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Zitat von Fauda:
Es ist eine Mischung. Du hast das Recht, deine Gefühle nur dem zu öffnen, dem Du vertraust. Aber du kannst auch so zu dir stehen, dass du dich überhaupt nicht schämst. Du scheinst ein Bild von Männlichkeit zu haben, das von anderen bestimmt wurde, nicht dein eigenes. Diesem Bild willst du gar nicht entsprechen ...


Ich schäme mich aber. Ich fühle mich dadurch entwürdigt. Ist halt so.

@Fauda : Cooler Beitrag - kann nur zustimmen!

@Frittensauce: Ja genau - die Psychologin solls nicht wissen - aber warum? Nochmal: sie darf diese Info ja nicht weitergehen. Warum schämst Du Dich vor genau ihr? Schwärmst Du für sie?

Das was Fauda schreibt, führt dazu, dass Du Dich schämst und Dich entwürdigt fühlst - das ist völlig normal. Solange Du allerdings an Deinen Überzeugung diesbezüglich festhälst, wird sich nichts ändern können...

Alles Liebe,
Martin

A


Angstgedanken = Zwangsgedanken?

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Zitat von fearhunter:
@Fauda : Cooler Beitrag - kann nur zustimmen! @Frittensauce: Ja genau - die Psychologin solls nicht wissen - aber warum? Nochmal: sie darf diese Info ja nicht weitergehen. Warum schämst Du Dich vor genau ihr? Schwärmst Du für sie? Das was Fauda schreibt, führt dazu, dass Du Dich schämst und Dich entwürdigt ...


Nein, ich schwärme nicht für sie. Ich will nicht, dass irgendjemand, den ich kenne, das erfährt. Sie nicht und keiner sonst. Ich will die Situation kontrollieren können.

Diese Ängste wurden durch ein Erlebnis mit Gewalt akut. Ich hatte schon in der Kindheit Ängste, die gingen weg. Sie wurden wieder aktiviert durch ein Erlebnis mit Gewalt.
Eine Gruppe von Männer hat mich "gef***" (Metapher) vor den Augen meiner Schwester, meine ganze Familie weiß es. Jeder, wo ich wohne, weiß es inzwischen. Es hat dazu geführt, dass ich mich wertlos fühle. In dieser Situation ist man hilflos. Jetzt möchte ich aber wieder kontrollieren und ich möchte entscheiden, wer das weiß. Wenn noch die halbe Welt weiß, dass ich diese Todesängste habe, ist nicht gut. Die würden sich freuen, mich so gedemütigt zu haben.
Ich möchte anderen erzählen. Auch meinem Therapeuten. Aber von mir aus. Ich möchte das bestimmen.
Entschuldigung, das war dein Thread, nfl2000.

Ich habe gerade erst Therapie angefangen. Ich werde ihm davon erzählen, aber ich muss mir sicher sein, dass er es für sich behält und keiner an meine Akte kommt.

Zitat von Frittensauce:
Ich schäme mich aber. Ich fühle mich dadurch entwürdigt. Ist halt so.

Das muss nicht so bleiben. Das sind erlernte Gedanken und Gefühle, die Dich gefangen halten.

Zitat von Frittensauce:
aber ich muss mir sicher sein, dass er es für sich behält und keiner an meine Akte kommt.

Naja wer soll's erfahren?
Ich erzähle meinem Therapeuten alles und er gab mir bisher keinen Grund ihm zu misstrauen.
Er würde auch nicht lange erfolgreich therapieren, wenn er regelmäßig Vertrauen missbrauchen würde.

Zitat von Alex93:
Naja wer soll's erfahren? Ich erzähle meinem Therapeuten alles und er gab mir bisher keinen Grund ihm zu misstrauen. Er würde auch nicht lange erfolgreich therapieren, wenn er regelmäßig Vertrauen missbrauchen würde.


