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Hallo! Ich habe seit Gestern spät abends Herzstolpern, dass einfach nicht aufhören will. Es hat aus dem Nichts angefangen, ich lag im Bett und dann habe ich auf einmal immer mal wieder kräftige Herzschläge gespürt, so eine Art starkes Zittern des Herzens. Kein Herzrasen, Puls 70-80 im Schnitt.

Nach einer Stunde hat sich das Herz zunächst mal beruhigt und ich konnte bis 4 Uhr schlafen. Danach ging es wieder los und bis jetzt hat es bis auf eine halbstündige Pause nicht aufgehört. Ca. 12 oder sogar mehr starke Schläge pro Minute.

Was ich bis jetzt getan habe: in der Früh konnte ich es nicht mehr aushalten und fuhr in die Notaufnahme. Dort wurde ein EKG und Labor gemacht und nichts festgestellt. Dabei muss man sagen, dass EKG eher wenig aussagekräftig ist, weil die Pfleger das Gerät lange nicht zum Drucken bringen konnten, da zweifle ich die Aufnahmequalität stark an, und es sowieso nur eine Momentaufnahme ist.

Richtig ernst genommen wurde ich nicht, weil ich schon vor Dreiviertel Jahren in der Notaufnahme mit Schmerzen am Herzen war. Es steht auch im Bericht, dass sie keinen Hinweis auf Palpitationen sehen und ich zum Hausarzt muss.

Ich fuhr daraufhin zu der Hausärztin, die mich nur kurz abgehört hat und zum Kardiologen überwiesen hat, damit man dort langzeit EKG macht. Ich habe mit viel Glück einen Termin für morgen spätnachmittags beim Kardiologen finden können, allerdings befürchte ich, dass sie an diesem Termin noch kein langzeit EKG machen werden, sondern erst am Montag.

Ich mache mir große Sorgen, weil die Palpitationen einfach nicht aufhören wollen und ich habe keine Ahnung, wie ich heute schlafen soll, oder generell wie ich damit leben und funktionieren soll, wenn man keine organische Ursache findet. Gestern habe ich nur 4 Stunden geschlafen. Wenn man googelt (ich weiß, dass man das nicht tun soll, aber ich musste meinen Zustand irgendwie einschätzen), steht überall, dass gelegentliche Palpitationen nichts schlimmes sind aber wenn sie anhalten, muss man dringend zum Arzt zur Abklärung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so starke und plötzliche Beschwerden psychosomatisch sein können und man Patienten mit so was einfach nach Hause schickt, damit sie in diesem Zustand mehrere Wochen auf einen Facharzt Termin warten.

Ich habe Angst und weiß nicht mehr weiter

16.01.2025 18:21 • 18.01.2025 #1


9 Antworten ↓


Bist du sicher, dass das dein Herz ist? Wurde das tatsächlich mal bei der Festgestellt? Es kann sehr gut auch Magenzittern sein. Das kann man leicht verwechseln. Dabei kann das Herz auch mal bisschen Stolpern. Bin dem schon oft auf den Leim gegangen.
Wenn dir sonst nicht schlecht ist, schwindelig, kurzatmig, usw, dann ist erstmal davon auszugehen, dass das nicht akut ist.

Nimm mal Magnesium, falls du das noch nicht tust.

A


Anhaltende starke Palpitationen

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@colitis9439 hat Recht.
Ich kenne auch Palpitationen, bei denen ich dachte, dass die vom Herz kommen, aber nicht waren. Die hatte ich immer dann, wenn ich so kurz vor dem Einschlafen war, also in einer ziemlichen Entspannungsphase. Warum wusste ich, dass es nicht das Herz war? - Weil ich meinen Puls damals erfühlt habe und der war völlig normal und passt nicht zu den Schlägen in der Herzgegend. Ich weiß bis heute nicht, was es war, vermute aber Zuckungen im Zwerchfell oder eben auch Magenbereich.

Zitat von alex01:
Ich fuhr daraufhin zu der Hausärztin, die mich nur kurz abgehört hat und zum Kardiologen überwiesen hat, damit man dort langzeit EKG macht. Ich habe mit viel Glück einen Termin für morgen spätnachmittags beim Kardiologen finden können, allerdings befürchte ich, dass sie an diesem Termin noch kein langzeit EKG machen werden, sondern erst am Montag.

Du befürchtest sehr viel und das zeigt, dass du sehr pessimistisch unterwegs bist und auch wenig Vertrauen in Ärzte usw hast.
Versuche das bitte zu ändern.
Alles Gute für den Termin beim Kardiologen und bitte vertraue ihm, wenn er sagt, dass dein Herz gesund ist. Das ist das,was zählt und dann bitte keine Gedanken mehr über deine Symptome machen.

