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Guten Abend

Ich habe schon seit Jahren Angst vor Müdigkeit. Bzw vor Krankheiten, die sich hinter starker Müdigkeit verbergen könnten. Hier der Grund dafür:

Trigger

Eine Freundin von mir ist vor ein paar Jahren mit 30 an Leukämie gestorben. Ihr erstes Symptom waren Müdigkeit und körperliche Erschöpfung. Sie ging zum Arzt, weil sie einen Eisenmangel vermutete und erhielt ein paar Tage später die Nachricht, dass sie eine agressive Form der Leukämie habe. Ein paar Monate später war sie von uns gegangen, was mich nachhaltig erschrocken hat.



Heute bin ich unglaublich müde und kann das überhaupt nicht zuordnen. Ich hatte normal viel Schlaf heute Nacht. Meine Periode ist gerade erst vorbei, ich sollte also auch hormonell auf der Höhe sein. Es hat sich nichts an meiner Medikation oder sonstwo geändert. Ich stehe zwar derzeit unter Stress, aber habe nicht besonders viele Panikattacken oder Angstzustände, die ich durchstehe und die mich ermüden könnten.

Die Sonne hat seit langem mal wieder geschienen und ich war mit einer Freundin frühstücken. Schon da fing es an, dass ich am liebsten mit dem Kopf auf den Tisch gefallen wäre. Und so hat sich das durch den ganzen Tag gezogen. Und vor meinem inneren Auge erscheinen die Bilder meiner ahnungslosen, bereits todkranken Freundin. Ich bekomme Angst und mein Hirn schreit KREBS KREBS KREBS

Ich weiss einfach nicht, wie ich diesen Gedanken abstellen soll. Immer wieder schweife ich ab dorthin. Auch, weil mir einfach nich einfällt, wieso ich sonst so müde sein könnte. Sobald ich eine logische Erklärung für meine Ängste finde, kann ich besser damit umgehen und sie sogar hinter mir lassen. Aber so. einfach nur Kopfkino und Katastropengedanken.

Hat noch jemand ein Problem mit Müdigkeit oder Erschöpfung? Ich will, dass das Kopfkino aufhört.

Gestresste Grüße!

14.02.2022 19:38 • 25.08.2022 #1


16 Antworten ↓


Hallo Hazy,

das einen solch ein Erlebnis triggert, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich mit dem Herzen.

Aber du schreibst, dass du unter Stress stehst, zwar nicht viele, aber auch Panikattacken und Angst hast.
Das kann unglaublich müde machen. Das geht mir ständig so.
Bei Stress, Panik und Angst läuft so viel im Körper ab, dass er hinterher mit Müdigkeit reagiert.

Auch Wetterumschwünge können müde machen. Es kann einem dabei auch schwindelig werden. Puls und Blutdruck können sich erhöhen, oder niedriger werden.

Selbst wenn man selber meint, könnte doch jetzt nicht von Angst kommen, kann aber alles das unterschwellig dafür verantwortlich sein. Ich kenne das alles.

Du kannst trotzdem zur Abklärung Blut abnehmen lassen. Blutbild, Entzündungswerte.
Ich weiß, dass man dann auch erst Angst hat, aber so bist du auf der sicheren Seite.

Da du aber vor nicht all zu langer Zeit eine OP hattest, wurde dir auch Blut abgenommen und das war in Ordnung.
Vielleicht kannst du ja auch ein bisschen deinen Stress abbauen, wenn das geht.
Und versuche ruhig zu atmen.

Ich hoffe, dass ich dich ein bisschen beruhigen konnte.

A


Angst wegen Müdigkeit und deren mögliche Ursache

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@Tautropfen ich danke dir ganz herzlich für deinen Beitrag. Ja, ein wenig konntest du mich beruhigen. Ich stehe derzeit wegen Umzug, Hauskauf, Corona und Kinderbetreuung wirklich unter Stress. Ich weiss einfach nicht, wo mir der Kopf steht. Ich warte mal bis Mittwoch ab, vielleicht vergeht es ja von alleine. Bei meinen Krankheitsängsten fällt mir immer wieder auf, dass sie auftauchen, wenn ich viel um die Ohren habe. Mein Körper will mich wohl so dazu bringen, mich wieder mehr auf mich selbst zu fokussieren und die Aussenwelt etwas zu vernachlässigen. Ganz toller Weg, das ginge bestimmt auch anders.