Ich habe Angst, dass meine Bekannte, die Psychologie studiert, es sehen könnte. Sie könnte dort ein Praktikum machen. Dann fällt ihr meine Akte in die Hände. Kann das passieren?
Ich habe außerdem die bizarre Vorstellung, andere Bekannte Psychologie studieren könnten oder gar unsere Kinder. Wir haben noch keine Kinder. Meine Freundin will unbedingt. Ich habe einen bizarren Gedanken:
Wir werden also ein Kind haben. Ich habe meine Ängste besiegt und ein Leben, auf das ich stolz sein kann. Unser Kind studiert Psychologie. Dann macht er ein Praktikum und ihm fällt meine Akte in die Hände. Er wird sich für mich schämen.

Wir haben kein Kind bis jetzt. Ich weiß nicht, ob ich für ein Kind die Verantwortung übernehmen will. Seltsamer Gedanke!

Da sind ja ganz ganz viele könnte,hätte,würde dabei.
Wenn deine Bekannte Psychologie studiert und da ein Praktikum machen SOLLTE, hat sie eine Verschwiegenheitspflicht und diese auch unterzeichnet auf Papier. Selbst WENN ihr deine Akte unterkommt, dürfte Sie das nie dritten gegenüber erwähnen.
Tut sie es doch, verstößt Sie gegen Ihre Verschwiegenheitsklausel und das kann Konsequenzen nach sich ziehen.
Sie bewegt sich aber in dem Bereich Psychotherapie und möchte wahrscheinlich Ihr Studium auch abschließen. Dazu gehört eine gewisse Professionalität zu wahren.

Bevor deine schlimmsten Befürchtungen wahr werden sollten, also das von dir benannte eintreten sollte, gewinnst du noch eher den Jackpot im Lotto. Das ist sowas von unwahrscheinlich.

Und an imaginäre Kinder in ihren imaginären Studien in einem Praktikum in einer Praxis, die bis dahin sicherlich nicht mehr existieren wird, zumindest niemals mehr deine Akte, die wird bis dahin vernichtet worden sein, würde ich gar nicht denken, das ist mir zu abstrakt und unwirklich.

Es wäre für mich schlimm, wenn sie es wüsste. Egal ob sie darüber schweigt. Es wäre für mich demütigend.
Ich befürchte, dass sie denken könnte, ich wäre abstoßend feige.
Ich weiß nicht mal, ob die überhaupt Praktika machen. Was passiert eigentlich, wenn ein anderer Psychologe die Praxis übernimmt? Übernimmt er auch die Akten?

Nach welcher Zeit müssen die Akten vernichtet werden?

Ja, der Gedanken an meinen imaginären Sohn, der Psychologie studiert, ist schon bizarr.

Ich werde ihm verbieten, jemals Psychologie zu studieren.

Zitat von Frittensauce:
Es wäre für mich schlimm, wenn sie es wüsste. Egal ob sie darüber schweigt. Es wäre für mich demütigend.
Ich befürchte, dass sie denken könnte, ich wäre abstoßend feige.

Dann lass dich woanders behandeln oder bring es in Erfahrung.
Das scheint mir bei dir ein Punkt, der dringend behandlungsbedürftig erscheint.

Zum Rest kann ich nichts sagen.

Sie macht dort kein Praktikum. Sie könnte dort in Zukunft ein Praktikum machen. Sie könnte überall ein Praktikum machen.
Es wäre für mich schlimm und demütigend. Ich möchte es gerne ausschließen.
Durch das, was mir passiert ist, und durch meine Ängste habe ich viel von meiner Würde, Ehre und Kontrolle über mein Leben eingebüßt. Das letzte bisschen ist mir sehr wichtig. Ich möchte meinen letzten Rest davon behalten. Ich kann meinem Therapeuten nur dann alles anvertrauen, wenn er das versteht.

Zitat von Frittensauce:
Sie macht dort kein Praktikum. Sie könnte dort in Zukunft ein Praktikum machen. Sie könnte überall ein Praktikum machen. Es wäre für mich schlimm und demütigend. Ich möchte es gerne ausschließen. Durch das, was mir passiert ist, und durch meine Ängste habe ich viel von meiner Würde, Ehre und Kontrolle über ...

