Hey Vergissmeinicht,
du schreibst nach 1,5 Jahre war es bei dir vorbei, was hat dir damals geholfen bzw. wie hast du das ganze überwunden?
Meine Vorgeschichte ist wirklich lange, aber vielleicht ist es auch mal ganz gut für mich mal zu sehen was eigentlich alles passiert ist:
Also zu meiner Vorgeschichte:
- Meine Mutter ist/war depressiv und hat mir das wohl immer etwas vorgelebt
- Ich war zwar ein glückliches Kind, aber immer schon ängstlicher als die meisten (unwohl wenn ich weit weg von zuhause war, Angst vor Einbrechern und Gewittern etc., als Jugendlicher Angst vor der Zukunft)
- Früh starb ein Freund an einem Herzfehler, damals hatte ich das erste Mal wohl so eine Art Herzphobie, im Nachhinein bin ich wohl nie so richtig damit klar gekommen
- Mit 18 bekam ich eine depressive Freundin, die mich wohl sehr mit runtergezogen hat. damals ging es mir gar nicht gut, erste Panikstörungen ohne wirklichen Grund konnte ich nichts mehr machen (ob feiern, Sport, mit Freunde treffen, ich hatte ständig so ein unruhiges ungutes Gefühl), am Ende kamen meine ersten Extrasystolen dazu, erst als ich mich von ihr getrennt habe, war ich wieder ich selbst und meine Extraschläge hörten sofort auf (wurden damals schon vom Kardiologe als ungefährlich eingestuft), danach war eigentlich alles wieder gut, ich konnte wieder machen worauf ich Lust hatte
- Danach fing ich an zu studieren, fühlte mich allerdings in dieser Stadt unglaublich unwohl und auch der Studiengang hat nicht so 100% gepasst, hab aber das erste Semester ganz gut rumbekommen
- Bekam dann damals mit eine neue Freundin
- Nach einer Party kamen damals meine Extrasystolen wieder, wieder zum Kardiologe, alles ok
- Nach der nächsten Party (zu viel Wodk. Bull), spielte ich am nächsten Tag Fußball und hatte danach Vorhofflimmern und kam ins Krankenhaus
- Seit diesem Tag habe ich wohl eine richtige Herzphobie, höre ständig in mich rein und alles, mein Kardiologe hat mich nochmal gecheckt (die im KH auch) und meinte, dass das auch durch Alk. und so mal ausgelöst werden kann und mein Herz gesund ist (im KH wurde mir damals eine Ablation vorgeschlagen, das hielt mein Kardiologe aber für viel zu früh und unnötig solange ich es so selten habe)
- Ich brach mein Studium ab und arbeitete erstmal zuhause, mir ging es mal besser und mal schlechter, fing ein neues Studium an, mit dem ich extrem zufrieden bin und ich fühle mich deutlich wohler
- Extrasystolen sind seitdem dennoch mein ständiger Begleiter, mal wochenlang nicht, dann teilweise jeder 2. Schlag, Sport mach ich seitdem sehr selten und spüre auch da immer mehr Extrasystolen, Vorhofflimmern wurde nie mehr aufgezeichnet, manchmal meine ich aber es zu haben (wovor ich ehrlich gesagt am meisten Angst habe, kommt aber eigentlich nur bei Belastung)
- Das schlimme ist man glaubt den Ärzten eigentlich schon, aber dadurch kann man teilweise nicht richtig schlafen, man kommt nicht wirklich runter und ist immer etwas angespannt, man sucht auch ständig nach Lösungen, liegt es an der Schilddrüse, oder ist es wirklich nur die Psyche die mir sagt, dass etwas nicht stimmt? (gibt unter dem Strich sicherlich am meisten Sinn) , außerdem ist die ständige Kontrolle so bescheuert, weil ich ja eigentlich sicher sein sollte, dass nichts passieren kann und das ganze einfach annehmen muss und trotzdem hat man das Gefühl man will jeden Extraschlag spüren damit ja nix passiert ohne dass man es mitbekommt, vielleicht ist ja doch was neues oder schlimmes dabei?
- Seit diesem Sommer aber ist alles nochmal einen Tick schlimmer geworden, da ich nochmals ins Krankenhaus gekommen bin (nach 1 Stunde Sport), hatte Herzrasen und Luftnot, vermutlich eine Panikattacke, wurde auch schnell wieder aus dem KH entlassen
- Seitdem achte ich viel panischer auf alles, meine Gedanken kreisen nur noch um meine Gesundheit und sobald ich mich mal ein paar Tage beruhigt habe kommt entweder ein neues Symptom (Schwindel etc.) oder ein Gedanke bringt die ganze Panik wieder ins Rollen, das reicht vom normalen Angst vor dem Herztod bis hin zu Angst vor einem Schlaganfall (wegen Vorhofflimmern) oder ganz einfach Angst verrückt zu werden durch die ganze Gedanken. Angst habe ich mittlerweile auch davor, dass ich nie wieder normal leben kann und nie normal arbeiten oder in Urlaub fahren kann
- Das schlimme ist ich bin x-mal von Kardiologen durchgecheckt worden und es hieß immer organisch vollkommen gesund, das beruhigt mich nur leider nicht mehr so wirklich, nicht weil ich ihnen nicht glaube sondern einfach weil meine Symptome nicht mehr aufhören
- Die fragen die ich mir immer stelle sind zum einen, wie werde ich den ganzen schei. los und selbst wenn das Herz immer wieder so rumpelt, wie komme ich damit besser klar?
Und die zweite Frage wieso kam das ganze wieder? Ich muss sagen ich hab nun keine Freundin mehr, lag zum einen natürlich daran dass es extrem schwierig war mit dieser Herzgeschichte eine gesunde Beziehung zu führen, zum anderen waren wir aber auch in Phasen in denen es besser war (teilweise monatelang ganz weg) einfach nie richtig glücklich und es passte nie so richtig. Dennoch verstehen wir uns eigentlich extrem gut nur vielleicht hat eine unglückliche Beziehung auch so ihren Einfluss? Oder was kann es dann sein? Allgemein einfach eine zu große Angst? Oder kommt das nur von meinem Erlebnis mit dem Vorhofflimmern damals und der Todesangst, mit der ich wohl nie richtig umgehen konnte?
Danke schon mal an jeden der das alles gelesen hat und mir einen Tipp geben kann
Übrigens war ich auch schon bei Osteopathen, Heilpraktikern und so weiter nur so richtig geholfen hat mir nichts oder nur ganz kurz. Eine Psychotherapie hab ich jetzt mal begonnen, leider dauert es noch ein bisschen, bis ich eine richtige Therapie starten kann, da mein Therapeut gerade keinen Platz frei hat
27.11.2015 23:17 •
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