heute Nach kaum geschlafen. Erst jetzt ist mir der Gedanke gekommen, dass die Beschwerden mit der Reduktion von Beta-Blocker zusammenhängen können. Ich habe über Rebound Effekt gelesen, und anscheinend kann es sogar Herzinfarkte auslösen. Dieser Gedanke ist sehr beängstigend.

Dagegen spricht z.b. dass der Puls nicht sehr stark angestiegen ist. Allerdings kommen die Beschwerden aus heiterem Himmel und ich finde keine andere Erklärung dafür. Wenn nicht der Betablocker da wäre, hätte ich gesagt Herzangst. Im Frühjahr letztes Jahr hatte ich schon Beschwerden am Herzen, war in der Notaufnahmen, nichts festgestellt. Vor 2 Wochen Herzstolpern, wieder Notaufnahme, dort nichts festgestellt, aber dann in einer kardiologischen Praxis die Extraschläge im EKG nachgewiesen, also zumindest die habe ich mir nicht ausgedacht. Zum 3. Mal kann ich jetzt nicht in die Notaufnahme gehen, weil mir schon das letzte Mal gesagt wurde, dass ich nicht mehr kommen soll. Von der Kardiologin warte ich immer noch auf den Arztbrief, habe nicht einmal was schriftliches, insgesamt sehr ärgerlich und ich weiß nicht, ob ich meine Beschwerden nun ernstnehmen soll oder nicht. Ich bin 40, mindestens 10 Kilo Übergewicht, Nichraucher, Pille, in der Familie gibt es kardiologische Vorgeschichte.

Hatte jemand schon ähnliche Symptomatik beim Reduzieren von Beta-Blocker?

04.02.2025 06:29 • 11.02.2025 #1


6 Antworten ↓


Zitat von alex01:
Hallo, bei mir wurden vor 2 Wochen Herzrhythmusstörungen festgestellt und Bisoprolol 2,5 verschrieben. Im Langzeit EKG waren ca 12% der Herzschläge .

Reduktion oder plötzliches Absetzten ?
Eine Reduktion dürfte die o.g. Beschwerden nicht verursachen, aber das plötzliche Absetzen könnte es verursachen.

Da du schon ärztlich vorstellig geworden bist, würde ich mir nicht solche Gedanken machen bzw. ruhig bleiben.

Oder du gehst nochmals zu deinem Hausarzt und lässt es abklären

A


Beschwerden am Herzen, evtl durch Reduzieren vom Betablocker

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Zitat von ÄngstlicheMaus:
Reduktion oder plötzliches Absetzten

Eigentlich Reduktion, aber die Reduktion um die Hälfte, also gar nicht so wenig. Was mir richtig Kopfzerbrechen bereitet, ist dass die Schmerzen ausgerechnet an dem Tag anfangen, an dem ich die Dosis halbiert habe, also ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dadurch verursacht worden sind, theoretisch gar nicht so gering.
Ich werde definitiv schnellstmöglich zum Arzt gehen, eine weitere Nacht mit 2 Stunden Schlaf geht gar nicht. Es ist echt ein Teufelskreis: Ich bin so müde, dass ich ohne viel Kaffee nicht funktionieren würde, aber Kaffee soll ich eigentlich so wenig wie möglich trinken, damit der Puls niedrig bleibt und die Stolperer nicht wieder kommen.

Zitat von alex01:
Eigentlich Reduktion, aber die Reduktion um die Hälfte, also gar nicht so wenig. Was mir richtig Kopfzerbrechen bereitet, ist dass die Schmerzen ...

Extrasystolen können u.a. durch Kaffee, Nikotin oder fettige Lebensmittel verursacht werden!

Es gibt viele Menschen welche Extrasystolen aufweisen, ohne pathologischen Hintergrund! Es gibt Menschen die +1000 haben am Tag.

Es gibt Menschen diese spüren diese Extrasystolen ausgeprägt, und andere wiederum nicht. Falls du eine Frau bist, verhält es sich ähnlich wie beim Eisprung

Betablocker sollte gut abgewägt sein, ob man es verordnet oder nicht.

