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Hallo zusammen,
ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und und habe mich direkt angemeldet, da ich wohl nicht alleine bin mit meinen Ängsten.
Letzte Woche war ich zur Krebsvorsorge (Mammographie und Ultraschall) im örtlichen Krankenhaus, da ich eine sogenannte Risikopatientin bin. Ich habe übrigens auch eine generalisierte Angststörung und andere psychische Krankheiten, aufgrund derer ich in Rente bin.
Einen Tag nach der Untersuchung im Krankenhaus bekam ich einen Anruf, dass weitere Untersuchungen in der nächsten Uniklinik nötig sind - warum, wieso, weshalb wurde mir nicht gesagt. Natürlich habe ich sofort Angst bekommen, die Brüste schmerzten (vor dem Anruf war ich beschwerdefrei). Ich habe den Fehler gemacht, Dr. Internet zu fragen und habe gelesen, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Krebserkrankung handelt. Tumore in der Brust streuen Metastasen in die Leber und in die Lunge. Jetzt tut mir natürlich alles weh. Ich rechne fest damit, Brust-und Lungenkrebs zu haben. Ich bin fast 50 Jahre alt und rauche, in meiner Familie gibt es 3 Krebspatienten, 2 mit Todesfolge. Meine Lunge schmerzt so furchtbar.
Ich weiß, dass ich die Angststörung habe, aber das hilft mir nicht. Heute habe ich einen Anruf von meinem FA erhalten; es gibt eine ungeklärte Verdichtung in der linken Brust, wahrscheinlich wird in der Uniklinik eine Gewebeprobe entnommen.
Ich kann nicht schlafen, und wenn ich schlafe, habe ich Albträume. Wie kann ich bloß die Angst und die negativen Gedanken abstellen?

05.08.2020 23:33 • 06.08.2020 #1


8 Antworten ↓


Es ist schon sehr spät, ich hoffe dir wird morgen geantwortet. Ich verstehe dich.

A


Auffälliger Befund nach Mammographie

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Hmm, nach dem, was du schreibst, möchte ich auch ehrlich sein und nichts schön reden. Was eben das Rauchen anbelangt weist du, weiß ich und auch jeder andere Raucher oder Ex-Raucher eigentlich sehr gut, dass das nicht gut ist. Ich selbst war auch sehr viele Jahre lang ein sehr starker Raucher. Den Absprung schaffte ich erst mit der sog. E-Zig.. Erst mit meiner Dampfe (=E-Zig.) Anfang 2017 konnte ich den Kippen für immer Ade sagen. Aber es gibt auch andere Wege, um davon loszukommen. Welcher für dich gut ist und funktioniert, weißt nur du. Aber ich würde es dir halt ans Herz legen, da dran zu bleiben, um vom Rauchen los zu kommen.

Was die Sache mit deiner Brust anbelangt, kann ich dazu nur soviel sagen, dass eine Verdickung, also ein Tumor, nicht gleich Krebs sein muss. Und selbst wenn es Krebs sein sollte, hast du gute Karten, da es ja doch recht früh erkannt wurde.

Obleich es schnell als Humbug verteufelt wird, rate ich dir dennoch, im Rahmen einer gesunden Krebsvorsorge, viel Grüntee (Sencha, 10 Minuten oder länger bei 50-60 °C gebrüht) zu trinken. Auf Kaffee und teilweise verkokeltes Grillgut solltest du hingegen besser verzichten. Ebenso solltest du Milchprodukte und Fleisch eher meiden. Ebenso Aluminium meiden (Aluhaltige Deos, Essen in Aluminkum verpackt, etc.)

PS: Zur Klärung, ein Tumor ist nicht das selbe wie ein Krebs. Auch schmerzhafte Gewebeverdickungen, Geschwülste oder Zysten sind Tumore, diese sind aber anders als Krebs in den aller meisten Fällen relativ harmlos. Deswegen versuche wegen dem Anruf der Klinik ruhig zu bleiben. Dahinter kann eben wirklich auch nur etwas realativ harmloses stecken und das tut es in vielen Fällen auch.

Vielen Dank Zephyr. Ich bin ein großer Fan von Kräutern und ihrer Heilkraft - würde es also nicht als Humbug abtun. Ich trinke sehr selten Kaffee, eben lieber Kräutertee und grünen Tee. Dass dieser bei der Krebsvorsorge hilft wusste ich noch nicht, danke für den Tipp Fleisch mag ich nicht besonders und Milch.... Tja, das ist meine Schwachstelle, aber ich arbeite dran. Ich versuche, mich abzulenken und wenn ich mit dem Hund im Wald bin funktioniert das auch ganz gut. Aber dann schleichen sich wieder Horrorbilder und Phantomschmerzen in meinen Kopf. Tja, ich muss abwarten. Die Tricks gegen PA's funktionieren bei mir in diesem Fall nicht. Trotzdem vielen Dank

Zitat von Thomen73:
Letzte Woche war ich zur Krebsvorsorge (Mammographie und Ultraschall) im örtlichen Krankenhaus, da ich eine sogenannte Risikopatientin bin. Ich habe übrigens auch eine generalisierte Angststörung und andere psychische Krankheiten, aufgrund derer ich in Rente bin.
Einen Tag nach der Untersuchung im Krankenhaus bekam ich einen Anruf, dass weitere Untersuchungen in der nächsten Uniklinik nötig sind - warum, wieso, weshalb wurde mir nicht gesagt.