Dann sprichst du ja schon wieder über Eventualitäten, die so wahrscheinlich nie eintreten werden.
Du kannst auch erst therapiert werden, wenn du dich deinem Therapeuten anvertraut hast.
Verstehst du diesen Kreis?

Zitat von Alex93:
Dann sprichst du ja schon wieder über Eventualitäten, die so wahrscheinlich nie eintreten werden. Du kannst auch erst therapiert werden, wenn du dich deinem Therapeuten anvertraut hast. Verstehst du diesen Kreis?

Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht eintritt. Wenn es aber eintritt, wäre das für mich sehr schlimm. Dann hätte ich mehr verloren, als jemals zu gewinnen war. Vielleicht kann man es ausschließen. Vielleicht kann ich ihn bitten, meine Akte zu vernichten, wenn er mit mir fertig ist und sie keinem zu zeigen. Über dies könnte ich mit ihm reden, wenn es auch peinlich ist. Über meine Todesängste aber erst, wenn ich weiß, dass es sicher ist.


@nl2000 Entschuldige. Dein Thread.

Zitat von Frittensauce:
Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht eintritt. Wenn es aber eintritt, wäre das für mich sehr schlimm. Dann hätte ich mehr verloren, als jemals zu gewinnen war. Vielleicht kann man es ausschließen. Vielleicht kann ich ihn bitten, meine Akte zu vernichten, wenn er mit mir fertig ist und sie keinem zu zeigen. ...

Selbst wenn es für dich schlimm ist, es ist und bleibt unwahrscheinlich.
Vom Blitz getroffen zu werden wäre für mich auch schlimm, trotzdem gehe ich vor die Türe, auch bei drohendem Gewitter.
Das war jetzt extra ein bisschen überspitzt dargestellt.

Einen anderen Weg als dich ihm anzuvertrauen sehe ich aber absolut nicht, da so Ängste absolut irrational sind.

Mir sind schon schlimme Dinge passiert, die sehr unwahrscheinlich waren. Ich starte einen neue Faden.
@nl2000. Bitte entschuldige, dass ich so viel in deinem Thread geschrieben habe.

Ich muss ihm doch nicht alles anvertrauen. Ich kann ihn auch nur fragen, wie er die Akten sichert. Ich glaube ich mache so.


Hey ihr Lieben,

also erstmal vielen Dank für Deine Offenheit und Deinen Mut für die Geschichte die Du uns beschrieben hast. War das, das einzige Erlbnis, das Dich so gedemütigt hat?

Offensichtlich hast Du daraus enorme traumatische Belastungen erlitten. Denn die Vorstellungen über Deine Psychologie-Bekannte oder gar Deine Kinder, die Psychologie studieren (hier gebe ich Alex absolut recht - vorher gewinnst Du im Lotto und diese Wahrscheinlichkeit liegt bei 6 aus 45 bei ca. 0,000000016%) offenbaren tiefgehende Ängste. Ich verstehe absolut, dass Du deshalb die Kontrolle haben möchtest und am liebsten auch die Ereignisse aus Deiner Vergangenheit rückgängig machen möchtest. Das ist normal nach so einem demütigenden Ereignis und auch nachvollziehbar.

Das Problem ist, dass Du Dich diesen Ängsten stellen musst, wenn Du die Kontrolle wieder haben möchtest. Die Vergangenheit ist vergangen und hat nichts mit der Gegenwart zu tun. Du kannst Dich jetzt dafür entscheiden die Kontrolle wieder zu erlangen, aber - wie erwähnt - nur indem Du Dich diesen Ängsten stellst. In dem Fall werden auch Deine Was-wäre-wenn-Vorstellungen weniger bzw. verschwinden, denn derzeit denkst Du darüber nicht rational nach - klassisch, wenn man unter Angst im dauerhaften Alarmzustand ist. Ich verstehe, dass Du Dich durch diese vergangene Situation bedroht fühlst, aber lerne, dass diese Gefahr längst nicht mehr besteht. Ich muss hier auch Fauda recht geben - das sind erlernte Ängste (soziale Angst) die wir auch wieder verlernen können!

