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Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin neu hier im Forum, aber leider kein Angstneuling.

Leider habe ich mich seit mehr als einem Monat in eine schreckliche Angstspirale hineingedreht. Sorry, das wird wohl etwas länger.

Angefangen hat wohl alles mit vollkommen unspezifischen Schmerzen in der Magengegend im Oktober letzten Jahres. Mal waren sie da, mal waren sie weg. Eigentlich war es eher ein Pieksen oder ein Ziehen, kein richtiger Schmerz. Um die Weihnachtszeit hatte ich sehr viel Stress, da blieben diese Schmerzen etwas länger, verschwanden aber auch wieder von alleine. Der Höhepunkt dieser Geschichte passierte dann im Januar, als ich im Wellnessurlaub war und dort Völlerei betrieben habe. Ich bin nachts aufgewacht und hatte den Geschmack von Erbrochenem im Mund. Dann kam Sodbrennen dazu. Und triggerte meine Angst. Allerdings ging ich erst rund 2 Wochen später zu meiner Hausärztin, als es nicht mehr von alleine wegging und ich zu denken begann, dass es etwas Ernsteres sein könnte.

Sie untersuchte mich, tastete alles ab (keine Schmerzen dabei, alles unauffällig), fragte mich, ob ich Blut um Stuhl hätte, ich Blut spucken würde, ich an Gewicht verloren hätte, ich unter Nachtschweiß leiden würde. Gewicht hatte ich zwar verloren (2 kg), aber das war gewollt (Intervallfasten). Ich bekam ein Medikament, welches ich aber erst später nehmen würde.

Am nächsten Tag ging es in die Skiferien. Dort war nach ein paar Tagen alles super. Kein Sodbrennen mehr, ich konnte alles essen, kein Pieksen mehr. Alles wunderbar! Aus dem Urlaub zurück, fing das Pieksen wieder an und ich nahm das Medikament.

Einige Tage später wachte ich morgens um 5.00 Uhr schwitzend auf. Ich war nicht klatschnass, aber ich bin vorher noch nie schwitzend aufgewacht. Ich dachte mir noch nichts dabei, habe eine andere Bettdecke eingezogen und hatte danach einige Tage Ruhe. Damit war es dann aber vorbei: seit gut einem Monat wache ich beinahe jede Nacht mehrfach auf (noch nicht schwitzend) und fange nach ca. 1 Minute an zu schwitzen, mal mehr, mal weniger, nie so, dass ich klebe oder alles wechseln muss. Aber ich schwitze. Und ich machte mir Sorgen. Vielleicht hat das ja was mit dem Magen zu tun? Ist da doch mehr?

Ich googelte. ich hätte es sein lassen sollen. meine Nächte sind keine Nächte mehr.

Ich ging wieder zum Arzt: sie nahm mir Blut für eine Überprüfung des Blutzuckers ab. Ich erzählte ihr auch von dem nächtlichen Schwitzen. Das beunruhigte sie erst einmal nicht.

Vor ca. 4 Wochen dann bekam ich einen komischen Husten. Er fing irgendwie nicht so an wie ein normaler Husten. Ich hatte kein richtiges Kribbeln oder Kratzen im Hals, sondern eher einen Schmerz weiter unten. Der Husten war zunächst fest, löste sich dann aber und wurde quälend. Und er triggerte mich weiter. Was ist das? Ich hatte bei diesem Husten auch das Gefühl, dass er sich bei schlechter Luft (ich war in einem Tobeland) verschlimmerte.

Ich hatte wieder Angst, ging erneut zum Arzt. Zunächst einmal: kein Zucker! Aber beruhigt hat mich das nicht. Also untersuchte sie mich etwas eingehender (Abtasten der Lymphknoten, weitere Blutwerte, Abtasten des Bauchraumes, Abhören der Lunge etc.).

Der Husten wurde etwas besser, aber ein paar Tage später (mein Kind kam mit einem Hüsterchen und einer laufenden Schnupfnase aus der Schule) bekam dann auch ich eine verstopfte Nase und der Husten veränderte sich. Ich hatte schlimme Hustenanfälle (produktiv), besonders morgens. Kein Fieber, keine Erschöpfung.

Ich wurde panisch, ging wieder zum Arzt. Sie hörte mich ab: meine Bronchien seien verengt und ich könne so nicht richtig abhusten. Meine Blutwerte seien absolut unauffällig, es war kein Infekt im Blut zu sehen. Ich bekam ein Asthmaspray, welches ich 2 x am Tag nehmen sollte. Ich fragte, ob ich so in den Urlaub fahren könne (Kurztrip nach Venedig). Sie bejahte.