Liebe Thomen,
ich kann deine Angst sehr gut nachempfinden. Solch eine Nachricht ist der blanke Horror.

Aber wie @Zephyr schon schrieb, kommen auch viele harmlose Ursachen für die Verdickung in der linken Brust infrage. Es muss also nicht zwangsläufig etwas bösartiges sein.

Da bei dir eine Mammographie und eine Sonographie durchgeführt wurden, gehe ich davon aus, dass sich die Verdickung im Ultraschall nicht nicht darstellen ließ, denn das hätte dir der Arzt bestimmt direkt nach der Untersuchung mitgeteilt.

Ich kenne einige Frauen, bei denen nach einer Mammographie eine weitere Diagnostik notwendig war.
Letztendlich handelte es sich bei ihnen nur um Zysten oder gutartige Verkalkungen oder Vernarbungen.
Vielleicht kann sich dein Frauenarzt mit der Uniklinik in Verbindung setzen und darauf drängen, dass du sofort einen Termin bekommst. Das würde die Zeit der Ungewissheit und des Wartens verkürzen.

Auch ich kann deine Angst gut nachempfinden, deshalb wollte ich dir gestern als ich schon im Bett war, mit dem Smartphone wenigstens kurz antworten, signalisieren, dass du gelesen wurdest.

Wegen der Hitze will ich jetzt so schnell wie möglich in die Stadt, ich melde mich später.

Zitat von Thomen73:
Einen Tag nach der Untersuchung im Krankenhaus bekam ich einen Anruf, dass weitere Untersuchungen in der nächsten Uniklinik nötig sind


Das habe ich vor einem halben Jahr hinter mich gebracht. Bei mir hat es sich gottseidsank als harmlose Zyste entpuppt. Die Angst kann ich sehr gut nachfühlen, ich hatte auch Panik. Geholfen hat mir im Vorfeld der zweiten Untersuchung, mir zu sagen, dass es im Rahmen einer regelmäßigen Vorsorge entdeckt wurde und demzufolge kein größeres Ausmaß haben wird.

Versuche, immer nur bis zum nächsten Schritt zu denken. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, aber Horrorszenarien machen es nicht besser. Wenn es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt, wird es einen Behandlungsplan geben und du wirst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gesund werden.

Daran solltest du dich festhalten.

Die Schmerzen in den Brüsten sind übrigens völlig normal nach einer Mammographie. Sie können wochenlang anhalten, wenn die Brüste - oder auch nur eine - entsprechend gequetscht und gezerrt wurde, sind aber harmlos.

Ich drück dir beide Daumen!

Ich hoffe, dir geht es etwas besser.
Die Psychologin Kate Sweeney nennt sich Sorgenbändigerin, sie beschäftigt sich mit den Sorgen die einen Menschen psychisch gesehen in den Abgrund reißen können.

In ihrem Aufsatz in der neuen Psychologie heute ° beschäftigt sie sich mit dem Warten, der Ungewißheit, der Angst vor dem Ergebnis einer Prüfung oder der Angst vor einem Tumor.

Menschen die sich sorgen, in Ungewißheit leben, neigen dazu, zuviel zu essen oder zu trinken, sie leben ungesund oder sie versuchen mit aller Gewalt nicht daran zu denken. Aber diese ganzen Manöver laufen ins Leere, Sweeney sagt, Gefühle zu unterdrücken, nicht daran zu denken, ist der schlechteste Rat von allen, das geht praktisch immer nach hinten los.

Sie empfiehlt, regelmäßig eine Achtsamkeitsmeditation einzulegen die die Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt zurückbringt.

Die zweite Maßnahme die hilft sind Flow-Erfahrungen, sich eine Tätigkeit zu suchen in der man völlig aufgeht und alles andere vergißt. Das kann bei jedem etwas anderes sein, die einen spielen Tetris, die anderen arbeiten. Wenn Sweeney Angst vor einem Hurrikan hat, wälzt sie sich nicht mehr schlaflos im Bett sondern steht auf und analysiert Datensätze.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir dies am besten hilft.
Ansonsten sagte Calima ja schon einiges Wichtige.

Habe keine Bedenken, hier festzuhalten und zu notieren wie es dir geht, dafür ist unser Forum da.





Dr. Matthias Nagel
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