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Hey! Gab zwar schon einmal einen Post von mir, würde aber gerne nochmal drüber reden.

Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich eine Angsterkrankung habe und wollte fragen, ob es hier auch Menschen mit gleichen Symptomen gibt:

Am meisten stört mich das Muskelzucken am ganzen Körper (Konstant in der Wade, ansonten überall verteilt), Muskelschmerzen und Verspannung (Insbesondere Beine und Arme und Hände), Kribbelgefühle in den Beinen, einen Kloß im Hals, eine brennende Zunge (insbesondere an der Spitze), Stiller Reflux, Schlafstörungen und extreme Müdigkeit, manchmal extra Herzschläge und generell eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Alle Symptome verstärken sich nach psychischer oder körperlicher Belastung.

Meine Ängste drehen sich um das Thema Krankheiten (erst Hirntumor, dann MS, ALS momentan eher Neuropathie oder Long Covid)

Vielleicht findet sich ja hier sogar jemand, der seine Ängste besiegt hat und dessen Symptome besser geworden sind. Dann würde ich mich gerne über Tipps und Tricks freuen.

Danke.

27.03.2023 15:29 • 27.03.2023 x 1 #1


2 Antworten ↓


@NeuhierD

Hi! Die beschriebenen Symptome kenne ich zu genüge, ich habe schon so gut wie alle körperlichen Symptome durch, die man sich vorstellen kann. Und ich bin körperlich kerngesund!

Ich denke, wichtig ist, dass du erstmal zum Arzt gehst, falls nicht eh schon passiert, und dich durchchecken lässt. Und dann drauf vertraust, was der Arzt sagt. Und nieeeemals googlen!

Mir hilft, auch wenn es banal klingt, bewusst Dinge zu machen, die mir gut tun, und bewusst wahrzunehmen, dass mein Körper sich gut anfühlt: zuhause einkuscheln, Spaziergang in der Sonne, Therme oder Yoga zum Beispiel. Ich arbeite jetzt schon mehrere Jahre an meiner Angsterkrankung und geholfen hat auf jeden Fall auch, zu erkennen, wo die persönlichen Ursachen liegen und wie man sich selbst unterstützen kann (Stichwort inneres Kind). Für mich war es auch wichtig, die Angst anzunehmen. Die Einstellung ich muss die Angst besiegen macht es nur schlimmer. Ich versuche das eher so zu sehen: Die Angst ist ein Mittel meines Körpers und meiner Seele mir zu zeigen, dass gerade alles zu viel ist und ich mich um mich kümmern muss. Manchmal ist die Angst eben da und das ist ok. Das nimmt mir persönlich sehr viel Druck. Und wenn ich mir dann mehr Zeit widme, hilft das immer. Außerdem ist gerade Krankheitsangst selten inhaltlich begründet. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass in sehr stressigen Phasen, wo ich das Gefühl habe, keine Kontrolle zu haben, mein Kopf sich an etwas heftet, was ich kontrollieren kann (eine Krankheit kann man behandeln), weil mein Kopf manchmal mit der subtilen Bedrohung von Dauerstress oder Problemen außerhalb meiner Kontrolle nicht klarkommt, weil er keine Lösungen findet. Und dann weicht er auf die Angst vor einer bestimmten Krankheit aus, weil da kann ich ja was tun (zum Arzt gehen).

In akuten Situationen versuche ich mich abzulenken, da hilft Bewegung letztendlich gut, auch wenn ich da das Gefühl habe, dass es die Symptome zunächst schlimmer macht. Der Körper muss die Stresshormone abbauen und das funktioniert in erster Linie über Bewegung.

Ich bin keine Ärztin und weiß nicht, ob es angemessen ist, das zu empfehlen, aber was mir in längeren Angstphasen hilft, ist Lasea. Bei mir setzt nach ein paar Tagen ein spürbarer Effekt ein, dass die Gedanken zur Ruhe kommen. Das soll aber keinesfalls ein Gespräch beim Arzt ersetzen. Mir wurde das auch von meiner Ärztin empfohlen

Vielleicht konnte ich dir ja etwas weiterhelfen, ich wünsche dir alles Gute!

Ich bin durchgecheckt. Hausarzt, zwei Neurologen, HNO-Arzt. Diverse Untersuchungen wurden gemacht. Ich hab bei meinem Hausarzt selber um eine Überweisung zum Psychologen gebeten. Da hatte ich schon drei Termine. Aber eine wirkliche Besserung hat sich noch nicht eingestellt leider... Es gibt Hoch und Tiefs. Aber es kommen immer wieder neue Symptome dazu und das verunsichert mich extrem.

Danke aufjedenfall für deine Tipps! Ich werde es versuchen.




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Dr. Matthias Nagel
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