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Zitat von Calima:
Nun, die Inhalte deiner 21 Themen lassen gewisse Rückschlüsse darauf zu, womit du dein Leben verbringst. Wenn ich mich irre - gut so. Dann ...


Hm ja hab wohl viele Themen in den Jahren angehäuft , wo sich Ängste ja teilweise nun auf tatsächlich Krankheiten zurückführen lassen . Also waren meine Ängste ja irgendwie berechtigt und nicht unbegründet . Das ist schon was anderes find ich .

Aber mein Leben damit verbringen ? Naja das klingt für mich als würde man meinen das ich hier 24/7 satte 365 Tage im Jahr sitze , Angst habe usw halt und nix anderes tue mehr oder was verstehst du darunter wenn du sagst dass ich mein Leben damit verbringe ?

Ich weiß nicht , ich wüsste gern einerseits ob es nun MS ist oder nicht , einfach nur um Ruhe dann zu haben . Aber es ändert nix für mich die Diagnose außer dass ich dann nun krank bin und bei Ängsten und Symptomen leider auch überlegen muss ob es psychisch ist oder physisch und ob es somit gefährlich ist oder nicht ?

Stationäre Therapie? Da würden mich keine 10 Pferde hinkriegen .
Ich mache ambulant eine Therapie, aber von heut auf morgen ändert das natürlich nix ,falls es überhaupt sich jemals nochmal ändern wird . Meine Angst Loslassen ist bei meiner Geschichte nicht so einfach und bedarf einfach etwas mehr als eben einfach nur los lassen . Ich bin auch in keiner Verhaltenstherapie sondern in einer tiefenpsychologischen Therapie und mache dort auch eine Traumatherapie.
Sie sagt mein Paket reicht für 3 Leben .

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit dem Freund meines Sohnes , der
ist seit vielen Jahren an MS erkrankt.

Um eine genaue Diagnose zu erhalten , kommst du um eine Punktion nicht herum.
Er stand vor dem gleichen Problem wie du , hat sich aber letztendlich dazu entschlossen um sich optimal behandeln zu lassen.

Du wirst ja sehen , welche Meinung der Neurologe bei deinem nächsten Termin hat
und kannst dann eine Entscheidung treffen.

A


Begründeter Verdacht auf MS - Triggerwarnung

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Zitat von Tahnee:
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit dem Freund meines Sohnes , der ist seit vielen Jahren an MS erkrankt. Um eine genaue ...


Ich mache diese Punktion auf keinen Fall , das steht für mich vollkommen fest . Und wenn es ohne nicht geht dann ist das so . Von der Diagnose kann ich mir ja auch nix kaufen ,ob ich die hab oder nicht , es bleibt ja alles wie es ist . Es wäre ja nur wichtig wenn ich die Basismedikation wollen würde zum Beispiel denn die kann man mir ja sonst nicht einfach verabreichen ,aber die lehne ich sowieso ab .

Und laut der Mc Donalds Kriterien steht dort nix von einer unerlässlichen Lumbalpunktion für die Diagnose .
Aber danke dir !

Ich kann dich total verstehen und ich weiß nicht , ob ich diese Untersuchung machen lassen würde.
Kommt nun darauf an was der Arzt vorschlägt , vielleicht gibt es noch andere Optionen.
Für mich wäre es nur wichtig , dass der Verlauf kontrolliert wird , damit
keine Verschlechterung eintritt.

Zitat von Tahnee:
Ich kann dich total verstehen und ich weiß nicht , ob ich diese Untersuchung machen lassen würde. Kommt nun darauf an was der Arzt vorschlägt , vielleicht gibt es noch andere Optionen. Für mich wäre es nur wichtig , dass der Verlauf kontrolliert wird , damit keine Verschlechterung eintritt.


Ja den Verlauf kontrollieren das werde ich wohl auch tun ,selbst wenn ich nicht so genau weiß wofür ,aber ich bin halt gern im Bilde was aktueller Stand ist .

Ja ich hab von einigen gelesen ,die die Untersuchung so wie ich verweigert haben aufgrund der Risiken ,da bin ich also glücklicherweise nicht die Einzige .

Zitat von july1986:
wo sich Ängste ja teilweise nun auf tatsächlich Krankheiten zurückführen lassen . Also waren meine Ängste ja irgendwie berechtigt und nicht unbegründet .


