ich bin 40 Jahre alt (männlich) und habe im Januar meinen Geburtstag gefeiert. Leider war es der Beginn eines beschi... Jahres. Vor meinem Geburtstag plagte mich wochenlang Atemnot und ich hatte kurze Beklemmungsschübe in der Brust. Vorangegangen war viel beruflicher Stress (bin selbstständig) und Ärger mit einer Angestellten. Dann, 2 Tage nach meinem Geburtstag, beim Mittagessen mit meiner Frau, Atemnot, Hyperventilation, Notarzt, Krankenhaus. Diverse Tests, Herz Komplettcheck, Lunge, Blut, alles i.O.. Das kann doch nicht sein, dachte ich, schön das man nichts findet, aber was soll das? Termin beim Psychater und Neurologen. Ach Herr ..., Sie waren ja schon mal vor 5 Jahren bei mir, wegen Enge in Ihrer Brust und zittern im Arm, wir haben alle Test´s gemacht, EEG, MRT, ohne Befund. Ups, dachte ich, ja, da war schon mal was. Sie haben eine Angststörung.
Die Tage danach waren die reinste Hölle. Innere Unruhe, dass ich das Gefühl hatte, ich würde gleich von innen platzen. Sehstörungen, Hautausschlag (stressbedingt), blaue Flecken (nach 1 Woche wieder alles weg). AD bekommen und nach 2 Wochen wegen der NW wieder abgesetzt.
Dann habe ich mich in der Popo getreten und gekämpft, bin überall hingefahren, auf Geburtstage etc, habe Sport gemacht und mir ging es immer besser. Dann der Anruf meiner Mutter, dein Papa liegt im Krankenhaus, vielleicht müssen Sie Ihm das Bein abnehmen. Sofort der Rückfall. Langsam wieder aufgerappelt (Papa geht es besser und das Bein in noch da). Dann eines morgens meine Frau, Du ich will Dir keine Angst machen, aber meine rechte Gesichthälfte ist gelähmt. Schaganfall oder was?, dachte ich. Mir wurde so schlecht, dass ich nur noch grau sehen konnte. MRT, Bluttest...alles i.O. Mittlerweile ist wieder alles O.K. Vergessen habe ich noch, dass 2 Tage nach meinem Krankenhausbesuch unsere 8 Jahre alte Katze vom Kratzbaum gesprungen ist und anschliessend an einer Lungenembolie gestorben ist, Ihr älterer Bruder (Kater) 15 Jahre ist 6 Wochen später an Nierenversagen gestorben (eingeschläfert).
Wie gesagt, meiner Frau geht es wieder ganz prima, wir haben zwei neue Kätzchen, aber ich werde nach den Rückfällen meinen Kram nicht mehr los. Mal sind 3 Tage gut bis sehr gut, dann wieder hoher Blutdruck, Spannungskopfschmerz, inner Unruhe, zittern und Angst, das gleich wieder was passiert. Die körperlichen Auswirkungen machen mich fertig.
Natürlich bin ich jetzt durch die ganzen Ereignisse wieder voll scharfgeschaltet. Gegen Abend geht es mit fast immer besser und ich schlafe (Gott sei Dank) auch recht gut. Aber nach dem Aufstehen geht es eben wieder los-innere Unruhe, kribbeln in den Beinen, Kopfkribbeln und Kopfdruck. Mein Psychologe geht davon aus (im Moment), dass ich es auch alleine schafen kann. Was ich, zumindest als Tip, beitragen kann ist: Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung. Damit meine ich nicht Fernsehen, Playstation, Lesen o. ä.. Es muss etwas sein, was den Verstand voll beschäftigt. Ich lerne z.Zt. Gitarre oder restauriere einen alten Schrank. Immer wenn ich voll in diesem Element bin, vergesse ich regelrecht meine Angst und mir geht es recht gut, auch körperlich. Ich denke hier liegt ein grosses Heilungspotential. Man sollte sich nicht einigeln oder nur noch mit sich selbst beschäftigen, das ist Futter für die Angst. Wie gesagt, ich bin auch noch mittendrin, aber ich versuche weiter an mir zu arbeiten. Schlecht das es Angesterkrankungen gibt, schön das es Euch gibt und man nicht alleine ist.
27.08.2012 15:03 • • 28.08.2012 #1