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Zitat von sarah2:
dass ich einfach nur eine extrem individuelle Persönlichkeit habe.

Das könnte aber eine Persönlichkeitstörung beinhalten?

Zitat von sarah2:
Ja die gab es schon (leider habe ich aber die Chancen nicht genutzt).


Okay. Kommt mir von mir selbst bekannt vor. Deshalb gilt für uns beide in Zukunft: Chancen, die sich bieten, werden genutzt!

A


Autismus Anzeichen

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Zitat von Silberstreif:
Okay. Kommt mir von mir selbst bekannt vor. Deshalb gilt für uns beide in Zukunft: Chancen, die sich bieten, werden genutzt!

Ja die sind nur leider nicht mehr so oft vorhanden wie in jüngeren Jahren.

Zitat von sarah2:
Ja die sind nur leider schwerer zu finden und müssen gesucht werden.


Wie wahr, wie wahr. Für uns Sozialphobiker eine Mammutaufgabe. Oder zumindest fast.

Zitat von sarah2:
Ja die sind nur leider nicht mehr so oft vorhanden wie in jüngeren Jahren.


Hm, also in meinem Fall ist es so, dass ich heute leichter (immer noch auf bescheidenem Niveau ) Kontakte knüpfen kann als in der Teenagerzeit oder als junger Erwachsener. Damals war ich völlig vereinsamt, was ich heute zum Glück nicht mehr bin.

Zitat von Silberstreif:
Hm, also in meinem Fall ist es so, dass ich heute leichter (immer noch auf bescheidenem Niveau ) Kontakte knüpfen kann als in der Teenagerzeit oder als junger Erwachsener. Damals war ich völlig vereinsamt, was ich heute zum Glück nicht mehr bin.

Ich fand es doch als Jugendlicher einfacher, weil es mehr Möglichkeiten gab.
Die ich aber leider nicht konsequent genutzt habe.

Zitat von vaccine:
Das könnte aber eine Persönlichkeitstörung beinhalten?

Kann ein Psychotherapeut so etwas erkennen?

Zitat von sarah2:
Kann ein Psychotherapeut so etwas erkennen?


Ja, sollte er können. Ich wüsste allerdings nicht welche Persönlichkeitsstörung es sein sollte. Am ehesten vielleicht der ängstlich-vermeidende Typus.
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/p...6580293_de

Der Therapeut kann auch mit Hilfe von speziell für die Diagnostik erstellte Fragebögen herausfinden, ob eine Persönlichkeitsstörung bei dir vorliegt.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Ja, sollte er können. Ich wüsste allerdings nicht welche Persönlichkeitsstörung es sein sollte. Am ehesten vielleicht der ängstlich-vermeidende Typus.


Der Therapeut kann auch mit Hilfe von speziell für die Diagnostik erstellte Fragebögen herausfinden, ob eine Persönlichkeitsstörung bei dir vorliegt.

Ich habe zu Beginn der Therapie auch sehr viele Fragebögen ausgefüllt.
Mein Therapeut sagte damals auch, dass er nichts übersehen möchte.

Mein Therapeut meint aber auch, dass ich keine klassische Sozialphobie habe.
In den Therapiestunden bin ich sehr offen und gesprächig.
Dinge wie: Einkaufen, Bahnfahren, Ortswechsel etc. sind für mich keine Problem.
Selbst Referate und mündliche Prüfungen waren nie ein Problem.
Probleme gibt es immer im persönlichen Bereich.
Ich falle wahrscheinlich auch gegenüber meinem Therapeuten als sehr streberhaft auf.
Da er jetzt länger im Urlaub ist habe ich gefragt, ob ich in der Zeit irgendwelche Aufgaben machen soll ( er hatte ganz zu Anfang mal das Thema Hausaufgaben angesprochen).
Er meinte allerdings, dass ich mir meine Hausaufgaben sowieso selber suchen würde ( schreibe häufiger Zusammenfassungen und überlege mir Themen die ich besprechen möchte).
Ich habe auch das Gefühl, dass er mich netter behandelt als eine andere Patientin ( die zeitgleich in der Praxis war).
Ich habe wie schon gesagt mit Regeln meistens keine Probleme.
Habe allerdings mit Normen ein Problem.
Auch wenn ich die gewünschten Normen durchaus erkennen kann sehe ich sehr oft keinen Sinn darin und fühle mich eingeengt.
Bei sehr vielen Leuten scheint es genau umgekehrt zu sein.

Ein großes Problem ist allerdings, dass mich Smalltalk überfordert.
Ich weiß leider auch überhaupt nicht was dagegen hilft.
Ich lese mir schon ständig Leitfäden und Tipps durch ( das hilft mir aber gar nicht).
Geringer Smalltalk ( Wetter, Verkehr etc,) geht auch noch.

Zitat von sarah2:
Ein großes Problem ist allerdings, dass mich Smalltalk überfordert.
Ich weiß leider auch überhaupt nicht was dagegen hilft.