Naja. Im Laufe der Jahre hat jeder Hypochonder den einen oder anderen Treffer. Dass wir uns eine Menge Krankheiten einbilden, bewahrt uns ja nicht davor, auch welche zu kriegen. Trotzdem bliebt die Angst pathologisch.

Zitat von july1986:
Sie sagt mein Paket reicht für 3 Leben .


Eine gefährliche Aussage, wie ich finde. Sie lädt dazu ein, sich darauf zurückzuziehen, weil man ja so ein schweres Schicksal tragen muss.

Die Frage ist aber doch bei allem, was du tust: Macht es dich zufrieden und glücklich? Wenn ja, ist alles andere nebensächlich. Wenn nein, tust du gut daran, Dinge, Haltungen, Therapien... zu verändern. Ein Misthaufen wird nicht kleiner, wenn man immer wieder den selben Mist oben drauf schaufelt.

Zitat von Calima:
Naja. Im Laufe der Jahre hat jeder Hypochonder den einen oder anderen Treffer. Dass wir uns eine Menge Krankheiten einbilden, bewahrt uns ja ...


Schon klar ich weiß was du meinst und ich arbeite an meinen Ängsten ,doch das ist eine Lebensaufgabe lach und die werde ich in diesem Leben wohl auch nicht mehr fertigstellen.

Es ist einfach zu viel, um das alles nochmal loszuwerden .
Aber es gab eine Zeit in der ich frei bin Panikattacken weitestgehend war und meine Essstörung sehr milde war usw .

Naja nun ist halt nicht diese Zeit ,es kam alles zurück und zwar doppelt und dreifach .

Aber das heißt nicht dass ich jeden traurig wäre und Angst habe und nix anderes tue als Googlen ,jammern ,mich verkriechen oder sonst was .
Aber zwischendurch kommt es eben mal raus und das sind die Moment wo ich dann mal hier schreibe .

Ich schenk dir einfach mal deine eigene Signatur
:
Zitat von july1986:
Was wir nicht schaffen,müssen wir loslassen . Sonst schafft es uns

Aber der Misthaufen kann so groß sein, dass er einen für immer prägt.

Ja das kommt vor
Aber auch ein immenser Misthaufen kann angegangen werden...
Er prägt zwar ein Leben lang
Aber wie weit er uns prägt liegt auch an uns

Als meine thera mir mal sagte sie hätte keine Patienten die so eine verkorkste Vergangenheit hätten wie ich und das schon seit sehr klein auf....
Da habe Ich ihr zur Antwort gegeben
Ja das mag sein
Aber ich bin ich und nicht meine Vergangenheit!

Sie sagte noch das es ein Wunder sei das ich nicht noch viel kränker geworden bin

Solche Aussagen nützen nur niemandem was

Zitat von Calima:
Ich schenk dir einfach mal deine eigene Signatur :


Danke dir .

Ja finde die Signatur sehr wahr und passend und versuche sie umzusetzen stets ,doch leichter gesagt als getan

Zitat von NIEaufgeben:
Ja das kommt vor Aber auch ein immenser Misthaufen kann angegangen werden... Er prägt zwar ein Leben lang Aber wie weit er uns prä...


Doch ich finde solche Aussagen auch nützlich ehrlich gesagt

Zitat von kritisches_Auge:
Aber der Misthaufen kann so groß sein, dass er einen für immer prägt.


Ja so ist leider

Ich kenne den großen Misthaufen aus eigener Erfahrung. In einigen Dingen half mir die Therapie, sie gab mir den Mut, mehr ich zu sein, aber in Bezug auf meine Ängste half sie so gut wie nichts.

Ich lebe schon sehr lange mit diesen Ängsten und gerade in den letzten vier Jahren half mir das Forum hier, ich schreibe nicht viel über mich, aber ich las was andere schrieben und was andere antworteten, das brachte mich ein großes Stück vorwärts, ich bin die Ängste nicht los, kann aber besser mit ihnen umgehen, kann eher ein Kopfkino stoppen, gehe liebevoll streng mit meinem inneren Kind um.

Dafür bin ich dem Forum sehr dankbar und freue mich, es unterstützen zu können.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich kenne den großen Misthaufen aus eigener Erfahrung. In einigen Dingen half mir die Therapie, sie gab mir den Mut, mehr ich zu sein, ...


