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Hallo liebes Forum,

vor zehn Jahren (2012) war ich für drei Monate in Rumänien und habe das Land bereist. Unbeschwert/Unvorsichtig wie wir damals waren, haben wir am Straßenrand Hundewelpen eingesammelt, um sie zu retten. Ich kann nicht ausschließen, dass mich damals einer der Hundewelpen gekratzt oder auch gebissen hat. Ich bin und war nicht gegen Tollwut geimpft. Ich wusste damals nicht, dass dies gerade für unsere Reiseform (Trekking, Wandern, Abenteuer) empfohlen wurde.

Eine Tollwutinfektion war bei mir nie Thema, bis ich gestern per Zufall gelesen habe, dass die Inkubationszeit in Einzelfälle durchaus mehrere Jahre betragen kann. Jetzt mache ich mir natürlich sehr große Sorgen, dass da noch was kommen könnte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit nach einem solch langen Zeitraum extrem gering ist.

Ich weiß auch nicht mehr sicher, ob die Hundewelpen zehn Tage nach Letztkontakt gelebt haben, weil wir diese einer Privatperson gegeben haben, die sich um diese Tiere kümmert. Wenn sie nach zehn Tagen nach Letztkontakt gelebt hätten, dann könnte man eine Infektion ausschließen.

Leider habe ich auch keinen Kontakt mehr mit meinen Mitreißenden, die ich damals zufällig getroffen habe. Es waren Österreicher und seit ewiger Zeit ist auch kein Österreicher mehr an Tollwut gestorben. Ich kenne aber nicht ihren Impfstatus, D. H. Es wäre durchaus möglich, dass sie geimpft waren als sie Kontakt mit den Welpen hatten oder zuhause dann eine PEP bekommen haben.

Es gab auch im Übrigen noch weitere Situationen mit Tierkontakt über die ich nachträglich nur noch den Kopf schütteln kann (bspw. haben wir einen Rumänen geholfen seinen entlaufenen Hund einzufangen, mal ganz abgesehen von den ganzen streunenden, herrenlose Hunderudel, die immer wieder sehr nah gekommen sind).

Ich weiß, dass ich mich mit diesen Beitrag bei euch rückversichern will und das ein solches Verhalten die Angst längerfristig aufrechterhält. Ich würde nur gerne von euch wissen, ob ihr an meiner Stelle zum Arzt gehen und euch nachträglich gegen Tollwut impfen lassen würdet - noch sind ja bei mir die Symptome nicht ausgebrochen und eine Immunisierung möglich.

Liebe Grüße
D

22.09.2022 09:04 • 22.09.2022 #1


5 Antworten ↓


Hallo Danton1793,

es ist sehr unwahrscheinlich, dass du dich mit Tollwut infiziert hast. Bei sehr wenigen Einzelfällen gab es Ausbrüche nach Jahren. Eine Impfung ohne Symptome ist wohl noch möglich (nähere Infos bei deinem Arzt). Wenn du dir da solche Gedanken machst, sicher auch nicht verkehrt.

Aber nur, weil du Hunde angefasst hast, musst du dich noch lange nicht damit angesteckt haben (bzw. muss der Hund damit nicht infiziert sein). In Deutschland gilt Tollwut übrigens als ausgerottet.

A


Angst vor Tollwut wegen Rumänienreise

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Ich würde das Gespräch mit meinem Hausarzt suchen, vielleicht kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob du infiziert bist- was ich nicht glaube- oder du lässt dich impfen.

Ängste sind nicht rational, wenn dich diese wenn auch unwahrscheinliche Angst davor sehr belastet, würde ich mich impfen lassen, auf jeden Fall würde ich mit einem Arzt reden.

Hallo

Du kannst vom Arzt eine Blutuntersuchung durchführen lassen, wenn Du einen Verdacht hast.
Da wird eine Antikörperbestimmung durchgeführt, sind Antikörper vorhanden, heißt dass, dass Du mal mit Tollwuterregern in Kontakt gekommen bist. Du kannst dann die nachträgliche Tollwutimpfung bekommen.

Im Gegensatz zur vorbeugenden Impfung sind es dann aber 4-5 Dosen.

LG Angor

@kritisches_auge : Da warst Du schneller als ich, hatte grad noch ein Telefonat

Vielen Dank für eure bisherigen Antworten. Ich würde gerne aber noch in der Beurteilung den Hypochondrie-Aspekt miteinbeziehen. Macht es aus diesem Blickwinkel Sinn, zum Arzt zu gehen und diese Untersuchungen/Impfung machen zu lassen?
D. H. ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich an Tollwut damals angesteckt habe so gering (in Anbetracht der sehr wenigen Einzelfälle mit einer Inkubationszeit über Jahre) , dass eigentlich eine ärztliche Untersuchung nicht mehr gerechtfertigt ist und durch eine solche Rückversicherung beim Arzt die Angst vor Krankheiten langfristig aufrechterhalten wird, statt gelindert wird. Hinzu kommt, dass zwar sehr selten, auch wie bei jedem ärztlichen Eingriff, es auch Nebenwirkungen geben kann, die man auch noch in dieser Rechnung berücksichtigen muss. Kurz:
Ist die Wahrscheinlichkeit mich damals, mit Tollwut infiziert zu haben und nach zehn Jahren ausbricht höher als das Risiko von Nebenwirkungen der Untersuchung/Impfung + Linderung von Lebensqualität durch Aufrechterhalten der Angst?
Liebe Grüße
D

Du hast dir selber genau die richtigen Fragen gestellt, auch die Überlegung ob deine Hypochondrie neues Futter erhält, ist nicht von der Hand zu weisen.

Hast du einen netten Hausarzt?

Vielleicht wartest du ein oder zwei oder noch mehr Tage ab und beobachtest, wie sich die Angst entwickelt und welche am leichtesten zu ertragen ist.
Ich bin Hypochonderin von daher verstehe ich dich gut.





Dr. Matthias Nagel
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