Smalltalk ist für mich auch ein großes Problem. Das wird sich auch nicht vollständig lösen lassen. Ich finde es hilfreich die Eigenart zu akzeptieren. Ich habe das auch schon mal direkt jemandem in so einer typischen Smalltalk-Situation gesagt. Es gibt auch andere die das nicht gut können.

„Wir“ nehmen automatisch an, dass das ständige Reden über mal mehr mal weniger Belangloses normal ist. Das dies jeder zu können hat. In Besprechungen hat es mich schon öfters ziemlich auf die Palme gebracht, wenn Leute reden, reden und reden. Das ist zwar nicht ganz die klassische Smalltalk-Situation, aber es sind meistens die selben Menschen, die auch hervorragend im Smalltalk sind, die Besprechungen ineffizient werden lassen, weil sie viel sprechen aber nur wenig wesentliches dabei sagen.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Smalltalk ist für mich auch ein großes Problem. Das wird sich auch nicht vollständig lösen lassen. Ich finde es hilfreich die Eigenart zu akzeptieren. Ich habe das auch schon mal direkt jemandem in so einer typischen Smalltalk-Situation gesagt. Es gibt auch andere die das nicht gut können.

„Wir“ nehmen automatisch an, dass das ständige Reden über mal mehr mal weniger Belangloses normal ist. Das dies jeder zu können hat. In Besprechungen hat es mich schon öfters ziemlich auf die Palme gebracht, wenn Leute reden, reden und reden. Das ist zwar nicht ganz die klassische Smalltalk-Situation, aber es sind meistens die selben Menschen, die auch hervorragend im Smalltalk sind, die Besprechungen ineffizient werden lassen, weil sie viel sprechen aber nur wenig wesentliches dabei sagen.

Ja das kenne ich auch.
Meistens sind es Leute die allgemein gerne und viel reden.

@sarah2
Hier noch ein Link über Kommunikation mit Menschen mit einer Autismusspektrumsstörung (ASD)

https://mittendrin.family/21-tipps-fuer...ektrum-as/

Ich finde den Artikel gut gemacht und es erklärt einiges, ABER vieles davon trifft auf mich und andere Autisten NICHT zu. Was in dem Artikel beschrieben wird, ist ein starke Ausprägung. Betroffene auf die das alles zutrifft, können die Defizite im Bereich der Kommunikation kaum kompensieren.

Bei der etwas „leichteren“ Form der Kommunikationsstörung wie ich sie z.B. habe und du sie auch zu haben scheinst, werden die Symptome, die in dem verlinkten Artikel genannt und erklärt worden sind, weitestgehend kompensiert. Diese Kompensationsstrategien entwickeln sich von Anfang an. Die Kompensation gelingt aber niemals vollständig. Vieles kann ich mir in Situationen aus Erfahrung zusammenreimen und reagiere dann meistens so wie es erwartet wird. Das kostet sehr viel Kraft, weil ich nicht intuitiv reagiere sondern darauf schließen muss was in einer bestimmten Situation angemessenes Verhalten ist. Es gibt aber genug Situationen wo die Logik und Erfahrungen mir nicht eine Lösung liefern wie ich richtig in der Situation mit anderen Menschen interagiere. Ich kann nachweislich kaum Mimik erkennen. Wenn die Mimik und Gestik bei meinem Gegenüber ausdrucksstark ist, dann nehme ich das wahr und reagiere darauf. I.R. fehlen mir aber zu einem großen Teil die nonverbalen Informationen. Kommunikation besteht zu einem großen Teil aus Gestik und Mimik und der Stimme und nur zu einem kleinen Teil aus Worten. Mit der Stimme und den Worten kann ich etwas anfangen mit Gestik und Mimik aber kaum und dadurch fehlen viele Informationen und vor allem müssen die vorhandenen Informationen erstmal ausgewertet werden und die Kompensationsstrategie angewendet werden.

Wenn ich dann in einer Situation bin in der Smalltalk von mir erwartet wird, habe ich kaum Anhaltspunkte. Etwas anderes ist es, wenn über ein konkretes Thema gesprochen wird oder ein bestimmtes Ziel verfolgt wird. Dann gibt es mehr Anhaltspunkte was die Kommunikation einfacher macht.

Das erklärt auch weshalb für manche Menschen eine Unterhaltung sehr anstrengend ist. Insbesondere wenn sie vollkommen „frei“ und keine zweckgebundene oder stark strukturierte Kommunikation ist.

Der Artikel ist gut geschrieben.
Vieles trifft auf mich auch nicht zu.
Ich nehme z.B Redewendungen nicht wörtlich.
Verstehe normalerweise auch Ironie und Sarkasmus.
Auch weiß ich, dass hinter Fragen oft eine Absicht steckt. Hat Jemand ein Taschentuch?= Gibt mir bitte jemand ein Taschentuch.
Wenn dann habe ich wahrscheinlich eher Probleme die Feinheiten von Mimik und Gestik zu erkennen.
Oder drücke mich für manche Leute zu direkt aus.