Mein letztes Blutbild ist in etwa ein Jahr her. Glaube ich zumindest.

Liebe Hazy,

wenn ich lese, was du alles um die Ohren hast, wundert mich das nicht, dass du müde bist.
Es scheint zu viel zu sein.
Natürlich will man funktionieren. Will, dass alles reibungslos abläuft.
Für dich wünsche ich mir aber, dass du Ruheinseln findest. Einfach mal was liegenlassen. Freunde, Mann, Eltern einspannen.
Mit einer Angsterkrankung so etwas zu bewältigen ist ausgesprochen schwer.
Das bringt schon Gesunde an die Grenze.

Ich kann nur hoffen, dass bald alles getan ist. Aber bitte auf dich aufpassen.

Zitat von Hazy:
Ich stehe derzeit wegen Umzug, Hauskauf, Corona und Kinderbetreuung wirklich unter Stress. Ich weiss einfach nicht, wo mir der Kopf steht. I

Und dann wunderst Du Dich, das Du müde bist?
Ganz normal, würde ich sagen. Ich bin jetzt nur am arbeiten und bin Heute Abend schon wieder eingeschlafen und bekomme dann auch tagsüber nicht viel auf die Kette.
Ich denke wirklich das Du Dir keine Sorgen machen mußt, liebe @Hazy .......

Ich danke euch beiden für sie tröstenden Worte. Ich habe meinen Körper am liebsten unter Kontrolle und funktionierend. Dass er nicht immer so funktioniert wie ich das gerne hätte, kann ich nur schwer akzeptieren. Wenn ich krank bin, PMS habe und dergleichen, dann kein Problem das zu akzeptieren. Aber müde wegen Seele? Das kann doch gar nicht sein, so schlimm geht es mir doch gar nicht, blablabla. Man wie doof man manchmal ist.

Ja, Ruheinseln. Das ist was, wonach ich mich sehne. Morgen beginnt wieder mein Töpferkurs. Da freue ich mich drauf.

Eben habe ich noch die Nachricht bekommen, dass die Kita ab morgen geschlossen hat wegen Corona. Das ist gar nicht gut.

Zitat von Hazy:
Heute bin ich unglaublich müde und kann das überhaupt nicht zuordnen.

Wegen einem einzigen Tag Müdigkeit machst du dich verrückt? Wenn das wochenlang so wäre, könntest du anfangen, dir Gedanken zu machen. Außerdem, schon mal etwas von Frühjahrsmüdigkeit gehört ?

Zitat von Schlaflose:
Außerdem, schon mal etwas von Frühjahrsmüdigkeit gehört ?

Diese fängt an wenn der Winterschlaf vorbei ist.

@klaus-willi dem schließe ich mich an, es war auch mein erster Gedanke, als ich die Stelle mit Sonne, Frühstück und müde las.
Geh regelmäßig zum Check-up, mach die Vorsorgeuntersuchungen und achte auf dich, so kannst du der Angst konstruktiv entgegenwirken. Dass dich die Geschichte deiner Freundin verfolgt, verstehe ich.

Zitat von Schlaflose:
Wegen einem einzigen Tag Müdigkeit machst du dich verrückt? Wenn das wochenlang so wäre, könntest du anfangen, dir Gedanken zu machen. Außerdem, ...


Ach Schlaflose, wenn meine Angst rational wäre, würde ich vielleicht auch so denken. Ich weiss, dass du Recht hast. So denke ich auch, wenn ich in einer guten Phase bin.

Zitat von Hazy:
Angst vor Müdigkeit


Du hast Hypochondrie, das ist Leukämie nur ein Symptom der Hypochondrie.