Hallo alex01,

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Beste Grüße
Carsten

Die Antwort von Volatilität finde ich wichtig, besonders den letzten Satz.
Wenn man zum Arzt geht mit Symptomen will man immer, dass der die weg macht. Ein Arzt prüft aber die Symptome und klärt ab, ob sich dahinter etwas schlimmes verbirgt und teilt dir im besten Fall mit, dass alles gesund ist.
Das heißt aber nicht, dass deine Symptome aufhören, du solltest ab dann aber versuchen, sie anders zu bewerten.
Für Palpitation gibt es sehr viele Gründe, die nix mit einem kranken Herz zu tun haben, wie Wirbelblockaden, Zwerchfell-Verspannungen, zu viel Luft im Bauch (Roemheld) und der Klassiker Psyche, den wir hier alle kennen. Plus dem Punkt, dass das Herz auch grundlos rumstolpern kann.

Ich hatte auch lange Probleme mit Extrasystolen, dann hatte ich ein Langzeit- und Belastungs-EKG, wo gesagt wurde ich hab harmlose SVES. Ab dann hab ich dieses kreuz und quere Gerumpel in der Brust immer mehr versucht zu ignorieren und sogar zu akzeptieren, auch wenn es sich unangenehm anfühlt. Nach und nach wurde es sogar weniger, da sich die Psyche und Angst beruhigt hatten. Und wenn ich mal welche habe oder vielleicht sogar mal mehr, hole ich mir die Diagnose in den Kopf und sage mir ich hab jetzt Symptome, aber die sind harmlos. Teilweise finde ich es sogar amüsant, wenn man einen gefühlten Herzstillstand hat und in der nächsten Sekunde Bumm, Herz wieder da Bedarf Training und klappt nicht immer (Angst ist hartnäckig), aber lohnt sich.

Mach den Termin, das ist auch sinnvoll, alles mal abzuklären und dann versuche, entspannter mit gelegentlich Symptomen umzugehen

Zitat von Daniel0306:
Wenn man zum Arzt geht mit Symptomen will man immer, dass der die weg macht. Ein Arzt prüft aber die Symptome und klärt ab, ob sich dahinter etwas schlimmes verbirgt und teilt dir im besten Fall mit, dass alles gesund ist.
Das heißt aber nicht, dass deine Symptome aufhören, du solltest ab dann aber versuchen, sie anders zu bewerten.

Das ist so die absolute mustermäßige Erklärung - fast lehrbuchmäßig.
Super geschrieben .
Schade ist, dass sehr viele das lange so nicht kapieren (ich war wohl auch so ein Fall damals).
Nur als Zusatz, aber es ist halt auch wichtig:
Man kann das noch steigern, indem man das exakt Gleiche bei Psychotherapien anwendet bzw. Therapeuten. = Man geht zum Therapeuten mit Symptomen und will, dass der die weg macht, also die Psychische Erkrankung heilt. Der Therapeut erklärt aber nur, was sich dahinter verbirgt (Tiefenpsychologie) und erklärt, wie man sie in den Griff bekommt (Verhaltenstherapie). Das heißt aber nicht, dass die Symptome sofort aufhören. Das Aufhören hat erst eine Chance, wenn man alles und vor allem das komplette Leben mit allen unbewussten Konflikten anders bewertet oder etwas daran ändert.

In beiden Fällen liegt der große Hebel und die Verantwortung (ist ein etwas vorwurfsvolles Wort, aber es ist halt so) beim Patienten, also bei uns und eben nicht beim Arzt oder Therapeuten. Wenn wir es nicht hinbekommen, aktiv daran zu arbeiten, dass wir uns mental verändern (das ist teils brutal anstrengend), dann kann auch kein Arzt oder Therapeut etwas dafür, dass es nicht besser wird. Traurig, aber wahr.

Zitat von Daniel0306:
Ab dann hab ich dieses kreuz und quere Gerumpel in der Brust immer mehr versucht zu ignorieren und sogar zu akzeptieren, auch wenn es sich unangenehm anfühlt.

