Hallo liebe @Jessy39,
ich leide seit knapp 2 Jahren am atypischen Gesichtschmerz und habe, bis mir eine Neurologin die gesicherte Diagnose gab, eine Odysse an Ärzten hinter mich gebracht.
Ich war bei zig Zahnärzten, Kieferorthopäden, war beim HNO und bin dann irgendwann in der Neurologie gelandet. Es wurden unzählige Röntgenbilder gemacht, 2 DVT Aufnahmen und 2 MRT Aufnahmen vom Kopf.
In dieser Zeit habe ich mir aus Verzweiflung 2 (gesunde) Zähne ziehen lassen, da mich dieser dumpfe und tiefe Druckschmerz wahnsinnig gemacht hat. Ich bin in eine Depression gerutscht, habe eine Angststörung entwickelt.
Ich habe mir viele Gedanken gemacht und mich gefragt, was wohl der Auslöser sein könnte da ich vorher kerngesund war.
Als mein Schmerz sich in mein Leben schlich, habe ich unglaublich viel Stress und Druck gehabt. Ich bin Mama von 2 Kids, das jüngere Kind ist frühkindlicher Autist. Mein Kleiner hat zu der Zeit nicht gesprochen, viel geschrien und war ein totaler Wirbelwind der mich an meine psychische Belastungsgrenzen gebracht hat. Ich bekam kaum Hilfe, eine Therapie ließ auf sich warten und ich habe so gut wie jeden Tag aus Verzweiflung geweint und war fertig mit der Welt. Das war wirklich die dunkelste Zeit in meinem Leben.. und ich habe als Kriegsflüchtling (Jugoslawien Krieg) einige dunkle Stunden in meinem Leben gehabt..
Jedenfalls spürte ich irgendwann, da war ich mitten in dieser wahnsinnig belastenden Zeit, ein leichtes Ziehen im Backenzahn und ging zum Zahnarzt. Dieser machte eine Wurzelbehandlung. Es wurde nicht wirklich besser und 1 Woche später ließ ich den Zahn ziehen.
Kurz danach wurde dieses Ziehen stärker und breitete sich auf die Nachbarzähne oben rechts aus. Alle Untersuchungen ohne Befund. Nach der ersten DVT Aufnahme wurde minimal Karies am Weisheitszahn entdeckt und ich ließ das sofort behandeln.
Tja und was war? Der ziehende Schmerz blieb trotzdem und wurde mehr. Letztendlich ließ ich dann auch den Weisheitszahn entfernen und habe mit den ganzen Behandlungen im rechten Oberkiefer den Schmerz chronifiziert.
Das alles habe ich erst bei der lieben Neurologin, bei der ich nach knapp einem Jahr gelandet bin, erfahren.
Ich hatte in diesen fast 2 Jahren 2 kurze Schmerzpausen von 2-3 Wochen. Was war das eine schöne Zeit, ohne diesen ätzenden Druck.
Ich habe hier auch Amitryptilin liegen und traue mich genau wie du nicht sie zu nehmen.
Ich kann definitiv sagen, dass Stress und Ängste bei meinem Schmerz eine große, wenn nicht sogar die Hauptrolle spielen. Ich bin dann unglaublich angespannt, werde depressiv und agressiv zugleich. Es ist ein Teufelskreis.
Was mich immer wieder runterholt ist das Meditieren und Bewegung in der Natur. Wenn ich im Wald spazieren gehe, habe ich keine Schmerzen.
Wow, habe ich viel geschrieben
Ich weiss nicht ob ich dir mit meiner Geschichte irgendwie helfen kann aber wenn du magst können wir uns gerne zwischendurch austauschen.
Wenn du fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.
Ach ja, ich wollte dich gerne fragen, ob du nachts auch diesen Gesichtsschmerz hast? Falls nein, dann ist das laut meiner Neurologin ein Indiz dafür dass es sich um den ätzenden AG handelt.
Ich bin bin nachts nämlich (zum Glück) schmerzfrei.
Und noch was- Du wirst nicht ein Leben lang damit rumlaufen, irgendwann geht der Schmerz. Wann das ist, ist leider sehr individuell.
LG an dich,
halt durch und gib nicht auf
Wir schaffen das!
10.07.2023 13:56 •
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