ich kann euch ein bisschen aus der Praxis erzählen, ich arbeite in einer Art Heim für Kinder und Jugendliche sowie junge Mütter. Seit einer Woche geht dort die schweinsiche Grippe um, aber wir Mitarbeiterinnen müssen uns natürlich weiter um die Klienten kümmern und wer schonmal versucht hat, nicht todkranke Kinder ins Bett zu zwingen bzw. gar zu isolieren, weiß dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist. Bis jetzt verläuft die Grippe bei den meisten sehr mild, dh eher wie eine heftige Erkältung, nur eine Jugendliche haben wir ins Krankenhaus geschickt. Dies war aber eher eine Vorsichtsmaßnahme, weil ihr Kreislauf schlappmachte und wir eben Sozialpädagogen keine Krankenschwestern sind und auch einen dementsprechenden Betreuungsschlüssel haben.
Keine von uns Mitarbeiterinnen will sich impfen lassen, wir scheuen alle die Risiken und sind nicht vorerkrankt.Die Ärzte in unserer Region sind mittlerweile sehr gelassen, sie lassen sogar unsere Kinder in der normalen Sprechstunde warten, es gibt wohl kaum Fälle mit starken Komplikationen.
Allerdings geht mir in machen Momenten (z.B: jetzt gerade ) schon die Düse und ich achte verstärkt darauf, ob ich nicht schon Fieber habe oder Husten.
Doof ist das alles, vor allem weil ich unter der ganzen Informationsflut nicht einschätzen kann, was eine reale Gefahr, was Panikmache was ein zu großes Risiko ist! Aber die Alternative wär ja nur ein Krankenschein bis zur Ende der Grippesaison, und da ich mich lange aus meiner Depression/Angst in diese Arbeit hingekämpft hab, hab ich da garkeine Lust drauf!
Im Alltag mit den Erkrankten ergeben sich ständig fragen wie: dürfen sie an gruppenaktivitäten teilnehmen, wer sollte einen Mundschutz tragen etc. mit denen uns das gEsundheitsamt komplett alleine läßt. Das sagt nämlich: eine Woche isolieren, was ja nun in unserem Haus nicht geht!
14.11.2009 13:03 •
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