Ich hätte nicht fahren sollen: es wurde dort immer schlimmer. Ich hatte den ganzen Tag das Gefühl nicht richtig atmen zu können, hatte abends, morgens, nachts die schrecklichsten Hustenanfälle, hielt wohl das halbe Hotel wach, war gar nicht richtig bei mir und hatte panische Ängste. Ich wollte nur noch nach Hause.

Die erste Nacht zu Hause war eine Durchschlafnacht, ohne Schwitzen, ohne Husten. Ich war guter Dinge. Zu früh gefreut. Der Husten war noch da. Am nächsten Tag ging ich zur Ärztin, die mich nochmal abhorchte: Brummen, Giemen, Pfeiffen in den Bronchien. Verdacht auf hyperreagible Bronchien. Ich bekam ein weiteres Asthmaspray, eines das lange wirkt. Und eine Überweisung zum Thorax röntgen, als Vorbereitung für den Pulmologen. Jetzt hatte ich einen Infekt, der nun erst einmal auskuriert werden müsse. Schnupfen und Husten werden Millimeter für Millimeter besser, aber ich bin wohl zu ungeduldig mit mir.

All das löste nun eine Dauerpanik in mir aus. Ich muss dazu sagen, dass ich erst vor knapp 9 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe und sich eine panische Angst manifestiert hat, dass ich Lungenkrebs bekommen oder haben könnte. Ich habe meine Ärztin gefragt, ob das Lungenkrebs sein könnte, was ich da habe. Sie sagte, dass sie das nicht glaube. Das manifestiere sich anders.

Leider habe ich seit Montag viel gegoogelt, Studien gelesen. und bin eigentlich in einem Dauerzustand der Panik! Ich bin so panisch, dass ich es noch nicht geschafft habe zum Röntgen zu gehen, aus Angst davor, dass etwas gefunden wird. Die Ärztin sagte, es sei nicht dringlich. Ich könne das auch erst machen, wenn es mir mental besser ginge.

Ich bin wie gelähmt! Ich kann mich nicht mehr ablenken! Ich weiß, was ich alles tun könnte, um mich abzulenken, aber ich bin panisch.

Kennt einer von Euch so eine Geschichte? Dass Eure Angst einen Infekt immer weiter befeuert und es ewig dauert, bis ihr gesund wurdet?

Ich danke Euch erst einmal für's Lesen und Eure Geduld.

P.S.: ich habe jetzt Opipramol verschrieben bekommen und hoffe, dass sie mich ruhiger werden lassen. Das ist kein Zustand mehr.

22.03.2024 12:50 • 22.03.2024 #1


11 Antworten ↓


Vielleicht bist Du ja in den Wechseljahren, da schwitzt man nachts auch. Als Raucher oder Exraucher denkt man natürlich gleich an das Schlimmste, wenn man husten muss. Es wird ja permanent davor gewarnt und die schlimmsten Dinge findet man dann im Internet. Die Panikmache ist allgegenwärtig.

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Angst vor schlimmer Diagnose / Infekt geht nicht weg

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Bei Magenbeschwerden wäre eine Magenspiegelung keine schlechte Idee.

Ich habe im April einen Ultraschalltermin für den Bauchraum. Sollte dabei etwas herauskommen, dann wird es eine Magenspiegelung geben.

Zitat von Allessch:
Vielleicht bist Du ja in den Wechseljahren, da schwitzt man nachts auch. Als Raucher oder Exraucher denkt man natürlich gleich an das Schlimmste, wenn man husten muss. Es wird ja permanent davor gewarnt und die schlimmsten Dinge findet man dann im Internet. Die Panikmache ist allgegenwärtig.

Das ist durchaus möglich... Vielleicht sollte ich mal einen Hormonstatus bei meiner FA machen lassen.

Und ja, diese elendige Rauchen! Ich ärgere mich so, damit jemals angefangen zu haben. Ich bin heilfroh, dass ich es dereinst geschafft habe, damit aufzuhören. Aber das bedeutet ja leider nicht, dass damit alles gut wird... Seine Spuren wird das schon hinterlassen haben.

Vielleicht brauche ich beim Infekt auch einfach mehr Geduld! Nach Corona dauert irgendwie alles doppelt so lange oder länger, bis es überstanden ist.

@velvetdress14 ja, meine letzte Erkältung hat auch schlappe 6 Wochen gedauert. Da war mir auch Angst und Bange. Beim Arzt wollte man mich nicht reinlassen. in der Coronazeit.

