Benommenheit, Stress und Kribbeln - was habe ich?

Servus

Ich habe diverse, bis anhin unerklärliche Probleme, welche die Lebensqualität stark beinflussen.
Bin 22 Jahre alt und arbeite im Büro, männlich.
Angefangen hat es vor ca. 2 Jahren, als ich am Abend während der Arbeit eine solch grosse innere Unruhe/Zittern verspürte, dass ich nach Hause gehen musste.
Anfangs des letztens Jahres hatte ich grosse innere Unruhe, Schmerzen/Kribbeln in den Beinen und war wie rastlos.
Im Jahre 2015 hyperventilierte ich gem. Hausarzt einmal, was die Hölle war... Dieses Problem habe ich nun noch selten beim Essen, da beginnt die Nase zu Kribbeln und die Finger und ich beginne zu Zittern usw.
Mitte des letzten Jahres kam dann noch die Benommenheit dazu, was aktuell mein Hauptproblem ist. Kurz vor Weihnachten dann noch der leere Kopf.
Ein Sprachaufenthalt in London im Oktober hat leider nicht viel gebracht. Zusätzlich habe ich eine Brille bekommen, ich sehe jetzt nun etwas schärfer.

Aktuelle Symptome:

- Innere Unruhe - nicht mehr so oft
- Rastlosigkeit
- Schmerzen in den Finger, Zehen, teilweise Ellbogen
- Unruhige Hände
- Verspannungen im Nacken, Schmerzen
- Benommenheit - wie in Watte, nicht ganz da sein, hier habe ich leider noch keinen Algorithmus feststellen können - bei Gesprächen/Ausflügen/Essen auswärts mit Kollegen noch mehr benommen, teilweise kommt Unruhe dazu.
- Leerer Kopf - keine klaren Gedanken, Gedächtnisverlust, ab und an Sprachfehler, Konzentration schlechter
- Schmerzen Augen teilweise
- Druck Kopf, Kribbeln links, Kopfschmerzen, kein Fokus/verschwommen teilweise
- Durchfall jeden Tag fast, Blähungen, Verstopfungen - letztes Jahr eine Woche sehr stark - omnibiotic stress eingenommen - Benommenheit durch das?
- Schwindel - hin her, kommt plötzlich - nicht sehr häufig, aber sicher jeden Tag einmal


Sonstige Infos:
- Heuschnupfen
- Trinke relativ viel - 2-3l pro Tag
- Früher ohne Probleme viel Sport gemacht, durch diese Probleme nun einige Male in der Woche etwas Joggen
- Aktuell bei Physio in Behanldung - Verspannungen Hinterkopf, Haltung schlecht
- Aktuell in psychologischer Behandlung - Diagnose: Somatisierungsstörung?! - Ich will doch nur den Grund wissen und wieder normal leben können!
- Stress/Unzufriedenheit in Büro immer noch, ansonsten etwas planlos für die Zukunft
- Tägliche Meditation
- Kein Alk., Dro., Rauchen
- Bürojob - viel an Computer/Handy
- Schwer zunehmen, Ektomorph
- Früh wach am Morgen, auch Wochenende - unruhig
- Erschöpft/müde

Abklärungen:
- Diverse Termine bei versch. Hausärzten: Blut - Schilddrüse/Vitamine, Blutdruck, Borreiolose negativ, Stuhl/Urin in Ordnung
- Neurologe negativ - Auslöser sei Stress
- Osteopath einige Sitzungen, keine Besserung
- Augenarzt - Brille verschrieben

Ideen
- Atlaskorrektur
- Blut genau untersuchen lassen
- Allergiecheck
- Darmspiegelung
- Lebensmitteluverträglichkeit - Histamin, Gluten,
- Autoimmunkrankheit?
- Zahnarzt - CMD?
- Schwermetalle?
- HNO-Arzt?
- Elektrohochsensibilität?
- Chronische Hyperventilation?
- MRI machen Kopf?
- Hochsensibel?
- Reizüberflutung


Bin um jeden Tipp froh, will wieder leben können!
Vielen Dank!

