Ich habe mich jetzt endlich auch mal hier im Forum angemeldet und möchte mein
Leid mit Gleichgesinnten teilen. Vielleicht kann ich euch mit meiner Geschichte helfen
oder ihr mir mit produktiven Feedback
Zu mir, Ich bin 19 Jahre (m) und komme aus dem Süden Deutschlands. Zurzeit wiederhole
ich zum zweiten mal die 11 Klasse auf einem Gymnasium.
Es ist nicht so das die Schule zu schwer ist, nein im Gegenteil ich bin eher unterfordert.
Allerdings sind die Fehltage zu hoch und wenn ich dann mal in der Schule bin
kann ich mich auf nichts konzentrieren bzw bin nur mit mir beschäftigt, demnach gehen
meine Leistungen im Unterricht gegen Null. Meine Wohnverhältnisse sind auch
eher bescheiden, mein Freundeskreis ist weit von mir entfernt, weshalb ich eigentlich
nur am Wochenende die Möglichkeit habe, mich mit diesen zutreffen.
Nun zu meiner Krankheit ...
Ich leide seit ca. 1 Jahr an einer Herzphobie bzw Herzneurose.
Aktuell mache ich keinen Sport und sitze nur Zuhause, auf den
Herzinfarkt wartend rum. Gehe auch kaum noch raus und alles was ich
versuche zu machen ist extrem schwer und anstrengend. Aber erstmal zum
Anfang. Bei mir hat im Januar letzten Jahres alles angefangen. Aus einem
harmlosen Bluterguss entwickelte sich die erste Panikattacke. Mein Herz wurde schneller
und mein Körper fing an Adrenalin auszuschütten. Total überfordert mit der Situation lief ich
verwirrt durch unser Haus und suchte Hilfe bei meinem Vater, welcher mit mir nach kurzer Zeit
mit mir zum Arzt fuhr. Diese kurze Zeit war für mich natürlich eine halbe Ewigkeit und meine
Angst stieg weiter und ich dachte jeden Moment, das ich gleich Ohnmächtig werde.
Mein Herz raste und es fühlte sich an, als wenn es gleich aus meiner Brust springt. Nachdem
Besuch beim Arzt hatte er mir gesagt Ich solle am Montag vorbeikommen um ein
EKG zu schreiben ( es war Samstag ). Etwas beruhigt, aber trotzdem mit Angst, Herzrasen und
gefühlten Ohnmachtsanfällen nach Hause. Ich versuchte mich zu beruhigen, allerdings vergebens.
Alles wurde schlimmer und schlimmer, denn ich steigerte mich weiter hinein und kämpfte bis zum nächsten Tag
mit der Angst und war völlig überfordert mit der Situation. Sonntag Mittag war es dann so weit das ich dieses Herzrasen
und Ohnmachtsgefühle nicht mehr aushielt. Ich rief zum erstem mal den Krankenwagen und wurde ins Krankenhaus
eingeliefert. Dort kam ich auch das erste mal wieder zur Ruhe, als die Ärzte mich an das EKG anschließten.
Nach ein paar Tagen wurde mir gesagt ich sei Gesund und könnte nach Hause . ( EKG, 24std EKG, Echo, Belastungs EKG )
Das interessante war, als mir das EKG abgenommen wurde, ging alles von vorne los . Herzrasen und die
Geliebten Ohnmachtsgefühle. Klingt sehr nach Einbildung, aber in der Situation
konnte ich damit nichts anfangen, also begann alles nach dem Entlassen
von vorne. So kam es zu vielen Angstanfällen die nach kurzer Zeit wieder darin endeten, das ich den
Krankenwagen alarmierte. Beim zweiten Krankenhausaufenthalt sagten die Ärzte wieder es ist alles soweit
in Ordnung, allerdings könnte eine Durchblutungsstörung vorliegen. Ich solle doch eine
Myokatzyntegraphie ( oder wie man das auch schreibt ) um zu sehen ob alles ok ist.
Auf Grund eines gefundenen inkompletten Rechtsschenkelblocks wurde dann ein Termin ausgemacht.
Jedoch sollte ich dann noch 4 Tage für nichts im Krankenhaus bleiben und das wollte ich nicht.
Also ließ ich mich entlassen fuhr zu meinem Hausarzt der mich nochmal in eine sehr gute Klinik
überwieß. Er schrieb noch ein Belastungs und Ruhe Ekg und ließ mich gehen. Ich war nach alle dem
total verstört und voller Angst, also lies die nächste PA nicht lange auf sich warten. Ich fuhr mit zu einem
Freund und nach kurzer Zeit ging alles aufs extremste weiter und ich sagte wir müssen ins Krankenhaus
ich sterbe. Also führen wir Richtung Krankenhaus, jedoch war durch Stolperer etc zu am Ende das wir
auf den Bundesstraße den Krankenwagen riefen und dann wurde ich mit ein paar Beruhigungsmitteln
in die Notfallsstation aufgenommen. Nach einer Nacht wurde ich entlassen und erlitt einen psychischen
Zusammenbruch mit heftigem Hyperventilieren. Um meinen Rechtsschenkelblock zu überprüfen,
bekam ich in zwei Monaten ein Termin für ein Stress Echo. Welches ohne Befund war.
Als ich Zuhause ankam konnte ich garnichts mehr . Meine Herzneurose war geboren und außer liegen
und durchgehender Angst war nichts mehr mit mir anzufangen. Ein geplanter Urlaub wurde abgesagt und
nach ein paar Tage in denen ich nur vor mich hin vegetiert habe wurde
ich Notfallmäßig in eine psychatrische Klinik eingewiesen. Leider musste ich zuerst auf
die geschlossene, weil ich ein Notfall war .... Das war sehr erschreckend .
So das war jetzt ganz schön viel. Hoffe es gibt einige die sich
meinem Text durchgelesen haben. Es fehlt noch ein Stück welches ich
Im laufe des Tages Posten werde.
Ich wünsche euch allen ein schönes und vorallem angstfreies Ostern
Gruß
31.03.2013 13:11 • • 06.08.2014 #1