Zitat von Allessch:
@velvetdress14 ja, meine letzte Erkältung hat auch schlappe 6 Wochen gedauert. Da war mir auch Angst und Bange. Beim Arzt wollte man mich nicht reinlassen. in der Coronazeit.

Ui, 6 Wochen! Für eine Erkältung. Man ist das eben so nicht gewohnt und macht sich Gedanken! Nicht zum Arzt gelassen werden... unglaublich eigentlich! Klar, als Angstpatient hat man Angst zu nerven und oftmals geben einem die Schwestern auch das Gefühl, zu nerven, aber man hat sich diese doofe Angst nicht ausgesucht.

Zitat von velvetdress14:
Ui, 6 Wochen! Für eine Erkältung. Man ist das eben so nicht gewohnt und macht sich Gedanken! Nicht zum Arzt gelassen werden... unglaublich eigentlich! Klar, als Angstpatient hat man Angst zu nerven und oftmals geben einem die Schwestern auch das Gefühl, zu nerven, aber man hat sich diese doofe Angst ...

die hatten auch Angst vor Corona in der Praxis und offen gestanden war mir das auch lieber so. Fehlt nur noch, dass man mit einer Erkältung hingeht und mit Corona zurückkommt

Zitat von Allessch:
die hatten auch Angst vor Corona in der Praxis und offen gestanden war mir das auch lieber so. Fehlt nur noch, dass man mit einer Erkältung hingeht und mit Corona zurückkommt

Das ist ein Argument. Meine Arztpraxis hatte dafür getrennte Akutsprechzeiten...

Hallo @velvetdress14

Dein Magenproblem klingt mir nach (stillem) Reflux. Hierdurch kommt es öfter mal zu Husten, Räuspern, verstopfter Nase bedingt durch die hochkommende Magensäure.

Ich habe es derzeit auch seit einigen Monaten, bin in einer Stresslage. Ich kenne übrigens auch das Hitzegefühl (Körper und Gesicht).

Meine Situation bessert sich langsam, die Symptome sind ein bischen weniger geworden aber es wird noch dauern.

Magensäureblocker ist ok, wenn er nicht zu lange genommen wird. Ansonsten versuchen, den Stress zu reduzieren und eine Magenspiegelung wäre sicher nicht schlecht.

Das waren mal kurz meine Gedanken zu Deinem thread.

LG Perle

Zitat von Perle:
Hallo @velvetdress14 Dein Magenproblem klingt mir nach (stillem) Reflux. Hierdurch kommt es öfter mal zu Husten, Räuspern, verstopfter Nase bedingt durch die hochkommende Magensäure. Ich habe es derzeit auch seit einigen Monaten, bin in einer Stresslage. Ich kenne übrigens auch das Hitzegefühl (Körper und ...

Halle @Perle, schön, dass es Dir schon ein wenig besser geht. Den Stress reduzieren: das klingt wunderbar, aber dafür werde ich Hilfe benötigen. Ich habe mir immer mal einige neue Strategien einfallen lassen (Zeitmanagement, den Tag durchplanen), aber diese haben mich nach einer Weile so unter Druck gesetzt, dass der Stress noch schlimmer wurde. Ein aufgeweckter Erstklässler und ein ebenso stressgeplagter selbstständiger Lebensgefährte tun ihr Übriges...

Ich wünsche Dir weiterhin, dass Deine Symptome immer weiter abklingen.

Ja, das glaube ich Dir. Und Stressoren herauszufinden und Strategien zu entwickeln, ist in einigen Lebenssituationen auch nicht einfach und braucht Zeit.

Es hängt auch viel damit zusammen wie ich eine Situation bewerte. Ist sie tatsächlich so stressig wie ich glaube oder erwarte ich evtl. zu viel von mir, will immer die Kontrolle über alles und jeden (vor Allem über mich selbst) haben? Oder kann ich nicht auch einfach mal loslassen und Kontrolle abgeben, um zu erkennen, dass ich die Situation völlig überbewertet habe? Ja, manchmal kommt Stress von außen aber mindestens genauso oft von uns selbst heraus. Manchmal gelingt es mir, kurz aus der Situation auszusteigen und sie von Außen zu betrachten. Und dann stelle ich fest, dass ich sie vielleicht überbewertet habe. Diese Taktik ist nicht die Schlechteste und sie ist erlernbar.

Meine Reflux Erfahrung wollte ich Dir kurz schildern, um Dir auch ein bischen die Angst zu nehmen, dass etwas Schlimmes dahinterstecken könnte.

LG Perle

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