Hazy, der Winter ist ziemlich sonnenlos, geht schon lang und ich denke wirklich, dass wenig Sonne wirklich an der Seele nagt. Dann dein Stress und diagnostizierte Ängstlerin , also kein Wunder, dass du in den Seilen hängst.

Ich auch deutlich mehr als früher. Und eines müssen wir auch wissen, dass für uns Stress wirklich Gift ist. Allerdings kann man dem nicht immer entkommen, manchmal muss man einfach durch.

Leoder ist genau das der Fall, ich habe derzeit keine Möglichkeit zu entkommen. Ich schreibe mal in meinem Tagebuch weiter, da berichte ich mal über meinen Alltag momentan.

Da ist ist sie wieder, seit vier, fünf Tagen. Ich bin müde und kann mich zu nichts aufraffen. Ich habe zu nichts Lust und kann mir auch nichts vorstellen, was mir Spaß machen könnte (außer Katzenbabies zu knuddeln). Ich will aufgrund meiner Krankheitsängste nicht direkt wieder zum Arzt laufen und erst mal abwarten. Aber dennoch habe ich wieder Angst, dass es Krebs sein könnte. Zumal jetzt auch noch ein Knubbel an der Brust gefunden wurde, der eingehender untersucht werden muss.
Das alles macht mich so mürbe. Und nicht zuletzt diese Wärme. Die gibt mir den Rest.

Zitat von Hazy:
noch ein Knubbel an der Brust gefunden wurde


Worst Case für einen Hypochonder. Da musst du dich nicht wundern, wenn du gerade depri bist. Bis die Entwarnung kommt, wirst du noch ein wenig leiden müssen.

Weisste, ich habe festgestellt, dass man immer so Phasen hat, die sich nach den Umständen richten. Da kannste Therapie machen bis du schwarz wirst, es braucht einfach Zeit, bis man sich wieder im Griff hat.

Aber eines musst du nicht, dich über dich wundern, dass du so reagierst, wie du reagierst. Bei uns ist alles etwas extremer als bei anderen.

Aber bei Knubbel in der Brust reagiert auch ein Nichtangsthase mit Besorgnis. Die haben aber noch Kapazitäten und unsere sind erschöpft, deshalb fallen wir schneller in Depris.

@Icefalki Jo, ich bekomme auch die Krise, wenn ich nur lange genug darüber nachdenke. Natürlich konnte ich das Googeln nicht gänzlich lassen, was mal wieder echt unklug war. Leider hab ich den Termin zur Mammasonografie erst am 31.10. da habe ich also noch ein wenig Zeit, mich entweder reinzusteigern, oder es zu verdrängen.

Das mit der Therapie stimmt total. Man kann noch so viel über sich selbst lernen und über seine erlernten Schemata und sonst was. Man muss es trotzdem immer wieder neu anpacken, neu durchstehen. Das einzige was leichter zu erreichen ist, ist die letztendliche Erkenntnis. Aber bis man da erst mal wieder hin kommt

Laut Gyn spricht vieles dafür, dass der Knubbel etwas gutartiges ist und wenig, dass es etwas bösartiges ist. Was mich ziemlich beunruhigt hat war der tolle Satz der Ärztin "… und wenn es doch Krebs ist, würde der sehr günstig liegen, weil die Gegend nicht stark durchblutet ist und darauf gucken wir bei der Krebstherapie ja immer." Spätestens da bin ich dann so ein bisschen ausgerastet und hab fast losgeheult.

Zitat von Hazy:

@Südmama erwischt!
Ich gestehe mir gerade nicht ein, dass ich noch unter dem Stress der vergangenen Monate leide oder leiden darf. Alle um mich rum sind so busy. Bekommen so viel auf die Reihe, scheinen alles viel leichter wegzustecken. Und ich bin noch immer erschöpft wegen der Kacke? Geht ja mal gar nicht! (Sagt mein Hirn)

A


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Dr. Matthias Nagel
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