Jonbar

Lieber jonbar,
Alle Symptome, die du beschreibst, deuten auf eine handfeste Depression hin
Wieso, frage ich mich, hat das dein Neurologe und dein Psychiater nicht erkannt. Ich meine, das muss schnellstens behandelt werden
Du kannst mir gerne weiter schreiben, ich bin nämlich im Moment in der gleichen Situation
Liebe Grüße
Louise

Zitat von Louise24:

Lieber jonbar,
Alle Symptome, die du beschreibst, deuten auf eine handfeste Depression hin
Wieso, frage ich mich, hat das dein Neurologe und dein Psychiater nicht erkannt. Ich meine, das muss schnellstens behandelt werden
Du kannst mir gerne weiter schreiben, ich bin nämlich im Moment in der gleichen Situation
Liebe Grüße
Louise

Danke Louise!
Wirklich? Kann das alles daher kommen? Hat dies bei Dir die Psychiaterin diagnostiziert?
Und was machst Du nun dagegen, nimmst Du AD? Oder hast Du sonst Tipps für mich?

Lieber jonbar,
Ja. Ich denke schon, dass das eine Depression ist. Der Auslöser könnte bei dir vlt. Stress sein.
Ich erlebe gerade meine 4 . depressive Phase.hatte aber keinen Psychotherapeuten . ich war 4 x in der Klinik, das war das beste für mich.seit Ende Februar bin ich wieder im Loch und es geht mir wie dir

Die Benommenheit kenne ich sehr gut.man kommt sich vor, wie besoffen
Zu allem muss ich mich zwingen, sogar zum Essen
Ich weiß gar nicht, wie du diese Benommenheit so lange ausgehalten hast. Die

Konzentration ist bei mir kpl im Eimer, zittern, Schwindel, ganz schlechtes Sehen bei mir auch., Angstzustände, schwitzen, frieren, ach, die ganze Palette. ich weiß, dass es vorbei geht, aber es dauert!
Ich habe 12Jahre lange AD genommen
Und zwar 100 mg Sertralin.
Ich habe 4 Jahre lang meinen Lebensgefährten gepflegt, der an Parkinson erkrankt ist. das war zu viel für mich und das war der Auslöser
Ich bin sofort zu meiner Psychiaterin gegangen,als ich merkte, das es wieder losgeht.sie hat die AD erhöht.das greift aber noch nicht, die Zeit ist noch zu kurz .eine Psychotherapeutin habe ich jetzt auch
Aber erst am Dienstag einen Termin
Beide, die Ärztin und die Psychotherapeutin haben mir geraten, die Krankheit anzunehmen
Ich weiß das wohl, aber es ist so schwer.
Manchmal glaubst du, du wirst verrückt, aber das kann ich dir sagen, dem ist nicht so
An deiner Stelle würde ich gleich am Dienstag beim Psychiater anrufen und sagen, dass es dir ganz schlecht geht


Das habe ich auch gemacht, und konnte dann sofort kommen
Lass dir Antidepressiva verschreiben, habe keine Angst davor
Sie helfen wirklich. Meine Ärztin hat mir sogar Tavor verschrieben, als Notfall , wenn eine Panikattacke kommt. Manche haben Angst vor Tavor, aber da vertraue ich meiner Ärztin.
Sei mutig, halte es aus, ich muss es auch und stelle dich bei deinen Ärzten auf die Hinterfüsse!
Du darfst mir gerne weiter schreiben.
Wir schaffen das
Liebe Grüße
Louise




,

@jonbar all deine Symptome sind mir sehr vertraut! Bei mir kamen diese alle auf nach meiner ersten Panikattacke im September 2018. Seither durchlebe ich alles mögliche an Symptomen und Gefühlen. Ich bin auch erst 23 Jahre alt und bei mir kommt die Sorge hinzu Angst zu haben tödlich krank zu sein, speziell denke ich hierbei an Krebs. Ich bin in psychologischer Behandlung und habe auch schon einiges medizinisch checken lassen... alles bisher ohne Befund

Also bei mir hat es unmittelbar nach der Hyperventilation begonnen alle Symptome die du aufgezählt hast hatte ich auch Druckgefühl am Rücken, Kribbeln auf der Brust, Bauchschmerzen, Tauber Linker Arm, Augenzucken, Schwindel und Zittern an Arm, Bein Finger und Füße. Diagnose : Generalisierte Angststörung und Panikstörung. Wie lange dauern die Symptome immer an? Meist zwischen 10-30 Min oder?

Die Ärzte abklappern wäre keine Schlechte Idee habe ich mir jedenfalls zu Routine gemacht alle einmal im Jahr zu besuchen. Ne Darmspiegelung natürlich nicht.^^ Aber meine erste Vermutung war auch ne Vergiftung/Entzündung deshalb habe ich MRT und ne Magen/Darmspiegelung gemacht.

