Ich hatte dieses Herzstolpern auch eine Zeit lang extrem. Ich war damals auch beim Kardiologen (alles super) und habe mir trotz dessen Sorgen über Sorgen gemacht, war verängstigt und verunsichert. Habe mir und meinem Körper im Prinzip keinerlei Anstrengung zumuten wollen und mich damit weiter hinab in den Abwärtsstrudel begeben. War irgendwann, obwohl sehr eigentlich sehr sportlich, schon von ein paar Treppenstufen total erschöpft. Das hat dann selbstredend meinen Mann im ihr bestärkt mir zu erzählen, dass ja definitiv etwas mit dem Herzen nicht stimmen muss.
Heute, gut 1 Jahr später habe ich nur noch ganz selten Extrasystolen die ich wirklich wahrnehme. Dieses schöne Gefühl das einem kurz die Luft wegbleibt und das Herz aufhört zu schlagen. Heute ist es mir möglich dies einfach zur Kenntnis zu nehmen, nicht zu bewerten, mir zu sagen oh, da war ein und weiterzumachen. Heute erinnert dieses Herzstolpern mich sogar daran, wie schlecht es mir mal ging, lässt mich deutlich dankbarer sein und auch die kleinen Dinge schätzen.
Wie bin ich da hingekommen? Mmh. Sport gehörte definitiv dazu. Am Anfang joggen, muss gar nicht viel sein zu Beginn und dann leicht intensivieren. Nebenbei bin ich angefangen zu schwimmen. Ich bin alleine durch den Wald gejoggt und habe die ganze Zeit nur überlegt was wenn jetzt etwas passiert? Ich saß nach drei Bahnen keuchend am Beckenrand und habe nur auf den Herzinfarkt gewartet...nach und nach ist es aber weniger geworden. Das Vertrauen kam zurück. Dazu habe ich jeden morgen Atemübungen gemacht und abends oftmals progressive Muskelentspannung. Mein Leben wurde wieder normaler, zunächst körperlich mit ständigem Gedankenkarussell. Dann wurde aber schleichend auch das weniger und die eigene Körperwahrnehmung wurde normaler, objektiver. Nicht jedes zwicken wurde direkt auf die Goldwaage gelegt. Ich habe keine Symptome mehr nachgelesen, habe hier nur noch seltener gelesen, auch mal 4 Wochen gar nicht (Selbsttherapie). All das gehört zu meinem Weg der Gesundung. Ich konnte wieder fröhlicher sein und wirklich Dinge genießen, war ausgeglichener und ruhiger. Ein schönes Gefühl, dass ich eine Zeit lang dachte für immer verloren zu haben.
Ich hoffe der Beitrag macht euch Mut. Die Moral aus der Geschicht, ohne Sport geht es nich...rafft euch auf und macht die Ängste durch beim joggen, im Fitnessstudio oder wo auch immer. Ich habe mir irgendwann gesagt Ok, so geht es nicht weiter...das macht keinen Spaß, das zermürbt nur. Ich möchte mein Leben zurückerobern und damit werde ich JETZT anfangen. Laufschuhe an und los... (so war es wirklich!)
Liebe Grüße...habt Mut!
15.06.2016 17:04 •
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