Übrigens was Deine Akte angeht: ich habe das Gefühl, dass Du glaubst, wenn Du mal beim Therapeut warst, dann hast Du eine Brandmarkung und wirst davon nie mehr weg kommen - bist für ewig psychisch krank. Auch das kann ich verstehen - auch heute noch geht mit dieser Thematik häufig eine hohe Stigmatisierung einher. Aber ich kann Dir versichern, dass niemand von dem Du willst, dass er es nicht erfährt das je erfahren wird. Wenn Deine Angst so extrem ist, dann sprich genau die beim Therapeuten an und mach verständlich, dass Du keine Akteneinsicht möchtest - von niemandem! Du hast ja als Klient auch die Möglichkeit eine einsicht durch Praktikanten zu verweigern, außerdem werden die Akten so schnell wie möglich aufgelassen, wenn klar ist, dass der Patient nicht wiederholt in einer Praxis aufschlägt. Davor würde ich mich also am allerwenigsten fürchten...

Alles Liebe und viel Mut!
Martin
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Hey Martin,
Danke für deine beruhigenden Worte. Wird die Akte vernichtet, wenn der Patient nicht mehr kommt?

Nein, es war nicht das einzige Erlebnis, wo ich mich so gedemütigt gefühlt habe.
Als meine Familie nach Deutschland zog war ich noch ein Kind. Ich konnte nicht gut Deutsch, die anderen Kinder haben mich nicht verstanden. Ich habe sie nicht verstanden. Das war ebenfalls demütigend.
Ich war als Kind häufig krank. Die Schule hat uns nicht geglaubt. Sie hat von uns regelmäßig ein Attest verlangt. Von Keinem Anderen.
Ich hatte als Kind Ergotherapie. Ich bin zu früh geboren. Ich musste immer für alles, was anderen leicht fällt, hart arbeiten. Manche Leute haben nicht die harte Arbeit gesehen, sondern nur das "nicht normale" Ergebnis.
Ich hatte als Kind Schwierigkeiten beim Essen. Das habe ich noch immer. Meine Eltern haben darüber gestritten, wer es Schuld ist, was ich esse, was ich essen soll. Das hat mich traurig gemacht.

Es sind nur Kleinigkeiten, aber sie haben mich verletzt. Später hat mich ein Lehrer mal faul und verzogen genannt. Ich habe hart gearbeitet, aber war trotzdem nicht gut.

Hey Frittensauce,

wow - vielen Dank für Deine Offenheit und Deine ausführliche Antwort.

Zunächst mal zu Deiner Frage: mach Dir wirklich absolut keine Sorgen wegen Deiner Akte. Wenn Dich das so beschäftigt, dann besprich das offen mit Deinem Therapeut. Wir haben alle Schweigepflicht und es gibt eine Datenschutzgrundverordnung die jedem das Recht zu spricht seine Daten vollständig löschen zu lassen! Wenn das wirklich so ein Problem für Dich ist, dann sag Deinem Therapeut, dass Du unbedingt die direkte Löschung der Daten haben möchtest. Daten werden ja nur abgelegt, weil es bei psychischen Beeinträchtigungen häufig vorkommt, dass es nicht bei einer einmaligen Behandlung bleibt. Das ist einzig und allein der Grund - es geht nicht darum ein solches Problem unantastbar zu verewigen.

Also ehrlich gesagt, halte ich das nicht für Kleinigkeiten was Du hier schilderst. Aus welchem Land seid ihr den zugezogen? Denn ehrlich gesagt, hätte ich das so wie Du jetzt schreibst überhaupt nicht vermutet, dass Du Dir mit deutsch so schwer getan hast.

