Hey ihr Lieben,
also erstmal vielen Dank für Deine Offenheit und Deinen Mut für die Geschichte die Du uns beschrieben hast. War das, das einzige Erlbnis, das Dich so gedemütigt hat?
Offensichtlich hast Du daraus enorme traumatische Belastungen erlitten. Denn die Vorstellungen über Deine Psychologie-Bekannte oder gar Deine Kinder, die Psychologie studieren (hier gebe ich Alex absolut recht - vorher gewinnst Du im Lotto und diese Wahrscheinlichkeit liegt bei 6 aus 45 bei ca. 0,000000016%) offenbaren tiefgehende Ängste. Ich verstehe absolut, dass Du deshalb die Kontrolle haben möchtest und am liebsten auch die Ereignisse aus Deiner Vergangenheit rückgängig machen möchtest. Das ist normal nach so einem demütigenden Ereignis und auch nachvollziehbar.
Das Problem ist, dass Du Dich diesen Ängsten stellen musst, wenn Du die Kontrolle wieder haben möchtest. Die Vergangenheit ist vergangen und hat nichts mit der Gegenwart zu tun. Du kannst Dich jetzt dafür entscheiden die Kontrolle wieder zu erlangen, aber - wie erwähnt - nur indem Du Dich diesen Ängsten stellst. In dem Fall werden auch Deine Was-wäre-wenn-Vorstellungen weniger bzw. verschwinden, denn derzeit denkst Du darüber nicht rational nach - klassisch, wenn man unter Angst im dauerhaften Alarmzustand ist. Ich verstehe, dass Du Dich durch diese vergangene Situation bedroht fühlst, aber lerne, dass diese Gefahr längst nicht mehr besteht. Ich muss hier auch Fauda recht geben - das sind erlernte Ängste (soziale Angst) die wir auch wieder verlernen können!
Übrigens was Deine Akte angeht: ich habe das Gefühl, dass Du glaubst, wenn Du mal beim Therapeut warst, dann hast Du eine Brandmarkung und wirst davon nie mehr weg kommen - bist für ewig psychisch krank. Auch das kann ich verstehen - auch heute noch geht mit dieser Thematik häufig eine hohe Stigmatisierung einher. Aber ich kann Dir versichern, dass niemand von dem Du willst, dass er es nicht erfährt das je erfahren wird. Wenn Deine Angst so extrem ist, dann sprich genau die beim Therapeuten an und mach verständlich, dass Du keine Akteneinsicht möchtest - von niemandem! Du hast ja als Klient auch die Möglichkeit eine einsicht durch Praktikanten zu verweigern, außerdem werden die Akten so schnell wie möglich aufgelassen, wenn klar ist, dass der Patient nicht wiederholt in einer Praxis aufschlägt. Davor würde ich mich also am allerwenigsten fürchten...
Alles Liebe und viel Mut!
Martin
25.11.2021 12:45 •
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