@Kentucky
Es ist oft immer noch das stereotype Bild des Autisten, das in Medien und teilweise auch in Fachmedien verbreitet wird.
Menschen insbesondere wenn sie schon in ihrer Kindheit sehr auffällig im Sozialverhalten und „typisch” autistisch gewesen sind, haben meistens gar keine Chance nach außen hin erkennbar Interesse an sozialen Kontakten zu entwickeln. Die Reize, die auf einen autistischen Menschen einprasseln, können je nach Schweregrad zur Strapaze werden. Die Berührung durch die Mutter oder andere Bezugspersonen kann ein autistischer Säugling als extrem unangenehm empfinden. Nicht weil das Baby etwas gegen seine Mutter hätte sondern weil berührt werden sich rein körperlich auf der Haut sehr unangenehm anfühlt. Das ist für Mütter keine schöne Erfahrung oftmals fühlen sich Mütter von Kindern, die schwerer vom Autismus betroffen sind, abgelehnt. Es gibt aber Reize, die als sehr unangenehm empfunden werden. Stimmen von verschiedenen Menschen auf einmal wie z.B. in der Kita, bei der Tagesmutter und in der Schule. Optische Reize, taktile Reize (unabsichtliches oder absichtliches Berühren) müssen ausgehalten werden und das kostet sehr viel Energie. Soziale Kontakte sind selten ruhig in der heutigen Zeit für einige ist das ein unüberwindliches Hindernis. Um sich vor der permanenten Reizüberflutung zu schützen, suchen viele Autisten Ruhe und beschäftigen sich mit etwas, das kalkulierbarer ist als die laute Welt um sie herum. Außenstehende deuten das als Desinteresse an sozialen Kontakten.
Das Asperger Syndrom ist die etwas „leichtere” und unauffälligere Form des Autismus. Ich habe einfach Glück gehabt, dass ich das Asperger Syndrom habe und nicht den frühkindlichen Autismus. Ich habe nicht so starke Probleme mit Berührungen. Mit den anderen Reizen insbesondere mit akustischen Reizen schon. Aber zum Glück habe ich nicht diese starke Abneigung gegen Berührungen. Meine Eltern konnten mich als Baby ganz normal in den Armen halten. Es gibt Fotos davon und auf denen sehe ich ziemlich entspannt aus Ich glaube das war wichtig für meine Eltern und mich. Wir haben eine gute Verbindung zueinander. Und ich glaube das war sehr wichtig und hat dazu geführt, dass ich Interesse an anderen Menschen habe und mir soziale Kontakte wünsche. Es ist kein Desinteresse es ist so das soziale Interaktionen eine große Herausforderung für mich sind.
15.07.2024 20:03 •
x 2 #48