Da ich lange im Kinderschutz tätig war, insbesondere Familienarbeit und mir die Probleme von mehrfachbelasteten Familien bestens bekannt sind, kann ich mir gut vorstellen warum Du an dem Punkt bist, an dem Du jetzt bist. Es ist ja kein Wunder, dass Du gerne die Kontrolle hättest und nicht mehr solche Demütigungen erleben musst. Scheinbar hattest Du in Deinem Leben bisher kaum Kontrollmöglichkeiten. Da musst Du Dich auch nicht wundern, wenn Du ein enorm starkes Bedürfnis nach Sicherheit empfindet, weil Du das offensichtlich selten erlebt hast.

Aber ich denke mir, dass dennoch einige Gefahren längst nicht mehr bestehen. Wie gesagt - dass Du Dir schwer tust mit Deutsch oder es auch nicht verstehst - davon ist hier jedenfalls nichts zu merken. Du bist erwachsen, also denke ich das die Probleme in der Familie auch nicht mehr in der Hinsicht bestehen...

Ja ich weiß nicht - ich kenn Dich nicht, aber ich würde meinen Du hast gute Chancen jetzt positive Erfolgserlebnisse zu erzielen als eine Demütigung nach der anderen zu kassieren für Umstände, für die Du ja als Kind wenig bis gar nichts kannst. Dir blieb ja nichts übrig als darauf zu reagieren.

Hoffe das hilft Dir ein wenig weiter - ich empfehle Dir jedoch unbedingt mit Deinem Therapeuten diese Angelgenheiten anzusprechen - Du wirst das nicht bereuen.

Alles Liebe,
Martin

Hi,
vielen Dank für deine Antwort. Ich hoffe, dass ich nicht zu viel rede.
Meine Familie ist eigentlich aus dem Libanon, aber wir haben, bevor wir nach Deutschland kamen, nicht dort gelebt. Ich möchte gerne nicht sagen, wo wir lebten, weil ich hier im Forum einige persönliche Infos weg lasse. Ich möchte gerne anonym bleiben.
Ich konnte anfangs gar nicht gut deutsch. Die anderen Kinder haben mich nicht verstanden und haben zum Teil über mich gelacht. Du hattest konkret gefragt, wann ich mich entwürdigt gefühlt habe. Ich habe mich aber später auch oft gut gefühlt.
Dann habe ich deutsch sprechen gelernt. Ich denke inzwischen auf Deutsch und träume auf Deutsch.
Später habe ich mich mit den anderen Kinder angefreundet. Sie gaben mir einen deutschen Spitznamen. Ein guter Schüler wurde ich nie, aber immerhin ein mittelmässiger. Ich fing mit einer weiteren Sportart an und wurde richtig gut. Ich verliebte mich, sie liebte mich. Wir sind noch immer zusammen. Ich erlernte einen Beruf. Ich zog in eine andere Stadt.

Dann wurde ich das Opfer von Gewalt. Die alten Gefühle, die ich damals hatte, kamen wieder. Gefühl von Wertlosigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht. Todesangst.
Als ich wegen der Gewalt im Krankenhaus war durfte mein Besuch nicht über Nacht bleiben, obwohl es vor der Coronakrise war. Ich hatte sehr schlimme Ängste.
Seitdem wache ich oft Nachts auf und habe Angst, die Nacht nicht zu überleben. Ich habe Angst, einzuschlafen, weil ich glaube, dass ich dann nicht mehr aufwache.

Das hatte ich schon als Kind. Jetzt wieder da. Ich versuche möglichst wenig darüber nachzudenken. Ich versuche mich abzulenken. Es passiert mir einfach. Entwürdigend.

Wegen meine Eltern. Sie hatten es schwer mit mir. Ich habe schlecht gegessen. Ich leide heute noch Appetitlosigkeit.
Sie waren liebevoll, haben mir alles durchgehen lassen, haben mir Geschenke gemacht. Sie haben darüber gestritten, warum ich nichts esse und was ich essen soll, aber sie meinten es gut.

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Dr. Matthias Nagel
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