Genau das wäre für uns alle der beste und wirklich eigentlich einzig richtige Weg - es wirklich versuchen, zu IGNORIEREN und zu AKZEPTIEREN - dann verschwindet es mit der Zeit meist selbst bzw. wir nehmen es nicht mehr wahr so wie viele Menschen, die ständig ES haben (hat ja jeder, weil es NORMAL ist!).
Auch hier noch ein Zusatz, den ich halt einfach auch wichtig finde:
Je mehr man sich mit ES beschäftigt, desto eher gehen sie nicht weg und jetzt kommt es - leider gehört dazu auch das viele Lesen und Schreiben hier im Forum. Das ist eine bittere Erkenntnis, die ich aber auch schon vor Jahren machen musste. Je mehr ich hier online war und mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto mehr ES bekam ich wirklich und als ich mich dann mal ein paar Jahre hier ausgeklinkt hatte, umso weniger wurden sie.
Das Forum hier an sich kann also auch ein Teil der negativen Verknüpfung sein, die Symptome am Leben hält. In Extremfällen (das hatten wir hier auch schon nicht selten) entwickelten einige hier sogar erst Ängste zu Sachen, mit denen sie vorher null Probleme hatten.
Denkt mal darüber nach.

Zitat von colitis9439:
Bist du sicher, dass das dein Herz ist?

Ziemlich. Ich war heute bei der Kardiologin, es wurde ein EKG geschrieben und es waren 2 Extraschläge darauf. Außerdem habe ich heute häufiger Herzrasen gehabt, wo der Puls über 90 und sogar über 100 ging.


Zitat von colitis9439:
mal Magnesium, falls du das noch nicht tust.

Habe mir heute Tromcardin gekauft, hoffentlich hilft das.


Zitat von Volatilität:
Alles Gute für den Termin beim Kardiologen und bitte vertraue ihm, wenn er sagt, dass dein Herz gesund ist.

Dankeschön. Nächste Woche gibst ein Langzeit EKG , mal sehe was da rauskommt.

Zitat von Volatilität:
Du befürchtest sehr viel und das zeigt, dass du sehr pessimistisch unterwegs bist und auch wenig Vertrauen in Ärzte usw hast.
Versuche das bitte zu ändern.


Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass wenn die Patientin noch relativ jung ist und dazu noch Kassenpatientin, wird man nicht sehr ernst genommen und kaum untersucht, erst recht wenn man zum zweiten Mal mit dem gleichen oder einem ähnlichen Problem kommt. Grundsätzlich bin ich aber damit einverstanden, dass ich meine Einstellung ändern muss, weil es mich sehr viel Zeit und Nerven kostet und einige Arztbesuche und das viele Nachprüfen und Googeln hätte mir ersparen können, wenn ich mehr Vertrauen in Ärzte hätte

Zitat von Daniel0306:
Wenn man zum Arzt geht mit Symptomen will man immer, dass der die weg macht. Ein Arzt prüft aber die Symptome und klärt ab, ob sich dahinter etwas schlimmes verbirgt und teilt dir im besten Fall mit, dass alles gesund ist.
Das heißt aber nicht, dass deine Symptome aufhören, du solltest ab dann aber versuchen, sie anders zu bewerten.

Ich arbeite noch dran. Ich habe nicht mehr Angst wie gestern sondern habe mich mehr oder weniger mit der Sache abgefunden. Leider kam noch Herzrasen bei Bewegung dazu, ich habe heute Homeoffice im Bett gemacht, was leider keine langfristige Lösung ist. Zum Abend hin ist es besser geworden, allerdings hoffe ich, dass mein Langzeit EKG nächsten Montag die Ärztin veranlasst mir einen Beta Blocker zu verschreiben. Immerhin hatte ich nachgewiesene Extraschläge in Ruhe EKG. Es wäre natürlich noch besser, wenn die Beschwerden bis dahin komplett weg wären, auch wenn die Chance nicht so groß ist, wenn ich die Beiträge im Forum zum Thema Palpitationen so auswerte.

Weder ein Puls von 90 noch 100 fällt unter Herzrasen. Für viele Menschen ist ein Puls von 90 sogar normal.

Ich bin gerade etwas verwundert, muss ich sagen. Ein Puls von 90 ist eine ganz normale Schwankung.

Von Herzrasen spricht man eher so ab einem Puls von 130 in Ruhe über 10 Minuten lang.
Ich habe während meinen Panikattacken einen Puls von bis zu 170.

@alex01
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht gesagt, warum du Beta Blocker willst. Sollte Ärztin keine organischen Gründe für den erhöhten Puls und die Extraschläge finden, brauchst du kein Medikament.
Extraschläge sind ja nicht automatisch behandlungsbedürftig.

Sollte nichts dahinterstecken, musst du eher mit diesen Beschwerden leben

A


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Dr. Matthias Nagel
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