MRT war alles ok, aber im Magen gab es tatsächlich ne Entzündung, die allerdings nichts mit den Symptomen zu tun hatte. Das was du hast deutet auf ne Depression/Panikattacke hin.

Zitat von Louise24:

Lieber jonbar, Ja. Ich denke schon, dass das eine Depression ist. Der Auslöser könnte bei dir vlt. Stress sein. Ich erlebe gerade meine 4 . depressive Phase.hatte aber keinen Psychotherapeuten . ich war 4 x in der Klinik, das war das beste für mich.seit Ende Februar bin ich wieder im Loch und es geht mir wie dir Die Benommenheit kenne ich sehr gut.man kommt sich vor, wie besoffen Zu allem muss ich mich zwingen, sogar zum Essen Ich weiß gar nicht, wie du diese Benommenheit so lange ausgehalten hast. Die Konzentration ist bei mir kpl im Eimer, ...

Danke Dir!
Das kann gut möglich sein, auch wegen fehlender Partnerschaft bei mir.
Und gegen die Benommenheit etc. hilft wirklich nur AD?

Zitat von Guatemala7:

@jonbar all deine Symptome sind mir sehr vertraut! Bei mir kamen diese alle auf nach meiner ersten Panikattacke im September 2018. Seither durchlebe ich alles mögliche an Symptomen und Gefühlen. Ich bin auch erst 23 Jahre alt und bei mir kommt die Sorge hinzu Angst zu haben tödlich krank zu sein, speziell denke ich hierbei an Krebs. Ich bin in psychologischer Behandlung und habe auch schon einiges medizinisch checken lassen... alles bisher ohne Befund

Danke, dann bin ich wenigstens nicht alleine...
Wie machst Du nun weiter? Hast Du Stress?
An eine solche Krankheit denke ich nicht, das würde der Schulmedizin sicher auffallen...

Zitat von Sephiroth89:

Also bei mir hat es unmittelbar nach der Hyperventilation begonnen alle Symptome die du aufgezählt hast hatte ich auch Druckgefühl am Rücken, Kribbeln auf der Brust, Bauchschmerzen, Tauber Linker Arm, Augenzucken, Schwindel und Zittern an Arm, Bein Finger und Füße. Diagnose : Generalisierte Angststörung und Panikstörung. Wie lange dauern die Symptome immer an? Meist zwischen 10-30 Min oder?

Die Ärzte abklappern wäre keine Schlechte Idee habe ich mir jedenfalls zu Routine gemacht alle einmal im Jahr zu besuchen. Ne Darmspiegelung natürlich nicht.^^ Aber meine erste Vermutung war auch ne Vergiftung/Entzündung deshalb habe ich MRT und ne Magen/Darmspiegelung gemacht.

MRT war alles ok, aber im Magen gab es tatsächlich ne Entzündung, die allerdings nichts mit den Symptomen zu tun hatte. Das was du hast deutet auf ne Depression/Panikattacke hin.

Danke Dir!
Spannend... die Benommenheit dauert bei Abendessen etc. auch länger wie 30min an, da bin ich den ganzen Abend weg.
Was machst Du nun dagegen? Panikattacke sollte der Psychiater auch erkennen, nicht?

Eine Idee könnte sein, mal in Richtung Fibromyalgie zu schauen. Es heißt zwar, dass das Menschen im mittleren Alter erwischt (so zwischen 40 und 60), aber sogenannte Schübe kann man auch als junger Erwachsener bekommen. In dieser Phase gibt es viele Stellen, die einen weh tun können, die sich tageweise abwechseln. Diese Fibromyalgie-Schübe werden oft in Stressphasen ausgelöst.

Zitat von jonbar:

Danke, dann bin ich wenigstens nicht alleine...
Wie machst Du nun weiter? Hast Du Stress?
An eine solche Krankheit denke ich nicht, das würde der Schulmedizin sicher auffallen...

Ich versuche jedem Tag das beste draus zu machen. Bekomme immer mal wieder heftige schübe von den Symptomen aber eigentlich sind sie den ganzen Tag irgendwie da , wenn auch teils abgeschwächter aber immer mit Ängsten verbunden..