Das freut mich ,dass dir das lesen hier so viel hilft bzw. allgemein das Forum und ja es ist finde ich einfach schon viel wert ,wenn man lernt mit den Ängsten leben und besser umgehen zu können einfach .

Ja, auch wenn ich mit @Calima nicht immer einverstanden bin, ziehe ich doch aus manchen ihrer Nachrichten einen Nutzen für mich.

Zitat von kritisches_Auge:
Ja, auch wenn ich mit @Calima nicht immer einverstanden bin, ziehe ich doch aus manchen ihrer Nachrichten einen Nutzen für mich.


Ja da hast du durchaus Recht. Nicht alles passt unbedingt was sie schreibt , aber sie gibt sich Mühe und meint es gut und ihre Ansätze sind ja auch meist recht gut und vieles ist nicht unwahr .
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Hallo July,

so, jetzt komme ich endlich dazu, Dir zu antworten.

Die Kombination aus schwerer Angsterkrankung und MS empfinde ich tatsächlich als richtig fies, und bei mir war/ist es so, dass ich wirklich aufpassen muss, dass sich die beiden Erkrankungen nicht gegenseitig hochschrauben und sich gegenseitig verschlimmern. Als Angstpatient kann es für mich gefühlt eigentlich kaum eine schwierigere Diagnose geben, da sie einen in einen Zustand permanenter Ungewissheit mit dem Körper versetzt und man einfach nie weiß, was kommt. Ich habe Probleme damit, dass man alles oder nichts machen kann (Medikamente, Ernährung,...) und der Verlauf der MS trotzdem nicht absehbar ist und stets unberechenbar bleibt (bis auf einige Ausnahmen, auf die ich später eingehe). Der Vergleich mit anderen Patienten bringt einem ja leider gar nichts, man kann keine Rückschlüsse auf seinen eigenen Verlauf ziehen, bei jedem verläuft die Krankheit anders. Ich hatte vorher schon sehr stark psychisch mit einer Angst vor der Unberechenbarkeit des Lebens zu kämpfen, durch die MS kam dann der körperliche Aspekt obendrauf.

Als ich die Diagnose bekam, ging alles so schnell und hat mich so überrumpelt, dass ich gar keine klare Entscheidung bezüglich der Punktion treffen konnte. Ich bin mit Verdacht auf Hörsturz zum Arzt gegangen, der hat das MRT eigentlich nur zur Sicherheit machen lassen. Aber als das Bild dann da war, wurden plötzlich alle sehr hektisch und kaum ein paar Stunden später lag ich im Krankenhaus auf der Neurologie, hing am Cortison-Tropf und die Punktion wurde gemacht.
Meine Einstellung zur Punktion ist inzwischen ambivalent, ich hätte sie immer zur Absicherung der Diagnose haben wollen und halte sie auch nach wie vor für wichtig, aber nach der Erfahrung damit kann ich jeden verstehen, der das nicht machen lassen möchte (bei mir ist sie aber auch sehr ungünstig verlaufen, ich hatte wohl einfach Pech).

Für mich ist es gut, diese Diagnose-Absicherung zu haben. Für mich war sie zusätzlich wichtig, da ich inzwischen berufsunfähig bin und der Amtsarzt wissen wollte, wie die Diagnose gestellt wurde.
Und ja, ich hatte einige schwerere Schübe, darum habe ich mich für die Basismedikation entschieden. Bei Cortison bin ich vorsichtig, nach 5 Tagen am Cortison-Tropf ging es mir so schlecht, dass ich diese Option nur noch in ganz schweren Schüben in Betracht ziehe, ansonsten meide ich dieses Zeug, so gut es geht, und halte weniger schwere Schübe lieber so aus.

Nach einer Phase ziemlicher Verzweiflung habe ich mir dann überlegt, was ich konkret machen kann. Und da bin ich ganz bei @ Calima, ich sehe viele Dinge genauso oder ähnlich wie sie.
Ich habe mich genau für den Weg entschieden, den sie auch vorschlägt, nämlich meine psychischen Baustellen bestmöglich anzugehen, da kann ich pro-aktiv etwas tun. Bei der MS kann ich nicht viel machen. Zuerst habe ich mir ganz viel Stress mit der Ernährung gemacht, das lasse ich inzwischen (es empfiehlt eh jeder etwas anderes), da es zu stressig wurde. Ich nehme eine Basismedikation, da es meine Chancen erhöht, den Verlauf positiv zu beeinflussen. Ich möchte mir später diesbezüglich nicht vorwerfen müssen, nicht alles menschenmögliche getan zu haben. Aber auch hier verstehe ich jeden, der sich gegen eine Basismedikation entscheidet, da der Nutzen dieser Medikamente ja durchaus begrenzt ist und die Nebenwirkungen dafür oft erheblich sind.