Oftmals helfen auch Magnesium und Kalium (Brausetabletten z.B. vom DM)

Ich bezweifle das die Symptome vom reduzieren kommt, denn du hast nicht plötzlich alles abgesetzt sondern reduziert. Da es dir aber keine Ruhe lässt, lass es beim Arzt nochmals abklären. Auch um das entgültige Ausschleichen zu besprechen!

Zitat von alex01:
EKG in Ordnung, der Arzt sagt orthopädische Ursache

Dann ist das auch so. Glaub' mir, ein Arzt kann schon sehr gut einschätzen, ob ein EKG notwendig ist oder nicht und kann auch das gemachte EKG und deine Symptome sehr gut interpretieren – besser jedenfalls als Du selbst.

Zitat von alex01:
Ich habe über Rebound Effekt gelesen, und anscheinend kann es sogar Herzinfarkte auslösen. Dieser Gedanke ist sehr beängstigend.

Vergiss das ganz schnell. Das ist kein richtiger Rebound-Effekt, aber das Bisoprolol hat in deinem Körper etwas verändert. Die Stresshormone werden geblockt und dadurch sinken Blutdruck und Puls. Der Körper versucht dagegen zu steuern, indem er mehr Stresshormone erzeugt - die aber ebenso geblockt werden.

Wenn Du nun absetzt / ausschlichst, braucht der Körper ein bisschen um sich auf die neue Situation einzustellen. Setzt man abrupt ab, kann das zu einem extrem Überschiessen führen, was sehr unangenehm sein kann und unter Umständen auch nicht ganz ungefährlich ist.

Aber selbst wenn Du – wie Du es ja ganz richtig machst – ausschleichst, wirst Du das spüren, da der Körper wie gesagt Zeit braucht sich umzugewöhnen. Es ist daher normal, dass Puls und BD in der Absetzphase vielleicht etwas höher sind, als später wenn die Gewöhnung abgeschlossen ist und auch die ES und das vermeintliche schlechtere Luft bekommen können zusammen mit verstärkter Selbstbeobachtung daher kommen.

Ich würde erstmal in Ruhe abwarten, dein Herz ist jedenfalls in Ordnung.

Ich habe mich inzwischen nochmal untersuchen lassen und es wurde nichts gefunden, weder im Ultraschall noch im EKG noch im Labor. Die Entzündungswerte und die D-Dimere waren gut, also auch nichts an der Lunge (ich hatte zwischendurch einen Verdacht, dass es evlt. eine Rippenfellentzünding sein könnte oder wegen Atemnot Lungenembolie).

Die Beschwerden sind aktuell eher weniger, aber hin und wieder zwickt es immer noch in der linken Seite und ich habe das Gefühl, dass ich etwas schlechter Luft bekomme. Ich vermute, dass die orthopädischen Ursachen tatsächlich die wahrscheinlichste Erklärung ist, zumal alles andere ausgeschlossen wurde, und zum großen Teil auch die Psyche, weil bald ein Urlaub ansteht. Ich bin vor dem Urlaub immer extrem gestresst, und der Stress kann sich auch körperlich äußern.

Die 1,25 mg Betablocker habe ich vorgestern auf Anraten der neuen Kardiologin nach 1 Woche Einnahme abgesetzt. Der Puls ist logischerweise höher geworden, vor allem bei Belastung, aber noch in Grenzen. Ich hoffe, dass er sich noch ein bisschen normalisiert und dann kann ich mit Ausdauertraining starten. Die Extraschläge sind bis jetzt nicht wieder aufgetreten aber ich kann mich in der Hinsicht nicht ganz entspannen, weil ich weiß, dass sie jederzeit zurückommen können. Mal sehen, wie sich das ganze weiterentwickelt.

@alex01

Du solltest versuchen zu lernen mit den Extrasystolen zu leben. Je mehr du darüber nachdenken wirst, je mehr du dich damit beschäftigen wirst, um so mehr Angst wirst du erleiden.




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Dr. Matthias Nagel
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