Ich finde Autisten sind alle sehr verschiedenen und es kennst Du einen Autisten kennst Du genau einem Autisten

Zitat von Phyleus:
Ich finde Autisten sind alle sehr verschiedenen und es kennst Du einen Autisten kennst Du genau einem Autisten

Richtig.Im übrigen kann man bei vielen psychischen Erkrankungen Probleme mit Smalltalk oder auch einem längeren Gespräch haben.
Nach 35 Jahren mit Depressionen bin ich an einem Punkt wo ich so gut wie überhaupt nicht mehr mit anderen rede und soziale Kontakte wie die Pest meide,weil mir das alles zu anstrengend ist.
Erst vor 2 Wochen dachte ich mir bei einem Gesprächstermin mit einer Psychologin (wann um Himmelswillen holt die Frau eigentlich mal Luft) ?
Nach 5 min bin ich schon geistig aus der Unterhaltung ausgestiegen weil mein Gehirn das gar nicht verarbeiten konnte!
Es ist wahnsinnig schwer jemanden mit seinen Symptomen/seiner Erkrankung wo einzuordnen und ich beneide keinen Facharzt der das tun muss.
Die Wahrscheinlichkeit das man am Ende in der *falschen Schublade* landet ist ziemlich groß.
Früher war ich sauer weil mein Psychiater keine endgültige Diagnose stellen wollte,aber jetzt kann ich das gut nachvollziehen.Wenn du mit 18 Jahren schon mit der Diagnose Psychose durch dein Leben gehst ist dein Leben schon vorbei bevor es überhaupt begonnen hat.
Schreibt er dagegen *nur Derpression* in deine Akte kann man noch einiges retten.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Faultier stimmt

Zitat von Faultier:
Richtig.Im übrigen kann man bei vielen psychischen Erkrankungen Probleme mit Smalltalk oder auch einem längeren Gespräch haben.
Nach 35 Jahren mit Depressionen bin ich an einem Punkt wo ich so gut wie überhaupt nicht mehr mit anderen rede und soziale Kontakte wie die Pest meide,weil mir das alles zu anstrengend ist.
Erst vor 2 Wochen dachte ich mir bei einem Gesprächstermin mit einer Psychologin (wann um Himmelswillen holt die Frau eigentlich mal Luft) ?
Nach 5 min bin ich schon geistig aus der Unterhaltung ausgestiegen weil mein Gehirn das gar nicht verarbeiten konnte!
Es ist wahnsinnig schwer jemanden mit seinen Symptomen/seiner Erkrankung wo einzuordnen und ich beneide keinen Facharzt der das tun muss.
Die Wahrscheinlichkeit das man am Ende in der *falschen Schublade* landet ist ziemlich groß.
Früher war ich sauer weil mein Psychiater keine endgültige Diagnose stellen wollte,aber jetzt kann ich das gut nachvollziehen.Wenn du mit 18 Jahren schon mit der Diagnose Psychose durch dein Leben gehst ist dein Leben schon vorbei bevor es überhaupt begonnen hat.
Schreibt er dagegen *nur Derpression* in deine Akte kann man noch einiges retten.

Das stimmt wahrscheinlich auch.
Wichtig ist es vor allem die Probleme zu erkennen und eine Lösung zu finden.

Zitat von sarah2:
Ich nehme z.B Redewendungen nicht wörtlich.
Verstehe normalerweise auch Ironie und Sarkasmus.
Auch weiß ich, dass hinter Fragen oft eine Absicht steckt. Hat Jemand ein Taschentuch?= Gibt mir bitte jemand ein Taschentuch.
Wenn dann habe ich wahrscheinlich eher Probleme die Feinheiten von Mimik und Gestik zu erkennen.
Oder drücke mich für manche Leute zu direkt aus.

Dito. Niemand merkt mir an, dass ich autistisch bin.

Ich wirke bloß extrem schüchtern, da es mir vor allem am Anfang einer Kennlernphase extrem schwer fällt einzuschätzen, was in Ordnung ist zu erzählen.

Woran ich aber gemerkt habe, dass ich bei einem direkten Gespräch wirklich wenig auf was anderes als die Augen einer Person schaue, war, als wir alle Masken tragen mussten.
Das war sehr interessant für mich, da sich viele beschwert haben, dass ihnen nun Informationen fehlt und für mich war es einfach wie immer.

Und in Situationen, denen ich nicht regelmäßig ausgesetzt bin, vergesse ich in bei Stress gerne den Ablauf.
Da kann es passieren, dass ich vor der Apotheke nochmal durchgehen muss, was ich wirklich sagen sollte.
Ist natürlich super hilfreich, wenn man eh schon unsicher ist. Nun hab ich auch noch einen Grund dafür, da mein Gehirn gefühlt spontan hängen bleiben könnte.

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