Aber Stressvermeidung ist ja tatsächlich ein Faktor, mit dem man die MS positiv beeinflussen kann. Daher gehe ich meine Ängste, Depressionen, komplexen Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen intensiv mit Therapie an. Ich mache seit Jahren ambulant Therapie, zuerst tiefen-, jetzt verhaltenspsychologisch. Ich gehe ambulant zur Therapie, mache immer wieder intensive stationäre Aufenthalte (zumeist über 12 Wochen), in schlechten Phasen ergänze ich die ambulante Therapie durch ambulante psychiatrische Pflege, durch Gruppentherapie in der ortsansässigen psychiatrischen Institutsambulanz oder durch psychiatrische Ergotherapie...also alles, was so möglich ist.
Leider verbessert sich mein Störungsbild aufgrund der Komplexität der Störung nur sehr langsam, daher der lange Therapiezeitraum, aber ich merke, dass sich da jetzt wirklich etwas tut in mir drinnen. Ich komme mit meinen Ängsten, dissoziativen Problemen (durch eine DIS) und Emotionsregulationsproblemen inzwischen besser zurecht, wodurch sich das krankhaft Anspannungsniveau langsam bessert, was der MS zugute kommt.
Mit den Depressionen ist das so eine Sache, die werden nicht wirklich besser, aber das kann zum Teil auch durch die MS bedingt sein und eine körperliche Ursache haben, die eine Verbesserung behindert. Medikamente nehme ich, die helfen aber nur bedingt. Trauma-Arbeit geht nur in sehr dosierten kleinen Schritten und wird oft durch die Dissoziationen blockiert, aber auch da gebe ich nicht auf und versuche es immer wieder (mit EMDR oder IRRT).

Mein Neurologe ist bislang zufrieden mit den Auswirkungen der Therapie auf meine MS, die letzten MRTs sahen schon besser aus. Leider liegt es ja im Wesen der MS, dass das nicht so bleiben muss und diese sich trotz allem wieder verschlechtern kann, aber für mich fühlt sich der Weg, für den ich mich entschieden habe, bislang richtig an.
Große Angst habe ich davor, dass die MS sich schneller verschlechtert als die psychischen Probleme sich lösen/verbessern lassen. Die Klinik, in die ich gehe, nimmt mich noch auf, auch wenn meine psychische Diagnoselage grenzwertig für eine psychosomatische Klinik ist (es sind Diagnosen dabei, die die meisten psychosomatischen Kliniken nicht aufnehmen). Mit der MS dazu ist es dann immer etwas heikel (gerade auch, weil ich mein Medikament selbstständig auf meinem Zimmer spr**), und noch brauche ich diese Phasen der intensiven therapeutischen Arbeit in einem gesicherten Umfeld in regelmäßigen Abständen. Aber dafür darf mein Funktionsniveau nicht weiter absinken, und meine Hoffnung ist ja auch, irgendwann mit der Therapie fertig zu sein bzw. diese nicht mehr (oder nicht mehr so intensiv) zu benötigen.
Inzwischen kriege ich mich in Krisen schon deutlich schneller reguliert, kann meine Ängste besser abschwächend mich besser im Hier und Jetzt halten.
Ich frage mich bei Missempfindungen oftmals schon gar nicht mehr, ob das jetzt ein Derealisations-/Depersonalisationsempfinden oder ein MS-Symptom ist, ich reguliere einfach bestmöglich, bemühe mich um Ruhe und kann inzwischen auch schon besser einschätzen, wann der Körper tatsächlich Ruhe braucht und wann es die Psyche ist, lerne auch immer mehr, wie man mit dem Körper die Psyche und mit der Psyche den Körper beeinflussen kann.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Erfahrungsbericht etwas weiterhelfen und Dir Deine Fragen beantworten.

Ich drücke Dir alle Daumen für Deinen Neurologen-Termin und wünsche Dir nur das Beste!

LG Silver

Viel Glück für morgen

Zitat von Tahnee:
Viel Glück für morgen


Danke

A


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