Schmerzen in den Beinen gepaart mit Unruhe sind Restless Legs. Habe ich auch, fühlt sich so ähnlich an wie Muskelkater. Auch habe ich zittrige Hände und Rastlosigkeit. Verspannungen im Nacken habe ich schon seit der Kindheit. Benommenheit könnte ein Hinweis auf Dissoziationen sein.
Es hat 2015 bei mir angefangen mit diffuser Angst und 2017 mit schweren Schlafstörungen. Die diffuse Angst ist geringer geworden, dafür die körperlichen Symptome mehr. Ich vermute, dass das auch bei dir der Fall ist. Die Angst wird so stark verdrängt, dass man sie nicht mehr spürt, weil man sie nicht spüren will, aber sie ist noch da: im Körper. Ablenkung ist da die beste Medizin. Oder die Bearbeitung der Ängste, aber dazu kann ich noch nichts aus eigener Erfahrung sagen, weil ich erst versuche, wieder in Therapie zu kommen.

@Meteora wie machen sich denn bei dir die körperlichen Symptome bemerkbar ? Was hast du genau für Symptome? Würde mich sehr interessieren ! LG

Zitat von jonbar:

Danke Dir!
Spannend... die Benommenheit dauert bei Abendessen etc. auch länger wie 30min an, da bin ich den ganzen Abend weg.
Was machst Du nun dagegen? Panikattacke sollte der Psychiater auch erkennen, nicht?

Der Psychiater wird dir direkt Panikattacke sagen und versuchen dir Medikamente aufzuschreiben. Nach der Hyperventilation hatte ich 2 starke PA und dann schwächere jetzt nach 2 Jahren sind die Symptome so abgeflacht dass ich sie kaum noch merke.

@Guatemala7 wie bereits erwähnt, habe ich unruhige Beine, also ein Gefühl, als müsste ich mich bewegen oder wegrennen bzw. eine Art Muskelkater, Zuckungen und Kribbeln. Dann die stärkeren Zuckungen bei jedem Einschlafen, sodass ich AD nehmen muss, um überhaupt zu schlafen. Manchmal habe ich auch Schwindel, aber dann immer gepaart mit Dissoziation und nur leicht. Und das übliche: Kopf-, Rücken-und Nackenschmerzen und Verspannungen.

Zitat von Meteora:

wie bereits erwähnt, habe ich unruhige Beine, also ein Gefühl, als müsste ich mich bewegen oder wegrennen bzw. eine Art Muskelkater, Zuckungen und Kribbeln.

Agitierte Depression vllt?

Danke an alle!
An Fibromyalgie habe ich bereits auch gedacht, kann das der Hausarzt diagnostizieren?
RLS hatte ich auch schon im Kopf, ich kann jedoch gut einschlafen und muss in der Nacht nicht aufstehen oder Ähnliches. Auch denke ich sollte dies der Neurologe gefunden haben.
Der Psychiater sagt bis jetzt nur Somatisierungsstörung, keine weiteren Diagnosen nach ca. 10 Sitzungen...
Denkst Du, ich habe eine Angststörung? Also effektiv alles psychisch?

Zitat von jonbar:

Danke an alle!
An Fibromyalgie habe ich bereits auch gedacht, kann das der Hausarzt diagnostizieren?
RLS hatte ich auch schon im Kopf, ich kann jedoch gut einschlafen und muss in der Nacht nicht aufstehen oder Ähnliches. Auch denke ich sollte dies der Neurologe gefunden haben.
Der Psychiater sagt bis jetzt nur Somatisierungsstörung, keine weiteren Diagnosen nach ca. 10 Sitzungen...
Denkst Du, ich habe eine Angststörung? Also effektiv alles psychisch?

Nachtrag: Das Problem ist auch, dass ich diese Benommenheit verstärkt habe, wenn ich aus dem Hause gehe, bei langen Gesprächen, in Restaurants etc. Also wirklich ggf. Angststörung oder Panik?

Zitat von jonbar:

Nachtrag: Das Problem ist auch, dass ich diese Benommenheit verstärkt habe, wenn ich aus dem Hause gehe, bei langen Gesprächen, in Restaurants etc. Also wirklich ggf. Angststörung oder Panik?

Das klingt wirklich alles sehr nach mir und meinen Symptomen die Symptome treten auf wenn ich mich eingeengt oder Nervös fühle und bei langen Gesprächen. Bei mir wurde Generalisierte Angstörung und Panikstörung Diagnostiziert und ich nehme stark an, dass das bei dir auch alles Psychisch ist.

Zitat von jonbar:

An Fibromyalgie habe ich bereits auch gedacht, kann das der Hausarzt diagnostizieren?

Gute Frage. Das kommt vermutlich darauf an, wie gut er sich damit auskennt. Aber er müsste zumindest wissen, zu welchen Fachärzten er Dich schicken müsste. Dasselbe gilt auch für RLS.